TEILEN

Der europäische Fußball-Verband (UEFA) hat nach RTL/ntv.de-Informationen Ermittlungen gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgenommen. Grund dafür ist die Regenbogen-Kapitänsbinde des Spielführers der Nationalmannschaft Manuel Neuer. Die UEFA soll diese als politisches Zeichen während einer Partie betrachten. Dies verbieten die Statuten des Verbandes. Dem DFB könnte nun eine Geldstrafe drohen. (Via)

Die UEFA hat sich in letzter Zeit wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert – ich erinnere nur an die „Pistole“, die sie der Stadt München auf die Brust gesetzt haben, um zu „erpressen“, dass während der EM Zuschauer ins Stadion dürfen (und das mitten in der dritten Welle). Dann der Affentanz mit der Ukraine und Russland, in dem die Ukraine seine Trikots verändern musste, weil dort ganz dünn die Umrisse des eigenen Landes abgebildet waren und die Russen rumweinten, dass dies eine politische Provokation sei. Und nun diese Nummer. Warum muss man eigentlich wegen jedem Pups so ein Fass aufmachen? Lasst halt den Neuer seine Gay-Pride-Binde tragen. Am Ende des Tages wird hier ein bisschen zu viel Wind deshalb gemacht, oder?


Anzeige

35 KOMMENTARE

  1. Freie Meinungsäußerung sollte auch bei Sportlern gelten. Wenn sie ihre selbstverdiente öffentliche Wahrnehmung für Politik nutzen möchten, sehe ich da keinen Grund zur Einschränkung. Sie müssen, wie jeder von uns, nur mit den Konsequenzen rechnen. Es wäre nur wichtig, dass diese Meinungen nicht durch Mannschafts- oder Öffentlichkeitsdruck forciert werden. Wenn sich jmd. hinknien will, um Solidarität zu zeigen, soll er es tun dürfen. Auf der anderen Seite soll es aber auch möglich sein, sich nicht hinzuknien, wenn man kein Statement öffentlich vertreten will oder seine öffentliche Person nicht politisieren möchte oder auch wenn man anderer politscher Meinung ist.
    Das Schwierige daran ist, dass die Leute Spekulationsraum haben und man letztlich doch indirekt gezwungen wird politische Stellung zu beziehen. Das wäre dann in Verantwortung zB der Medien, wie dieses Verhalten diskutiert und interpretiert wird. Nicht leicht.

    Andererseits stehen den Sportlern direkte Kommunikationskanäle durch Social Media zur Verfügung in denen sie für sich einzeln diese Entscheidung treffen können.

    • Nein, genau das sollte es nicht sein.

      Der Fußballer auf dem Feld repräsentiert den Verein (seinen Arbeitgeber). Die besagte öffentliche Bühne bekommt er durch ein privates Format der uefa. Wenn hier die Aussage ist – keine politischen Meinungen , dann ist das durchaus legitim.

      Ob man jetzt aber bei der Binde wirklich von einer politischen Provokation ausgehen muss… ich weiß ja nicht. Auf der anderen Seite: warum nicht einfach son Kram aus dem Fußball raushalten wenn ich weiß es könnte Debatte geben.

  2. Wie war das mit den türkischen Spielern und dem Militärgruß?
    Nein Politik gehört nicht in den Fußball, ende und aus.

  3. In einer perfekten Welt wären solche „politischen“ Statements im Sport nicht nötig. Es ist einfach von vielen ein Wunschdenken, das sowas in Sport nichts zu suchen hat, weil man ja von sowas „flüchten“ will, oder den Kopf für solche Sachen ausschalten will. Allerdings macht die Politik auch im Stadion nicht halt. Rassismus oder Diskriminierung gibt es auch im Stadion. Wie oft habe ich auf den Rängen schon extrem dumme Sprüche gehört? Leider viel zu oft.
    Die Spieler haben heutzutage, dank Internet, so einen enormen Einfluss, siehe Ronaldo und der Cola. Da finde ich es wirklich nicht schlimm, wenn man 2 Sekunden kniet oder eine Regenbogenarmbinde trägt.
    Ich mein, come on, es ist eine fucking Armbinde und das knien tut auch niemanden weh…

  4. Der DFB hat heute Abend um 18:30 Uhr bereits bestätigt, dass die UEFA die Ermittlungen bereits wieder eingestellt hat. Ich vermute laut den Statuten musste die UEFA diese Ermittlungen (pro Forma) einleiten, damit das Ergebnis des Spiels nicht angefochten werden kann. Damit war dann den Statuten Genüge getan, und die UEFA hat die Ermittlungen dann sofort wieder eingestellt. Zitat aus dem Tweet des DFB: „Die UEFA hat die Überprüfung der von @Manuel_Neuer
    getragenen Kapitänsbinde am Sonntagabend per Mitteilung an den DFB eingestellt.
    In dem Schreiben wird die Regenbogenbinde als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für „good cause“ bewertet.“

  5. Und selbst wenn Neuer oder DFB was zahlen muss. Who cares. Peanuts für Fußballer aber wenigstens der Linie mal treu bleiben wenn sie dafür einstehen wollen…
    Das Scheinheilige an der ganzen Sache finde ich eher, dass Homosexualität im Profifußball selber noch ein ganz heißes Eisen ist und in keinster Weise zufriedenstellend aufgearbeitet ist.
    Lieber mehr aktive Sachen machen, als immer nur diese Mediensymbole verteilen (Regenbögen oder Kniefall)…

  6. Nein eben nicht, weil man kann ja die Kleinigkeit zu lassen und die Kleinigkeiten ist auch nicht so wild. Ich finde Politik hatt im Sport nichts zu suchen und Ende.

  7. Politisches Statement? Ich weiß ja nicht. „GoGo Palästina“ oder „Free Hong Kong“ wären eindeutig politisch, aber Gay Pride? Wenn Neuer eine Binde trägt mit „Empower Vegan Food“, ist das dann auch Politik?

    Boateng hat die Landesgrenze von Ghana auf’m Oberarm tätowiert. Wäre sowas dann jetzt auch ein Problem?

  8. Also ich finde das hier ein fatales Zeichen, erst mal zum Symbol an sich:

    „Die Regenbogenfahne ist eine Form des Regenbogens als Symbol. Sie steht in zahlreichen Kulturen weltweit für Aufbruch, Veränderung und Frieden, und sie gilt als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz, der Vielfalt von Lebensformen, der Hoffnung und der Sehnsucht.“

    – Was ist daran politisch? Toleranz und Akzeptanz?
    – Gerade im Fussball sollte man solche Gesten doch eher supporten, da der Sport doch eher einen homophonen Ruf genießt.
    – Kann es sein, dass Gazprom und Alipay hier evtl. ihre Finger im Spiel haben als offizieller Sponsor….

  9. Die Uefa ist doch selbst gegen Rassismus, zumindest propagiert sie das. Rassismus und Homophobie sind für mich auf dem gleichen Level, so what.

  10. Es wäre mir eigentlich total egal, wenn nicht „The Rainbow“ aus den 2/3 Gründen angewendet wird aus denen nach außen getragen wird, in 95% aller Fälle (imho):

    a) Es geht mir um die Sache und ich habe Aktien da drin. Ich stehe dahinter und zeige meine Sympathie und Akzeptanz (nicht Toleranz, sondern Akzeptanz und Befürwortung).
    b) Ich trage es als Konzern, Verein und person öffentlicher Wirksamkeit nach außen, weil ich dadurch Quote und gute Publicity bekomme, sowie zeitgleich blöden Fragen direkt im vornherein den gar aus mache.
    c) Ich trage es als Konzern, Verein und person öffentlicher Wirkamkeit nach außen, weil Toleranz und Neutralität nicht reicht und ich proaktiv im öffentlichen Leben dafür sein muss.

    Und genau Grund b/c gehen mir sowas von aus den Keks und behaupte das jedoch genau das die großen Gründe sind. Nicht mehr nicht weniger. Und das triggered mich einfach so unglaublich, das es schon nicht mehr schön ist.

    • Mich triggered ja mein eigener Kommentar schon. Dieser Gesellschaftliche wahn nach „Compliance“. Ob beim Thema ‚Pride‘ oder ‚Impfen‘, hauptsache Compliant zum Gesellschaftlichen Moralapostelkompass sein. Compliance driven society. Während in China das noch großteils per Dekret verordnet ist, übernimmt das hier das hier mittlerweile der Mob. Compliant hier Compliant da. Wenns wenigstens um die eigene Überzeugung gehen würde, aber das tuts in den seltensten Fälle.

      /Rage off

  11. Gehört für mich nicht auf den Fußballplatz. Genausowenig wie albanische Flaggen an Drohnen, salutierende Türken oder Leichtflugzeuge von Greenpeace. Wenns ganz blöd läuft nehmen es die Ungarn persönlich… MJ Style.

  12. Ich schwanke!

    Auf der einen Seite stimme ich der UEFA insoweit zu, als dass sich Politik und Gesellschaftspolitik aus dem Fußball raushalten soll. Dazu zähle ich die Gay-Binde genauso wie das Abknien für diesen toten Straftäter, dessen Name mir gerade entfallen ist. Denn man muss sich einfach mal überlegen, was man zu einer Symbolik sagen würde, die vielleicht nicht mit der eigenen Agenda übereinstimmt, wenn die Briten „Fuck the EU“ auf ihre T-Shirts drucken würden oder wenn die Ungarn mit einer „Schwul ist scheiße“-Binde – wie auch immer die aussähe – auflaufen würde.

    Also gleiches Recht für alle und eben auch für alle Meinungen. Wir können Neuer ja mal fragen, ob er beabsichtigt, diese Binde auch nächstes Jahr in Qatar zu tragen. Das könnte lustig werden!

    Und da möchte ich auch nicht differenzieren zwischen eigenen Ideen und Kampagnen der UEFA selber. „Say no to racism“ ist insbesondere keine Kampagne, sondern Ausdruck des heute gern genommenen Gratismutes, jedenfalls es keine bedeutende Gegenposition mit dem Slogan „ich find Rassismus voll knorke“ gibt. Und dabei möchte ich nichtmal mit der Frage anfangen, ob hier wirklich Rassismus im Wortsinne gemeint ist oder auch all das, was sonst noch so dem linken Zeitgeist widerspricht.

    Auf der anderen Seite: Meine Fresse, es geht um eine Kapitänsbinde, die allenfalls in der Großaufnahme zu erkennen ist … es ist ja nicht so, als wäre der Neuer mit dem Drachenflieger ins Stadion gesegelt! Darum jetzt einen Aufstand machen …?

    • Der Mittelteil deines Kommentars zeigt btw ganz interessant, warum du in gesellschaftlichen Fragen so oft völlig daneben haust. Für dich steht ein Rassismusverbot im Gesetz, also gibt es keinen nennenswerten Rassismus mehr. Genauso wie Gleichberechtigung aller Geschlechter und Nationalitäten im Gesetz steht, ergo bedarf es keinerlei Nachjustierung mehr. Eigentlich wundert es mich, dass du dich nicht regelmäßig an der Polizei störst – Diebstahl ist per Gesetz ja auch verboten, sollte es also eigentlich keine Probleme mit geben.

      In der Realität ist Rassismus nach wie vor ein sogar recht gut dokumentiertes Phänomen, was eben nicht mit „Gratismut“ oder „keine bedeutende Gegenposition“ abgearbeitet ist. Um dir nur ein Beispiel zu geben: Wusstest du, dass Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland sowohl qualitativ als auch quantitativ schlechteren Wohnraum bewohnen als Deutsche, aber höhere Mieten zahlen? Ist das staatlich angeordneter Rassismus? Nein, natürlich nicht. Aber ist es wirklich „fair“ im Sinne einer gleichberechtigten und chancengleichen Gesellschaft? Wohl auch eher nicht.

      • Also der Reihe nach:

        1. In Bezug auf unsere Gesellschaft halte ich den um sich greifenden antideutschen Rassismus sowie aus derselben Ecke stammenden Antisemitismus für deutlich nennenswerter als alles, was von Torfköpfen an den politischen Rändern kommt, die eh keiner ernst nimmt. Ich würde daher vorschlagen, dass die Nationalmannschaft nächstes Mal mit Kippa aufläuft.

        2. Die Gleichberechtigung ist längst erreicht. Der Kreuzzug findet für Gleichstellung statt, was allerdings das Gegenteil des grundgesetzlichen Auftrages ist.

        3. Ja, es gibt Gesetzesverstöße. Dafür brauchen wir die Polizei. Was wir nicht brauchen, sind Millionen linke Hilfspolizisten, die Taschendiebe an der nächsten Straßenlaterne aufhängen, was so in etwa die Reallife-Entsprechung der Cancel Culture wäre.

        4. Ja, Rassismus ist nach wie vor präsent. Wo er in erster Linie herkommt, habe ich oben gesagt. Genau der ist aber mit dem Regenbogen nicht gemeint.

        5. Die Statistik kannte ich nicht, aber ich halte es für wahrscheinlich, dass sie zutrifft. Aus mehreren Gründen:
        a) Migranten leben statistisch häufiger in Großstädten, wo die Mieten höher sind.
        b) Für Migranten wurde in der Hochzeit der Flutung teilweise absurd teurer Wohnraum von staatlicher Seite angemietet, teilweise mit sehr langen Vertragslaufzeiten. Steckt dieser Wohnraum in der Statistik mit drin? Weiß ich nicht.
        c) Vermieter denken wie Versicherer: sie nehmen eine Risikoeinschätzung vor. Deshalb kostet der Twingo weniger Versicherung als der 500-PS-Ferrari. Soziokulturelle Unterschiede im Wohnverhalten bestehen unbestreitbar und entsprechen – nicht im Einzelfall, aber in der Gesamtheit – auch durchaus meinen Erfahrungen als Anwalt, der viel mit Mietrecht zu tun hat.
        Das sind nur einige Punkte, die mir spontan einfallen, um den genannten Effekt zu erklären. Ist das fair? Das ist eine Frage der Perspektive. Wäre es fair für den Vermieter, wenn er die Kosten der „Gleichheit“ tragen müsste? Es gibt eben immer zwei Seiten. Man könnte auch einfach fordern, dass die Migranten auf ihre o. g. soziokulturellen Unterschiede verzichten sollen, dann würde sich das Problem mittelfristig auch erledigen. Aber wer alles auf der ach so rassistischen Gesellschaft ablädt, der macht es sich eben auch zu leicht.

        • 1)Das Ablenken von Rassismus auf Einwanderer ist übrigens ein in der Soziologie ebenfalls sehr gut erforschtes gängiges Mittel, um Rassismus in den eigenen Reihen abzustreiten 🙂

          2)Der Kreuzzug findet für Chancengleichheit statt, die nicht erreicht ist. Nichtmal ansatzweise. Was im übrigen auch ökonomische Schäden anrichtet.

          3)Die „Polizei“ wären in diesem Fall wohl Soziologen, die sehr klar aufzeigen, wo die Probleme existieren. Ist nur schwierig, wenn man sich dann hinstellt und meint, dass das alles Quatsch ist, weil man selbst halt gerne zu den Guten gehören würde.

          4)So ziemlich sämtliche Statistiken widerstreben dem, aber die sind natürlich alle linksgrün manipuliert, nehme ich an?

          5)Aber selbst diese „Risikoabwägung“ ist simpler Rassismus. Wenn du, übrigens egal ob bewusst oder nicht, eine türkische Familie als neue Mieter siehst und direkt mal 10% draufschlägst, wie sonst willst du das nennen?
          Wenn das für dich sonst ganz legale Praktiken sind, schlage ich hiermit offiziell vor, dass alle AfD-Politiker mehr Geld für Versicherungen zahlen müssen. Deinen Ausführungen nach werden denen schließlich stündlich die Reifen zerstochen, da wäre doch jeder Versicherer verrückt, nicht höhere Gebühren zu verlangen.

          Ich sage übrigens nicht (sagt eigentlich niemand mit Verstand), dass wir in einer „ach so rassistischen Gesellschaft“ leben. Aber es ist eben auch längst nicht so perfekt, wie du es darstellst. Rassismus und Benachteiligungen existieren, betreffen jeden Tag Millionen Menschen und sind ökonomische Hindernisse. Dementsprechend sollten sie angegangen werden, statt sich bockig hinzustellen und zu sagen „ja, aber die Linken dürfen nicht recht haben sonst bröckelt mein Weltbild“.

          • zu 1) Ich leugne nicht, dass es Rassismus an den politischen Rändern gibt, ich nenne ihn sogar ausdrücklich. Lesen bildet!

            zu 2) nenne bitte ein Beispiel.

            zu 3) nein, ich meine keine Schwätzer, sondern Sturmtruppen, die der Auffassung sind, „böse Menschen“ für ihre „falschen Meinungen“ etc. zu bestrafen.

            zu 4) solange islamische Straftaten gegen Juden oder Straftaten mit unklarem politischen Hintergrund in die PKS-rechts eingeordnet werden, nenne ich diese Statistiken in der Tat manipuliert. Darüber hinaus sind, wenn ich es richtig im Kopf habe, ca. 50% der „rechten“ Straftaten reine Propagandadelikte, zu denen es links überhaupt keine Entsprechung gibt.

            zu 5) das sind ähnliche Überlegungen wie bei Racial Profiling … du weißt schon, wenn die Polizei zu Silvester in Köln lieber PoC kontrolliert als die Oma Erna. Das ist kein Rassismus, sondern das sind rationale Wahrscheinlichkeitsbewertungen. Wie gesagt, täten die Vermieter das nicht, müssten sie hinterher (statistisch) die Konsequenzen tragen. Ich bin da ganz ehrlich: was das angeht, bin ich froh, dass ich kein Vermieter bin, der solche Entscheidungen treffen muss. „Gefühlsmäßig“ reagiere ich da ähnlich wie du, aber rational ist es absolut verständlich.
            Und was die Versicherungen für AfD’ler angeht: Wenn ich mich nicht sehr täusche, habe ich schon von Fällen gelesen, dass AfD’ler von Versicherungen abgelehnt oder gar gekündigt wurden. Schließlich sind zum Beispiel auch Kaskoversicherungen in Berlin teurer als auf der schwäbischen Alb. Und das liegt nicht daran, dass wir die besseren Autofahrer sind, sondern dass es in Berlin deutlich häufiger Brandschäden gibt. Versicherungen kalkulieren ALLE Daten, die sie in die Finger bekommen, warum also nicht auch die Parteizugehörigkeit?!

            Solltest du den Eindruck haben, dass ich unsere Gesellschaft für perfekt halte, dann hast du dich aber gründlich verlesen. Ich sage weder, dass es null Komma null Rassismus gibt, noch, dass 85 Millionen Menschen in perfekter Chancengleichheit leben. Irgendwo findest du immer jemanden, der einen anderen nicht einstellt, weil Frau/schwarz/schwul/sonstwas. So, wie du Taschendiebe (siehe oben) findest! Aber ich bestreite entschieden, dass wir dahingehend ein strukturelles gesellschaftliches Problem (in der indigenen Bevölkerung) hätten.

          • 1)Rassismus ist kein Thema der Ränder. Da trifft man es nur in der plumpen Form, hinter die sich keiner stellen mag. Den schönen Begriff „Alltagsrassismus“ gibt es nicht ohne Grund.

            2)Warum werden Bewerber bei Stellenausschreibungen besser besetzt, wenn vorher Geschlecht und Nationalität nicht bekannt sind? Warum wird Bildung in Deutschland vererbt, obwohl doch sowohl das Juristenkind, der Einwanderer-Sohn und die Hartz4-Tochter alle drei die gleiche Schule besuchen können?

            3)Du meinst wie die AfD, die sich gegen die Volksfeinde stellt?

            4)Und selbst damit ist Rechtsradikalität immer noch ein deutsches Problem (auf Deutschland bezogen…bevor du denkt, ich würde sagen, nur Deutsche sind rechtsradikal). Mal davon ab, dass es bei dem Moslems eher ein Indoktrinations-Problem ist. Deutschgeborene haben da keine Ausrede. Antisemitismus ist zudem nur eine Form des Rassismus, idR die prominenteste.

            5)Ich würd dir meinen Referenzartikel zum Thema Wohnungsmarkt gerne zeigen, steckt leider hinter einer Paywall. Und jetzt random irgendwas rauszuzitieren, erscheint mir wenig sinnig. Darin wird allerdings auch darauf eingegangen, dass die „normalen“ Gründe für Vermieter in der Breite nicht als Erklärung reichen.

            Wir haben ein strukturelles Problem mit Rassismus, doch. Die Frage ist, wie groß/dominant es ist. Wir sind längst nicht die schlimmsten, keine Frage. Eher im Gegenteil. Aber es ist eben nicht gut genug. Was ja nicht schlimm ist, wenn man denn bereit ist, daran zu arbeiten – was übrigens auch keine Aufgabe für die nächsten drei Monate ist.
            Was aber absolut nicht hilft ist „bei uns passt alles, nur die Ausländer sind rassistisch“ (die Ironie beißt ja regelrecht…)

          • @Balnazza

            1) Ja, dieser ominöse Alltagsrassismus wie „er hat mich gefragt, wo ich herkomme“ oder „er hat meine Locken angefasst“. Nein, das ist ein reiner Kampfbegriff ohne Substanz.
            2) Anonyme Bewerbungen sind für einen Großteil der Betriebe untauglich. Wenn ich Amazon leite, ist es mir scheißegal, wer das im Werk Kleinkleckersdorf die Schachteln faltet. Wenn ich ein Kleinunternehmen mit 5 Mitarbeitern leiste, würde ich nie jemanden ohne persönlichen Eindruck einstellen. Und zur Bildung: Ist dem Hartz 4-Kind das Jurastudium verwehrt? Chancengleichheit muss der Staat gewährleisten, das geht aber nicht so weit, dass er jedem Kind geklonte Einheitseltern vorsetzen muss. Wenn das Einwandererkind nur arabisch lernt, ist das die Schuld des Staates oder der Eltern?
            3) Nochmal nein, ich rede von Gewalttätern. Und Gewalt ist meines Wissens eines der wenigen Dinge, die man der AfD noch nie unterstellt hat.
            4) Nicht alles, was dem Grunde nach existiert, ist ein Problem. Ich weiß, das sehen Linksgrüne anders, wenn ich ans Klo fürs dritte Geschlecht und andere (Un-) Wichtigkeiten denke.
            5) Es ist ein Fehlschluss, auf Rassismus zu schließen, weil die Gründe, die man einkalkuliert, nicht ausreichen. Das ist wie beim Paygap: „2% Unterschied bleiben übrig, also muss das Diskriminierung sein“ ist eine schlicht falsche Aussage.

            Es gibt keinen strukturellen Rassismus, Alltagsrassismus o. ä. Es gibt (wenige) Einzelfälle von Rassismus ausgehend von der indigenen Bevölkerung. Diese Kampfbegriffe werden nur deshalb benutzt, weil eben die Einzelfälle für eine Argumentation nicht ausreichen. Das liegt auf derselben Ebene wie das ominöse „Patriarchat“, welches 24/7 nix anderes tut, als nach Möglichkeiten der Frauendiskriminierung zu suchen.

          • 1)Du möchtest mir also ernsthaft erzählen, es gäbe keinerlei Ausgrenzung, keinerlei Benachteiligung, absolut gar nichts gegenüber Ausländer? In BaWü muss die Welt ja echt in Ordnung sein…
            2)Wenn es dieses „persönliche Gespräch“ nicht gibt, weil der Fünf-Mann-Chef die Bewerbung des Türken direkt in den Mülleimer wirft, ist das für dich also auch kein Rassismus? Lass mich raten: Ist auch wieder nur vorauseilende Absicherung, der Typ der seit Geburt in Deutschland lebt, Abitur hat und in seiner Bewerbung fließend Deutsch geschrieben hat ist bestimmt noch der neue beste Mann vom IS, man kann ja nie vorsichtig genug sein?
            Und das mit dem Jurastudium ist doch nicht dein Ernst. Natürlich „kann“ jeder es antreten mit genug akademischer Vorleistung. Aber den Weg zu gehen ist für viele unmöglich. Gerade wenn „die Kinder zuhause nur Arabisch lernen“ muss der Staat mehr und nicht weniger tun. Da wird soviel über den Fachkräftemangel gemeckert, aber wenn man eine der großen Wurzeln davon ausmerzen will sind die Kids plötzlich selbst Schuld? Werd halt nicht in eine Einwandererfamilie geboren oder hab keine Eltern die den ganzen Tag arbeiten und dir in der Schule nicht helfen können. Lol, Abschaum, ehrlich ey…
            3)Du solltest wissen, dass ich mich nie hinter Gewalt stellen werde. Übrigens egal ob von links oder rechts. DAS wiederum ist aber tatsächlich ein Problem der Ränder und nicht eines, dass tief in die Gesellschaft reinreicht.
            4)Äh…ja. Ich gratuliere zur inhaltsleersten Phrase des Tages? Aber immerhin noch den Linksgrünen einen mitgegeben, neat!
            5)Da sich Menschen (übrigens schon vor der Flüchtlingswelle) seit Jahrzehnten mit diesem Thema befassen, wage ich irgendwie zu bezweifeln, dass man einfch nur keine Lust mehr hatte zu forschen und dann meinte „naja, muss Rassismus sein“….

            Das du keinerlei Probleme siehst, könnte daran liegen, dass du in gesellschaftlichen Fragen auch einfach sehr motiviert mit geschlossenen Augen durch die Gegend sprintest.
            Was übrigens ein erdachtes Problem ist, ist die große Angst vor dem Muselmann. Nach der Flüchtlingskrise war eine dominierende Sorge der Menschen Rechtsradikalismus als „Abwehr“ gegen die Flüchtlinge, nicht die Flüchtlinge selbst. Aber ich vermute, dass taugt einfach nicht so als Plakatspruch?

    • …“das Abknien für diesen toten Straftäter“…

      Klingt ein wenig abwertend. Wen meinst du denn? Goerge Floyd? Das Niederknien gegen Rassismus wurde aber schon vorher (2017) im US-Football praktiziert. Kaepernick usw.. Goerge Floyd starb 2020. Also wegen diesem Straftäter wird es nicht (nur) gemacht. Falls ich deinen Kommentar so richtig gedeutet habe, ist er widerlich und menschenverachtend!

      • Mir ist der Name Floyd tatsächlich etwa 10 Sekunden, nachdem ich den Text abgeschickt hatte, eingefallen. Und ja, ich beziehe mich auf die aktuelle Veneigung vor dieser Person, der ich – wie auch allen anderen – keinesfalls den Tod wünsche, die ich aber auch nicht als den Heiligen sehe, wie er von BLM hingestellt wird. Floyd war in erster Linie ein Krimineller, der als solcher überhaupt erst in Kontakt mit der Polizei geriet. Alles weitere muss juristisch geklärt werden. Aber wenn es ums Knien geht, dann mache ich das, um meine Katzen zu streicheln, aber jedenfalls nicht für Floyd.

        Dass es diese Idiotie schon vor 4 Jahren gegeben haben soll, wäre mir jedenfalls nicht bewusst.

        • https://www.welt.de/sport/article158342972/Ein-Kniefall-wird-zur-Zerreissprobe-fuer-die-USA.html

          Die Kurzform: Der Football-Spieler Kaepernick hat vor vier Jahren mit dem knien angefangen während der Hymne (was übrigens in den USA nicht illegal ist, anders als etwa das Tragen der Flagge zu Dekozwecken…). Durfte sich dafür unter anderem von Trump als Hurensohn beschimpfen lassen und hat bis heute keine neue Anstellung in der NFL gefunden.
          Oder in einer Sprache, die du verstehst: Er wurde vom konservativen Amerika gecanceled 🙂

          • Oder aber er hat Social Media zu seinem Hauptberuf gemacht und dabei sein Football Training vernachlässigt!? Im Sport geht es auch um Leistung, nicht nur um Politik. Lebron James muss auch in jede Kamera seine politischen Statements geben, aber vergisst nebenbei eben seine Wurfübungen nicht.

          • Jetzt, wo du es erwähnst, erinnere ich mich dunkel, dass es das gab im Zusammenhang mit Trumps Amtseinführung. Halte ich für genauso schwachsinnig wie heute. Und das nicht nur, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie ich zum Protest gegen Kanzlerin Baerbock abknien könnte …!

        • Es wird doch aber nicht zu Ehren von Geoge Floyd niedergekniet. Ich habe es auch nie so wahrgenommen, dass er ein Held oder ein Heiliger sein soll. Er wurde minutenlang von einem Polizisten zu Tode gedrückt und wurde dadurch zu einem Symbol für alles was in Amerika schiefläuft in der Hinsicht.
          Es wird sich hingekniet um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen, aber da hast du anscheinend keine Symphatie für. Traurig.

  13. Dann müsste ja das „Hinknien für BLM“ doch ebenso untersucht werden?! 🤔
    Oder hab ich das nur falsch verstanden und binden sich da 11-22 Spieler nur nochmal parallel die Schuhe?!

    Ich finde es einfach lächerlich, was diese UEFA da abzieht…

    Vermutlich haben die Ungarn da im Hintergrund die Finger im Spiel… Immerhin überlegt die UEFA doch, die Finalspiele dahin zu verlegen, sollte London als Spielort doch nicht mehr in Frage kommen, oder?!?!

  14. Normalerweise gebe ich der UEFA recht, keine politischen Statements zuzulassen.
    Aber wieso ist man gegen ein politisches Statement, dass die UEFA selbst unterstützt? Wenn auf der Binde „Rassismus ist Moppelkotze“ gestanden hätte, hätte man dann trotz der eigenen „Say no to racism“-Kampagne dagegen untersucht?
    Hab eher den sanften Verdacht, man will es sich nicht mit Ungarn verscherzen, falls man Budapest für die Finalrunde braucht. Wie sähe das denn aus, laufen da mitten im aufrechten Ungarn so SJW-Schwuchtelköpfe rum, furchtbarer Gedanke…

    • Normalerweise gebe ich der UEFA recht, keine politischen Statements zuzulassen.

      Damit hast du es dir selber beantwortet keine heißt auch keine. Wenn man einmal eine Außnahme macht wo ist dann schluss ?

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here