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US-Präsident Donald Trump sieht sich weiterhin als legitimer Sieger der Wahl in den USA. „Wenn man die legalen Stimmen zählt, gewinne ich mit Leichtigkeit“, sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit der Wahlnacht. „Wenn man die illegalen Stimmen zählt, dann können sie versuchen, uns die Wahl zu stehlen.“ (Via)

Er zieht also seine „die Demokraten haben betrogen“-Nummer weiterhin durch. Unwürdig für sein Amt und die Position als Präsident der Vereinigten Staaten. Aber was soll’s: Viel tiefer kann dieser Mann ja eh nicht mehr sinken. Seine Klagen, die Briefwahlstimmen nicht zu zählen, wurden heute übrigens in zwei Bundesstaaten abgewiesen. Ganz viele Optionen hat er nicht mehr. Man darf gespannt, ob er am Ende dann auch noch zum Bürgerkrieg aufruft…




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16 KOMMENTARE

  1. Mehrere große TV Sender haben seine Live Ansprache wegen „Falschinformationen“ zu gar abgebrochen, nur der größere pro Trump Sender „Fox“ hat bis zum Ende gesendet.

  2. Ich will an dieser Stelle Trump – und insbesondere sein (üblich politerhaftes) Auftreten keinesfalls verteidigen.

    Ich möchte nur zwei Punkte in den Raum stellen, an denen zu sehen ist, dass die Vorwürfe von Unregelmäßigkeiten – ich spreche bewusst nicht von Betrug – nicht ganz im luftleeren Raum stehen. Ob und was diese Punkte bedeuten, kann dann ja offen diskutiert werden.

    Punkt 1: Was hierzulande verkürzt dargestellt wird: Trump will nicht, dass Auszählungen gestoppt werden. Das Anliegen der Reps ist es vielmehr, die Auszählungen beobachten zu dürfen, was ihnen in manchen Staaten verwehrt wird. Die Anträge lauten dementsprechend, die Auszählungen SOLANGE zu stoppen, BIS Zugang zur Beobachtung gewährt wird. Das ist etwas grundlegend anderes.

    Fragt euch selber: In Deutschland ist Wahlbeobachtung inkl. Auszählung ein selbstverständliches Recht. Was sollte dagegensprechen?

    Punkt 2: Seit 1845 ist festgelegt, dass Wahltag der erste Dienstag im November ist. Es gibt also einen Wahltag. Davon ausgehend wird nun die Auffassung vertreten, dass Stimmen an diesem Wahltag eingegangen sein müssen. (Auch das ist in Deutschland so geregelt.) Die Reps wehren sich gegen die Wertung von Stimmen, die NACH dem Wahltag eingehen, mit dem – diskutablen – Argument, sonst sei es kein Wahltag im Wortsinne mehr.

    Bitte nochmal: Ich nenne diese Punkte, um sie zu diskutieren. Und um die Hintergründe ein wenig zu beleuchten, die momentan in der Berichterstattung komplett unter den Tisch fallen. Ich habe mir kein abschließendes Urteil darüber gebildet.

    • Du gestehst den Menschen dort viel zu viel Vernunft zu…

      + Einen „Wahltag“ gibt es in den USA nicht einmal wirklich. Per Post eingegangene Stimmen brauchten schon immer etwas länger zum Auszählen. Bisher waren es nur nie genug, um wirkliche Auswirkungen auf den Ausgang zu haben. Warum sollte sich das in diesem Jahr ändern? Die Stimmen wurden schließlich vor dem „Wahltag“ verschickt. Nur weil der Staat absichtlich dagegen arbeitete diese Stimmen pünktlich zu zählen, sollte man sie nicht entwerten.

    • „Davon ausgehend wird nun die Auffassung vertreten, dass Stimmen an diesem Wahltag eingegangen sein müssen. (Auch das ist in Deutschland so geregelt.) Die Reps wehren sich gegen die Wertung von Stimmen, die NACH dem Wahltag eingehen, mit dem – diskutablen – Argument, sonst sei es kein Wahltag im Wortsinne mehr.“

      Die USA haben kein einheitliches Wahlrecht sondern jeder Staat hat ein eigenes. Es gibt Staaten in denen es vollkommen legal ist per Briefwahl zu wählen solange die Briefe einen Stempel vom 3.November oder früher haben. Wenn diese Stimmen nun wegen Verzögerung beim Postal Service, dem die Trump Adminstritation im Vorfeld der Wahl essentielle Gelder gestrichen hat, nach dem Wahltag ankommen bleiben es weiterhin legale Stimmen. Gegen diese Stimmen vorzugehen heißt gegen legale Stimmen vorzugehen. Deshalb ist übrigens auch erst im Dezember die offizielle Wahl durch die Wahlmänner, das hat früher als Stimmen handschriftlich abgegeben wurden und per Hand gezählt wurden einfach so lange gedauert und ist daher auch kein neues Phänomen.
      Zu Punkt1:
      Die reps wehren sich nicht nur gegen Stimmen die nach dem Wahltag eingehen, Donald Trump selbst hat im Vorfeld der Wahl angekündigt gegen jegliche Auszählung nach dem Ende der Wahlnacht vorgehen zu wollen, er hat als Begründung genannt das es schrecklich wäre lange warten zu müssen (Quelle:https://www.youtube.com/watch?v=ifIy3pST76Y)

      Außerdem sind seine eigenen Mitarbeiter wie Giulliani dabei mit teilweise juristischen Mitteln in Pensilvania die Auszählung der Stimmen zu verhindern(Trump in Führung), während andere Mitglieder seiner Administration wie Sarah Huckabee Sanders auf Fox News darauf bestehen dass es viel zu früh wäre Arizona an Biden zu geben und man müsse die Stimmen auszählen.
      Trump fordert hier explizit ein Ende der Auszählung in Staaten in denen er vorne liegt und eine Fortführung der Auszählung in Staaten in denen er hinten liegt. Das ist ein unfassbar transparenter Versuch eines Autokraten seine Macht zu behalten, zur Not mit allen Mitteln.

    • Zum Thema Beobachtung der Wahlen folgendes: Ich bin auch nicht soo tief in der Materie drin, als dass ich da jetzt mit Sicherheit sagen könnte, dass es nicht so ist. Was ich aber anhand der Berichterstattung sagen kann, ist dass unter anderem in Pennsylvania bereits an an Tag 1 Stimmen aus dem Trump Lager laut wurden, man solle den Count stoppen. Und in diesem Staat – wie gesagt, ich bin nicht tief genug drin, als dass ich das für alle Staaten sagen könnte – haben sie klar gezeigt, dass bei der Zählung Beobachter aus beiden politischen Lagern, neutrale, wie auch externe (OSZE) anwesend waren und etwaige ‚red flags‘ dort direkt geklärt werden, damit sich eben keiner beschweren kann. Die „Stop the count“ Stimmen waren daher eben *nicht*, weil man keine Beobachtung hatte, sondern weil man solang man (weit) vorne war, Fakten schaffen wollte. Die Forderung Trumps wurde nicht von ungefähr von vielen führenden Republikanern als undemokratisch verurteilt. Soviel zu Punkt 1.

      Zu Punkt 2: Die Auffassung, dass die Stimmen bis zum Wahltag eingegangen sein müssen kann man vertreten. Spricht meines Erachtens auch vieles dafür, und man sieht ja aktuell in den USA was es für ein Chaos verursacht, wenn noch tagelang weitere Stimmen eingehen. Die Wahlgesetze sind allerdings Sache des jeweiligen Staates. Und wenn Staat X aufgrund irgendwelcher 200 Jahre alten Gesetze sagt, dass Stimmen gültig sind, wenn sie den Stempel des Wahltages tragen, dann muss man diese Stimmen auch werten. In vielen dieser Staaten waren die Reps an der Macht, man hätte die entsprechenden Wahlgesetze also längst anpassen bzw. vereinheitlichen können. Auch hätte man auf Bundesebene hier Impulse setzen können.

      Wertung insgesamt:
      Ich finde, Trump treibt dort ein hochgradig gefährliches Spielchen. Vor allem aber zeichnet sich das Bild ab, dass hier bereits vor Wochen kalkuliert wurde, genau diese Karte zu ziehen, sei es aufgrund der Hoffnung, dass die Dems einknicken, sei es, weil man auf die Mehrheit im Supreme Court hofft oder vielleicht nur um an der eigenen Dolchstoßlegende zu stricken (und dann ggf. 2024 erneut anzutreten). Die nächsten Tage werden sehr spannend werden. Was geschieht, wenn Biden (Stand aktuell führend in Georgia und Nevada) seinen Sieg verkündet, kann aktuell keiner sagen. Ich hoffe sehr darauf, dass die Republikaner ihrem Präsidenten Einhalt gebieten, wenn er seine Leute zum bewaffneten Widerstand aufrufen sollte. Ein Bürgerkrieg in den USA ist auch für Europa und die Welt nicht sonderlich wünschenswert…

    • Kinki1681:“Punkt 1: Was hierzulande verkürzt dargestellt wird: Trump will nicht, dass Auszählungen gestoppt werden.“

      Aha, also haben die Medien folgenden Tweet von Donald Trump missverstanden?

      Donald J. Trump
      @realDonaldTrump
      STOP THE COUNT!
      3:12 nachm. · 5. Nov. 2020·Twitter for iPhone

      Da gibt es keine verkürzte Darstellung. Also mach dich bitte nicht lächerlich.

    • Tja Kinki, ich lese hier so die Kommentare durch und man merkt, die Leute interessiert nicht mehr, was du schreibst, sondern nur, wer es schreibt. Du hast dir hier einen negativen Ruf aufgebaut und damit eigentlich jegliche Form von Diskussion schon unmöglich gemacht, da es keine neutrale Bewertung deiner eigentlich korrekten Punkte gibt.

      • Whut? Rollewurst und tris sind doch ganz neutral auf die Punkte eingegangen…und haben überwiegend widersprochen. Was hat das mit kinki zutun?

        • Trist hat das doch wunderbar nüchtern erläutert, und plausibel aufgezeigt, dass das ganze Show ist, und vor Gericht (zumindest bisher) nicht standhält. Es werden Behauptungen in den Raum geworfen, ohne diese mit Beweisen untermauern zu können. Diese Behauptungen werden auch dadurch nicht richtiger, dass sie immer und immer wieder wiederholt werden.

          • Es gibt zusätzlich noch das Problem das in manchen Staaten scheinbar mehr Stimmen eingegangen sind als überhaupt registrierte Wähler vorhanden sind.

            Zudem sind scheinbar zeitgleich große mengen an Stimmen aus der Briefwahl noch eingegangen.
            Die seltsamer Weise zu 100% Biden Stimmen gewesen sind.
            Weswegen Biden dann in diesen Staaten noch an Trump vorbei ziehen konnte.

            Die Demokraten hatten sich vor der Wahl noch stark dafür eingesetzt das die Bürger aufgrund von Corona per Briefwahl abstimmen sollen.
            Trump wollte dies von Anfang an verhindern da er der ansicht war das man auf diesem Wege betrügen könnte.

            Sollte das alles wirklich so ablaufen sein kann ich Trumps Verhalten durchaus nachvollziehen.

            Abwarten und Tee trinken, hier bei uns in Europa kommt leider eh nur nen Bruchteil von dem an was dort wirklich abgeht.
            Unsere Medien waren schon immer gegen Trump, da brauchen wir auch keine ehrliche Berichterstattung erwarten.

  3. Trump sagte doch schon vor Wochen das er nicht „freiwillig“ gehen wird egal was passiert, da wird im Zweifel auf die eigene Bevölkerung geschossen, so macht man das (-; Seine Anhänger standen auch schon bewaffnet vor und in einigen Wahlbüros und haben dort schon Auszählungen unterbunden.

  4. Es wird so oder so zu Unruhen kommen. Es sind die USA und das Ergebnis is einfach zu knapp und beide extreme sind auch gewaltbereit (und bewaffnet)…

    Nicht das dass nicht überall passieren kann… Menschen sind nunmal Menschen.

  5. Es ist nicht auszuschliessen das es Trump um den Aufbau einer Dolchstosslegende geht. Die meisten Vorwürfe sind nicht haltbar, die meisten Klagen von vornherein zum scheitern verurteilt. Warum macht er das also? Es kann sein das er Bidens Präsidentschaft schwächen will. Ob er Bürgerkrieg im Sinn hat, ein Comeback, die Übernahme von Q. Vielleicht ist er auch einfach nur ein ganz schlechter Verlierer der jetzt das Brett vom Tisch schmeisst.

    Vielleicht ist aber auch genau jetzt der Zeitpunkt wo 51% der Amerikaner aufwachen. Ich sehe um mich rum viel Vernunft.

    Grüße aus Pennsylvania, wir zählen weiter!

  6. Das wirklich schlimme sind in meinen Augen die vielen Republikaner, die nicht den Arsch in der Hose haben, immer noch nicht, um sich gegen diesen Typen zu stellen.
    Das die einen völlig Gestörten und Bekloppen im Amt haben ok, aber das die das alle auch noch mitmachen, sehenden Auges, unglaublich.

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