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Viele Twitch-Nutzer reagierten empört auf die Löschoffensive. Während der Anbieter bei einer vorherigen Aktion die Nutzer noch auf urheberrechtlich geschützte Inhalte hingewiesen hatten, regierte nun der Rotstift. Parallel informierte man Betroffene darüber, dass ihre Videos entfernt wurden. Kritiker werfen dem Anbieter vor, weder Stellungnahmen zu hören, noch anzugeben, welche konkreten Videos betroffen waren. Damit bleibe der beabsichtigte Lerneffekt aus. (Via)

Das Übliche also: Twitch macht, was es will. Die Streamer werden quasi mal wieder nicht oder unzureichend informiert. Dann heißt es: „Wir haben Euch doch früher schon mal darauf hingewiesen“. Achso, beim letzten Mal als random Tausende Videos/Mitschnitte gelöscht wurden?

Wenn man sich allein das letzte Jahr anschaut, was Twitch da alles abgezogen hat (von „sexueller Belästigung“ bis hin zu „wir verbieten Euch den Mund„), ist es eigentlich ein Skandal, dass die Plattform gefühlt null Gegenwind bekommt. Welche Firma könnte sich so viele Skandale heutzutage noch erlauben? Wegen jedem Mist wird geshitstormt, aber Twitch kommt gefühlt mit allem durch – weil alle Schiss um ihre Kanäle und das Twitch-Money haben.

Ich bete, dass die Plattform bald mal annährend ernstzunehmende Konkurrenz bekommt, damit sie sich mal wieder anstrengen müssen und nicht tun und lassen können, was sie wollen…




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16 KOMMENTARE

  1. Welche Skandale?
    Die streamer wissen davon spätestens seit den strikes. Da gabs einen „Skandal“, weil Twitch von sich aus nicht massenlöschen wollte. Jetzt gibts einen „Skandal“, weil Twitch von sich aus löscht, um sich und die streamer zu beschützen.
    Die Skandale kommen nur bei den verwöhnten und arroganten streamern an, eben nicht in der Realität.
    Alternative wären massen-bans gegen streamer, welche gegen geltendes Recht verstoßen. Wäre das besser?

  2. Ich finde es könnte schlimmer sein. Zb. ein Monopol von Google oder Apple. Twitch ist noch relativ kulant was sie alles an Inhalt zulassen. Und das ist auch gut so. Bei Google, bzw. Alphabet oder Apple wäre das mit der US Prüderie und Moral viel schlimmer.

    Ich hätte ja gesagt es bräuchte ne gute europ. Konkurenz, aber dank Uploadfilter und Co kann man das wohl auch vergessen. Vielleicht machen ja die Russen was 😀 Yandex hätte sicher das nötige Kleingeld.

    • Dir ist schon klar, dass Twitch Amazon ist? Und in deiner Welt der bösen amerikanischen Firmen wo ist jetzt der Unterschied zu Apple + Alphabet?

      • Einfach lesen was ich geschrieben habe. Ich meinte es könnte schlimmer sein. Nicht das es gut ist, eigentlich hab ich ja dem Narrativ zugestimmt.

        Das Twitch nicht so prüde wie Google ist, sieht man, wenn man sich ansieht was auf Youtube gebannt wird und was bei Twitch gebannt wird. Stichwort Nacktheit in Spielen oder auch Fluchen.

  3. Auf Twitch wird halt auch seit Tag 1 von vielen Streamern gegen geltendes Urheberrecht verstoßen und auch wenn man darüber streiten kann, dass es soetwas wie fair use geben sollte, rechtfertigt das ja nicht gegen das aktuelle Urheberrecht zu verstoßen, trotzdem tun es viele, obwohl sie sich der Lage genau bewusst sind und dann ist natürlich das Geheule wieder groß, wenn Twitch durchgreift, aber im Endeffekt entscheiden sich die Streamer ja bewusst dafür Musik abzuspielen ohne deren Lizenz zu haben. Eine andere Plattform würde daran ja nicht viel ändern, wenn die irgendwann so groß wären wie Twitch würden die auch einfach an den Punkt kommen, wo sie durchgreifen müssen, weil sie sonst massenhaft verklagt werden.

    • Fair use greift nicht, wenn du mit den Komplett-Inhalten Millionen verdienst.
      Du druckst dir ja kein Logo auf ein privates T-Shirt.

  4. Ich finde auch das Twitch seit Jahren viel scheiße baut aber in diesem Fall stimme ich Twitch zu. Mal ehrlich jeder Streamer weiß inzwischen das er keine Musik Spielen sollte für die er keine Rechte hat. Sich danach in die Opferrolle zu begeben passt einfach nicht.

      • +1

        Das lustige ist, die Twitch Streamer sehen sich in der Opferrolle UND es ist vielen auch einfach SCHEIß EGAL ob ihre VoDs online sind oder nicht. Gerade jene die täglich streamen produzieren soviel Datenmüll die sich keiner mehr anguckt.

        Und mal ehrlich, wenn es mir unglaublich wichtig ist, dass nichts gemuted ist oder gelöscht wird im VOD, kann ich auch einfach freie musik streamen (hast du das nicht sogar mal ne Zeit lang gemacht Steve, weil es dir aufn Sack ging dass die VODS gemuted waren?)

  5. Naja wenn man mal den ein oder anderen Stream in den letzten Jahren eines „größeren“ Streamers verpasst hatte und man auf das VOD zurückgreifen wollte war es fast immer so, dass ein großer Teil dieses VOD gemutetd wurde weil dort Musik abgespielt wurde, spätestens da war jedem Streamer schon klar (es steht auch im Vertragswerk) das man gegen geltendes Recht verstößt, auch war ich schon öfter in Streams unterwegs gewesen wo Streamer explizit darauf angesprochen wurden, eine der meisten Antworten war, ah kontrolliert doch eh keiner der Livesteam wird davon nicht beeinflusst.

    Was man Twitch vorwerfen kann ist, dass man seit geraumer Zeit von den Problemen ihrer Streamer bescheid weis und nicht irgendein Programm entwickelt hat das als Werkzeug zum überprüfen der eigenen Vods genutzt werden kann, für einen globalen Bigplayer wie Amazon ist es ein Armutszeugnis.

  6. Gestern soll es sogar einen Fall gegeben haben, bei dem eine Twitch Streamerin ihr „Bounty“ nicht ausbezahlt bekam, weil das Video gelöscht wurde und sie es daher nie gemacht habe. Erst nach grösserer Empörung auf Livestreamfails hat Twitch geschaltet und es ihr doch bezahlt.

    Die Handlungen von Twitch sind manchmal schon recht suspekt.

    • Die Streamerin hatte in dem gleichen Stream auch DMCA fähige Musik gespielt, sie hatte nach Twitteraussagen wohl die Rechte dazu, aber wie in der Mail von Twitch angekündigt, wurde die Möglichkeit eines Einspruchs genommen. Dafür gabs auch nicht für jeden verstoß einen Strike.
      LSF würd ich in der Sache nicht überbewerten. Ich denke, die Aufmerksamkeit hatte sie schon durch Twitter.
      Twitch braucht halt ganz dringend ein System für das unlisten von Vods…

  7. Inhaltlich ist Twitch (wie eig. immer) im Recht, aber ebenfalls wie fast immer sind Kommunikation und auch die technische Beihilfe krüppelig ohne Ende. Weiß auch nicht, wieso sie das einfach nicht auf die Kette kriegen. Arbeiten zufällig irgendwelche ehemaligen Blizzardmitarbeiter da in der Kommunikation?

    Da ein Twitch-Konkurrent ja nicht nur technisch auf Augenhöhe sein muss, sondern auch einer Masse an Streamern (sowohl in Breite als auch Spitze) sofort eine ähnliche finanzielle Kompensation und/oder gleiche Viewerzahlen garantieren müsste, wird es diese Konkurrenz wahrscheinlich nie geben.
    Wenn „die Leute“ wie bei Mixer „erstmal abwarten“ ist der Zug eigentlich schon abgefahren. Wer den Aufstieg eines Konkurrenten wirklich fördern will, müsste eigentlich sofort wechseln, selbst wenn das massive Viewereinbrüche mit sich bringt.
    Aber wer macht das schon?

  8. Anscheinend hat Twitch hauptsächlich Clips gelöscht und die Streamer sollen ihre Vods selbst „sortieren“. Da dies bei manchen aber unmöglich ist, löschen viele einfach alles. Z.B. hat Dansgaming gestern Vods seit 2009 gelöscht: https://twitter.com/Dansgaming/status/1319143565193248768?s=20

    Das Problem ist, dass Twitch keine Möglichkeit hat Vods auf privat oder unlisted zu stellen, wie z.B. bei YouTube und angekündigt hat ab Freitag das alte oder sogar ein härteres DMCA System einzuführen, da einige Labels Twitch gewaltig an den Eiern hat.

  9. Twitch hat jahrelang Selbstständige aktzeptiert, die gegen geltendes Recht verstoßen haben und massenhaft Kunstschaffende um ihren Lohn betrogen haben. Ich bin zwar Selbstständig, aber was ich machen darf und was nicht, dass sollte mir schon der Postbote sagen, ist unglaublich lächerlich.

    Anderer Blickwinkel durchaus provokant formuliert. Im Prinzip hätten sie auch nur den Betrogenen Zugang geben müßen, dann stände für die Streamer deutlich mehr aufm Spiel, als jetzt die vorsorgliche Löschung von Beweismaterial.

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