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Ordensfrauen sollen Priestern den systematischen sexuellen Missbrauch von Jungen und Mädchen in einem Kinderheim in Speyer ermöglicht haben. Ein Betroffener erzählt vor Gericht von Gruppenvergewaltigungen durch Geistliche. (Via)

Mir ist bewusst, dass dies ein bisschen nach einer billigen Bild-Schlagzeile klingt, aber lest Euch bitte mal den Originalartikel komplett durch. Dabei verliert man den Glauben an die Menschheit. Einfach nur unfassbar, was Menschen kleinen, wehrlosen Kindern antun können – und dann auch noch „Männer Gottes“.

Das ist verdammt harter Tobak: Also wenn Ihr zart besaitet oder gerade schlecht drauf seid, würde ich davon abraten, die Sache zu lesen. Ich kann nur hoffen, dass die Männer und Frauen, die diese Verbrechen begangen und/oder geduldet haben, ihre gerechte Strafe bekommen!




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26 KOMMENTARE

  1. Ironischerweise ist nicht der Glaube, sondern ein Mangel an Glaube das Problem (um mal auf den nüchternen Teil einzugehen und nicht die weirden Fantasien, no offense…).

    Im Mittelalter, zur Zeit der Kirchenreformer, wäre Pädophilie (natürlich nach damaligen Maßstäben) sicher schwer bestraft worden. Denn die Kirchenreformer verlangten hohe Maßstäbe von ihren Klerikern, ebenso wie es die Gläubiger taten. Denn es gab die lebensnahe Frage: Wenn mein Priester in Sünde lebt – sind die von ihm gespendeten Sakramente dann überhaupt gültig?
    Heute klingt das nach esoterischem Hokuspokus, aber damals musste das einfache Volk fürchten, in ewige Verdammnis zu geraten, nur weil ein Priester seinen Penis irgendwohin gesteckt hatte, wo er nicht hingehörte.

  2. Unfassbar, zu was Menschen in der Lage sind 🙁

    Und jetzt sollte auch wieder diskutiert werden, inwiefern das Zölibat so etwas „fördert“, weil die Priester ihre Triebe lieber an „leicht zugänglichen, hörigen Kindern“ ausleben statt zu den entsprechenden Damen in der Stadt zu gehen (die könnten ja rumtratschen, dass der Herr Pfarrer mal wieder bei ihnen war)…
    Immerhin war dies jetzt wohl mal ein Fall, den die Kirche nicht intern aufarbeitet und Strafen (z.B. Versetzung) ausspricht, sondern das ganze mit einer ordentlichen Gerichtsverhandlungen, Gutachtern etc. aufarbeitet.
    Inwiefern die 15k EUR dem Opfer nun helfen oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Das hängt von den Lebensumständen ab, aber es klingt natürlich nach einer viel zu niedrigen Summe…

    • Ok.. kleiner Nachtrag: Es waren ja nicht nur Priester, die sich da „vergnügt“ haben, sondern auch spendable Gäste… also weitaus mehr als nur „Triebbefriedigung“, sondern auch Geldgier… und wenn das Geld nicht in private Taschen, sondern in die Kasse des Bistums geflossen ist, muss es da auch wieder rausgeholt werden, aber die Summen werden sich wohl nicht mehr nachvollziehen lassen…

    • Gefühlt (oder tatsächlich?) passiert sowas ja auch nur bei den Katholiken. Jetzt ist natürlich die Frage: Sind Katholiken einfach schlechtere Menschen, sind Protestanten besser darin es zu verstecken oder aber liegt es vllt. doch am Systemunterschied?

      • Solche Vergehen gab es auch bei den Protestanten. Ich würde es aber im wesentlichen auf die sexuelle Frustration aufgrund des Zölibats schieben. Wie ich unten bereits schrieb, darf das selbstverständlich keine Entschuldigung sein, kann aber als ein „Erklärungsversuch“ dienen.
        Ich hab mich darüber mal mit einem katholischen Priester unterhalten und er hat mir erzählt, dass er auch schon mehrfach kurz davor war, sein Amt niederzulegen, weil er sich in Frauen verliebt hatte und den Zustand sehr frustrierend fand. Natürlich hat sich dieser nicht an Kindern vergangen!

  3. Ich könnte jetzt eine lange Schimpftirade halten, aber ich machs kurz: Religion ist scheiße!

    Sie schafft ein verzerrtes Weltbild, eigene Regeln und abgeschlossene Gemeinschaften, was insgesamt solche Auswüchse begünstigt. Das heißt nicht, dass sich jeder Gläubige in deser Parallelwelt bewegen würde, es ist sicher auch dort nur eine Minderheit. Dennoch wäre es langsam an der Zeit, dass wir als Menschheit diesen Hokuspokus über Bord werfen.

    • Kinki ich muss dir leider widersprechen, religion ist nicht scheiße. Das was die menschen daraus gemacht haben ist absoluter bullshit.

      desweiteren bin ich dafür das die beteiligten männer und frauen mit einem rostigen löffel kastriert werden

    • Unsere Wertegemeinschaft baut auf dem Christentum auf. Das Christentum billigt weder Hass gegen Juden, oder sonstigen Minderheiten. Es billigt keine Religionskriege und erst Recht keinen Missbrauch!
      Es sind immer die Menschen, die die Religion missbrauchen und sie als Legitimation nutzen. Glaube kann was ganz wunderbares sein.

      • Nicht nur auf dem Christentum, sondern insbesondere auch auf der Reformation. Wir haben uns das Sinnvolle rausgegriffen und Hexenverbrennungen etc. zurückgelassen.

        Glaube hilft ganz genau dann, wenn es um die Angst vor dem größten aller Unbekannten geht: vor dem Tod. Natürlich ist es tröstlich, sich etwas anderes als ein ewiges schwarzes Nichts vorzustellen. Geschenkt. Wo aber Religion die Lebensgestaltung oder persönliche Entscheidungen beeinflusst, bewirkt sie letztlich nur die Abkehr von logischem und rationalen Denken.

        Und ja, natürlich braucht es immer mehr als die Religion selbst. Es braucht den Missbraucher. Aber die Religion bestellt das Feld.

        • Wer sich minimal mit dem Christentum beschäftigt, weiß dass Gott den Menschen als sein Abbild geschaffen hat, soll heißen: Jeder Mensch ist gleich! Jeder Mensch ist ein Kind Gottes. Ich sehe das nicht fundamentalistisch, finde das Bild aber sehr schön.
          Genauso wird häufig vergessen, dass Jesus Jude war und der christliche Glaube dem jüdischen entspricht mit dem kleinen Unterschied, dass im Christentum Jesus als Messias gilt, während im Judentum noch auf den Messias wartet. In der Anfangszeit war auch jeder Christ, ein Jude!
          Judenhass, Kreuzzüge, Hexenverbrennung oder auch der Holocaust, sind alles Punkte die darauf zurückzuführen sind, dass die eigene Religion nicht verstanden wurde. Und Balnazza oben eigentlich genau richtig schreibt: Schuld ist eher der Unglaube, als die Religion, weil entsprechende Taten sich nicht durch die Bibel legitimieren lassen.
          Aber letztlich ist die Diskussion müßig.
          Um die Diskussion auf ein mMn vergleichbares Thema, was dir wahrscheinlich besser liegt 😉 zu lenken, könnte man auch behaupten, dass Traditionen, Bräuche und Nationalstolz generell zu verachten sind, weil sie Schuld am Nationalsozialismus waren, und über 6 Mio Juden den Tod gekostet haben. Wären alle Nazis aufrichtige Christen gewesen, wäre der Holocaust niemals möglich gewesen.

    • Ich widerspreche hier auch.

      Es liegt nicht an der Religion an sich, sondern das ist ausleben von Machtpositionen. Siehe Jeff Epstein z.B. für ein westliches Beispiel im Bezug zu sexualisierter Gewalt. Ansonsten gehts ums Geld (Siehe Christentum im Mittelalter). Sekten, Organisationen usw. – Am Ende gehts um Macht und Geld und darum tun zu können was man will, egal wie Menschenverachtend es sein mag.

      Was die Unterdrückung der Frau angeht, waren Religionen schon immer gut.

      • Gutes Beispiel. Glaubst du, den Frauen gings im Islam genauso scheiße, wenn die Religion sie nicht zum Eigentum degradieren würde? Glaubst du nicht, dass katholische Priester weniger Kinder durchbürsten würden, wenn ihnen ein normales Sexualleben erlaubt wäre?

        Sicher lädt auch Macht zum Missbrauch ein. Das gilt universell. Aber das jeweilige Umfeld rollt dafür noch den roten Teppich aus.

  4. Was soll man dazu noch sagen es ist seit Jahrzehnten bekannt das die Kirche der größte Kinderschänderring der Welt ist.

    Aber die Gläubigen rennen immer noch hin

    • Man gut dass wir alle so schön verallgemeinern können. Was kann die lokale Gemeinde für die Verbrechen im Bistum Speyer in den 50-70er Jahren?
      Gerade in Zeiten wie Corona, find ich es wichtig, dass Leute Schutz und Trost im Glauben finden.

        • Mit Sicherheit! Aber das entscheidest du? Ich denke gerade an die ältere Bevölkerung. Die werden auf die alten Tage nicht mehr umschwenken.
          Ich finde den Glauben an und für sich eine Tolle Sache. Problematisch ist was mancher Mensch daraus macht, was in der Vergangenheit für Schindluder in den Kirchen getrieben wurde.
          Aber auch euch sollte klar sein: Die Verbrechen die hier beschrieben werden, sind in keinster Weise im Einklang mit dem christlichen Glauben. Dafür gibt es keine Legitimation. Und auch von der Kirche, wird das nicht geduldet.
          Entsprechend versteh ich Argumente wie „die Gläubigen rennen da ja immer noch hin“ nicht! Das wäre als wenn man sagen würde: „Deutschland ist für den Holocaust und zwei Weltkriege verantwortlich und trotzdem fahren da Menschen noch in den Urlaub hin!“ Whataboutism vom feinsten.
          Man kann über strukturelle Probleme in der Kirche sprechen. Das Zölibat ist keine Entschuldigung, kann aber eine Erklärung sein, warum es so viele Missbrauchsfälle gab. Anders kann ich mir nicht erklären. Dieses ist mMn veraltet, ist auch nirgends im Glauben so niedergeschrieben. Also selbst als Fundamentalist, ist das Zölibat kein Muss. Es wurde einfach mal so von der Kirche bestimmt!

  5. WOW 15000 Euro Entschädigung für ein Leben voller Leid … das nenne ich angebracht … NICHT!
    Was zur Hölle stimmt bei denen nicht? Bzw. was stimmt in Deutschland mit den Opferhilfen und Entschädigungen nicht?

  6. Leider gibt es keine gerechte Strafe für solche Verbrechen…zumindest nicht in Deutschland. Besonders ekelhaft finde ich, dass es anscheinend so mächtige/elitäre Zirkel gibt, in denen sowas regelmäßig passiert. Siehe auch die ganzen Schweine, die mit diesem Epstein gemeinsame Sache gemacht haben…was da an Namen gefallen ist, da wird einem echt einfach nur Übel. Hochrangige Politiker usw.

    Letztens erst wieder Braveheart gesehen. William Wallace wurde gehängt, ausgeweidet und gevierteilt. Ich sag’s nur so. Man darf doch wohl noch träumen.

  7. Menschen sind und waren schon immer Verachtenswert. Die Systematik wird man auch nie loswerden, Machtpositionen werden immer für sowas ausgenutzt werden. Pedophilie hat es und wird es immer geben. Gut und das die katholische Kirche mit dem Zöllibat auch noch genau zu solchen Fällen beiträgt ist eine ganz andere Geschichte.

    Wenn man sich mal vorstellt, das das im Schnitt ‚harmlos‘ sein wird, im Gegensatz was in nahost und islamisch konservativen Ländern so gemacht wird unter den mächtigen.

  8. Vor einem Viertel Jahr gab es bereits einen Artikel, wonach das Bistum Speyer im Haushalt insgesamt 4 Mio EUR für Schadenersatz sexuellen Missbrauchs eingestellt hat. Neugierig habe ich bei eingeborenen Kollegen nachgefragt was der Grund sein könnte. Keiner hatte den Hauch einer Ahnung.

    PS: Der Generalvikar ist bereits verstorben.

  9. Hallo,
    ich habe keine Worte um diese Tat zu kommentieren. Ich möchte nur eine Sache Anmerken.
    Das waren keine Männer Gottes. Das waren kranke Schweine welche die Konstrukte der Kirche für ihre gottlosen Machenschaften ausgenutzt haben.
    (Und ja, du hast es in Anführungszeichen gesetzt. Aber das muss meiner Meinung nach noch mehr herausgearbeitet werden).

    • Mit viel Sarkasmus und schwarzem Humor könnte man dann sagen: Mehr Austritte => weniger Kirchensteuer => weniger Geld für andere Opfer…. 🙁

  10. Einfach unfassbar. Wie grausam Menschen sein können, die auch noch angeblich in Namen Gottes handeln. Da wird einem einfach nur schlecht. Wie kann man Kindern sowas nur antun?
    Ich finde, wenn man sich an Kindern vergeht hat man sein Recht auf das Leben verwirkt.

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