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Ab der Saison 2021/2022 dürfen Frauen und Männer im Amateurfußball gemeinsam in einer Mannschaft spielen. Die neue Regelung gilt bis hinauf zur drittklassigen Tweede Divisie. Gemischte Teams waren schon länger in den Niederlanden zugelassen, allerdings nur bei Jugendteams und Amateurmannschaften der sogenannten B-Kategorie. „Wir wollen, dass Frauen und Mädchen auf Grund ihrer Qualitäten und eigenen Ziele eine passende Stelle in der Fußballlandschaft finden“, sagte Jan Dirk van der Zee, KNVB-Amateurfußball-Direktor. (Via)

Alles für den Zeitgeist. Tolle Idee und macht ja auch total Sinn… nicht! Damit schwächst Du den Frauen-Fußball, weil Du ggf. gute Spielerinnen aus ihren Teams nimmst. Jede ambitionierte Herren-Mannschaft wird den Quatsch nicht mitmachen, weil Du Dir selbst einen Malus auferlegst. Und bevor ich jetzt wieder ein Chauvinist bin: Jeder, der sich irgendwann auch nur halbwegs mit der Materie beschäftigt hat, weiß, dass das Leistungsgefälle hier gewaltig ist: Ich selbst habe miterlebt, wie Werders B-Jugend Frauen-Bundesliga-Mannschaft komplett zerstört hat. Ich selbst habe miterlebt, wie die vermeintlich beste Tennisspielerin aller Zeiten (Steffi Graf) von einem Regionalligaspieler ohne den Hauch einer Chance 6:2, 6:2 vom Platz geschickt wurde.

Gemischte Fußball-Teams machen nur im unteren Breitensportbereich Sinn. Und selbst da würde ich das als Spieler nicht wollen, weil ich am Wochenende ganz entspannt mit meinen Jungs kicken und danach grillen und ne Kiste Bier vernichten will. Was kommt als nächstes? Diversitätsteams, in der jede Religion und Hautfarbe vertreten sein müssen?


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25 KOMMENTARE

  1. Ich finds richtig gut. Erstens bleibt doch allen Beteiligten die Wahl, ob sie als Frauen in dieser oder jener Mannschaft spielen wollen und ob eine Mannschaft Frauen aufnimmt oder nicht. Zweitens glaube (bzw. hoffe) ich, dass dadurch das asoziale Proll-Verhalten im Amateurfußball abnimmt, wenn auch 1-2 Frauen in der Mannschaft spielen. Das tut doch allen Beteiligten gut.

    Und zu dem „ich will mit meinen Jungs bier trinken“: Ich kenne einige Frauen, mit denen man deutlich besser bechern und über infantilen Männerhumor lachen kann als mit manchen Männern.

  2. Ich habe überhaupt kein Problem damit, statt einem Männerwettbewerb einfach einen offenen Wettbewerb auszurichten. Und daneben eben eine Frauenklasse, sozusagen für diejenigen mit (im Vergleich) körperlichen Defiziten!

    Im Gegenteil, das würde sogar das Problem lösen, was wir mit Transpersonen im Spoirt machen. Dann beschränken wir die Frauenklasse auf „biologische“ oder „genetische“ Frauen (wie auch immer man da politisch korrekt den Unterschied ausdrückt), und die Transpersonen spielen in der offenen Klasse mit.

    Aber dann soll bitte keiner über rustikale männliche Spielweise lamentieren, wenn sich der Mann nach der Blutgrätsche kurz tackern lässt, während die Frau mit dem Unterschenkel in der Hand vom Platz hüpfen muss! Soll heißen: bei Kontaktsportarten dient die Geschlechtertrennung auch dem Gesundheitsschutz der Frauen. Wenn die bereit sind, darauf zu verzichten, will ich sie zu nichts zwingen.

    • PS und offtopic: Steffi Graf war die beste Spielerin ihrer Zeit, aber definitiv nicht aller Zeiten. Gegen das heutige Powertennis, das die Frauen in den letzten 10, 20 Jahren gelernt haben, hätte sie nicht den Hauch einer Chance. Steffi hatte eine herausragende Vorhand. Das ist alles. Mit der Rückhand hat sie nur den Ball im Spiel gehalten, und der Aufschlag war ein Einwurf; heute würden sie die Returns reihenweise um die Ohren kriegen.

      • Dafür, dass sich das Tennis weiterentwickelt hat, kann Steffi Graf nichts. Wenn Du so argumentierst, sind dann immer die aktuellen Spielerinnen die besten aller Zeiten? Graf hat das Damentennis dominiert, wie keiner vor und keine nach ihr. Außerdem gab es auch schon zu ihrer Zeit Damen, die die Bälle im Aufsteigen genommen und extrem viel Druck gemacht haben (Generation Bollettieri) – Monica Seles zum Beispiel. Auch hier hatte Graf am Ende die Nase vorn.

        • Im Grunde sind deine Ausführungen richtig, aber umso schwieriger ist eben das Etikett „GOAT“ zu vergeben. Es ist ja auch eine Materialfrage: Wie willst du einen heutigen Tennisspieler mit einem vergleichen, der noch mit einem Holzschläger gespielt hat?! Aber abgesehen vom Material hat sich am Regelwerk des Tennis‘ nicht viel geändert. Der Spielstil hat sich geändert. Monica Seles ist ein gutes Beispiel, sie war eigentlich eine der ersten Vertreterinnen des Powertennis‘. Und prompt war sie auch die größte Konkurrentin von Steffi. Und deshalb meine ich eben: ihr Spielstil, gerade die Rückhand nur zu slicen, wäre heute nicht mehr konkurrenzfähig.

          Übrigens heißt neuer bzw jünger nicht unbedingt besser. Hier wäre das Herrentennis ein Beispiel: Serve & Volley ist nach und nach verschwunden, teils weil die Returns besser wurden, teils aber auch, weil schlicht die Bälle verändert wurden, sie wurden langsamer gemacht. Und das macht den Vergleich zusätzlich schwierig.

          Sagen wir es so: Wenn du den GOAT so definierst, dass er/sie die Konkurrenz zu seiner Zeit am längsten und deutlichsten dominiert hat, dann dürfte Steffi der GOAT sein.

      • Ist doch egal, selbst die Williams Schwestern zur besten Zeit haben gegen die Nummer 200+ (Barsch) im Geschlechterkampf 6:1 und 6:2 abgebissen. Barsch hat noch selber gesagt, er sieht für beide keine Chance gegen die TOP 500 zu bestehen.
        Und man muss dazu sagen, so dominiert wie Serena hat vorher und nachher keine Spielerin.

      • Das ist doch kein Vergleich, würde eine Graf heute spielen würde sie das gleiche Powertennis der heutigen Zeit spielen mit ihren zusätzlich überragenden Fähigkeiten und würde genau so brillieren, dass ist dass Gleiche mir Pele, nach heutigen Standard ist er mit Sicherheit nicht der beste Fußballer aller Zeiten, da man heute nicht mehr in den gegnerischen Strafraum spazieren darf. aber auch ein Pele würde sich anpassen.

    • Ja klar, Du brauchst natürlich BEWEISE dafür. Das war ein Trainingsmatch in nem befreundeten Tennisklub. Ich war damals live dabei. Mehr kann ich Dir nicht bieten. Ob Du es mir glaubst, ist mir ehrlich gesagt latte.

      Es gibt aber dutzende andere Beispiele dafür.

        • Weil es nicht um Gleichberechtigung geht, sondern um sportlichen Schutz. Ich sag es mal ganz sexistisch: Herrenfußball ist „normaler“ Fußball. Frauenfußball ist, übrigens auch wie Behindertensport (nein, eine Frau zu sein ist natürlich keine Behinderung…) eine davon abgekapselte Veranstaltung, um Sport zu ermöglichen, wo er im kompetitiven Sinne eigentlich nicht möglich wäre.
          Körperlich eingeschränkte Menschen in den „regulären Sport“ zu integrieren ist oft schwierig, weil es ja meistens mit Hilfsmitteln einhergeht, die nicht kompatibel sind (plumpes Beispiel: Rollstuhlbasketball). Bei Frauen ist das aber anders.

      • Vielleicht fand er es auch einfach nur eine Interessante anekdote und hätte es gerne gesehen.

        Gibt das gleiche Beispiel mit den Williams Schwestern die gegen Karsten Braasch, damals 203er in der Weltrangliste, nieder gemacht wurden. Dieser sagte danach: „500 and above, no chance“ und er führte an das er wie jemand 600 und schlechter gelisteter gespielt hatte um es spaßig zu halten.

      • Ich lese hier generell nur mit und schreibe eigentlich keine Kommentare, aber was soll denn diese pampige Antwort? Mein ehemaliger Klassenlehrer hat vor 15 Jahren dieselbe Anekdote erzählt und schon damals hätte ich es gerne gesehen. Eigentlich bist du doch n guter, aber manchmal fühlst du dich echt zu schnell angegriffen und wirst unverschämt. Jaja, dein Blog, deine Regeln.

        • Mag sein, dass es so rüberkommt. Das Problem ist, dass Du nicht lesen kannst, was die Leute sonst so geschrieben haben. Wenn Du lesen könntest, was allein in dieser News so alles in den Papierkorb gewandert ist, würdest Du mir wahrscheinlich eher aufmunternd auf die Schulter klopfen, als von meiner pampigen Antwort genervt zu sein. Glaub mir!

          Von „widerlicher Chaunivinist“ über „AfD-Wähler“ bis hin zu „Ich will Beweise für Deine Aussagen“ und „was weißt Du schon“ war alles dabei…

  3. Na ja. Werden Männer-Teams dann durch Mixed-Teams ersetzt? Aber reine Frauen-Teams bleiben bestehen? Das wäre so das einzige, was ich kritisch sehen würde. Weil Mixed-Teams an sich sind ja nicht verkehrt. Sollen sich die besten Spieler*innen ihre Plätze verdienen.
    Dass es nur wenige Frauen in Top-Mannschafften schaffen werden kann sich wohl jeder denken, aber so lange es keine Quoten gibt, ist das einfach nur Gleichberechtigung. Wenn es Frauen gibt, die besser als Männer sind, sollte man ihnen die Chance nicht verwehren, imo

  4. Grundsätzlich hat Steve absolut Recht bis auf die Ausnahmen die die Regel bestätigen, ansonsten hätte ich noch das Beispiel der Frauennationalmannschaft (diese Übermannschaft damals) vor über einem Jahrzehnt, spielten sie als Welt und Europameister ein Testspiel gegen die B Jugend Meister des BVB, am Ende des Spiels stand es glaube ich 12:0 für den BvB, allein anatomisch in Sachen Muskelstranglänge etc ergibt es nicht wirklich viel Sinn, trifft aber bestimmt den Zeitgeist.

  5. Was soll das heißen, mit den Jungs kicken grillen saufen.
    Schön und gut. Aber habe es selbst oft erlebt, es gibt auch Frauen, die in eine Männerrunde passen. Janes kann schwieriger sein, aber nur weil ne Frau dabei ist, ist es ja nicht direkt weniger angenehm.
    Und es ist ja nur erlaubt und keine Pflicht.
    Wenn „du“ und die Jungs das nicht wollt, steht es dir frei es nicht zu tun.
    Und eine Mannschaft nach Leistung aufbauen kann man ja auch weiterhin.
    Nur Frauen auszuschließen, weil es Frauen sind, ist nicht mehr zeitgemäß.

    Dass es tatsächlich häufig Frauen in die Mannschaften schaffen, bezweifle ich genauso wie du. Aus den gleichen Grund, dass meistens Männer körperlich stärker sind. (Im Leistungssport)

  6. Ich verstehe auch nicht warum so manche Menschen nicht einsehen wollen das Männer und Frauen eben nicht 100% gleich sind.

    Ich würde vorschlagen die Männer fangen an dafür zu Demonstrieren Kinder gebären zu können, weil wenn Frauen das dürfen/können muss Männern das ja auch erlaubt sein!

    Es gibt nunmal fundamentale Physiologische Unterschiede, das kann man doch nicht wegreden…

    • Ps.: Das mit dem „Kiste Bier vernichten“ ist davon natürlich ausgeschlossen, das könnten auch Frauen, aber im Körperlichen Leistungsbereich gibt es nunmal unterschiede.

      Oder warum sonst ist es sinnvoll das schon im der Schulsport Jungs und Mädchen unterschiedliche Leistungsbewertungen haben?

      Von daher machen gemischte Teams Null Sinn, am ende sind garkeine Frauen mehr im Team weil man dann besser ist als die anderen….

      • Schwenk aus meinem Leben

        ich hab ab der 5. Klasse konsequent nur ne TeilnehmerUrkunde erhalten bei den Bundesjugendspielen.

        2 Wochen später kam dann aus irgend einem Grund der Lehrer und meinte „jau, hier ist doch noch deine Ehrenurkunde“, weil ich aus irgend einem Grund als weiblich im Klassenbuch vermerkt war. Wurde auch nach mehrmaligem Ansprechen nie geändert, sodass ich jedes Jahr mit grottigen Werten eine Ehrenurkunde erhielt :thumbsup:

  7. Zwei deutsche Nationalspielerinnen, Alexandra Popp und Lena Oberdorf, haben in ihrer Jugend in Männerteams gespielt, bis sie dann in der A-Jugend wegmussten (bzw. Oberdorf ist direkt in die Bundesliga). Popp selbst meinte mal, die A-Jugend wäre echt komisch gewesen, weil sie eine soviel härtere Gangart gewohnt gewesen wäre.
    Beide Spielerinnen bestätigen, dass ihnen das unglaublich geholfen hat.

    Aus Sicht der Frauen KANN es durchaus Sinn machen. Und es war ja auch das, was sich früher immer gewünscht wurde: Frauen, die es draufhaben, können einfach bei den Männern spielen. Denn natürlich hast du Recht, die sportliche Qualität ist zwischen beiden Geschlechtern einfach immer noch immens. Und selbstredend wird das auch nie ein relevantes Thema für die obersten Ligen sein.
    Aber -und das ist hier glaube ich fast wichtiger als der Zeitgeist- es hilft Amateurteams. Ich weiß nicht, wie es in den Niederlanden aussieht, aber in Deutschland leidet ja sogar der Fußball im Amateurbereich an Nachwuchsmangel. Wenn man eifnach beide Geschlechter zusammenpackt, schiebt man das Problem erstmal wieder auf. Gerade in Kreisen, wo es zu wenig Frauenteams gibt.

    Was ich zudem nochmal betonen möchte, bevor wieder die riiieesiiige Aufregung kommt: Es ist freiwillig. Es gibt keine Frauenquote, keine Pflicht, kein nix. Und wer weiß, vllt. sehe ich es ja auch zu negativ und das Konzept ist ein kompletter Erfolg.

    • Sehe ich auch so. Es ist explizit erlaubt, aber kein Muss.
      Ich kenne es aus dem Tischtennis: da gibt es im Amateursport zwar Frauen und Männermannschaften – wenn überhaupt. Jetzt kam eine neue Spielerin, zugezogen, und war vorher bei Werders Damen im Tischtennis. Die hat alle Frauen sowieso abgezogen, aber auch 80% der Männer! Die war einfach total gut.
      Dementsprechend ist sie auch eine erhebliche Bereicherung für die 1. Herrenmannschaft und hilft dieser in der regionalen Liga. Soll sie etwa nicht helfen, weil sie keine Frau ist? Wenn alle damit d’accord sind, es freiwillig ist und die Frau aktiv hilft und nicht wegen einer Quote drin ist, warum denn nicht?
      Und bevor jemand sagt Tischtennis ist nicht vergleichbar mit Fußball wegen Körperkontakt: Die Frage sollte sein, ist die Frau eine qualitative Bereicherung der Mannschaft oder nicht. Es gibt auch Typen (sogenannte Lauchs) die körperlich nichts drauf haben, trotzdem einfach mitkicken dürfen.

      • Ja klar kann sie die Mannschaft auch mit Moral bereichern nur spielen halt nicht?! Welcher Überlauch wird denn schon von seiner Mannschaft bei einem wichtigen Spiel aufgestellt? Wohl nur wenn es wirklich keine Alternative gibt.
        Ich bin seit meiner frühesten Kindheit mit 2 wirklich außergewöhnlich talentierten Fußballerinnen befreundet. Die eine davon hat sogar bei mir in der Mannschaft gespielt bis die Pubertät losging. Da hätte sie anfänglich leistungsmäßig auch mithalten können bevor die körperlichen Veränderungen so richtig losgehen, aber erinnert ihr euch mal an eure Pubertät zurück. Das war einfach Scheisse für sie in der Umkleide mit absolut hormongesteuerten, richtig bescheuerten Jugendlichen. Die hat aufgehört weil die Situation einfach zu schwierig wurde, nicht weil sie zu schlecht war.

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