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Sie setzen nicht genügend Fleisch an, legen keine Eier und werden deshalb massenhaft getötet. Ein neues Gesetz soll jetzt Schluss machen mit dem Töten männlicher Küken. Der Bundestag hat am Abend darüber abgestimmt. (Via)

Mehr als 40 Millionen männliche Küken werden in Deutschland jährlich kurz nach dem Schlüpfen routinemäßig getötet, weil sie für Brütereien wirtschaftlich nicht lohnend sind – das muss man sich mal vorstellen. Man darf gespannt sein, wie die Massentierhaltungs-Industrie einen Weg findet, die Sache irgendwie zu umgehen – zur Not wird der Betrieb einfach ins Ausland verlegt und munter weiter geschreddert. Das Gesetz gilt übrigens ab dem 1. Januar 2022.


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9 KOMMENTARE

  1. Bruderhahn Initiative:

    „WIR GARANTIEREN
    Bioland oder Demeter | Zu jeder Henne ein Hahn | Mindestens 14 Wochen alt bei Schlachtung“

    Das ist ein Hohn bei 260 – 520 Wochen Lebenserwartung von Hähnen.

    Da würde ich lieber als Küken geschreddert werden. Das vor dem Schlüpfen zu erkennen jst ein Tropfen auf den heißen Stein, denn ich würde auch lieber als Küken geschreddert werden statt als Legehenne in 98% aller Ställe zu landen. Unsere Gier nach tierischen Produkten kann aktuell nicht gestillt werden ohne das perverse Zustände von Massentierhaltung herrschen. Das meiste Bio ist nicht viel besser. Und selbst beim besten Biobauern werden die Tiere viel zu früh aus dem Leben gerissen.
    Ohne Herstellung dieser Produkte im Labor und Entwicklung pflanzlicher Alternativen werden wir das Problem nicht in den Griff bekommen.

    • Die Lösung ist tatsächlich viel einfacher. Wir müssten nur bereit sein mehr zu bezahlen. Wenn die Mehrheit aufhören würde viel zu günstiges Fleisch zu kaufen, wird es auch nicht mehr angeboten.

      Fleischalternativen haben leider auch nicht nur Vorteile.

      • Nope. Wenn wir bereit sind mehr zu Bezahlen steigt einfach nur die Gewinnmarge. Menschliches Verhalten in den Grundzügen ist ein Minimus-Maximus Prinzip. Die Einen wollen möglichst wenig Zahlen, die anderen Möglichst viel Gewinn.

        Sprich, die Minimierung der Produktionskosten im Zuge der Gewinnmaximierung hat nichts damit zu tun, wieviel Mensch gewillt ist zu Zahlen. So funktioniert die ganze Geschichte nicht.

        • Klar wird gespart um mehr Gewinn zu machen. Wenn der Landwirt mehr Geld von seinem Huhn bekommt durch höhere Einkaufspreise hat das nichts von deinem angesprochen Gewinn für den Einzelhandel (?) zutun.

  2. Für mich reiner Aktionismus das Zeitgeistes.
    Wenn ich ein Huhn esse, ist es mir dann auch wurscht, ob dazu auch ein Küken mehr geschreddert werden musste. Ebenso bei allen Speisen die Huhn enthalten oder Eiern.

  3. Ich weiß noch, als das Gesetz beschlossen wurde damals mit zweijähriger „Schonfrist“. Dann ist die Abgelaufen und es hat sich de facto nix getan und auch nix entwickelt, sodass die Landwirte gejammert haben, dass das ja wieder das typische „auf ihnen herumhacken“ wäre. Dann wurde die Frist verlängert (um ein Jahr oder so) bis nach der Bundestagswahl. Und jetzt…JETZT haben sie es hingekriegt, dieses Gesetz endlich zu beschließen und umzusetzen…mit nochmal einem halben Jahr Vorlauf.
    Wir halten fest: Es ist komplizierter Kücken NICHT zu schreddern, als mehrere funktionale Impfstoffe zu entwickeln und so zu produzieren, dass sie für die halbe Weltbevölkerung reichen…

    • Es ist zumindest wesentlich komplizierter als es hier dargestellt wird. Der Rest ist eine Frage der Priorisierung.

      • Ist mir schon klar. Da die Landwirte die überschüssigen Küken nicht haben wollen, mussten ja erst Verfahren erfunden werden, um schon im Ei zu erkennen, ob das Küken männlich oder weiblich ist. Weiß nicht, ob das Wirtschaftlich wirklich notwendig ist, aber ich gehe jetzt einfach mal von „Ja“ aus.
        Aber als die erste Frist auslief, war davon noch nicht die Rede. Da hatte man wirklich das Gefühl, es sollte einfach ausgesessen werden, eine neue Regierung wird es dann schon fixen.

    • Kann jetzt nur für Aldi sprechen aber hier wurde die Woche verkündet, dass 50% der Eier inzwischen ohne Kückenschreddern auskommen. Die anderen 50% sollen bis Ende 2022 folgen.

      Wie das ganze beim Erzeuger funktioniert:
      Bei den Eiern wird die Flüssigkeit untersucht und dann bei Hennen das Ei ausgebrütet oder falls Hahn zu Tierfutter verarbeitet.
      Alternativ gibt es auch noch teilweise Eier der Bruderhahn Initative im Sortiment.

      Zu beachten ist allerdings, dass es sich hierbei ausschließlich um Frische Eier handelt und nicht Eier, welche zB in Fertigprodukte zu finden sind.

      Also es tut sich etwas, aber langsam.

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