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Douglas hatte die derzeit schärferen Corona-Maßnahmen für sich zuletzt zumindest sehr vorteilhaft ausgelegt. Weil überwiegend Drogerieartikel verkauft würden, wollte die Parfümeriekette knapp ein Viertel der Filialen offen halten. Die Kritik daran war heftig, nun hat Firmenchefin Tina Müller einen Rückzieher gemacht. (Via)

Wer berät solche Firmen? Kann man in so kurzer Zeit unternehmenstechnisch so viel falsch machen? Zuerst sucht man sich wegen des Lockdowns ein Schlupfloch, nennt einige seiner Filialen in Drogerien um und lässt sie entsprechend offen. Dann hagelt es den Shistorm des Todes auf Twitter und der Hashtag #DouglasBoykott trendet. Anschließend rudert man zurück, entschuldigt sich panisch und schließt doch alle Filialen. Rufschaden over 9000!

Auf der anderen Seite hast Du die dauerempörten Berufsechauffierer auf Twitter, die diesen „Elfmeter“ natürlich nur allzu gerne verwandeln. Zuerst tagelang rumheulen, dass jetzt alle Geschäfte zumachen und jetzt rumheulen, weil Douglas einige Filialen offen lässt. Entscheidet Euch mal, Ihr Dullis. Und natürlich direkt zum Boykott aufrufen – ist ja egal, wie viele Arbeitsplätze da dranhängen, die absolut nichts für die bescheuerte Firmenleitung können. Oder was meint Ihr?




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8 KOMMENTARE

  1. Ich kann jeden Einzelhändler verstehen, der ein Schlupfloch offen zu bleiben nutzt wenn es sich bietet. Einer unserer Kunden hat über 30 Blumenläden und schmeißt nun zum zweiten Mal 2020 Blumen und Pflanzen im Wert von gut 50.000€ weg. Da fühlst du dich wahrscheinlich einfach nur leer und machtlos. Wer im Internet Hass gegen Douglas lostritt und danach schön im Warmen bei Amazon und Zalando einkauft ist einfach kein guter Mensch!

  2. Verstehe das Problem nicht, wenn die betroffenen Läden tatsächlich ein ausreichendes Drogerie Sortiment vorweisen können, ist doch alles ok, warum sollten die dann schließen oder für die andere Regeln gelten als für sonstige Drogerie Ketten?

    Mal ganz davon ab, dass es jedem Unternehmen Frei steht, sein Sortiment anzupassen.

  3. Bei uns in der Kleinstadt ist das einzige Spielwarengeschäft auf einmal ein Babyfachhandel und hat auch mit Segen des Ordnungsamt weiter geöffnet.

  4. Verstehe die Aufregung nicht. Eine solche Situation erfordert Veränderungen, damit man die Krise übersteht.
    Es steht jedem Unternehmen zu, seine Strategie zu ändern. Und wenn man aktuell Drogeriesachen verkaufen darf, dann darf auch jeder Dulliladen es versuchen.
    Nachher wird wieder Gejammer, die Firmen haben nichts getan, jetzt müssen sie gerettet werden oder die ganzen Arbeitslosen aufgefangen werden, weil die Unternehmen pleite sind.

  5. Habe ähnliches Thema, laden hat Stammsitz in Köln, ist als Drogerie angemeldet. Laden hier im Osten in nem Einkaufscenter ist nicht als Drogerie eingetragen, nur normaler Handel und macht zu. 🤣

  6. Ehrlich gesagt…wo ist die Aufregung?
    Wenn ich sage „das Douglas versucht, mithilfe eines Schlupfloches einen Teil seiner Fillialen offen zu halten, finde ich falsch“, dann habe ich ja eigentlich nur die Chance, dass zu boykottieren. Denn wenn ich es nicht mache und stattdessen trotzdem hingehe, ist das halt ziemlich heuchlerisch.
    Gefährdet das Arbeitsplätze und ist Scheiße für die Mitarbeiter? Absolut! Aber das gilt für jeden Boykott. Jeder Grüner, der sagt „ich fahre kein Auto um der Umwelt was Gutes zu tun“ gefährdet damit de facto Arbeitsplätze in der Automobilindustrie. Wäre ich nicht ein einsamer Dulli, sondern hätte eine „Armada“ hinter mir, würde mein Boykott von PopCap und RTL wohl ebenfalls diese beiden Firmen in ihrer Existenz bedrohen. Und wer kein Sky oder DAZN Abo abschließt, weil er den Fußball-Kommerz boykottieren will, greift direkt die Mitarbeiter der beiden Sender und die „kleineren“ Mitarbeiter in den Vereinen an.

    In diesem Fall ist ein #boycottdouglas wohl eher ziemlich unwichtig, weil die Läden eh erst im Januar wieder aufmachen und das Onlinegeschäft davon sowieso nicht betroffen ist – denn wie wir bei Blizzard damals gelernt haben: Sobald die Leute unbeobachtet sind, ist es mit dem großangekündigten Boykott auch nicht mehr weit her.

  7. Dann könnte jeder Heinz sein Geschäft in „Drogerie“ umbenennen, ein paar passende Artikel ins Sortiment nehmen und schon schwabbt und sie zweite Welle um die Köpfe (-; Langsam ist es kurz vor 12 Leute…

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