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Viele Spieler von WoW sind nicht unbedingt zufrieden damit, wie die neuen Cinematics aus dem heute freigeschalteten Sanktum der Herrschaft ablaufen. Während die meisten dieser Personen ihren Zorn bezüglich dieser Videos auf eine noch verständliche Weise vermitteln, so gibt es leider aber auch in diesem Fall wieder genug Personen, die das Ganze eindeutig zu weit treiben. Scheinbar sind im Verlauf der vergangenen Nacht wieder persönliche Angriffe, unheimliche Nachrichten und die eine oder andere Morddrohung bei den Entwicklern und der für die Story mitverantwortlichen Autorin Christie Golden eingegangen.

Wenn ein Teil einer Fangemeinde mehrere Morddrohungen an Spieleentwickler, Autoren oder andere Verantwortliche schickt und das Ganze von Cinematics in einem Videospiel ausgelöst wurde, dann sollte man einmal darüber sprechen, wann so ein Verhalten angebracht ist. Die Antwort auf diese Frage ist natürlich ein eindeutiges NIEMALS. Morddrohungen oder auch nur Beleidigungen an die Mitarbeiter von Blizzard oder einer anderen Firma zu schicken ist niemals in Ordnung. Ich (Azurios) hoffe wirklich, dass hier niemand eine andere Meinung vertritt.

Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie jemand über eine Entwicklung in der Geschichte eines Spiels so enorm sauer sein kann und was in den Köpfen dieser Personen abläuft. Wenn die ihre Morddrohungen ernst nehmen und sie deshalb abschicken, dann stimmt mit diesen Menschen etwas nicht und sie sollten Hilfe bekommen. Wenn sie das Ganze nicht mehr ernst nehmen und es als Witz oder normalisierte Aussage einstufen, dann ist die Situation meiner Meinung nach ähnlich und diese Leute sollten sich Hilfe suchen. Die Vorstellung davon, dass eine Person sowas als normal ansieht und auch noch gut findet, gefällt mir nicht wirklich.

Genauso schlimm sind die Menschen, die solche Aussagen dann auch noch rechtfertigen und das Ganze verteidigen. In der vergangenen Nacht einige Tweets gesehen, die sich darum drehten, dass die Entwickler aufgrund ihres miesen Produkts ja selbst Schuld sind und es nicht anders verdient haben. So eine verblendete Sichtweise ist mir auch nicht verständlich. Aber vermutlich sollte es mich nicht überraschen, wenn diese toxischen Spieler ihre eigene Sichtweise nicht als falsch oder problematisch einstufen. Ist schließlich bei solchen negativen Aussagen oder Einstellungen nie der Fall.

Ich würde mir wirklich wünschen, dass dieses Verhalten stärker verfolgt und bestraft wird. Schließlich hat niemand es verdient Beleidigungen oder Morddrohungen zu erhalten, weil ein Cinematic in einem Spiel einer anderen Person nicht gefällt. Da müsste es auf jeden Fall mal einen Präzedenzfall geben, der die Leute etwas abschreckt.

 

Verfasst von Azurios


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15 KOMMENTARE

  1. Finde es schon komisch wie über etwas diskutiert wird was einfach nicht geht was muss bei Leuten im Kopf falsch laufen jemanden mit dem tot zu drohen wie krank muss man sein und da ist mir der Grund mal sowas von egal.

  2. Mordrohungen wurden damals noch gesammelt wie Pokemon Karten.
    Bin da einfach zu desensibilisiert da ich schon online unterwegs bin seitdem es in Deutschland erschwinglich wurde.

    Objektiv gesehen ist das einerseits natürlich absoluter Mist… aber andererseits müsste man langsam mal verstehen das der Mensch einfach scheiße ist.

    Subjektiv gesehen prallt sowas an mir ab wie ne Fliege an der Windschutzscheibe bei 200 auf der Autobahn.
    Kurz Scheibenwischer an und weiter.

    Der Mensch ist halt Mensch.
    Besonders ohne Filter.
    Uns gibts nicht erst seit gestern.
    Bin aber auch nicht der Typ der einen Filter bevorzugen würde.
    Was bringt mir eine Illusion/Maske wenn ich weiß das unter der Haube alles beim alten ist.
    Viele meinen ja immer das diese Leute bei direkter Konfrontation den Schwanz einziehen was auch durchaus oft so ist.
    Mmn. ist das aber nur eine Schutzreaktion und man mimt den Geläuterten.
    Für mich persönlich absolut Wertlos.

    Muss das denn alles sein? Nein. Ist das aber so? Ja.
    Aber viel Glück beim Unterfangen Mensch 2.0.
    Vielleicht ist ja einer endlich mal der Auserwählte Keyboardwarrior der uns zum besseren verändert mit seinen Social Media powers.

    • Dieses „Der Mensch ist halt scheiße“, zieht irgendwie nicht so richtig als Argument. Die Mehrheit ist eben nicht scheiße, sonst hätten die Entwickler es hier nicht mit einigen Dutzenden oder Hunderten Morddrohungen zu tun, sondern mit Millionen.

      Ich würde dieses „Schwanz einziehen“ nicht unbedingt als Schutzfunktion ansehen. Ich glaube eher, dass sich manche auf Social Media gar nicht wirklich bewusst sind, dass am anderen Ende auch ein echter Mensch sitzt. Ich merk es ja an mir selbst, dass ich online ruppiger bin als in echt, allerdings schreibe ich keine Morddrohungen.

      Arschlöcher gibt es immer und überall, nur ist das halt nicht die Mehrheit, sonst wären wir schon lange ausgestorben.

  3. Ich kann verstehen, dass manche Leute sehr emotional auf die Entwicklung der Story reagieren. Ich finde es okay, dass sie ihrem Unmut Luft machen.
    Aber der persönliche Angriff oder gar Morddrohungen? Das geht gar nicht! Das Internet ist vielleicht ein enthemmter Raum – aber sicher keiner ohne gewisse Grenzen!
    Es werden oft Dinge geschrieben, die persönlich nie so ausgesprochen würden. Ich kann mir schon vorstellen, dass solche Drohungen nicht ernst gemeint sind und nur übertreiben. Das macht es aber noch lange nicht okay!
    Es sollte im Internet okay sein, die eigene Meinung unverblümt zu äußern! Dazu gehört für mich, dass auf manche der „realen“ Gepflogenheiten ignoriert werden dürfen, d.h. wo man in Echt jemandem sagen würde, dass man die Entwicklung der Geschichte anders besser gefunden hätte sollte man online sagen dürfen dass man die neue Story einfach besch***en findet. Aber dass die Personen angegangen werden, das darf so nicht sein. Neben dem eigentlichen Problem ist das ja auch noch entmenschlichend, z.B. nen Autoren nur mit dem Werk gleich zu setzen und deshalb persönlich zu werden.
    Es bleibt zu Hoffen, dass vielleicht doch noch ein Wunder geschieht und weltweit eine tatsächlich angemessene Rechtsprechung zum Thema „Neuland“ aufgebaut wird, die sich damit befasst…

    Ach ja, meine Meinung zu den Videos: Step on me, mommy Sylvanas!

  4. Dass Morddrohungen niemals in Ordnung sind, umso mehr, wenn es um ein „läppisches“ Computerspiel geht, dazu gibt es wohl keine zwei Meinungen.

    Ich möchte daher die Frage in den Raum werfen, wie man diese Drohungen qualitativ einzuordnen hat. Soll heißen: drehen die Leute immer mehr durch, oder sind die Drohungen genauso (wenig) ernst gemeint wie in der Prä-Online-Zeit die Schimpfereien am Stammtisch?

    Insbesondere stelle ich die Frage, weil ich aus dem Schwäbischen komme, einem Sprachraum, der sich – objektiv betrachtet – einer überdurchschnittlich derben Ausdrucksweise bedient. Dementsprechend werte ich Äußerungen wie „dem schla’i’an’d Batt’rie na!“ nicht wirklich als Androhung körperlicher Gewalt, sondern als Ausdruck des inhaltlichen Dissenzes!

    Wir alle lassen uns in schöner Regelmäßigkeit darüber aus, wie schlecht die Diskussionskultur im Netz ist, wie niedrig die Beleidigungsschwelle ist. Dieselben Maßstäbe sollten wir dann aber auch anwenden, wenn es um „Morddrohungen“ geht: schalte mal drei Gänge runter, dann bist du ungefähr auf dem Level, wie eine Äußerung tatsächlich zu verstehen ist!

    Natürlich bleibt eine Morddrohung wortgetreu eine Morddrohung. Aus den genannten Gründen bietet sie aber kaum Anlass, den Staatsschutz zu alarmieren oder auch nur vorsorglich seinen Nachlass zu regeln!

    • Man sollte diese Diskussion mMn nicht aus der Sichtweise des „wie groß ist die Bedrohungsgefahr“ sehen oder „wie juristisch relevant ist es“, sondern simpel anhand der Frage, in was für einer Welt (konkreter: In was für einem Internet) wir leben wollen.
      Wenn wir schon vor Morddrohungen und Sprüchen der Marke „hoffe du kriegst Cancer“ kapitulieren, was ist dann überhaupt noch „unter der Gürtellinie“? Was sind die Dinge, die im Netz nicht mehr gesagt werden dürfen? Einfache Antwort, da gibt es nicht mehr viel.

      Vor einigen Jahren hatte die WC3CL, die bis dato eigentlich eine sehr „heimelige“, fast schon familiäre Liga war, erstmals in meiner Zeit dort ein größeres Problem mit toxischen Individuen. Leute die auf dem Niveau argumentierten „wie ich darf den Admin nicht eine schwule Nutte nennen? Ist doch die Wahrheit, also wo ist das Problem?“
      Einige im Team hatten da schon den Ansatz „ach, lass sie doch labern“. Ich hab hingegen hart dagegen gehalten (vllt. auch zu hart), weil das kein Umgangston ist, den ich auf meiner Seite und mir gegenüber dulde. Das war anstrengend as fuck, aber irgendwann hat es sich ein bisschen normalisiert.
      Nur wird dieser Kampf im Internet oftmals nicht gefochten. Alles wird unter „Meinungsfreiheit“ durchgewunken und Administration seiner Kommentare ist ja eh böse Zensur. Und mir kann keiner erzählen, dass das nicht automatisiert möglich wäre, dagegen zumindest in gewissem Rahmen vorzugehen. Aber es wird schlichtweg akzeptiert, „so ist das Netz halt hahaha“.

      Ja, so ist das Netz. Aber so sollte es nicht sein.

      • Keiner lässt Beleidigungen und Bedrohungen unter Meinungsfreiheit laufen. Es mag eine gewisse politische Clique geben, die da ungern differenziert, um gegen nicht strafbare Meinungen vorgehen zu können (ich denke da an so ein Erdmännchen im Außenministerium!), aber der Grund, warum Beleidigungen/Bedrohungen eher lax gehandhabt werden, ist zu 99% „lohnt sich nicht“.

        Da macht es noch mehr Sinn, im Fußballstadion gegen Spottgesänge und Sprechchöre anzukämpfen!

        Aber jedem ist einfach bewusst, dass ein großer Unterschied zwischen einem dahingerotzten spontanen Tweet vom Schreibtisch aus und einer Patrone im Briefkasten liegt.

        • Again, ich rede nicht von juristischer Nachverfolgung. Niemand zwingt Moderatoren auf allen Seiten und Spielen, vor diesem Umgang zu kapitulieren. Wenn man dafür erst auf ein Gesetz warten musst, zeigt das nur umso mehr, warum ein unreguliertes Internet nicht funktioniert und einfach nur hirnverbrannt dämlich ist.

          • Da komme ich gerade auch nicht mit. Wieso auf Gesetze warten? Gesetze sind da und können mit Hilfe der Anbieter auch durchgesetzt werden.
            Aber oftmals sind es eben die Anbieter und Betreiber, die es aus monetären Gründen nicht verfolgen wollen und das als Meinungsfreiheit verkaufen wollen. Das gilt für SocialMedia, Games und alles, was durch Nutzungszeit Microtransactions, Werbekunden und Marktmacht generiert. Nichts hält die Leute mehr im Strudel als ordentlich geladene Emotionen, egal obs negative sind.

            Es müsste ein anderes Entlohnungssystem abseits von Aufmerksamkeit und Werbung entwickelt werden.

    • Ich versteh das ganze Drama mit den Morddrohungen nicht. Ich mein, ich arbeite in nem großen Deutschen Konzern, minderer beliebtheit aus diversen Gründen in der Cyber-Gefahrenabwehr. Droh Mails, incl. Morddrohungen gegenüber Vorständen und CEO’s von verärgerten Hippies, Kunden oder Psychopathen gehören zur Tagesordnung.

      Das geht an die Konzernsicherheit und von dort aus wird einfach regulär, wenn angebracht, Strafanzeige gestellt. Das ist daily business. Das ist das digitale äquivalent zu „Isch masch disch platt, alter“.

      Nicht falsch verstehen, ich sage nicht das ist akzeptabeles Verhalten eine Morddrohung auszusprechen. Ich sage nur: Anstelle das so breit zu treten, die Sache handhaben wie es der Prozess vorsieht: Zur Anzeige bringen und weitermachen. Jedne Tag aufs neue.

      • Also Du findest es bedenklich, willst aber nicht die Ursache wissen/bekämpfen, sondern einfach die Symptome stumpf abarbeiten und bestrafen. Kann ich verstehen, weils Deinen Job sichert, aber tiefgründig ist das jetzt nicht. Eure CEOs haben dazu noch den Luxus, dass sie Dich dafür bezahlen können, so dass der gröbste Mist wahrscheinlich sie erst gar nicht erreicht und der ganze Papierkram mit den Behörden von Euch bzw der Rechtsabteilung erledigt wird.

        Ich würde schon gern wissen, wieso die Menschen so abdrehen und wie man dem vorbeugen kann oder die Opfer mehr schützen könnte, ohne dass jmd ihre Privatsspähre verletzen muss und das filtern und bearbeiten muss.

        • Du kannst die Ursache für Hast, Frust und Unmut nicht bekämpfen. Du kannst den Mob nicht Mundtot machen oder solange die Menscheit therapieren bis es nicht mehr vorkommt.

          Das einzige was konsequent möglich ist, aufzuzeigen das das Internet genausowenig ein Rechtsfreier Raum ist wie der öffentliche Raum. Es gibt Regeln – und Gewaltandrohung ist und bleibt strafbar.

    • Sowas in der Art hast du ja schon mal vor Kurzem geschrieben.
      Ich kann das nach wie vor nicht nachvollziehen.

      Denn am Ende weißt du eben nicht, wie ernst du sowas zu nehmen hast.
      Das Äquivalent ist ja auch nicht eine Schimpfereie am Stammtisch, sondern wäre ja eher ein Auflauf vor dem Grundstück des Beschimpften und eine direkt ausgesprochene Drohung.

      • Nein, einfach nein. Um in der analogen Welt jemanden auf dessen Grundstück zu bedrohen, musst du a) seine Adresse feststellen und b) ggfs. über hunderte Kilometer anreisen. Das kannst du beim besten Willen nicht vergleiche mit „ich drück Reply und hack meine Wut ins Keyboard“.

        Es gab mal eine schlüssige Begründung dafür, warum so viele Firmen den telefonischen Kundensupport nach Indien auslagern: Weil die Wut des Kunden verraucht ist, bis er vor Ort ist, um dem Supporter den Hals umzudrehen!

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