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Bei der Kontrolle von zwei Jugendlichen in München sind vier Polizisten so schwer verletzt worden, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Einer der Jungen trug keine Maske und wurde deshalb überprüft – dabei rastete sein 16-jähriger Begleiter aus und attackierte die Beamten. (Via)

Ich habe in meinem Leben bisher immer nur gute Erfahrungen mit der deutschen Polizei gemacht und fühle mich hier in Deutschland in Sachen Exekutive in guten Händen. Im Gegensatz beispielsweise zur Polizei in den USA werden unsere Leute hervorragend ausgebildet. Mein Mitbewohner Ingo (Ihr wisst schon, der mit den Käsefüßen) hat damals sein Sport-Studium abgebrochen und ist zur Polizei gegangen. Für ihn war das der richtige Schritt und er hat eigentlich immer nur Gutes berichtet.

Und ich habe auch sehr viel Verständnis für die Polizei, weil sie gerade in dieser Zeit teilweise einen echt beschissenen Job machen muss. Aber mal ganz ehrlich: Vier (gut ausgebildete) Polizisten lassen sich von einem Sechzehnjährigen ins Krankenhaus prügeln? Kann es sein, dass hier auch ein klitzekleines bisschen in dem Focus-Artikel übertrieben wurde? Also ich meine ja nur, weil…

Der 16-Jährige ging dazwischen, schlug einen Polizisten ins Gesicht und einen in den Bauch. Er wurde auf dem Boden fixiert. Zwei weitere Polizisten zogen sich hierbei Schürfwunden an den Knien zu. (Via)

Irgendwie entwickelt sich der Focus auch mehr und mehr Richtig Boulevard-Blatt. Ich fasse zusammen: Einer wurde ins Gesicht geschlagen und einer wurde in den Bauch geboxt. Okay, wenn Dir wer ins Gesicht schlägt, kann dabei was passieren, keine Frage. Bei „in den Bauch geboxt“ denkt man schon so: „Okay und dafür ins Krankenhaus?“

Und spätestens bei „zwei weitere Polizisten zogen sich hierbei Schürfwunden an den Knien zu“ kann ich die Sache und den Artikel nicht mehr ernst nehmen. Mussten die im Krankenhaus genäht werden oder gab es direkt ne Not-OP?




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13 KOMMENTARE

  1. Letztes Jahr wurde bei mir eingebrochen und ein Auto geklaut (Schlüssel gefunden und zack weg). Dabei habe ich zwei seiten der Polizei kennen gelernt. Ein sehr freundlicher und kompetenter Polizist hat sich darum gekümmert, ein paar minuten Später kahmen auch 2 freundliche Kollegen und haben am kaputten Fenster die Spuren gesichert.

    Aber:
    Die Diebe haben allerdings das Auto dann nur knapp 1km mitgenommen und dann stehen lassen. Ich hab es gefunden und bin dann mit meinem Vater zur Polizeiwache um das abzuklären und ab da war das wie eine andere Welt. In der Wache waren wohl noch nicht alle wach und haben wohl alle nettigkeit vergessen. Wir sind dann mit 2 Polizisten zum Auto und durften dann mit einem Ekelpaket von Bullen auskommen, nachher kahm es mir eher so vor als wollte man sich weniger um den Einbruch/Diebstahl kümmern sondern vielmer war der sack wohl im glaube wir würden hier betrug anzetteln.

    Natürlich kann man nun gute erfahrung mit Polizisten machen aber auch da gibt es genug Ärsche

  2. Ich hab da derzeit echt sorge vor, wohin sich die Situation in unserem Land was die Polizei angeht entwickelt.
    Ich bin früher mit den „werten“ aufgewachsen, dass die Polizei eine Vertrauenswürdige „Person“ sei und man sich immer an sie wenden kann

    Und genau so habe ich das irgendwie auch immer gelebt. Wenn ein Polizist mich mal angehalten hat, dann hatte ich vor Polizisten einen Gesunden Respekt und da meine ich nicht nur den Respekt , den man sowieso vor jedem Menschen haben sollte.

    Und was hat mir das ganze gebracht ? Nie ärger !

    Nein ok mal im ernst. Ich denke man sollte nicht blind Respekt vor einer Institution haben und auch nicht der Polizei , denn auch dort gibt es, genau wie über all auch , auch schlechte Menschen.
    Aber dennoch sollte man Vertauen in sie als Staatliches Organ haben.
    Und genau das ist das was ich grade etwas fürchte , das es kippen könnte.

    Polizisten stehen teilweise so schnell unter general Verdacht mittlerweile und das teilweise auf der Grundlage von Videos bei denen gänzlich der Kontext fehlt. Doch das macht mir sorgen.
    ich Beneide niemand darum diesen Job zu machen.

    Aber teilweise verstehen die Menschen scheinbar nicht den satz „wie es in den Wald schallt so schallt es auch hinaus“. Pöbel einen Polzisten direkt beim ersten wort an und er ist sicher nicht mehr so freundlich zu dir wie er es vlt sonst wäre.

  3. Glaube, dass sie sich im Krankenhaus halt „anschauen“ lassen müssen. Ist ja im Dienst passiert und muss korrekt dokumentiert und von unabhängigen Ärzten bestätigt werden. Alleine schon um vor Gericht alles nötige zu haben. Werden ihn ja sicher anzeigen. Früher war das glaube ich anders. Aber gab Mal in Bayern einen Fall, wo ein Polizist bei einer Festnahme „aufs Gesicht“ gefallen ist. Er hat dann mit vier Kollegen ausgesagt, dass er von dem Festzunehmenden geschlagen, gekratzt und gebissen wurde. War dann die Aussage von vier Polizisten gegen die Aussage von einem jungen Mann. Der junge Mann wurde bestraft. Aber im Nachhinein kam dann eben raus, dass die Polizisten gelogen haben. Der Angeklagte wurde dann entschädigt. Kann mir vorstellen, dass sowas heutzutage dadurch vermieden wird indem die Polizisten direkt ärztlich durchgecheckt werden. Also wären sie vielleicht nicht wegen der Schwere der Verletzungen im Krankenhaus, sondern weil es Vorschrift ist. Aber natürlich sollte der Focus das dann nicht dramatischer darstellen als es ist!

    • Ja, denke ich auch. Ich arbeite im Krankenhaus und muss auch jeden fitzel melden. Ich hab mal ein kleines Feuer gelöscht und musste auch direkt zum D Arzt, falls doch noch was ist und dann gleich Schadensmeldung an die Berufsgenossenschaft. Ach und natürlich Meldung an den Chef … Deutschland halt XD

  4. Na ja wenn man sich während der Ausübung seiner Arbeit verletzt muss man damit zum durchgangsarzt. So fordert das die Berufsgenossenschaft die auch für evtl Folgeschäden aufkommen muss. Und das ist in der regel die notaufnahme im Krankenhaus.
    Wenn ich mir auf der Arbeit z.b. in den Finger schneide muss ich das auch erst mit dem betriebsverbandkasten versorgen und ins verbandbuch eintragen damit ich entsprechend entschädigt werde wenn mir nachher der finger abfault.
    Und bei nen gesichtstreffer kann schnell mal die nase, joch oder stirnbein brechen oder nen auge was abbekommen.
    Da kann ich das nachvollziehen das man da alleine um save zu sein reinschneit.
    Ausserdem musste ja einer ins Krankenhaus und nicht alle vier.

    • Oh ok ich seh grad wie man es liest mussten alle vier ins kh gebracht werden…
      Also nicht mal selber fahren war drin?
      Zu viel schnee?
      Knie aufgeschürft beim zu boden bringen des verdächtigen oder weil man nicht auf dem verdächtigen gekniet hat?

  5. Artikel in klassischer Bild-Manier. Ich pflegte mal den Focus zu lesen, aber du hast Recht, es verkommt komplett, wie alles andere auch im Journalismus.

    Das Vorgehen der Polizei ist absolut standardmäßig. Nach einem Widerstand mit Verletzten müssen die Verletzungen sowohl für die Strafanzeige im Rahmen der Beweisführung als auch für den anschließend geschriebenen Dienstunfall ärztlich attestiert werden. Hierzu fahren die Polizisten überwiegend sofort nach dem Einsatz ins Krankenhaus. Man kann auch am nächsten Tag privat zum Arzt. Es empfiehlt sich jedoch sofort die Verletzungen attestieren zu lassen. Das gleiche auch beim Täter, es sei denn, er verweigert die Behandlung.

    Des Weiteren sind Begriffe wie leicht oder schwer verletzt bei der Polizei der Statistik wegen definiert. Wird die Person vor Ort entlassen oder noch am gleichen Tag aus dem Krankenhaus, dann ist sie leicht verletzt. Bleibt eine Person auch nur eine Nacht im Krankenhaus ist sie schwer verletzt.
    Sprich Verdacht auf Gehirnerschütterung und Bein ab wird in der polizeilichen Statistik gleich behandelt und an die Presse als „schwer verletzt“ rausgegeben.

    • Nur teilweise richtig. Sie müssen ärztlich untersucht werden. Ob das im Krankenhaus passiert oder bei einem anderen Arzt ist dabei egal.
      Wichtig ist das sie untersucht werden damit eventuelle Folgeschäden (auch eine Schürfwunde kann sich entzünden) abgesichert sind.

  6. Das ist meiner Erfahrung nach die übliche Berichterstattung der meisten Medien. Manche mehr, manche weniger Reißerisch aber solange auch nur eine Abschürfung in der Notaufnahme desinfiziert wird „musste die Person im Krankenhaus behandelt werden“.

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