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Armin Laschet ist in einer Stichwahl gegen Friedrich Merz zum neuen CDU-Parteichef gewählt worden. Auf dem digitalen Bundesparteitag der Christdemokraten stimmten 521 der Delegierten für Laschet und 466 für Merz. (Via)

Meiner Ansicht nach hat Laschet nicht gewonnen, weil er der perfekte Kandidat für die CDU-Führung ist, sondern a) weil die anderen Kandidaten noch bescheidener waren und b) weil er im Duo mit Jens Spahn angetreten ist. Ich persönlich finde, dass Spahn der aktuell beste CDU-Mann ist. Man darf weiterhin gespannt sein, wen die Union ins Kanzler-Rennen schickt. Söder, Laschet oder gar Spahn?




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40 KOMMENTARE

  1. Meiner Meinung nach gibt es jetzt zwei Möglichkeiten:
    Schwarz/Grün unter Kanzler Söder (der von der CDU zum Kanzlerkandidaten gekürt werden muss)
    Oder Rot/Rot/Grün unter einer Grünen Kanzlerin.
    Laschet als Kanzlerkandidat wird, denke ich, nichts.
    Aber mann muss sich überraschen lassen.

  2. Ohne Merz als Kanzlerkanditat sehe ich vier düstere Jahre auf uns zukommen.

    Viele potentielle Merz CDU Wähler werden dann die AFD wählen, was komplett bescheuert ist. Die AFD ist für mich inzwischen unwählbar geworden, insbesondere durch ihr Corona Leugnertum. Dabei vertreten sie eigentlich genau das was ich persönlich mir wünsche, nämlich einen Stopp der massenweisen Zuwanderung und eine Anti EU Politik. Leider sind das halt nur zwei Faktoren und viele Aktionen in den letzten Monaten machen sie für mich halt wirklich unwählbar inzwischen.

    Nun hat Merz das treffend gesagt, jede Stimme für die AFD ist auch eine halbe für Rot-Rot-Grün, weil das die CDU schwächt und die AFD sowieso nicht regieren wird.

    Somit setzt die CDU natürlich dem konservativen Lager die Pistole auf die Brust, aber das muss halt jeder so hinnehmen und verstehen.

    Ohne Merz als KK werden aber viele ihre Stimme trotzdem noch bei der AFD lassen. Ein Söder wäre auch keine gute Idee als KK, denn die Nordlichter würden niemals einen Bayern zum Kanzler wählen. Auch in NRW würde man sicher keinen Bayern zum Kanzler wählen. Söder könnte wirklich nur Bayern gut abholen, einige Teile von BW und Hessen, das wars dann aber auch schon.

    Wenn tatsächlich RRG an die Macht kommt, können wir den Laden hier zumachen. Ich persönlich bin sogar Mental langsam dabei mich endgültig von Deutschland zu verabschieden und mit meiner Frau (Amerikanerin) in die USA zu ziehen. Zumindest spiele ich immer öfter mit dem Gedanken und gerade das Schreckgespenst RRG was über dem Wahljahr schwebt treibt mich immer weiter zu diesen Gedanken. Den Tax Freedom Day schon im April zu haben anstatt im Juli wäre halt schon mal sehr nett, vor allem da die Grünen mit Co2 Steuer und Co. ja mit allen Mitteln daran arbeiten ihn in den August zu schieben.

    • Ach herrje. Wie bemitleidenswert…der Kommentar tropft ja nur so vor Angst:
      > Angst vor RRG (…damit öffnet sich ja angeblich, warum auch immer, das Tör zur Hölle – als ob das mit anderen Parteien nicht genauso wär)
      > Angst vor Mutti Merkel (sowieso an allem Schuld…)
      > Angst vor der EU (warum eigentlich? Die Idee EU ist hervorragend- Die allgemeine demokratische Umsetzung könnte man mal ernsthaft debattieren. Da sehe ich durchaus Kritikpunkte. Die Sache EU an sich macht uns doch überhaupt erst global wettbewerbsfähig ggüber CHina & Co. – oder willst unbedingt in die Kleinstaaterei zurück? Sowas von vorgestern…manmanman)
      > Angst vor AfD (endlich mal ne berechtigte Angst…)
      > Angst davor was weggenommen zu bekommen (…was die eigentliche Ursache ist)
      > Angst davor keinen schuldigen für dein eigenes Ungemacht zu finden. (…was die andere eigentliche Ursache ist)

      Ich sehe, dass du gern Angst hast, daher ünterstütze ich deine Idee mit dem Umzug in die USA. Da kannst dann ganz ungestört extra noch haben:
      > Angst vor Altersarmut
      > Angst vor schlechter Bildung (mhmm obwohl…das macht dir bestimmt keine Angst – haha…lol)
      > Angst vor Rassenunruhen & Polizeigewalt
      > Angst vor Waffen für Jedermann & für Kinder ab 14
      > Angst vor Massenarbeitslosigkeit & Pennern auf den Straßen
      > Angst vor fehlenden sozialen Fangnetzen (…is ja alles Kommunismus)
      > Angst vor maroden Gesundheitssystem (…Corona ist ja nur ne besser Grippe undso)

      und noch vieles mehr! Jede Menge Angst zum genüsslich Hetzen & Poltern. Und nicht vergessen, ganz wichtig: Nicht DU bist Schuld an deinem verkorksten Leben sondern immer die ANDEREN.

      • Oh was für ein Schlaumeier hier wieder am Werk ist 🙂

        Angst habe ich nur vor RRG. Es brauchen aber nur Leute vor RRG Angst haben die in diesem Land tatsächlich noch etwas leisten und erreichen möchten.

        Wer braucht keine Angst vor RRG haben ? Das wären die, die sowieso nichts im Leben erreicht haben und auch nicht möchten. Von denen gibt es eh nix zu holen und RRG würde denen gerade recht kommen. Und es wären die, die schon so viel haben, dass es auf ein bisschen mehr „Schröpfen“ auch nicht mehr ankommt und hiervon meistens nur die die geerbt haben und nicht wissen wie schwer dafür mal gearbeitet wurde.

        Man schaue sich doch mal die großen Sprachrohre der Fridays for Future Bewegung an. Das sind keine „normalen“ Kids aus der Mittelschicht oder gar „Arbeiterklasse“, das sind zum größten Teil Kids aus Unternehmerfamilien oder zumindest gut betuchten Familien, die sich im Leben eh niemals Gedanken über Geld werden machen müssen 😉

        Welches eigene Ungemacht meinst du denn ? Ich hab überlegt hier nen Absatz zu tippen jetzt, aber ich lass es und machs kurz. Ich bin ganz zufrieden mit meinem Leben. Hab mir das Studium selbst finanziert und bin nun ziemlich gut verdienender Umweltingenieur. Durch das „selbst erarbeiten müssen“ des ganzen bin ich nun einfach der Meinung, dass es die ganzen Schmarotzer in unserem Sozialstaat nicht verdient haben von meinem Geld etwas abzubekommen. So einfach ist das.

        Zu deinen USA Punkten:

        Altersarmut ? Wie meinst du das ? Natürlich muss man selbst vorsorgen, dazu sollte jeder mit etwas Hirn in der Lage sein. In Deutschland wird einem das Denken halt abgenommen zum großen Teil und auch hier gibt es enorm viel Altersarmut. Ohne private Vorsorge sieht es für die derzeit 20-40 Jährigen später auch finster aus.

        Schlechte Bildung ? Inwiefern ? In den USA hat man unglaubliche Möglichkeiten in der Schullandschaft. Mehr als bei uns. Und dort haben die meisten Schulen immerhin Wlan, während in Deutschland gerade Zettel mit handschriftlichen Youtube Links verteilt werden 😉

        Rassenunruhen und Polizeigewalt ? Du konsumierst zu viele deutsche Medien. Aber in Deutschland neigen wir generell dazu die Probleme anderer eher hervorzuheben als die eigenen. G20 in Hamburg wurde in den USA zumindest nicht so sehr ausgeschlachtet wie die BLM Demos bei uns. Du wirst hier leider zum Opfer der wirklich einseitigen europäischen medialen Berichterstattung.

        Waffen für Jedermann, sehe ich kein Problem drin. Du bist hier vermutlich auch ziemlich schlecht und einseitig informiert.

        Massenarbeitslosigkeit und Penner auf der Straße ? Gibt es bei uns doch auch. Vor den Pennern kann ich mich dort immerhin mit einer Waffe verteidigen 😉

        Fehlende soziale Fangnetze ? Das ist gerade das Gute. Ich werde nicht genötigt den Großteil meines Geldes in diese Netze zu investieren und damit Schmarotzer und Nichtsnutze zu unterstützen. Ich bin selbst für mein Schicksal verantwortlich und bestimmte selbst Art und Umfang meines Netzes.

        Das Gesundheitssystem ist dort gut, also die Versorgung. Natürlich muss man sich als Mensch mit Hirn selbst drum kümmern ausreichend Versichert zu sein. Ich würde hier massiv sparen sogar, da meine Frau für die US Regierung arbeitet und ich kostenlos über sie mitversichert werde.

    • Wenn du die Möglichkeit hast in die USA zu ziehen, mach es! Würde ich jederzeit wieder tun!
      Zu dem was Woolbart da sagt, musst du dir keine Gedanken machen.. Man muss sich halt um manche Dinge selbstständig kümmern, wozu so manch Europäer nicht fähig oder zu faul für ist. Schlechte Bildung ist Blödsinn und man wird in vielen Bereichen nicht bevormundet. Glaube keinem der ohne Erfahrung Ratschläge gibt!

  3. Ich bin für Merz, da er der einzige mit Profil ist. Kann aber komplett nachvollziehen, dass er sich nicht wirklich eignet, aufgrund seiner Kontroversen (mMn teilweise sehr an den Haaren herbeigezogen, aber egal).
    Danach ist Jens Spahn für mich der zweitbeste Kandidat. Wäre mMn auch super Zeichen, einen solch jungen dynamischen und ja auch homosexuellen Kanzler zu haben. Leider ist mir das Thema „Homosexualität“ immer noch zu sehr stigmatisiert. Mit einem „schwulen Kanzler“ würde man mMn einen riesen Schritt nach vorne im sonst eher konservativen Deutschland machen.

  4. Spahn soll der beste CDU-Mann sein? Mit viel gutem Willen vielleicht der Einäugige unter der Blinden, aber ich finde die kann man alle vergessen.

    • Gerade weil man sie „alle vergessen“ kann, ist Spahn ja der beste Mann. Wenn alle Kandidaten scheiße sind und einer weniger scheiße, ist er vergleichsweise der beste. 😀

  5. Da wird man sich bei AfD und FDP sicher gefreut haben. Mit Friedrich Merz an der Spitze wären da sicher einige Wähler zu CDU abgewandert.
    Schlecht ist dies aber für SPD, denn Laschet wird den Kurs von Frau Merkel weiterführen, auch unter Kanzlerkandidat Söder, wird es keine große Kurskorrektur geben.
    Ich bin gespannt, wie die Wahlen im September ausgehen werden.
    Ich denke es wird schwarz-grün mit Würfel-Kanzler Armin Laschet.

  6. Ein Glück das es Laschet geworden ist (auch wenn ich ihn, genauso wie Röttgen für eine graue Maus mit dem Feingefühl eines Elefanten im Porzellanladen halte). Merz ist einfach ein Unsympath und als Politiker von seiner Ausrichtung ungesünder als die aktuelle AFD – denn er könnte mit der CDU wirklich Politik machen und nicht nur im Hinterbänkchen schmollen. Wenn ich jetzt wählen müsste zwischen Spahn und Söder als Bundeskanzler ist mir Spahn lieber. Ich bin zwar kein Riesenfan, aber mir ist er als Politiker lieber als ein CSU Mann der in ganzer Tradition zu FJS steht und wahrscheinlich fast ausschließlich Bayernpolitik im Bund betreiben würde – ganz davon abgesehen, dass wir vier weitere Jahre Scheuer – egal in welcher Position – wahrscheinlich nicht durchstehen würden (/ironieoff).

    In meinen Augen wäre es am Besten Merz wieder verschwinden zu lassen – er kann sich dann gerne zu seinem Idol Donald begeben und mit ihm darüber wettern, dass ihm eine Wahl gestohlen wurde. Das er ein machtgeiler Mensch ist, sieht man ja daran, dass er direkt nach seiner verlorenen Wahl das Wirtschaftsministerium für sich reklamiert hat – niemand hat danach gefragt und niemand möchte ihn anscheinend da haben (ausser vielleicht seine Freunde von Blackrock).

    • Vermutlich würde Söder den Scheuer aus seinem Amt entlassen. Söder ist ein Machtpolitiker und er entsorgt die Weggefährten, die seinen Glanz schmälern.
      Siehe den Wechsel im bayerischen Gesundheitsministerium, wo die Ministerin Huml gegen den Holetschek „ausgetauscht“ wurde, weil die Huml dem Söder zu viele Fehler gemacht hat und deswegen an seinem Status als Krisenmanager gerüttelt hatte. Daher denke ich, der Scheuer wäre weg.

      Ich würde mich noch nicht auf einen Kanzlerkandidaten Söder versteifen. Das ist abhängig von den Umfragewerten der Person. Und wenn Laschet jetzt kein Kind auf offener Straße schlägt und das medial ausgeschlachtet wird, hat Laschet derzeit die m. M. n. besten Chancen auf den Posten (der auch traditionell dem CDU-Vorsitzenden gebührt).

  7. Danke dem Herren, dass dieser Kelch an uns vorbeigegangen ist.
    Nur mal ein paar Eckdaten zu dem Vogel Merz:
    Blackrockmanager- allein das ist schon nen absolutes No Go
    damals beleidigt aus der Politik zurückgezogen, weil Mutti besser genetzwerkt hat- soviel zum Thema er wäre der Macher
    der Knaller war aber seine Laptop-Geschichte. Das Teil verloren und zum Dank dem ehrlichen Finder (einem Obdachlosen) eine handsignierte Kopie seines Buches überreicht. Sorry wer so offenkundig Arschloch ist…

    Ich hoffe die Nase verschwindet nun endlich wird ja langsam peinlich.

    • Wo bitte liegt das Problem an einem Aufsichtsratsposten bei Blackrock? Die bieten unter anderem günstige ETFs (unter dem Namen „iShares“), in die man auch als Privatanleger investieren kann. Im Sparplan sogar schon ab 25€ pro Monat.

      Naja, ich tippe mal das Problem ist irgendeine linke Verschwörungstheorie à la „Big Finance“.

  8. Ich bin erstmal froh, dass es Merz nicht geworden ist und hoffe auch, das der nicht durch irgend eine Hintertür noch Kanzlerkandidat wird.
    Der soll erstmal nachweisen, das er irgendwas hier gebacken bekommt.
    Aktuell würde ich am ehesten auf Söder tippen und ihn wohl auch wählen.

  9. Ich denke die Wahl von Laschet bedeutet Kanzlerkandidat Söder. Beides halte ich für große Fehler. Merz war von allen drei klar der kompetenteste und auch wenn ich unter ihm niemals Union Wählen würde, ich halte es für ein Versäumnis das man sich nicht für Ihn entschieden hat.

    • Kann mir nicht vorstellen, dass Laschet da zurücksteckt. Er wirkt immer so unscheinbar und wie der Babyelefant aus NRW, aber der Mann weiß genau, wo er hinwill: Nach oben.
      Der NRW-Ministerpräsident kann zudem gar nicht gegenüber dem MP von Bayern zurückstecken, ohne sich selbst damit politisch zu exekutieren.

      • Mutti Merkel hat doch gesagt sie will keine Einmann Show sie will „ein Team“…ich denke im Hinterzimmer ist das bereits ausgehandelt. Aber ich lass mich gern überraschen.

    • Naja, kompetent? Der Mann hatte noch nie ein wichtiges Amt inne, steckt bis zum Hals in allen möglichen Lobbyverbänden, war gegen die Offenlegung von Nebenerwerben durch Abgeordnete, gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe, für die vollständige Abschaffung des Kündigungsschutzes, für eine gesetzliche Festlegung des Existenzminimums auf 132 Euro (sowas hätte sich ja nicht mal Sarrazin getraut), für Steuergeschenke für Reiche, Rente mit 70 und es geht gerade so weiter. Merz ist ein Relikt aus den 90ern und da sollte er auch bleiben.

      Allein schon, dass du mit Merz die CDU eben gerade nicht wählen würdest, müsste doch aus deiner Sicht schon gegen ihn sprechen. Laschet ist bestimmt nicht der Beste, aber er bekommt mmn zu viel „Dresche“ ab. Was hat der Mann denn großartig verbockt, was andere besser gemacht hätten? Karneval Anfang 2020 noch erlaubt? Hat Söder quasi auch mit seinen Starkbierfesten. Früher über Lockerungen diskutiert als Andere? Haben Sachsen und Thüringen ebenfalls und da sieht es viel schlimmer aus als in NRW. Generell hat in der Coronazeit eigentlich kein Ministerpräsident viel besser agiert als seine Kollegen. Dort, wo es besser läuft, beispiellsweise Meck-Pomm oder Schleswig-Holstein, ist das hauptsächlich der niedrigen Bevölkerungsdichte geschuldet.

  10. Die Wahl ist mal wieder ein Zeichen dafür, dass sich die Funktionärselite komplett von der Parteibasis verabschiedet hat; bei letzterer war ja Merz der klare Favorit. Das kann man – wie auch auf Bundes- oder Europaebene natürlich so oder so auslegen. Für die einen ist es der Abschied von der Demokratie als Volksherrschaft, für die anderen die Rettung der Demokratie vor dem Pöbel. Da kann sich jeder sein Ding raussuchen.

    Laschet ist letztlich AKK mit Hoden. Wenn also AKK Merkel 2.0 ist, ist Laschet Merkel 3.0, da hat die Grande Dame also bekommen, was sie wollte. Auch hier gestehe ich natürlich jedem zu, das positiv zu sehen.

    Und ich habe mich bereits dabei erwischt, mir Söder als Kanzlerkandidaten zu wünschen. Es geht ja schon lange nicht mehr um Sympathie oder Kompetenz, sondern einfach nur noch um das geringere Übel.

    • No offense lieber Kinki, aber Laschet ist garantiert nicht „Merkel 3.0“. Wie AKK auch schon nicht „Merkel 2.0“ war.
      Laschet kann eigentlich überhaupt nichts. Weder beherrscht er Merkels „Fähnchen nach dem Wind“-Taktik sonderlich gut, noch zeichnet er sich durch irgendeine Form von Charakter oder politischer Überzeugung aus.
      Einzig vllt. die Fähigkeit, abzutauchen wenn das eigene Kabinett sich zerlegt beherrscht er ganz gut wie Merkel, kommt dabei aber ebenfalls wesentlich unsouveräner rüber. Bei Merkel hatte all das immer politisches Kalkül, bei Laschet wirkt es eher wie Überforderung.

      Im übrigen kann man Umfragen der Parteibasis immer nur schlecht auf das Endergebnis umlegen. Denn auch bei diesen Umfragen hatte Merz nie eine absolute Mehrheit – sprich es ist sehr wahrscheinlich, dass Röttgen-Sympathisanten sich für Laschet entschieden hätten (und umgekehrt). Insofern ist das Votum des Parteitages eigentlich nur folgerichtig.

      • Zeig mir einen Punkt, in dem sich AKK respektive Laschet von Merkel abheben, in dem irgendetwas anderes als die Fortsetzung von Merkels Politik zu erwarten ist. Das meine ich mit 2.0 bzw. 3.0. Und natürlich hat Laschet keine eigene Meinung, sonst wäre er in der Merkel-CDU ja nie so weit aufgestiegen.

        Ansonsten erinnert mich das Votum ein wenig an die französische Präsidentenwahl: dort eine Einheitsfront, um LePen zu verhindern, hier dasselbe gegen Merz. Oder wie in Österreich: alle gegen Hofer. Immer hatte der konservativ(st)e Kandidat eine relative Mehrheit. Natürlich ist so eine Anti-Koalition nicht verboten. Sie demonstriert aber die Beliebigkeit im linken Spektrum, wenn „Hauptsache nicht der/die“ das wichtigste Kriterium ist.

        • AKK war in ihren ersten Ansätzen deutlich konservativer als Merkel. Nur weil man in Sachen Flüchtlingen und Europa die gleiche (oder ähnliche) Meinung vertritt wie Merkel, ist man nicht gleich 100% „Merkel-Klon“.

          Und sorry, aber was ist das denn für eine dämliche Aussage? „Linkes Spektrum“? Okay, Laschet ist Mitglied der Pizza-Connection gewesen. Aber ein linker MP, der völlig ohne Not und Anlass die Abschaffung des Sozialtickets für eine gute Idee hält?
          Deine Defintion von „links“ ist mittlerweile echt besorgniserregend.

          Davon ab: Es liegt in der Natur einer Stichwahl, dass man sich im zweiten Durchgang jemand anderen sucht. Was hätten die Röttgen-Wähler denn deiner Meinung nach machen sollen? Ihre Stimme verfallen lassen, weil sie ihren Kandidaten nicht kriegen?
          Ebenso ist es ziemlich natürlich, dass sich selbst die größten Widersacher zusammentun, wenn halt eine Bedrohung oder ein Depp naht. Deswegen sind „alle gegen die AfD, LePen und co.“ Weil es halt Deppen sind.
          Wobei ich auch hier Grinsen muss…zählt deiner Definition nach Macron zum linken Spektrum?

          Last but not least: Ich weiß nicht, ob du wirklich von „linker Beliebigkeit“ reden solltest, wenn deine Partei sich literally noch an jeden Rechtspopulisten heranschmeißt, hauptsache er ist „Anti-Establishement“…

          • Selbstverständlich ist der Vorgang demokratisch. Das spreche ich ihm doch gar nicht ab. Ich sage nur, an welche Parallelen er mich erinnert. Funfact: Der letzte Wahlvorgang, der so ähnlich lief, indem sich eine Anti-Koalition bildete, wurde von Merkel „rückgängig gemacht“, du erinnerst dich? Anscheinend ist es nur dann Demokratie, wenn das richtige Ergebnis dabei rauskommt, ansonsten ist es ein Tabubruch.

            Die genaue Verortung von Macron ist völlig egal, darum geht es doch gerade. Die Querfront reichte von linksaußen bis 10 Zentimeter vor dem RN.

            Und nur, damit wir über dasselbe reden: Das linke Spektrum fängt heutzutage bei der CDU (exkl. Werteunion) an. Eine Mitte gibt es (leider) so gut wie nicht mehr, das ist ja genau die Spaltung der Gesellschaft, von der wir so oft reden.

            Zum James (Last): Meine Partei ist nach wie vor gelb, und die Partei, die du meinst, versucht seit Jahren genau das Gegenteil von dem, was du ihr unterstellst. Aber ich erwarte nicht, dass du auf solche Kleinigkeiten achtest.

          • Weder wurde der Vorgang von „Merkel rückgängig“ gemacht, noch ist das ansatzweise vergleichbar. Nur auf diese Wahl gesehen war Laschet kein „Notnagel“ und auch kein „Protestkandidat“. Um das mit Kemmerich zu vergleichen muss man schon verdammt viel Fantasie haben…

            Also wenn das „linke Spektrum“ bei der CDU anfängt, dann haben wir in Deutschland nach der offiziellen Prognose vom 12.01 eine linke Mehrheit von 84,5% (CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP). Selbst wenn man davon CSU und Wertespinner (die btw nicht konservativ sondern wirtschaftsliberal sind) rausrechnet, kommt man da sicher noch locker auf ~65 bis 70%.
            Ich will also von dir nie wieder hören, es gäbe keine substanziellen linken Mehrheiten in Deutschland, denn offensichtlich gibt es sogar linke Zweidrittelmehrheiten. Was ist also dein Problem mit linker Politik, wenn diese nach deiner eigenen Definition den Willen von 85% der Wähler spiegelt?

            Die AfD hat sich bislang eingelassen mit LePen, Orban, Wilders, Hofer und der PiS-Partei (übrigens alles Leute die Sagen „die EU ist scheiße, weil nur Deutschland profitiert“, wogegen die Blauen sagen „die EU ist scheiße, weil alle außer Deutschland profitieren“…wie passt das eigentlich zusammen?). Noch im November feierten AfD’ler den orangen Mann jenseits des Pazifiks. AfD-Vertreter (zugegeben, nicht Bundes- oder Landesebene) feierten sogar den Kapitol-Sturm als „Beginn der Revolution“.
            Also nein, die Parte „die ich meine“ versucht seit Jahren nicht genau das Gegenteil von dem, was ich ihr unterstelle…solange du „Anti-Establishement“ bist, wird die AfD dich lieben. Außer du bist Erdogan, aber dessen Problem in Augen der AfD ist nicht die politische Ausrichtung, sondern die Religion. Sonst wären Erdolf und die AfD genauso beste Freunde wie Orban und co.

          • Wenn man sich in der Politik nur von Linken umgeben sieht stellt sich grundsätzlich die gleiche Frage wie wenn man sich auf der Autobahn nur von Geisterfahrern umgeben sieht. Ich würde meinen es sagt einiges über die Selbstreflexion einer Person aus, wie sie sich diese Fragen beantwortet.

        • Naja ob das jetzt eine „Einheitsfront“ gegen konservative Kandidaten ist kann man diskutieren.
          Gibt ja bekanntlich verschiedene Arten von Wahlsystemen. Und viele davon basieren ja gerade darauf dass tatsächlich der Konsenskandidat gewinnt.
          Kleines Beispiel:
          3 Kandidaten, Verhältnis 20%,35%,45%
          Keine klare Mehrheit aber die meisten Stimmen hat Kandidat 3 mit 40%. Wenn die reine Masse an Stimmen entscheidet würde er gewinnen. Andersrum haben aber auch 55% gegen ihn gestimmt.
          Wenn also anstelle dessen der Kandidat mit 20% aus dem Rennen geschmissen wird und ein weiterer Wahldurchgang gemacht wird und die 20% Stimmen dafür auf den Kandidaten mit 35% gehen dann hat auf einmal der vormalig Zweitplatzierte gewonnen.

          • Auch für dich: ich kritisiere nicht den Vorgang, der ist formal völlig in Ordnung, ich stelle nur Parallelen fest.

    • Du hast doch deine Heimat jetzt im blauen Haufen , weine doch nicht deiner schwarzen Liebe hinterher nur weil sie wieder einen Neuen hat den Du ihr nicht gönnst.

      • Meine Heimat ist ursprünglich gelb, jetzt mit magentafarbenen Sprengseln! Die CDU war nie meine Liebe. So oft, wie ich das schon erwähnt habe, lässt sich dein Statement nur dadurch erklären, dass dich Fakten nicht interessieren, solange du nur Scheiße von dir geben kannst.

        Anyway, was das Wahlergebnis angeht, bin ich tatsächlich enttäuscht. Die AfD mag davon profitieren, weil Laschet garantiert keine enttäuschten CDU-Wähler zurückholt. Aber viel wichtiger ist, dass die Fortsetzung der Merkelpolitik Deutschland schadet.

        Und ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn die AfD von heute auf morgen überflüssig würde, weil CDU und FDP zu ihren angestammten Positionen im politischen Spektrum zurückkehren würden. Merz hätte – bei allen Vorbehalten – einen Impuls in diese Richtung geben können.

        • Fakten interessieren nicht, nur Scheiße von sich geben? Lieber Kinki, reflektierst Du endlich Deine Persönlichkeit?

    • Wenn man von zu weit rechts kommt sieht eben alles nahe der Mitte gleich aus.

      Was das mit unserer Demokratie zu tun hat, wie einzelne Parteien intern ihre Vorsitzenden bestimmen verstehe auch wer will.

      • Du definierst die Mitte vermutlich nach dem Overton-Fenster, insoweit kann ich dir nichtmal widersprechen. Da liegt momentan die Mitte irgendwo zwischen den Grünen und der SED-Rechtsnachfolgerin.

        Parteien sind nach unserem Grundgesetz demokratische Institutionen. Ich weiß, dass man das leicht vergessen kann, wenn man sein Wissen aus den Medien hat: Für die ist es eine Wahl, wenn es nur einen Kandidaten gibt; mehrere Kandidaten nennt man „Kampfabstimmung“, und wenns eine nichtlinke Partei ist, wird die Frage gestellt, ob die Kampfabstimmung die „Partei zerreißt“. Wobei ich der heutigen Vorsitzendenwahl selbstverständlich niemals die Eigenschaft „demokratisch“ absprechen würde.

      • Frag mal wen von den Linken, wie er das politische Spektrum beurteilt. Der wird dir vermutlich sagen, dass es da nur Rechte gibt, und dass zwischen CDU und AFD jetzt auch kein großer Unterschied besteht.

        Du machst genau das gleiche von rechts. Ich verstehe wirklich nicht, wie dir diese Parallelen nicht auffallen können. Mit ein bisschen Selbstreflexion müsstest du doch eigentlich erkennen, dass du dich hier offensichtlich in eine Extreme begeben hast.

        Immerhin sind wir uns ja nun doch noch einig, dass die Vorstandswahl der CDU nicht „der Abschied von der Demokratie“ war.

    • Schonmal auf Arbeitgeberseite Bewerbungsgespräche geführt? Oder mit C-Level gearbeitet? Die können alle gut reden. Das heisst garnichts. Mal ne anekdote: Großer Konzern, Upper Level Management. Präsentation gehalten. Die Slides gingen weiter und weiter. 60 Minuten später war er fertig und die Dame danach kam rein mit „Danke, Sie haben gerade meine Slides und mein Thema gehalten“. Gemerkt hätte es niemand, das der Kerl keine Ahnung davon hatte wovon er da sprach.

    • Schön und gut, von den drei Reden hat er aber trotzdem, überraschenderweise, die beste gehalten. Jedenfalls ich fand sie tatsächlich gut.

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