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FDP-Chef Christian Linder hat gefordert, Lehrerinnen und Lehrer stärker nach dem Leistungsprinzip zu entlohnen. „Die gute Lehrerin, die sich engagiert, die sich einsetzt, die mehr tut als nur ihre Pflicht, möchte ich gerne besser bezahlen als den Kollegen, der das nicht tut“, sagte Lindner dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. (Via)

Für mich ist Christian Lindner einer der ganz großen Verlierer dieser Pandemie. Sein widerlicher, dauerhafter Populismus (hinter dem sich meist in irgendeiner Form die Wirtschaftslobby versteckt) ist kaum noch zu ertragen. Auch dieser neuerliche Vorschlag ist dumm und in der Praxis kaum umsetzbar. Aber Hauptsache gegen die Lehrer hetzen, die in dieser Pandemie mal wieder dankbare „Bauernopfer“ sind.

Warum führen wir nicht mal eine Entlohnung nach dem Leistungsprinzip für Politiker ein? Da würden aber in diesem Jahr einige Menschen im Bundestag „den Gürtel enger schnallen“ müssen…




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34 KOMMENTARE

  1. Wenn ich an meine Schulzeit denke, dann wurden Referendare ja gelegentlich getestet, die Klasse daraufhin vorbereitet, damit sie keinen Mist baut und der Unterricht sehr… unspektakulär gestaltet wurde (mir fällt leider der Begriff nicht ein, aber das ist ja grundsätzlich richtig und Teil der Ausbildung). Die wirklich guten Lehrer waren aber die, die außergewöhnliche Qualitäten hatten: kreatives Unterrichten, guter Einsatz von Gestik und Mimik, eine gewisse intellektuelle Dominanz, ohne dabei die Fairness zu vergessen. Da sind die Schüler entweder gerne hingegangen oder konnten es sich nicht erlauben, eine ruhige Kugel zu schieben.

    Und anhand dessen frage ich mich, wie man bitte einen guten Lehrer objektiv bewerten möchte? Die Punkte, die ich genannt habe, sind ja nicht wirklich messbar und können bei einer anderen Klasse genauso gut in die Hose gehen. Der einzige Faktor, der es ist, ist die investierte Zeit gepaart mit dem Erfolg der Klasse, was sich in den Noten widerspiegelt. Und wenn dieser engagierte Lehrer die Klassenarbeit konzipiert und korrigiert, liefert man eine gute Vorlage, zum eigenen Vorteil zu arbeiten. Das sollte nicht das Ziel sein.

    Dass Lehrer für Tätigkeiten, die über ihre eigene Tätigkeit hinausgehen, etwa das Einbringen eigener Aufgaben zum besseren Verständnis, Förderunterrichtsstunden, Projekte wie eine Video AG nach der Schulzeit oder die Organisation von Festen, Sponsorenläufen, etc. entsprechend Bonuspunkte, Bonuszahlungen – oder einfach nur Überstunden – sammeln können, find ich aber fair und sollte auch gefördert werden. Wenn die Bereitschaft zu Mehrarbeit generell größer ist, dann können auch lernwillige, unterforderte Schüler davon profitieren, da man denen dann schwerere Aufgaben oder gar ein Thema mitbringen kann, was schon für das nächste Schuljahr vorgesehen war oder für die gymnasiale Oberstufe wichtig sein könnte.

    Aber objektiv zu unterscheiden, wer ein guter und wer ein schlechter Lehrer ist, halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit, weil es auch vom Schüler abhängig ist, bei welchem Lehrer er welches Fach besser lernt.

  2. Vor über einem Jahrzehnt war ich mal auf einer Berufsschule und durfte dort eine Lehrerin kennenlernen, die einfach alles gemacht hat außer zu Unterrichten. Ihr Benotungssystem war so gut das man selbst mit 2x 2 und 100 % Anwesenheit eine 5 bekommen sollte und andere die 2 × 5 geschrieben haben und nur sehr sporadisch in der Schule gewesen sind eine 3 bekommen haben.
    Ein Gang zum Direktor hat nichts gebracht, so das ich mich damals ans Schulministerium wenden musste und prompt hatte ich meine 2 und habe erfahren das die gute Dame schon mal eine längere Pause machen musste, weil das nicht das erste Mal vorgekommen ist. Von daher finde ich eine Leistungsbezogene Zahlung für Lehrer angebracht, damit solche Leute nicht mehr Unterrichten.

  3. Ich bin grundsätzlich ein Freund von Positiv Motivaiton, aber bei Lehrern ist das einfach nicht umsetzbar. Wer misst und beurteilt man die Leistung eines Lehrers? Wie bei managern, anhand der schönsten Folien? Des besten Feedbacks? Nicht jedes Fach ist gleich.

    Ich wage jetzt mal die These das Lehrer im Schnitt mehr unter der negativ Stimmung gegenüber Beamten im allgemeinen leiden, als das Lehrer für die negativ Stimmung verantwortlich sind. Mein Problem mit dem Beruf des Lehrers ist die gleiche wie mit Politikern und jeder Menge anderen Berufsgruppen wo man verbeamtet wird. Man kriegt Sie nicht mehr los und das führt bei einigen (nicht allen) zu „Dienst nach vorschrift“. Darüber hinaus frustriert es frische junge Leute, die eigentlich den Willen hätten etwas zu verändern.

    Das Phänomen gibts nicht nur bei Lehrern, sondern – nehmen wir mal Hippe andere Bereiche wie einem XYZ Minsterium. Oder einem BSI. Oder einer BAFIN. Oder oder oder. Es gibt einfach wenig „Druck“ für jemanden der 50 ist, mit A13 seine 80k scheffelt und eine gesicherte Pension hat und einfach quasi unkündbar ist.

    Wie gesagt, das trifft nicht auf alle zu und auch nicht auf niemanden. Das Beamtentum ruft aber etwas hervor, das unabstreitbar vorhanden ist: Mir doch egal, ich mach nur noch dienst nach vorschrift. Lethargie. Je älter die Leute, desto mehr findet man das. Beamtentum heisst aber auch: Wer lange genug mitspielt, wird irgendwann Aufsteigen. Ein Teufelskreis der Inkompetenz und Stagnation fördert. Ein Grundproblem unserer Regierung, siehe. Ministerien.

  4. Für Politiker wäre das doch super umsetzbar. Einfach den durchschnittlichen Bruttolohn in Deutschland als Gehalt nehmen. Politiker die versagen, versauen sich dann auch gleichzeitig das eigene Gehalt. Ist natürlich nur eine Milchmädchenrechnung, aber ich fände das durchaus pädagogisch sinnvoll.

    • „Einfach den durchschnittlichen Bruttolohn in Deutschland als Gehalt nehmen.“

      Den Volksvertretern nur den durchschnittlichen Bruttolohn zu zahlen, wäre übrigens wirklich eine gute Idee! Dann könnte man sagen, wenn der durchschnittliche Lohn steigt, würden Sie auch mehr verdienen. Man sieht ja im Moment leider nur zu gut, dass der jetzige Lohn auch nicht reicht um Korruption und Nebenverdienste zu verringern.

    • Wenn in unserer Gesellschaft nach Leistung bezahlt würde, wären unsere Altenpfleger Millionäre und unsere Kasinobanker Aufstocker.
      Lächerlich populistischer Schwachsinn bzw ein Schmierentheater, bei welchem dem Wahlvolk Kapitalismusmärchen erzählt werden, die schon seit Jahrzehnten nichts mehr mit der Realität zu tun haben.

      Warum kann die FDP nicht ausschließlich eine Partei der Bürgerrechte bleiben?

  5. An sich eine löbliche Idee, die halt praktisch mangels geeigneter objektiver Bewertungskriterien nicht umsetzbar ist. Abgesehen davon, dass das Leistungsprinzip schon zu über 50% (Steuern) abgeschafft ist; die nächste Regierung wird dann die anderen 50% in Angriff nehmen. Schön, dass die FDP einen anderen Ansatz verfolgt, aber die wird wohl kaum Teil der nächsten Regierung sein.

    • Besonders die Erbschaftssteuer hat das Leistungsprinzip in unserer Gesellschaft völlig untergraben. Wer viel leistet soll viel bekommen… und wer reiche Verwandte hat (vorzugsweise aus der Nazi-Zeit).

    • Mal ganz dumm gefragt: Wenn die Idee nicht umsetzbar ist, wie kann sie an sich löblich sein? Abgesehen davon finde ich diesen grundlegenden Gedanken, den Wert eines Menschen (nur) an seiner Leistung festzumachen, ziemlich überholt. Es gibt schließlich genug Menschen, die durchaus willens sind, Leistung zu erbringen, es aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht so gut können wie sie es gerne täten.
      Oder anders gesagt, warum wird nur das als Leistung gewertet, was auch bezahlt wird? Ich hatte das Glück, dass mein Vater genug verdient hat, so dass meine Mutter nicht arbeiten musste und sich nur um uns Kinder kümmern konnte. Das ist ja beispielsweise auch eine nicht unerheblich Leistung, für die es, abgesehen vom Kindergeld, keinen Cent gibt. Die Erziehung durch meine Mutter hat aber bestimmt dazu beigetragen, dass meine Geschwister und ich zu produktiven Mitgliedern der Gesellschaft geworden sind, aus wirtschaftlicher Sicht ist das aber eine „unsichtbare“ Leistung meiner Mutter.

      • Wer redet hier was vom Wert des Menschen? Ich jedenfalls nicht, ich rede vom Wert der Arbeit. Wer am Tag 10 Haufen wegschaufelt, dessen Arbeit ist mehr wert alsi die desjenigen, der nur 3 Haufen am Tag wegschaufelt. Vom „ich würde gerne, aber …“ wird kein einziges Brötchen gebacken. Ich würde gerne … Merkel ablösen, aber dafür bekomme ich auch kein Bundeskanzlergehalt, oder? Bin ich deshalb als Mensch weniger wert als die Dame aus der Uckermark? Nicht antworten, angesichts der ganzen Linksversifften hier krieg ich wohl keine neutrale Antwort! 😉

        Ach ja, einfaches Beispiel: Es ist eine löbliche Idee, auf saubere Energie zu setzen, aber sie ist halt physikalisch nicht umsetzbar unter der Prämisse, dass wir 24/7 Strom haben wollen. Löblich ist der Gedanke, das Ziel. Weiteres Beispiel: Löblich finde ich, an einer Startrek-Zukunft ala vereinte Welt ohne Grenzen zu arbeiten. Unmöglich ist es derzeit, weil wir keine Antimaterie und keinen Replikator haben, der jedweden individuellen Mangel auf der Welt beseitigt.

  6. Mal völlig davon ab, dass man die Leistung eines Lehrers kaum irgendwie sinnvoll quantifizieren kann…wo zur Hölle wird denn im Angestelltenbereich nach Leistung bezahlt? Egal ob Beamte oder „Normalangestellter“: Nach Leistung bezahlt wird kaum jemand, der nicht auf Auftragsbasis arbeitet.
    Natürlich gibt es verschiedene Gehaltsstufen und Ränge, die man erreichen kann (z.B. bei der Polizei oder auch in einem Betrieb). Aber ein direktes „Leistungsprinzip“ auf einer Ebene? Als Supermarktverkäufer wirst entweder bezahlt oder gefeuert, aber da gibt es doch kein „du räumst das Regal immer 10% schneller ein, dir zahlen wir ab jetzt mehr!“

    Wahrscheinlicher ist eines von drei Dingen: 1)Lindner brauchte mal wieder Medienzeit und hat sich wen rausgesucht, der in der Pandemie ordentlich abgekriegt hat, 2)Lindner wollte in seinem Stammland NRW die eigene Partei unterstützen oder 3)neuer Versuch der Liberalen, die Schulen zu privatisieren, obwohl erfahrungsgemäß das genaue Gegenteil zum Erfolg führt.

    • Bonuszahlungen auf Basis von Vorab definierten Zielen. Ist nicht ungewöhnlich in der Wirtschaft, bei mir sind das (als Softwareentwickler in meinem Unternehmen) bis zu 14% aufs Jahresbrutto. Das sind dann gut und gerne (niedrige) fünfstellige Bruttobeträge oben drauf. Und wer sich eben mehr engagiert, Vorträge hält, mit ausbildet etc. pp., der erhält eben deutlich mehr Cash.

      • Bonuszahlungen für derlei Dinge gibt es an Schulen ja auch, wenn auch sicher nicht so hoch. Entweder mehr Geld oder anderweitige Vergütungen. Beispielsweise bekommen in NRW SV-Lehrer bis zu drei Freistunden die Woche (hängt von der Anzahl der SV-Lehrer und Schüler ab). Oder Zusatzzahlungen für Systemadministratoren etc.

        Aber bekommst du mehr Gehalt als ein anderer Softwareentwickler in deinem Betrieb, allein anhand der „Kernarbeit“ die ihr macht? Weil du besser (oder auch schlechter, no offense) bist als er?

    • Im Tarifvertrag der IG Metall gibt es Raum für 10% Bonus Zahlungen. Bei uns gibt das innerhalb jeder Abteilung einen Topf von zusätzlichen 10%, die je nach Leistung der einzelnen Mitarbeiter aufgeteilt werden. Soll heißen im Durchschnitt bekommt jeder 10% mehr, im einzelnen bekommt ein engagierter Mitarbeiter vielleicht 12% mehr und ein weniger engagierter nur 8% mehr.

      Grundsätzlich hatte ich genug schlechte, faule Lehrer, die keinen Bock hatten, um mir etwas mehr Leistungsdruck für Lehrer zu wünschen. Ich sehe allerdings auch, dass das bei engagierten Lehrern, die eh schon mehr machen, den Regler vermutlich auf 11 drehen würde und sie das Gefühl bekommen könnten, noch mehr tun zu müssen. Schwieriges Thema, jedenfalls sollte man vor solchen Anstrengungen erstmal die administrative Workload für Lehrer zurückfahren, sonst hat man außer Burnout bei den eh schon guten Lehrern wahrscheinlich nichts erreicht.

  7. Ich versteh jetzt nicht ganz, was an dem Vorschlag an sich jetzt so schlecht ist? Es ist doch richtig, dass es sehr engagierte und motivierte Lehrer gibt und absolute Versager, die Jahr für Jahr dieselben Folien auflegen, nie mit irgendwas hinterherkommen und ansonsten nen Film anmachen. Jeder kennt aus seiner Schulzeit beide Lehrertypen und es gibt definitiv Lehrer, die einfach nicht in den Schuldienst gehören. Aber die bekommen exakt denselben Lohn wie die tollen Lehrer und sich außerdem praktisch nicht loszuwerden. Warum muss man das jetzt gut finden und darf nicht darüber nachdenken, ob das für immer so bleiben muss?

    Ob es auch andere Bereiche gibt, die unter ähnlichen Problemen leiden, ist dabei doch für diese Frage total unerheblich. Ich würde mir auch eine leistungsgerechte Bezahlung bei Richtern und Staatsanwälten wünschen, warum denn nicht? Da gibt es nur mE nicht so krasse Qualitätsschwankungen wie bei Lehrern, weil nur die Besten eines Durchgangs überhaupt Richter oder Staatsanwalt werden können. Bei Lehrern ist das ja leider nicht der Fall.

    Ich würde mir insgesamt wünschen, dass Spitzenlehrer deutlich sechsstellig verdienen, so wie etwa Großkanzleianwälte oder Investmentmanager, weil es eigentlich fast der wichtigste Beruf im ganzen Land ist. Versager sollten dagegen aus dem Schuldienst entfernt werden, weil sie allen schaden, allen voran den Kids und dem Ansehen der guten Lehrer.

    • Das Problem ist, dass es in ALLEN Berufen Gute und Schlechte gibt und dass auch in allen Berufen Schlechte teilweise mit ihrem Mist durchkommen. Natürlich ist der Lehrerberuf unglaublich wichtig für die kommenden Generationen. Aber was man bei all der üblichen Schelte halt nicht vergessen darf, ist die Tatsache, dass wir Lehrer EXTREM (besonders in dieser Pandemie) von den Entscheidungen und Richtlinien der (Bildungs)Politiker abhängig sind/waren. Und da hier in den letzten zwölf Monaten extrem geschlampt wurde und wir quasi komplett alleingelassen wurden, lehne ich es ab, hier als Lehrkraft die Verantwortung und Schelte zu übernehmen. Ich kenne superviele Kollegen, die sich in den letzten Monaten den Hintern wundgearbeitet haben, um ihren Schülern gerecht zu werden. Am Ende wurde einem zum Dank von den Behörden auf die Finger gehauen (oder es gab sogar Disziplinarverfahren), weil man dabei evtl. eine falsche Software verwendet hat – die vom Land bereitgestellten Portale und Software funktionierten aber hinten und vorne nicht.

      Und mal ganz abgesehen davon, ist die ganz Diskussion absolut müßig, da es keine auch nur ansatzweise gerechte Methode gibt, sicherzustellen, wer als Lehrer einen guten oder schlechten Job gemacht hat.

      • Der Vergleich hinkt aber Steve.
        Im Endeffekt kannst du so eine Bewertung der Lehrer sowieso nur auf die Schule selbst bezogen machen. Alles andere wäre Mumpiz. Du brauchst die Schüler mit derselben sozialen Herkunft, demselben Umfeld und in der Schule dieselben Möglichkeiten. Und wenn du diese Bewertung jeder Schule überlässt, dann wäre das schon ein mehr als faires Prinzip. Da brauchst du dich jetzt dann nicht auf Entscheidungen der Politik oder so ausreden. Weil derjenige der aus wenig viel macht, hats auch verdient.

        • Merkst Du nicht selber, wie bescheuert das ist, was Du gerade schreibst? Wie soll das in der Praxis umsetzbar/messbar sein?

          Wonach soll es denn gehen? Nach den Noten der Schüler? Geht es dann nur noch um Leistung und um Schüler trimmen, damit sie sie möglichst gut abschneiden, weil ich sonst weniger Kohle kriege? Was ist mit Inklusion, dem Leistungsgefälle in Klassen? Was ist mit eigenem Lerntempo? Oder dem unglaublich wichtigen sozialen Aspekt? Etc, etc, etc.?

          Wie soll die Schule das denn anders bewerten? Kameras in den Klassenräumen? In jede Schulstunde einen Experten setzen, der meine Performance beurteilt?

          Merkste selbst, oder?

          Du brauchst die Schüler mit derselben sozialen Herkunft, demselben Umfeld und in der Schule dieselben Möglichkeiten.

          Ja genau, so funktioniert Schule ja auch. Selten sowas Weltfremdes gelesen…

          • Dazu kommt noch, dass das geradezu dazu einladen würde, von Seiten der Schulleitung gerade den engagierten Lehrern eine reinzuwürgen, in dem sie sie schlecht bewerten. Wenn ich an die Geschichten von Steve aus dem Ref oder meiner Lehramt studierenden Freundin und ihrer Kommilitonen denke, kann man froh sein dass es dieses Modell nicht gibt…

      • Na klar, da bin ich absolut bei Dir was die behördliche Rückendeckung für Lehrer insbesondere in der Pandemie geht. Absolut unter aller Kanaone!

        Ich hab den Vorschlag nur nicht auf die Pandemie bezogen verstanden, sondern auch als allgemeinen Denkanstoß. Und ich würde mir einfach einen Weg wünschen, um wirklich schlechte Lehrer schneller aus dem Schuldienst zu entfernen, denn sie verursachen mitunter einfach sehr viel Leid. Meine Englischlehrerin hat exakt NICHTS gemacht in 2 Jahren LK, wir haben ausschließlich Referate gehalten und Filme geschaut. Klausuren wurden prinzipiell nicht in time korrigiert, sondern IMMER mit Direktorgenehmigung zu spät. Sie war immer und von allem konsequent überfordert, dabei aber Null einsichtig, sondern einfach nur im falschen Job. Ich habe quasi 2 Jahre Null gelernt – glücklicherweise hatte ich vorher nur hervorragende Englischlehrer. Aber ist es fair, dass beide exakt gleich viel verdienen?

        Im Moment ist es doch so, dass ein Lehrer eigentlich fast alles machen kann bis auf völlige Arbeitsverweigerung oder irgendwelche Gewalt/Sexuelle Belästigung usw. und trotzdem keine Konsequenzen zu befürchten braucht. Das ist doch auch total ungerechnet den guten Lehrern gegenüber.

        Klar gibt es in jedem Beruf Gute und Schlechte, aber in „normalen“ Berufen kann ich die Schlechten halt sanktionieren und die guten Belohnen, durch eben Bonuszahlungen oder Beförderungen. Wenn ich dauernd einen schlechten Job mache, nicht genug Profit bringe, Umsatzerwartungen nicht erfülle usw. dann werde ich einfach gefeuert.

        Aber ich sehe natürlich das große Problem der Objektivierung solcher Maßstäbe. Andererseits weiß ich auch, dass es in anderen Ländern durchaus leistungsabhängige Bezahlung von Lehrern gibt. In den USA gibt es durchaus leistungsabhängige Bezahlung, die am Schülerfortschritt gemessen wird. Andererseits gibt es auch Studien, die Bonuszahlungen an Lehrer keinen positiven Effekt beimessen.

        Die Lage ist also schwierig, das bedeutet aber nicht, dass man nicht über Konzepte und Modelle nachdenken kann oder dass sie per se weltfremd sind. Wenn es einen empirischen Nachweis gäbe, dass Bonuszahlungen an Lehrer nachweislich den Lernerfolg steigern, warum denn nicht?

  8. An sich gar nicht dumm. Es gibt gerade jetzt in der Pandemie viele Lehrer die einfach nichts machen (dank denen ist das Image der Lehrer auch so schlecht). Im „normalen“ Arbeitsleben hätten viele solcher Leute auch ihren Job verloren. Als beamteter Lehrer passiert da einfach nichts und die Schüler haben die Arschkarte.

    Es gibt aber auch viele die sich den Arsch für die Schüler aufreißen und deutlich mehr Zeit/Aufwand in ihren Beruf stecken als zu normalen Zeiten.

    Problematisch wird vermutlich herauszufinden wer zu welcher Kategorie gehört.

    Über die Leistung der Politiker und deren Entlohnung muss man vermutlich gar nicht diskutieren, da es da kaum brauchbare Argumente gibt, die das Ansatzweise rechtfertigen.

  9. Als nächstes am besten noch Bezahlung nach Leistung für Palliativmediziner:
    „Wie, ihr Patient mit Krebs im Endstadium ist gestorben? Dann gibt’s wohl diesen Monat kein Geld.“

  10. Vor einem Jahr noch, hatte ich mit dem Gedanken gespielt, die FDP zu wählen, wenn die CDU Merz aufstellen sollte.
    Leider hat sich insbesondere Lindner als absolut Nullnummer das letzte Jahr über dargestellt, der nur noch Unsinn von der Seitenlinie reinbrüllt.

  11. Das Problem ist, dass wir Lehrer gerade in dieser Pandemie extrem von den Entscheidungen/Leistungen von (Bildungs)Politikern abhängig waren. Wenn man also mal wieder auf uns Lehrer einschlägt, darf man als Herr Lindner bei der eigenen Partei und den hauseigenen Politikern anfangen (Stichwort: Gebauer in NRW).

    • Und das ist anderen Bereichen anders? Dann schaue mal in die Energiewirtschaft. Das ist Planwirtschaft 2.0, gesteuert durch die Politik, die wenig oder null Ahnung von der Thematik hat.

      Oder frage mal die Ärzte, die werden dir das Gleiche sagen. – In diesem Land ist seit der „Ära Merkel“ vieles nur noch politisch gesteuert. Früher hieß es mal, die Politik macht die Rahmenbedingungen… Davon sind wir auf sehr vielen Gebieten mittler Weile weit entfernt.

  12. In einer Perfekten Welt wäre der Plan ja auch Sinnvoll aber wie du schon sagst wie würde man das Umsetzten wollen? Wer Beurteilt ob ein Lehrer Leistung bringt oder nicht?

  13. Klassischer Lindner..
    Geht vielleicht in eine andere Richtung… Aber: Ich bin nun seit etwas mehr als 2 Jahren ITler an Schulen (vom Schulträger, dauerhaft nur für Schulen zuständig, kein Lehrer aber vielleicht nicht ganz neutral), ich sehe an jeder Schule diesen einen Kollegen, der mit Herzblut immer die IT am laufen gehalten hat.
    Die Entlastung sehe ich als witzlos an, ich weiß wie viel Arbeit sowas bedeutet. In solchen Punkten – die gibt es ja nicht nur für die IT – wäre eine Belohnung für diese Lehrer sicher eine tolle und motivierende Sache.
    Vielleicht eine Erhöhung der Entlastung von Unterricht, es muss ja nicht immer pures Geld sein. Teilweise gibt es nicht mal einen Dank bei der Dienstversammlung oder ähnliches…
    Würde man als Politiker mal in den Dialog mit einer aussagekräftigen Anzahl von Lehrern gehen, würde man sicherlich auch mal sinnvolle Ideen entwickeln können.
    Die Politiker sind aber mit ihrer Lobbyarbeit sicher totaal überlastet 😉

  14. lol mir schoss auch als aller erster Gedanke leistungsgerechte Bezahlung für Politiker in den Kopf. Was allerdings tatsächlich ein Problem ist in der Homeschooling-Pandemie, ist das sehr unterschiedliche Niveau. Dafür können die Lehrer aber per se nichts. Trotzdem ist es doof das die Mathelehrerin unserer Tochter mit ihren gerade mal knapp 40 Lenzen einen top Unterricht und Arbeitsmaterial organisiert hat (was uns Eltern auch genug an die Hand gibt mitzuhelfen) und die etwas ältere wahrscheinlich weniger Technik affine Kollegin Deutsch und Geschichte praktisch versemmelt. Die Politik hat es einfach versäumt eine Basis für den Fernunterricht zu schaffen auf der alle Lehrer zurecht kommen und ihren Job gut machen können. Und trotzdem bleibt halt immer der fade Beigeschmack und die Frage „Warum verdammte Axt sprecht ihr euch im Kollegium nicht ab und helft euch gegenseitig wenn man euch schon im Stich lässt?“. Aus Elternsicht ist es unweigerlich so das A nen super Job macht und B fürn Arsch ist, auch wenn man die Gründe dafür kennt. Es ist frustrierend zu sehen wie das eigenen Kind in manchen Fächern einfach davon schwimmt. Klar gibt man selbst dann auch alles, aber (falls ich es noch nie erwähnt habe tuts mir leid) Lehrer sein für eine 9-Jährige ist nicht so easy wie man es sich vorstellt. Ich verstehe oft nicht wie ich meiner Tochter noch das Thema vermitteln soll, wo ich doch alles gegeben, erklärt und veranschaulicht habe. Dann in verständnislose Kinderaugen zu sehen ist echt hart und es braucht dann all meine Willenskraft nicht ungeduldig oder irgendwie negativ zu werden. ich hab das halt nicht gelernt Wissen an jemanden zu vermitteln der noch nicht ansatzweise „erwachsen“ ist und eine gewisse Grunderfahrung hat.

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