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Das Bundesfamilienministerium brachte einen Gesetzesvorschlag auf den Weg, der so genannte „Interaktionsrisiken“ beinhaltet, „die für die Altersfreigaben von Onlineinhalten und Videospielen“ relevant werden sollen. Konkret sollen Kinder und Jugendliche dabei auch vor Spielen mit „simuliertem Glücksspiel“ oder „glücksspielähnlichen Elementen“ geschützt werden“. Ergo könnte das darauf hinauslaufen, dass Spiele, die Lootboxen enthalten, fortan als „jugendgefährdend“ gelten und damit erst ab 18 Jahren freigegeben werden – mit allen Konsequenzen für die Publisher. (Via)

Die Sache hatte ich Anfang März schon mal hier aufm Blog. Wie schon damals befürchtet, muss man leider davon ausgehen, dass die Gesetzesänderung nach und nach aufgeweicht wird, so dass EA und co am Ende doch wieder einen Weg finden werden, die Sache zu umgehen und weiterhin ihre Lootboxen und Boosterpacks verkaufen dürfen.

Ein Indiz für meine Befürchtung ist u.a. folgende Entwicklung…

Der Parlamentsnachrichtendienst des Bundestags hat die Formulierung „Auch ist vorgesehen, Kostenfallen wie ‚Loot Boxes‘ standardmäßig zu deaktivieren“ aus dem zitierten Beitrag entfernt. (Via)

Man darf also schon mal davon ausgehen, dass Kostenfallen wie Lootboxen eben nicht serienmäßig deaktiviert werden. Mal schauen, was da noch so alles weggestrichen wird. Am Ende ist dann mit winzigen Einschränkungen doch alles wie vorher. Wollen wir wetten?




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8 KOMMENTARE

  1. Ich verstehe nicht warum so viele heutzutage geil auf neue Gesetze und Verbote sind, vor allem wenn ich Dinge wie Lootboxen in fast allen Spielen auch einfach ignorieren kann. Gerade hier sehe ich viele Möglichkeiten wie mir das Gesetz das Leben schwerer machen könnte ohne mir irgendeinen Mehrwert zu geben.
    Es ist ja nicht nur FIFA hier betroffen, sondern auch Spiele wie Hearthstone oder selbst Elder Scrolls Online. Ich könnte mir auch vorstellen das irgendwann ein Richter entscheiden muss ob Random Loot z.B. in WoW Raids nicht auch unter „glücksspielähnlichen Elementen“ fällt.
    Dazu kommt das dann vermutlich auch bald mal jemanden auffällt das die Meistgenutzte Jugenschutz Abfrage lautet „Bist du schon 18?“, mal ehrlich, jeder 17 Jährige kann das umgehen. Bei der Technik Affinität der deutschen Behörden muss ich dann wahrscheinlich ein Fax mit einer behördlich beglaubigten Ausweiskopie an Steam schicken wenn ich ein Spiel ab 18 kaufen will.

    • Ähm du raffst schon um was es geht oder ?

      Für Randomloot vom Boss zahle ich kein Echtgeld.

      Der Markt reguliert sich hier leider nicht von selbst. Genausowenig wie sich der Glücksspielmarkt reguliert. Und Lootboxen sind nunmal (wissenschaftlich belegt) ein möglicher Einstieg ins Onlineglücksspiel. Es gibt ja inzwischen sogar „RL“ Lootboxen mit Markenschuhen, nem Lamborghini oder sonstwas zu kaufen, wo man dann halt in 99,9% der Fälle nur einen Kugelschreiber oder nen Einkaufschip etc. „zieht“.

      Sowas lässt sich halt nur gesetzlich regulieren. Ich sehe aktuell keinen „Schaden“ für mich als erwachsenen User, wenn solche Spiele ab 18 sind. Da muss sich halt der Entwickler / Publisher überlegen, ob er Fifa eben ab 18 rausbringt oder was er halt sonst macht.

      Persönlich fände ich es allerdings besser, wenn man Lootboxen generell in Deutschland verbieten würde. In sämtlichen Videospielen inkl. den ganzen abzockt Mobilegames.

  2. Ich sehe an so einem Gesetzt halt leider auch viele Probleme. Wie schon oft gesagt. Selbst Pokemon Karten kaufen oder Panini Sticker ist „Glücksspiel“. Natürlich gibt es da noch einen Unterschied und Videospiele sind verführerischer aber die Grenzen verschwimmen da dennoch schnell.

    Ich sehe halt einfach viel mehr die Eltern in der Pflicht bei diesem Thema. Ein Kind und Jugendlicher sollte halt eben nur Zugang zu einer Gewissen Summe Geld haben und fertig. Sind wir doch mal ehrlich wir alle haben in unserer Jugend auch mal Geld aus dem Fenster geschmissen und daraus gelernt.

  3. Ich bin bei der Sache etwas gespalten. Ich mag einige Lootbox / Gacha Games sehr gerne und spiele die Dinger schon seit vielen Jahren. Ich denke nicht das Kinder und Jugendliche die Hauptzielgruppe dieser Games sind und so ein Gesetz nur zu sinkende Spielerzahlen, nicht aber sinkenden Einnahmen führen würden.

    Zum Einen generieren diese Spiele ja den Großteil ihrer Einnahmen über Wales (=Leute die gern mal innerhalb weniger Monate den Wert eines Kleinwagens in digitale Käufe stecken) und zum Anderen liegen die Preise einfach weit über dem Niveau das es für Kinder und Jugendliche interessant wäre. Allein die Zahlungsmöglichkeiten stellen ein Problem für spontane Käufe von Jugendlichen dar. Kein 16 Jähriger hat ne KK außer er/sie hat nen finanziellen Background wo man sich um Lootboxen sowieso keine existenziellen Gedanken mehr machen muss.

    Und mal ehrlich, wenn ein Minderjähriger seine Kohle für Guthabenkarten etc. raushaut, um diese einzigste Möglichkeit auch etwas kaufen zu können zu haben, dann sei es ihm doch gegönnt. Ich hab in den Schulferien auf dem Bau gearbeitet, um mir dann für 400+DM ein Neo Geo Modul zu kaufen das ich dann nach 30 Minuten durch hatte wenn ich unlucky in meiner Wahl war. Warum sollten die Kids heute nicht das Selbe bei FUT oder Genshin Impact machen dürfen?

    Wichtig ist was die Eltern tun. Meine haben mich in meiner exzessiven Zeit allein damit gelassen. Ich werde ganz sicher bei meiner Tochter anders verfahren. Wenn man sich für das interessiert was die eigenen Kinder tun und mit ihnen darüber redet, muss man auch nicht alles verbieten und kann das Kind in Maßen eigene Verantwortung übernehmen und eignen Erfahrungen machen lassen. Mir tat die Erfahrung gut das 2 Wochen harte Arbeit entweder einen kurzen Spaß oder die ganzen Sommerferien bis zum Abwinken Freibad, Eis und Kino ergeben können und das ich danach mit meiner Entscheidung leben musste.

    • Okay, was wolltest du uns jetzt genau sagen? Abseits davon das du loot boxen toll findest da du sie ja auch nutzt, was in einer unglaublich neutralen Sichtweise deinerseits resultiert und Profilierung, anhand von trivialen Anekdoten, ist das irgendwie nicht ganz ersichtlich.

  4. Natürlich wird da nichts bei rumkommen, alles andere würde doch sehr überraschen.

    Und da die Publisher die üblichen Bestechungs-Kurse der aktuellen Regierung vermutlich aus der Portokasse zahlen können dürfen wird da nix ernsthaftes bei rumkommen.

    Es wird dann wieder ein „Wir werfen mal mit Wattebäuschchen“-Gesetzt bei rumkommen was in der Praxis nichts bewirkt. Die Publisher sind zufrieden und die entsprechenden Verantwortlichen werden sich wieder groß feiern wie toll sie etwas für den Jugendschutz geleistet haben.

  5. Zum Schluss bleibt vielleicht ein Appell an die Unternehmen übrig, keine Lootboxen mehr in ihren Spielen zu verwenden. 🤣

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