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Wir schreiben das Jahr 2021 und während der Rest der Welt auf Glasfaser setzt, machen wir digital Detox. Statt mit Hoverboards durch die Gegend zu cruisen, halten wir permanent das Notebook in die Luft, um mit dem WLAN zu connecten. Digitalisierung ist dabei nicht erst seit Corona ein typisch deutscher Clusterfuck! Aber zum Glück bricht gerade ein neues Zeitalter an: Der Bundestag schafft sogar die Faxgeräte ab! Wenn es in dieser Max-Geschwindigkeit so weitergeht haben wir im Jahr 2999 Highspeed Internet in der Eifel. Vielleicht.

Großartig wie immer und perfekt zusammengefasst: Deutschland ist ein digitales Entwicklungsland. Und niemand in der Politik ist gefühlt daran interessiert, hier irgendwas zu ändern. Statt dessen werden (ähnlich wie beim Klima und der CO2-Reduzierung) irgendwelche Ziele ausgegeben, die dann für 2050 oder so erreicht werden sollen (aber schon immer nicht erreicht wurden). Mal schauen, wie lange dieses Theater noch weitergeht…




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12 KOMMENTARE

  1. Man könnte ja für die berühmten letzten Meter mal das Konzept aus Schleswig Holstein kopieren. Ein guter Freund kommt da aus der Ecke und die haben da ein Konzept bei dem die Stadt über die Stadtwerke eigene, lokale Telekommunikationsunternehmen gründet die dann ausbauen. Der hatte vor seinem Umzug nach NRW eine synchrone 175Mb Leitung für 20€ im Monat, ohne Kosten für Techniker, Router oder sonstwas. Wilhelm.tel hieß der Anbieter bei denen, aber da gibts auch einige mehr je nach Wohnort.

    Schleswig Holstein kommt damit auf mittlerweile über 30% Glasfaserquote, das ist Platz 2 nach Hamburg und das doppelte der anderen großen Bundesländer. Und das als vergleichsweise dünn besiedelter Flächenstaat.

  2. Wieder eine stärkere Folge nachdem sie das letzte Mal wieder etwas sehr krampfhaft und teils auch echt unter Niveau war.

      • Und was würde es ändern, wenn jeder Anbieter selbst verlegt?

        Da der Hausanschluss Kosten für den Eigentümer verursacht, wird also am besten auch nur von einem Anbieter verlegt. Dann wäre es wie bei den Kabel-Anbietern: tatsächliches Monopol im Haus – ok, mal abgesehen von Vodafone Kabel Deutschland mittlerweile, denn die müssen für O2 öffnen. Die Telekom ist wenigstens immer verpflichtet, ihr Kupferkabel an andere zu vermieten.

        Beispiel bei mir: DSL geht nur bis max. 16 Mbit/s, Alternative ist Pyur (Kabelanschluss). Ausgebaut wird hier in absehbarer Zeit bei DSL nicht – wozu auch, es sind vermutlich schon alle bei Pyur und es würde kaum lohnen. Damit hat Pyur im Grunde ein Monopol (bezogen auf sinnvolle Bandbreiten).

        Im Grunde wäre es schon gut, wenn das Netz zu einem guten Teil immer vom gleichen, einzelnen Unternehmen gemacht würde. Es sollte nur halt ein Unternehmen sein, das ausschließlich das Netz betreibt und sonst keine Verträge mit den Bewohnern hat.

        • Gut erklärt. Das gleiche hat man z.b. bei Fernwärme. Kein Deutschland weites Monopol, sondern regionale Monopole.

          Das Problem ist nicht das Monopol der Telekom, sondern unsere libe Bundesregierung, die Ihren Einfluss einfach nicht geltend macht. Verstaubte alte Herren in Vorständen.. gibts noch andere Unternehmen in Staatsbesitz wo verstaubte Männer den Fortschritt bremsen.

          Lest mal das Interview von Sabina Jeschke (Vorstand, Bahn für Digitalisierung und Technik) zu Ihrem Abgang und vergleicht wer da von den politikern noch so im Vorstand ist.

      • Warum läuft es in anderen Ländern besser mit dem Ausbau? Hat es etwa damit zu tun, dass der Staat dort keinen Protektionismus betreibt und die jeweiligen Unternehmen in ihre Infrastruktur investieren müssen, um konkurrenzfähig zu sein?

        Alternativ können wir auf dem Deutschen Sonderweg bleiben und es mal wieder besser wissen, als alle anderen Länder um uns herum. Dann aber bitte nicht weinen, wenn dieses Land sich zu einem digitalem Shithole entwickelt und die Leistungsträger abhauen.

          • Mit anderen Worten: Der Breitbandausbau in Deutschland wäre besser, wenn der Staat sich noch mehr einmischen würde? Tut mir Leid, aber der Staat hatte in Deutschland seine Chance. Läuft nicht -> Freier Markt muss es richten oder es geht so weiter wie bisher.

        • War das Problem in Deutschland beim Ausbau nicht, dass ehemals staatliche Aufgaben in private Hand gegeben wurden und gewinne erzielen sollten? Also sowohl beim Internetausbau als auch beim Bahnausbau hat die Privatisierung und der freie Markt ja nicht so doll funktioniert.

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