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Für mich geht es bei Martin Sonneborns Tweets von vergangener Woche weniger um eine Debatte über den Sinn und Zweck von Satire, sondern vielmehr um einen ignoranten Umgang mit Feedback. Wenn sich Menschen von seinen Postings rassistisch angegriffen fühlen, muss er nicht viel tun. Es reichen Mitgefühl und der Respekt vor den Betroffenen, um das eigene Verhalten zu korrigieren […] Weil Die PARTEI in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem das Projekt von Martin Sonneborn ist, und ich dafür nicht weiter mein Gesicht hergeben will, habe ich eben mein Austrittsschreiben verschickt. (Via)

Drama-Queen. Es geht dabei um folgende Sonneborn-Aktion…

Für ein Foto posierte er mit einem T-Shirt, auf dem es in vermeintlich »chinesischer« Aussprache hieß: »AU WIEDELSEHERN, AMLERIKA! abem Sie Guter FrLug runtel! Printed in China für Die PALTEI« – ein misslungener Seitenhieb auf US-Präsident Donald Trump und dessen Merchandising in China. (Via)

Und hey, Twitter is not amused. So ein Rassist, dieser Herr Sonneborn!!!111

Wenn ich ehrlich bin, mochte ich Semsrott noch nie sonderlich: Nach seiner Wahl ins EU-Parlament direkt der Grünen-Fraktion beizutreten, fand ich schon extrem daneben. Wenn das alles so blöd bei „die Partei“ ist, warum tritt er dann nicht auch von seinem Mandat zurück?

Wie ich die Jungs kenne, kann das auch alles ein „netter“ PR-Stunt sein. Sonneborn hat bereits ein Statement angekündigt. Man darf gespannt sein.




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12 KOMMENTARE

  1. Steve, Semsrott hat nie Sonneborn als Rassisten bezeichnet. Er hat ihm vorgeworfen, nicht kritikfähig zu sein und sich seiner Verantwortung nicht bewusst zu sein. Er erklärt das, finde ich, ganz gut, indem er sagt, dass man als Kopf einer Partei mit 30.000 Mitgliedern und 900.000 Wählern einfach mehr Verantwortung trägt, als als Titanic-Redakteur vor 20 Jahren und sich mancher Kritik vielleicht einfach stellen sollte.
    Ich persönlich dachte bei Sonneborns Post auch nur: „Naja, ist halt typisch Sonneborn.“
    Aber wenn man dafür kritisiert wird, kann man sich damit durchaus auch auseinandersetzen und nicht alles nur auf den „wütenden Mob“ schieben, sondern vielleicht mal kurz innehalten, ob an den Vorwürfen nicht doch was dran sein könnte.
    Zumal Sonneborn wohl teilweise auch recht persönlich auf seine Kritiker „losgeht“, was nun auch nicht so die feine Art ist, falls es stimmen sollte.
    Und das sage ich als jemand, der Sonneborn eigentlich mehr mag als Semsrott.
    Aber dein „eigentlich mochte ich Semsrott noch nie“ kommt – no offense – etwas seltsam rüber.

  2. Dieses Twitter kann ich auch nicht mehr ernst nehmen. Gibt’s irgendwas worüber sich die Berufsempörer nicht aufregen?
    Das ist auch inzwischen ne Plattform, um tägliche die eigene Wut in die Welt zu schreien, wenn man mit seinem eigenen kleinen Leben unglücklich ist.

  3. Sonneborn hat auf die Kritik dann wohl mit einem Titanic-Artikel von 2002 reagiert und gefragt „was darf Satire?“
    Was man unterstreichen sollte: Semsrott hat nicht gesagt, Sonneborn wäre Rassist. Sondern das letzterer kritikunfähig ist, auch mal einzusehen, wenn ein Joke eben nicht funktioniert hat. Und in diesem Fall hat der Joke halt einfach nicht funktioniert, vorallem weil teilweise Mitglieder der Partei (z.B. DiePARTEI-Augsburg) auf den Zug aufgesprungen sind, nun aber gänzlich ohne Message.
    Ist zudem auch nicht nur Semsrott. Auch „Erzählmirnix“ (Comiczeichnerin auf Twitter) ist mit der gleichen Begründung ausgetreten.

    Denke das wird keinen großen Einfluss auf DIE PARTEI haben, aber ich denke, so ein bisschen Breitseite kann denen ganz gut tun. Wie man bei Böhmermann sieht, ist auch Satire ein exzellentes Einfallstor dafür, völlig abzuheben. Und das, wo ich bei Sonneborn auch schon das Gefühl hatte, dass nach der Artikel 20 Geschichte seine „Fehlschlag“-Quote höher wird.

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