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Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach massiver Kritik entschieden, die sogenannte Osterruhe wieder zu stoppen. Das teilte Merkel am Mittwoch in einer kurzfristig einberufenen Schalte mit den Ministerpräsidenten der Länder mit, wie der SPIEGEL von mehreren Teilnehmern erfuhr. Die übrigen am Montag beschlossenen Corona-Maßnahmen sollen demnach weiterhin Bestand haben – die Passage zur Osterruhe wird allerdings gestrichen. (Via)

Was ist das bloß alles für ein Schmierentheater? Hin und zurück und hin und zurück. Wenn ich ehrlich bin, fand ich den Ansatz, mal wieder einen richtigen Lockdown zu fahren gar nicht übel – um Ostern herum hätte sich das angeboten. Ob sechs Tage dafür gereicht hätten, „die dritte Welle zu brechen“, ist eine andere Geschichte. Weiterhin ist kein Konzept der Bundesregierung erkennbar.

Also geht jetzt alles so weiter wie bisher, ja? Trotz dritter Welle bleiben die Schulen und Kitas konsequent auf und „überall“ wird versucht, die Notbremse irgendwie zu umgehen. Dann darf man sich also zeitnah auf explodierende Infektionszahlen und hohe Inzidenz dank der britischen Variante freuen? Aber hey, wahrscheinlich stimmen die Voraussagen des RKI und der ganzen renommierten Virologen einfach nicht…




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21 KOMMENTARE

  1. Richtiger Lockdown wäre sicher gut, aber die geplante Version über Ostern wo man dann aber Gottesdienste erlaubt und Besuchsrecht lockert war schon bisschen sinnlos. Wie andere hier schon geschrieben haben wären die Ansammlungen in den Supermärkten an dem Samstag wohl so krass geworden dass das eher negativ gewirkt hätte.

  2. Man stelle sich vor es kommt mal ein Virus mit 1% Todesrate oder ein Krieg bricht aus. Die wüssten gar nicht mehr wo oben und unten ist. 😀

  3. Ich weiß gar nicht was man zu diesem ganzen Chaos noch sagen soll, man muss einfach mal festhalten das die Regierung in einer Notsituation (genau da wo es darauf ankommt), versagt hat.

    Hoffentlich wird das der Wähler bei den Wahlen die betreffenden Parteien auch mal spüren lassen.

  4. Ich verstehe deinen ständigen Pessimismus nicht. Mal ein kleines Beispiel: Eine Kosmetikerin muss, um ihren Laden aufzumachen, einen negativen Corona-Test haben. Ihre Kunden müssen, um von ihr behandelt zu werden, ebenfalls einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorweisen. Zusätzlich muss die Kosmetikerin Maske und Handschuhe während der Behandlung tragen.

    Nun meine Frage an dich: Was hat das mit dem Inzidenzwert zu tun bzw. warum muss die Kosmetikerin bei einer Inzidenz über 100 den Laden schließen?

    Wozu schießen Testcenter überall wie Pilze aus den Boden, wenn keiner hingeht, weil ja alles geschlossen ist?

    Also bitte, nicht immer nur Statistik machen, sondern am realen Leben teilhaben. Und das heiß am Ende des Tages, wir müssen mit dem Virus leben. Und dazu braucht man keine „Panikmacher alá Lauterbach“, sondern kluge Ideen. Eine ist die Umsetzung des oben aufgezeigten Beispiels…

  5. Ich sag mal so, am 31.ten wäre es explodiert weil alle die Hartz4 bekommen an diesem Tag Geld erhalten und es der einzige Tag gewesen wäre zum einkaufen.

    • Die katholische Kirche meinte ja das sie sich darüber hinwegsetzen würden, Appelle und Empfehlungen helfen leider nicht.

  6. Hoffentlich haben die Zero COVID Leute auch gut aufgepasst und legen sich endlich wieder hin. Wenn die nicht mal 2 Tage hinbekommen, wird wohl nichts aus den „wir machen ALLES“ zu bis es keine Infektionen mehr gibt.

  7. In Bezug auf die Supermärkte finde ich die Rücknahme gut und richtig, auch wenn es sicherlich keine leichte Entscheidung war.

    Es war einfach viel zu kurzfristig und kaum händelbar für einkommensschwache Haushalte zu diesem Zeitpunkt. Es hätte einfach mehr Hamsterkäufe und extremen Andrang am Mittwoch und am Samstag gegeben, und dadurch vermutlich das Gegenteil von dem bewirkt was man erreichen wollte.

    Jeder der schon mal in einem Supermarkt an der Kasse gejobbt hat, weiß wie extrem der Andrang ist, wenn alleine ein einziger Feiertag vor der Tür steht, dass zusammen mit der Tatsache das die meisten Leute erst am 31. Geld bekommen und somit vorher auch nicht einkaufen können und der allgemeinen Verunsicherung durch drohende Hamsterkäufe – das wäre eine komplette Shitshow geworden.

  8. Explodieren die Infektionszahlen? Ja wahrscheinlich.

    allerdings ist auch schon die größte Risikogruppe – 70 + die ja fast 70% aller schweren verläufe ausmacht, schon „relativ“ gut geimpft.

    Das Lockdown immer die Antwort auf alles ist, da möchte ich dir wiedersprechen, schließlich betreiben wir das schon seit Oktober und jetzt sind wir ja trotzdem an dieser Stelle.

    Ich glaube, das funktionierende Modellbeispiele, siehe Tübingen großflächig implementiert werden müssen (ja ich weiß das du den Palmer nicht magst, bei dem Funktionierts aber..)

    Und die müssen jetzt mit dem Impfen mal aus dem Quark kommen und das ist leider alles was ich anbieten kann, ich denke das es dazu keine Alternativen gibt.

    Das Merkel die Osterruhe nach Kritik zurück nimmt nehm ich jetzt mal von der Positiven seite und sag : Fehler erkannt und abgestellt…
    dass soll das bild der Regierung, die immer noch desolate Arbeit abliefert jedoch in keinstem Fall beschönigen.

    my 2 Cents

    • Die Einschätzung zum Impfstatus stimmt nur so halb. Am 22.03. waren bislang erst 7,5 Mio Menschen das erste mal geimpft worden (Quelle: https://twitter.com/OlafGersemann/status/1373938843326513152), die Prio-Gruppe 1 alleine hat ca. 8.6 Mio Menschen. Altersbedingt kommt man in Gruppe 1 erst ab 80 Jahren. Bei den über 80-Jährigen steigen die Inzidenzwerte tatsächlich kaum mehr an (Quelle: https://twitter.com/OlafGersemann/status/1374233445950394368). Bis wir altersmäßig bei den 69-Jährigen (nice!) ankommen, müssen aber erst noch die Prio-Gruppen 2 und 3 durchgeimpft werden, das sind nochmal insgesamt ca. 35 Mio Menschen (nicht alles Alte, sondern auch jede Menge berufliche Indikation mit dabei, ändert aber insofern wenig mMn.).
      Son anderer Punkt der noch zu bedenken ist: Auf den Intensivstationen ist der Altersschnitt eh schon lange deutlich unter 80, sondern eher so bei 60, und diese schweren Verläufe wirds auch erstmal weiterhin geben.

    • Meine 83 jährige Oma muss noch bis Mitte April auf ihren Termin warten. Zweite Impfung nen Monat später im Mai.
      Läuft richtig in NRW, was das angeht. Bald sind hier im Kreis 8% der Bevölkerung geimpft…

  9. Ich bin mittlerweile nur noch sprachlos oder um es in ein passendes Zitat zu fassen: „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.“

    Und zudem, selbst wenn wir die dritte Welle brechen: Was kommt dann? Ohne ausreichende Impfungen oder ausgeklügelte Strategien zur Öffnung von bspw. Schulen (an die Digitalisierung glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das werden mit Glück meine Enkelkinder erleben) machen wir ein wundervolles Jojo. Gut, wenn das Wetter wärmer wird und hält, gehen die Zahlen (hoffentlich) auch runter. Aber das darf doch nicht der Anspruch einer führenden Industrienation sein.

    Man sollte m.M.n in solchen Konferenzen nicht darüber diskutieren, ob nun ein Wochenende Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern erlaubt ist oder ob ein Schließungstag für die Supermärkte angebracht ist.
    Da sollte besprochen werden, wie zur Hölle man nochmal mehr Impfstoff bekommt, diesen verimpft, flächendeckende Teststrategien durchsetzt und Betriebe, die seit einem Jahr (!) straucheln, rettet!

    Was soll denn das? Leben wir in so einem dysfunktionalen Staat? Ein Staat, der durch seine übertriebene Bürokratie und seine Zögerlichkeit so Handlungsunfähig ist, wenn man mal weniger als 2 Jahre Ausführungsfrist für eine Sache hat?!?

  10. Bei uns haben sich die zahlen alleine in der letzten Woche wieder verdreifacht und das ist erst der Anfang. Ich fand den Ansatz mal einen richtigen Lockdown zu machen gut aber das war dann ja wieder nicht machtbar.

    Es wird solange rumtrickst bis die Krankenhäuser dann voll sind.

  11. Hin und wieder her und wieder zurück und einen Schritt vorwärts und 3 zurück und Impfungen stoppen und wieder los.

    Meine Güte. Da ist ein Hühnerhaufen geordneter als das was momentan die Politiker fabrizieren. Wir werden es in der Familie an Ostern so wie an Weihnachten, Neujahr oder allen Geburtstagen machen und einfach feiern. Grill steht bereit, um das erst mal in diesem Jahr angeworfen zu werden und es wird ein Fest. Über ein Jahr schon dieses rumgeiere. Wir achten in der Familie auf unsere Kontakte und treffen uns immer nur mit den gleichen Leuten. Bisher hatte noch keiner von uns Corona.

    Mein 96 jähriger Opa im Altenheim sagt, er hat wenn es gut läuft vielleicht noch 1 Jahr zu leben, das möchte er mit uns verbringen und nicht alleine im Altenheim. Da ist es ihm egal, ob er am Ende an Corona oder am Krebs stirbt. Kann die Aussage absolut nachvollziehen! Ein Jahr von seinem Restleben hat er praktisch schon weggeworfen.

  12. Ich fand den Beschluss mit der Osterruhe nicht praktikabel, da er mir etwas lebensfremd erschien. Einkaufen ist vor Ostern ohnehin ne Katastrophe, das hätte es schlimmer gemacht. Ein längerer, radikaler Lockdown sollte mindestens 2 Wochen vorher angekündigt werden, damit man sich jeder darauf vorbereiten kann. Bei der Forderung wird vergessen, dass viele mit so einer Situation, wenn sie nicht mehr schnell mal kurz einkaufen können, völlig überfordert sind.

    Aber dieses Hin-und-her ist völlig Kopflos. Das ist ja nicht nur bei dieser Situation der Fall, sondern auch bei ganz vielen anderen politischen Themen. Nichts, aber gar nichts ist mehr verlässlich. Kein Wunder, dass immer mehr völlig Politkerverdrossen sind.

  13. „Corona-Gipfel: Beschränkungen sollen über Ostern gelockert werden!
    22. März 2021“

    „Merkel-Runde will radikalen Lockdown für sechs Tage – auch Supermärkte sollen schließen?
    23. März 2021“

    „Merkel macht Osterruhe rückgängig!
    24. März 2021“

    „Platzhalter.
    25. März 2021“

  14. Ganz einfache Sache, egal ob über Anordnung oder Infektionsschutzgesetz, man hätte dies über den Bundestag beschließen müssen, was zeitlich bis nächsten Donnertag nicht machbar ist.

  15. Finde ich gut so den die darauf folgenden Hamsertkäufe hätten wohl mehr geschadet, als die zusätzlichen Ruhetage etwas gebracht hätten.

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