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US-Wissenschaftler haben kürzlich anhand eines Computermodells herausgefunden, dass ein Großteil der Infektionen aller Wahrscheinlichkeit nach an sogenannten „Superspreader“-Orten wie Restaurants und Cafés passiert […] Das Ergebnis: Es fanden überall dort die meisten Infektionen statt, wo sich mehrere Menschen in geschlossenen Räumen über längere Zeit aufhielten. Das trifft vor allem auf die Gastronomie zu. (Via)

Tja, es sieht also so aus, als hätte die Bundesregierung mit ihren Maßnahmen doch mal wieder alles richtig gemacht. Aber Hauptsache erstmal „bei uns in den Restaurants und Kneipen steckt sich niemand an“ rausgrölen. Aber hey, heutzutage ist halt jeder Virologe – und ganz besonders die, die durch den Lockdown besonders hart betroffen sind.

Und ja, mir ist bewusst, wie hart die Corona-Maßnahmen die Branche treffen. Und ja, ich weiß, dass hier viele Existenzen bedroht sind. Und ja, das tut mir wahnsinnig leid. Aber während einer Pandemie muss halt geguckt werden, wie man die Sache in den Griff bekommt. Man kann bei den aktuellen Zahlen nun mal nicht so weitermachen, als wäre nichts gewesen. Und seien wir mal ehrlich: Gerade wenn Bars und Restaurants offen sind, gehen die Unvernünftigen dort feiern…




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22 KOMMENTARE

  1. Selbst wenn sich diese Erkenntnisse auf Deutschland übertragen lassen, dann sind unsere Koalitionäre entweder mit hellseherischen Fähigkeiten gesegnet, oder hierzulande kommt abweichend von diversen Naturgesetzen die Wirkung vor der Ursache.

    „Wir machen jetzt mal die Gastronomie platt, und vielleicht stellt sich irgendwann raus, dass wir richtig gehandelt haben“ ist eigentlich nicht das, was ich unter verantwortungsvollem Regierungshandeln verstehe. Nicht nur Regierung, ich hoffe, dass niemand so handelt. Oder soll die Polizei so argumentieren? „Wir verhaften jetzt mal die Bevölkerung, dadurch verhindern wir Straftaten“?

    Versteh mich nicht falsch: Selbstverständlich darf Prophylaxe betrieben werden. Aber es muss zumindest Anzeichen dafür geben, dass die Zweck-Mittel-Relation stimmt. Und je gravierender der Eingriff, desto zwingender muss der Verdacht sein. Und im Bereich der Gastronomie gab es bisher jedenfalls null Verdacht, dass sich dort größere Ansteckungsherde verbergen würden.

    • Null Verdacht? Viele Menschen auf engem Raum, welche ausgelassen Essen und Trinken? Und das wetterbedingt drinnen? Wenn die jetzt noch das Singen anfangen, dann hast du Ischgl light.

      Du kannst nun noch 3 Jahre lang Studien dazu fahren bei der sich jede 2te Studie wieder widerspricht, oder man handelt. Und da kann man sich aussuchen, ob man alles runterfährt, oder eben noch die Wirtschaft am Leben hält.

      Per Ordnungsamt nun Richtlinien zur Einhaltung der Coronareglen in jedem Restaurant zu kontrollieren wäre unmöglich.

      • Du hast recht, ich habe mich unklar ausgedrückt. Ich hätte sagen sollen „null Evidenz“. Erst hat man den Gastronomen gesagt „rückt die Tische auseinander“. Haben sie gemacht. Dann hat man ihnen gesagt „stellt Plexiglas auf“. Haben sie gemacht. Dann hat man gesagt „baut euch eine teure Lüftung ein“. Haben sie gemacht. Und jetzt sagt man ihnen „jetzt könnt ihr schließen“, und das eben ohne Beweise dafür, dass sie in der Vergangenheit Hotspots gewesen wären.

        Keiner redet im übrigen von „ausgelassen“ oder „Singen“.

        Und wenn gewisse Gruppen die Heizpilze nicht als Klimakiller verteufelt hätten, könnten die Wirte sogar draußen servieren!

        • Mag sein, dass es ein rechtliches Thema ist, aber kein logisches.

          Das Fehlen einer Evidenz bedeutet nicht, dass es sie nicht gibt. Es gibt ebenfalls keine Evidenz, dass Gastronomie kein Treiber ist.

          Es werden in den nächsten Jahren Studien über Studien kommen und wie gesagt, es wird sich dabei immer wieder gegenseitig wiedersprochen werden.

          Was allerdings klar ist, dass Kontakt zur Übertragung führen kann. Das Vermeiden von Kontakten somit zum Vermindern der Ausbreitung führt.
          Welche Kontakte dann unterbunden werden sollen, muss jemand entscheiden.

          Welche Alternative würdest du also vorschlagen und welche Evidenz zur ausreichenden Wirkung hättest du?

    • Genau das ist das Problem. Es werden Maßnahmen ergriffen die Null auf irgendwelchen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder Statistiken beruhen.
      Jetzt mag der ein oder andere sagen: „Ja, aber der Lockdown im März/April hat doch geholfen und war das richtige Mittel“. Naja, leider nicht so ganz. Gibt ein interessantes Paper was mal die Infektionszahlen mit Inkubationszeiten, wann Leute wirklich Symptome haben, wann sie zum Arzt gehen, wann es dann letztendlich in der RKI Statistik auftaucht, wie viel getestet wurde usw. zurückgerechnet haben. Die erste Welle ging bereits mehrere Tage vor dem Lockdown massiv zurück. D.h. auch dieser Lockdown war statistisch einfach nicht zu begründen.
      Es gab auch 2017/18 eine massive Grippewelle, die etwa 25000 Tote gefordert hat. Und? Wo war da der Lockdown? Ich sage hier nicht, dass Corona nur so schlimm ist wie die Grippe, Corona hat definitiv einen härteren Krankheitsverlauf, aber ich stelle die Reaktion der Regierung in Frage.

      • Das die Zahlen im Frühjahr kurz vor dem Lockdown zurückgingen liegt am Mobilitätsverhalten der Bevölkerung. Dies ist aus Mobilitätsdaten von Google und Co. zu erkennen. Marker für den Reduzierung der Mobilität waren das Verbot von Großveranstaltungen mit über 1000 Leute und dann noch die „es ist ernst“-Rede von Merkel.
        Wird hier von Ranga Yogeshwar erläutert: https://youtu.be/OLBav50d-X8

        Das der Vergleich mit der Grippe hinkt leider. Grippe hat eine niedrigere Infektionssterblichkeit, ist eine reine Erkrankung der Atemwege und wird „nur“ über Tröpfchen übertragen. Covid befällt mehr als nur die Atemwege und wird auch über Aerosole übertragen.

        Nun meine Meinung:
        Wie hoch die Ansteckungsgefahr im Restaurant oder Kino oder sonstwo ist, weiß man leider nicht so genau. Die ganze Rückverfolgung klappt ja nicht, weil die Kontaktdaten oft falsch oder unleserlich sind, oder die Leute nicht mehr wissen wo sie in den letzten 14 Tagen überall waren.
        Bei einer Neuinfektionszahl von über 20000 pro Tag kann man sich auch nicht mehr wirkich darauf berufen, dass sich „bei uns niemand ansteckt“. Da kann man nur die Notbremse ziehen. Die Ausnahmen die es gibt, sind dazu da, die Wirtschaft insgesamt nicht völlig zu Grunde zu richten (z.B. offen Schulen) und etwas psychische Untersstützung zu ermöglichen (Gottesdienste und offene Altenheime). Ich glaube Infektionsüberlegungen waren da eher zweitrangig.

  2. Hatte Kinki nicht das letzte mal vor Gericht darüber nachgedacht sich mit einem Richter wegen der Maskenpflicht im Gerichtssaal anzulegen. Aber hat es im Sinne seines Mandanten doch gelassen?

    Vielleicht nimmt er ja die Studie zum Anlass diesen Gedanken ganz zu verwerfen und kommt zum Ergebnis, dass so eine Maske in geschlossenen Räumen zwar nicht angenehm aber auf Grund der aktuellen Situation notwendig ist.

    • Ganz im Gegentum! Erst heute war ich wieder bei einem „normalen“ Richter. Alles verplexiglast, und seine ersten Worte waren: „Sie können die Maske runternehmen, wenn sie wollen“.

      Und ganz am Rande: Ich traue unseren Justizbehörden mehr Hygiene zu als amerikanischen Low-Cost-Arbeitern für 2 Dollar die Stunde plus Trinkgeld. (und jetzt klammert euch bitte nicht an dem Betrag fest)

      • Ja, Kinki da haben wir mal wieder folgendes Problem. Der Richter ist ebenfalls nur Laie wie du und ich.

        Solche Plexiglaswände sind eben nur eingeschränkt hilfreich. Sie sind ebenso nützlich wie Visiere. Und was sagt das RKI zu visieren?

        „Die Verwendung von Visieren kann daher nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand nicht als Alternative zur MNB angesehen werden. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass die Rückhaltewirkung von Visieren auf ausgestoßene respiratorische Flüssigkeitspartikel deutlich schlechter ist.“

        https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html

        Aber daran erkennt man das Problem. Keine einheitlichen Regelungen zum Schutz vor einer Verbreitung des Virus. Nicht einmal in den Gerichtssälen unseres Landes, traurig.

        • Lustig, die Richterin selber war nämlich die einzige, die sich statt einer Maske eben so ein Plexiglasvisier gegönnt hat! Schließlich muss der Angeklagte ja sehen, dass sie ein böses Gesicht macht! 😉

  3. Ja eine Studie aus den USA ist da natürlich super aussagekräftig für Deutschland 🙂

    Und wow, Hotspots entstehen dort wo viele Menschen in geschlossenen Räumen eng zusammen kommen ? Ehrlich ? Da kann ich auch gleich sagen, dass Scheiße stinkt, ist genauso eine News.

    In den USA gab es auch nicht die Regeln wie bei uns. Keine Abstände. Keine Maskenpflicht. Keine Begrenzungen was Personen und Haushalte angeht. Noch dazu ist das „Restauranterlebnis“ dort vollkommen anders.

    Du warst doch schon oft in den USA, musst doch wissen wie Restaurants dort sind. Immer wenn ich in den USA in ein Restaurant gehe (oder sagen wir in 80% der Fälle), werde ich erstmal an die Bar gesetzt. Hocker and Hocker mit fremden Leuten. Solange bis ein Tisch frei wird. Damit geht es doch schonmal los.

    Luftfilter ? Plexiglasscheiben ? Haben dort die wenigsten. Was sie dafür haben sind uralte Klimaanlagen (zumindest in Florida), mit 0 Filterwirkung die schön die Viren und Bakterien durchs Restaurant schleudern.

  4. Bro du hast Recht. ^^ Aber zB meine Mama lebte bis letztes Jahr noch davon in Restaurants Teller zu waschen. Da ich noch mein Abi nachgeholt hatte und mein Nebenjob verdienst nicht den Haushalt abdecken konnte. Davon konnte ich sie Gott sei Dank schon am Anfang des Jahres befreien.
    Ich will gar nicht ausmalen was mit unserer Existenz passiert wäre wenn sie noch immer abhängig davon wäre Teller zu waschen. Bin froh dass ich mit Songwriting genug Geld nebenbei verdiene so dass ich studieren kann in Ruhe aber trotzdem meiner Mama ein schönes Leben ermöglichen kann. Und ich bin so froh, dass ihr zumindest das erspart blieb auch von Corona gefi**** zu sein..
    aber ja dadurch versteh ich auch die gastro Besitzer Seite Bro. Ist nicht alles so einfach.

  5. Nachdem ich jetzt auch mit Corona Kontakt hatte, kann ich sagen, dass es kein Wunder ist, dass es sich so ausbreitet, wenn die Gesundheitsämter unfähig sind.

      • Naja. Samstag haben sich ein paar Personen getroffen. Von privat erfährt man, dass Mittwoch eine Person aus dieser Gruppe Symptome hatte. Donnerstag ist das positive Ergebnis da, Amt will alle Kontaktpersonen bis Montag wissen. Zu dem Zeitpunkt hatten schon zwei weitere Personen aus der Gruppe Symptome.
        Ich wäre nie kontaktiert worden, habe mich aber gemeldet. Muss keinen Test machen und auch nicht in Quarantäne, da der Kontakt ja zuweit zurück liegt. Hab trotzdem den Test am Freitag gemacht. Montag Abend kam der Ergebnis mit positiv. Und irgendeinen Code für die App hab ich bis heute noch nicht bekommen.
        Hätte ich mich nicht freiwillig gemeldet und wäre auch freiwillig bis zum Ergebnis in Quarantäne, welche ja laut Amt nicht nötig ist, hätte ich 5 Tage Leute anstecken können.
        Und jetzt kannst du dir ja ausrechnen, wie viele jeder ansteckt, weil er nich 5 Tage nach Erkrankung shoppen gehen kann.

  6. Ich verfolge die Zahlen und Cluster nur in Ö, und da sind Restaurants definitiv nicht das Problem – hier sind 2 Drittel der Ansteckungen im privaten Bereich. Den kann man auch nicht regulieren/verbieten. Und gerade die unvernünftigen werden sich das Feiern nicht nehmen lassen und dann eben Zuhause – mit noch weit weniger Sicherheitsmaßnahmen feiern.

    Gerade in den USA ist auch die Restaurantkultur sehr anders als bei uns in der EU. Zudem ist das das Ergebnis einer Simulation – wir haben doch funktionierendes Contacttracing und da sagen die – realen – Zahlen eben was anderes (zumindest in Ö, in D verfolge ich das nicht so wirklich).

    • Hier in Deutschland haben sich schon vor 2 Wochen nur noch 1/4 der Ansteckungen zurückverfolgen lassen, somit lassen sich Aussagen wo man sich ansteckt und wo nicht kaum treffen.

      • Da man bei uns bis auf Arbeiten ja nix mehr tun darf, werden sich wohl die meisten auf der Arbeit anstecken.

        Bei uns auf der Arbeit werden gerade zwei Corona Fälle verheimlicht (öffentlicher Dienst) in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt auf dem kurzen Dienstweg, damit keine Leute in Quarantäne müssen. Eine Sauerei sondergleichen.

        Das Virus scheint das Memo nicht bekommen zu haben, dass es Arbeitsstätten nicht betreten darf.

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