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Wie Kotaku berichtet, wird in Japan gerade an einer Gesetzesänderung gearbeitet, welche darauf abzielt, die Urheber der dargestellten Charaktere zu stärken. Konkret geht es darum, dass Cosplay bekannter Figuren zukünftig nur noch möglich sein soll, wenn der Urheber auch seine Zustimmung gegeben hat oder finanziell beteiligt wird. Zumindest wenn der Cosplayer kommerzielle Absichten verfolgt – und genau da wird es problematisch. (Via)

Auch wenn man im ersten Moment erstmal große Augen macht, aber ich finde diese Regelung okay. Es ist ein Unterschied, ob jemand mit einem Cosplay bei der Blizzcon auftritt, weil er einfach Spaß an dem Hobby hat oder ob er gebucht wird und für seinen Auftritt Geld bekommt. Wenn ich mir vorstelle, dass jemand sich ein Horst-Cosplay baut, für irgendeine Messe gebucht wird und dafür auch noch Geld bekommt, fühlt sich das irgendwie falsch an – es ist ja nun mal meine Figur und mein geistiges Eigentum. Anders wäre es, wenn jemand als Horst bei einer unserer damaligen Livelesungen aufgetaucht wäre. Und genau das ist der Punkt!

Wie seht Ihr die Sache?




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7 KOMMENTARE

  1. Ich bewege mich seit mehr als zwanzig Jahren in der Cosplay-Szene. Ich habe mir das betreffende Gesetz bisher nicht angeschaut, weil es mich als Deutschen nicht betrifft. Von daher kann ich zu dem inhalt nicht viel sagen.

    Allerdings finde ich einen grundsätzlichen Schutz der Urheber durchaus berechtigt und auch richtig. Seit ~ 10 Jahren beobachte ich eine immer intensivere Verbreitung von Cosplay in der Erotikindustrie. Patreon und gerade OnlyFans haben diesen Bereich noch massiv anwachsen lassen.

    Seiten wie CosplayDeviants und CosplayErotica gibt es bestimmt schon zehn Jahre und bieten hochauflösende Erotikbilder von Damen in Cosplays an. Sowohl die Firmen dahinter, als auch die Models verdienen Geld, in dem sie sich als Tracer, Widowmaker, Jaina Proudmoore oder Arya Stark vor der Kamera ausziehen. Ganz davon abgesehen, dass Arya Stark für mich immer das kleine Mädchen aus Season 1 sein wird, welches ich absolut NICHT nackt sehen will, verdienen daran die Urheber der Charaktere nichts. Das hat absolut gar nichts mehr mit FAIR USE zu tun. Dagegen vorzugehen finde ich richtig – oder eben halt eine Gewinnbeteiligung für die Urheber.

    Bei Patreon und OnlyFans sind es keine Firmen, sondern die Models die mit solchen Aufnahmen ihr Geld verdienen und teilweise auch nocht weiter gehen. Während bei CosplayDeviants und CosplayErotica beispielsweise nur nacktheit und bestenfalls lebsische Sexpraktiken angedeutet werden, so findet man bei den Patreon und OnlyFans Cosplayerinnen durchaus alles von Dildo-Spielchen bis Gangbang.

    Nicht zu erwähnen brauche ich die ganzen Cosplay Hardcore Pornos auf PornHub, YouPorn und co. Stichwort VR Cosplay.

    Wer mit Cosplay Geld verdienen will / kann, ist kommerziell. Es ist ein Gewerbe und unteriegt in den meisten Ländern der Einkommenssteuer. Auch Spenden sind einkommenssteuerpflichtig, wenn man nicht als gemeinnützig anerkannt ist. Von daher kann da nicht von Fair Use geredet werden.

    (P.S.: Ich kenne die ganzen Angebot, weil ichfür diese wegen meinem Blog zum Teil kostenlose Gastzugänge geschenkt bekomme oder Teile der bilder als Promo für meinen Blog zugeschickt bekomme.)

    Mein Cosplay Blog soll SFW sein. In den ersten Jahren hat es durchaus gereicht bei der Einreichung von Bildern darauf zu achten, dass die Brustwarzen der Damen ausreichend bedeckt waren. Seit ungefähr drei Jahren habe ich das Problem, dass ich bei fast jedem Bild nun auch intensiv den Damen unter den Rock gucken muss, ob da nicht vielleicht doch Lippen zu sehen sind, die zwar schön anzusehen sind, aber auf meinem Blog nichts zu suchen haben.

  2. Prinzipiell stimme ich dem voll zu,
    Ich finde nur die grenze zu ziehn ist schwer und erfordert viel aufwand und fingerspitzen gefühl.
    Zb auf twitch und youtube sehe ich probleme mit subonly bzw member streams oder vods, da man hier den punkt mit werbung nicht mehr anbringen kann da es ja direckt als gegenleistung für eine bezahlung angeboten wird.
    Das selbe undurchsichtige seh ich bei patreon, ist es ok making offs von kostümen hinter der paywall zu halten aber nicht das fertige bild? Wo ist der unterschied ob man als moderator im cosplay gebucht oder karnevalls redner in nem kostüm von ner lizensfigur gebucht wird? Und wer zahlt in sonem fall der veranstalter oder die gebuchte person oder muss man das jedesmal vertraglich neu aushandeln?

  3. Kommt drauf an wie man es auslegt ich kann deine beiden Beispiele verstehen, aber ein drittes Beispiele wäre ein streamer bastelt in einem cosplaystream ein Horst cosplay und bekommt in der Zeit subs und donations. Muss er denn dann davon auch was abgeben? Ist ja dann eine finanzielle Absicht weil er davon lebt ? Denn in dem Fall würde ich sagen hättest du nichts vom Kuchen verdient.

  4. „Kommerzielle Absichten“ kann aber auch schon sein, sich ein bisschen auf Patreon was dazu zu verdienen. Oder was, wenn es eine kleine Streamerin ist (gerade ganz frisch affiliate), die einfach gerne in Cosplay zockt? Muss das Cosplay getragen werden oder gilt ein YT-Tutorial, in dem ein Cosplay erstellt wird, bereits als „kommerzielle Absicht“?
    Außerdem stelle ich mir gerade die Begeisterung im Gesicht von Blizzard vor, wenn sie vor der nächsten großen Convention plötzlich 300.000 Anfragen bekommen, ob Charakter xy gecosplayed werden darf und das man dafür eine Zustimmung braucht.

    Vllt. wird in der Realität, gerade wenn es „nur“ auf Japan beschränkt bleibt, alles nicht so schlimm. Trotzdem finde ich es persönlich eher einen Schuss in den Ofen. Cosplay trägt auch massiv zur Popularität einer Anime oder eines Games bei, es ist Teil der „Kultes“ darum. Und wer nicht gerade Amouranth ist, sondern wirklich „professioneller Cosplayer“, der bastelt sich die Dinger selbst, entsprechend groß ist also die Eigenleistung.
    Bei LetsPlays rollen wir oft mit den Augen, wenn es heißt, dass Firmen daran beteiligt werden wollen, weil es ja „ihr Game“ ist. Bei Cosplay ist es dann aber wieder was anderes?

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