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Das Umweltbundesamt verdonnert Tesla zu einem happigen Bußgeld: Der Autobauer soll zwölf Millionen Dollar zahlen, weil er seine Rücknahmeverpflichtungen zu Batterieprodukten nicht erfüllt hat. Das Unternehmen wehrt sich. (Via)

Grundsätzlich geht es darum, dass man wohl als Elektro-Autobauer dazu verpflichtet ist, alte Akkus oder Batteriepacks zurückzunehmen und zu entsorgen. Dies tut Tesla und will daher auch gegen das Urteil vorgehen. Das Problem ist, dass man nach deutschem Recht einen Entsorgungspartner benennen muss – und das wiederum hat Tesla wohl noch nicht getan.

Trotzdem fällt irgendwie auf, dass in Deutschland nur noch Contra-Tesla berichtet wird. In den letzten Tagen sind mir so viele Berichte verlinkt worden, in denen Tesla irgendwas gemacht haben soll und deshalb irgendwelche Strafen zahlen müsse. Der lange Arm der deutschen Auto-Industrie/-Lobby schlägt hier immer wieder zu. Ich finde es schon SEHR auffällig, dass die Grundeinstellung sowohl in den Medien als auch in den Behörden extrem Contra-Tesla ist. Die ganzen Arbeitsplätze, die in Brandenburg entstehen und der daraus resultierende Aufschwung für die Region scheinen hier nicht relevant zu sein…





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18 KOMMENTARE

  1. Nur weil Tesla/Musk Hip, aufstrebend, innovativ und der Trend gerade ist, dürfen und können Sie nicht tun was sie wollen. Das wird halt leider immer wieder vergessen. Diese Regelungen sind für alle gleich und gewisse Rechte, sofern Sie vorhanden sind, wurden erarbeitet.

    Das Musk in seiner Art erst lieber schießt und sich dann entschuldigt ist halt recht amerikanisch, aber in Europa nicht Geduld. Daher kommt wohl auch eher die negative Presse recht schnell über ihn zusammen.

  2. Eine gute Tat entschuldigt ja keine schlechte Tat.

    Und dass Tesla bzw. Musk die deutschen Gesetze nicht so ganz auf dem Schirm hat, ist ja nichts Neues. Bei der Giga-Factory wurde ja – soweit ich informiert bin – auch einfach ohne vollständigen Bauantrag gebaut. Wenns schief geht, hat Musk sich wohl persönlich dazu verpflichtet, es zurückzubauen.

    Ich glaube eher weniger, dass das von der Auto-Lobby ausgeht. Das sind schlicht Gesetze, über die man sich hinwegsetzt und die einen einfach nicht so zu interessieren scheinen, weil man das Geld hat, um einfach erstmal zu machen und entstehende Probleme „wegzubezahlen“.

  3. Zu den Arbeitsplätzen: der Großteil davon werden Leiharbeiter aus Polen sein. Bringt weder der Region noch dem deutschen Staat sonderlich viel…

  4. Das ist ein gängiges Problem. In der EU gibt es keine einheitlichen Regelungen zur Rückwärtslogistik und die Verfahren zum Melden unterscheiden sich teilweise erheblich. Die meisten Unternehmen haben das schlichtweg nicht auf dem Schirm bzw. kommen eigentlich nur ihrer Meldepflicht nicht nach, halten sich aber an die Regularien. Aus meiner damaligen Erfahrung in dem Bereich (Entwickler für einen Dienstleister in der Rückwärtslogistik) ist das, bis auf den hohen Betrag, keine Schlagzeile wert. Tesla wird dafür sicherlich einen Dienstleister aufweisen können, welcher die Nachweise vertraglich erbringen muss und auch kann.
    Aus meiner Erfahrung mit beispielsweise VW sind das eben Themen, die leicht „untergehen“.

    Wirkt für mich, eher salopp gesagt, wie ein Tesla-Bashing aus der Berichterstattung heutzutage.

  5. Ja, es wird aktuell sehr negativ berichtet. Aber ich glaube nicht, das Tesla von der Regel überrascht wurde. (Wenn doch, sollte man an der Organisation arbeiten. Ähnlich wie die nicht bezahlte Wasserrechnung, sowas sollte einer großen Firma nicht passieren)
    Ich Arbeite in einer Bank und habe sehr viel mit dem Thema Aufsichtsrecht zu tun. Viele Regeln wirken oder sind unsinnig, aber sie gelten für alle und müssen eingehalten werden.
    Von daher ist eine Strafe gerechtfertigt, sollte Tesla gegen Regelungen verstoßen haben. Aber man muss es in den Medien nicht so ausschlachten oder zu mehr aufbauschen, als es ist.
    Aber dann gibt es halt zu wenig Klicks.

  6. Tesla muss halt lernen, welche Vorgaben hierzulande gelten. Daran muss sich auch ein US-Unternehmen halten (was ihnen scheinbar nicht schmeckt).

    Das gleiche gilt für alle anderen Fahrzeughersteller in jedem anderen Land genauso. Wer materielle Produkte herstellt, hat nunmal andere Auflagen als ein SW-Produzent. Es geht hier um ein Milliarden-Unternehmen, dass mit Sicherheit jede Regel kennt und anscheinlich möglichst weit für sich ausdehnt. Als „junger“ Automobilhersteller wird Tesla eben per Gerichte erfahren, wo die Grenzen sind.

    Ein Wettbewerbsvorteil (das wäre es, wenn Tesla eigene Regeln bekommt) gegenüber anderen Firmen darf natürlich nicht dadurch gerechtfertigt werden, dass irgendwo Arbeitsplätze entstehen. Das Personal wird nämlich unter anderem von den hiesigen Herstellern zu Tesla abwandern.

  7. Tesla, Trump, Putin, Corona, Flüchtlinge etc.. Die einseitige Berichtserstattung der Medien ist doch längst kein Geheimis mehr.

    • Halbe Wahrheit ^^, es ist das Einstiegsmodell wie z.b.Der Polo, Wenn du die ID Familie mit Tesla vergleichen möchtest, dann musst du dir den ID Vizzion angucken oder den ID.
      Aber schön das Tesla schon mit Einsteiger Modellen von Volkswagen verglichen wird.

      • Du meinst also, dass VW nur bei Premiummodellen auf Qualität setzt und bei „niederen“ Modellen wie dem Polo und ID3 die Qualität egal ist?

        Die Quelle hätte ich gerne, ansonsten mutige Hypothese!

          • Frage ist welchen Tesla du als vergleich ranziehst. Preisliches Segment kannst du den ID3 super mit dem Model 3 vergleichen und da ist der ID3 halt.. naja, billig?. ID4 Model Y kann ich nicht beurteilen. Der Vizzion geht dann in Richtung Model S denke ich mal ?

      • Das ist natürlich richtig, wobei der ID3 schon auf die Tesla 3 Kundschaft abzielt. In dem Artikel wird VW aber vor allem mit sich selbst verglichen und den eigenen Standards. De Facto kauft man mit dem ID3 immer noch ein Auto, das deutlich über dem Kaufpreis eines Golfs liegt. Und für sein Geld bekommt man eine wesentlich schlechtere Innenausstattung (optisch gesehen), weil VW da augenscheinlich am falschen Ende spart. Der Autor sagt ja auch, dass VW mit sehr wenig Mitteln und einer durchaus überschaubaren Preissteigerung da wohl einiges hätte machen können, aber nicht wollte.

      • Es ist nicht das absolute Einsteigermodell. Es ist vom Prinzip her der Golf als Elektroversion (ja ich weiß es gibt auch einen „richtigen“ eGolf).
        Grundsätzlich geht die Kritik an der Aufmachung des Innenraums in diesem Meinungsartikel ja auch nicht nur auf den ID3 ein sondern auch auf den Golf 8. VW wirkt in dem Punkt minderwertiger als die Konkurenz (explizit wird ja hier der Mazda 3 genannt).
        Vergleiche mit höherpreisigen Modellen anderer Hersteller, bzw. auch Konzernintern verbieten sich sowiso.

    • Ws heißt Qualität. In dem Meinungsartikel geht es um die Aufmachugn und Anmutung des Inneraums, speziell um die hier verwendeten „billig“ wirkenden Materialien. – Ja das ist auch wichtig, ober ob das Auto ansonsten was taugt wird nicht weiter ausgeführt.

      Lustig, denn gerade von Heise.de gab es auch einen Artikel zu einem Test des ID3:
      https://www.heise.de/tests/VWs-Elektro-Auto-ID-3-im-Test-Beerbt-es-den-Golf-4939096.html?seite=all

      Hier mal das Fazit als Zitat:

      „Volkswagen muss die Mängel bei der Software und der Materialauswahl beheben. Wenn das passiert, ist der ID.3 nicht weniger als der neue Maßstab unter den Elektroautos. Er ist in Einzelkriterien wie dem Stromverbrauch oder der Beschleunigung keineswegs der Klassenbeste. Aber das Paket macht ihn attraktiv: Das Konzept mit Heckantrieb und Heckmotor bietet viel Platz, führt zu guter Traktion und Wendigkeit.

      Dazu kommen erstklassige Assistenzsysteme und eine solide Verarbeitung – zumindest bei unserem Testwagen waren diesbezüglich keine groben Mängel zu erkennen. Irritierend ist der Preis: Eigentlich sind es die Käufer gewohnt, bei Volkswagen etwas mehr zu bezahlen. Dass der ID.3 besonders viel Auto fürs Geld bietet, werden nicht nur die elektrischen Konkurrenten merken, sondern auch der Golf. Ihm erwächst ein interner Gegner, der seine Käufer finden wird.“

      Also vom Prinzip alles supi, bis auf die noch nicht ganz fertige Software (daran werden wir uns wohl bei allen Anbietern gewöhnen müssen, dass Funktionen und Fixes erst im Laufe der Zeit mit Updates nachgeschoben werden, ist ja mittlerweile bei allen Softwareprodukten so, und wenn Updates dank besser werdenden Mobilfunknetzen jetzt auch bei Autos „over the Air“ kommen können, dann kommt das auch so…) und die ungünstige Materialauswahl.

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