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Am 8. Juli 2021 wurde Resident Evil: Infinite Darkness auf Netflix veröffentlicht und ich (Azurios) bin gestern Abend endlich dazu gekommen mir diese vierteilige Mini-Serie anzuschauen. Ich möchte hier gerne meine Gedanken zu diesem Projekt mit euch teilen und eine kurze Review dazu schreiben. Vielleicht hilft das Ganze anderen Fans von Resident Evil dabei zu entscheiden, ob sie die 25 Minuten pro Folge investieren möchten.

Wie man bereits durch die gewählte Überschrift erkennen kann, fand ich die gesamte Mini-Serie einfach nur enttäuschend. Ich mochte die in der Vergangenheit veröffentlichten animierten Werke zu dem Franchise und hatte daher Hoffnungen auf eine unterhaltsame Mini-Serie. Diese Hoffnungen konnten aber nicht wirklich erfüllt werden. Trotz einiger durchaus gelungener Momente verschwendet jede Folge einfach nur viel Potenzial und gute Ideen.

Fans von Resident Evil können stundenlang darüber diskutieren, was den wirklich Resident Evil ist und welche Aspekte der Spiele am wichtigsten sind. Manche mögen den Survival-Horror der ersten Teile, einige andere Fans lieben die Action aus den späteren Ablegern. Ich mag persönlich eine gute Mischung. Resident Evil: Infinite Darkness spielt zwischen Teil 4 und Teil 5 der Reihe und fällt somit mitten in die Action-Phase des Franchise. Diese zeitliche Platzierung macht sich auch in der Serie bemerkbar. Im Fokus stehen die Action und die politischen Machenschaften der menschlichen Bösewichte. Auch wenn die Politik und die Firmen schon immer eine Rolle in Resident Evil spielten und das Ganze sehr interessant sein kann, so diese Elemente in der Serie aber nicht sinnvoll umgesetzt.

Der Horror-Aspekt kommt in dem Projekt eindeutig etwas zu kurz. Die Szenen mit Zombies und Monstern legen nämlich oft deutlich mehr wert auf die Action als auf Spannung oder Horror. Der A-Plot führt Leon S. Kennedy irgendwann in ein U-Boot. Diese Phase der Show ist für mich auf jeden Fall einer der besten Momente. In diesem Teil der Geschichte verstärkt die klaustrophobische Umgebung den Horror und es wird deutlich mehr Spannung aufgebaut. Zusätzlich dazu ist in diesem Teil der Geschichte auch der politische Aspekt rund um Betrug und Spionage deutlich vielversprechender.

Auch wenn Leon und Claire Redfield beide recht eindeutig als Hauptpersonen der Serie verkauft werden, so würde ich die Ereignisse rund um Claire aber eher als B-Plot einstufen. Ihre Taten liefern zwar einige Enthüllungen und Informationen rund um die größere Geschichte der Serie, aber meiner Meinung nach lohnt sich hier die verwendete Zeit nicht wirklich. Der Wechsel zu Claire zerstört den Erzählfluss der Show, er macht eine Reihe von unnötigen Rückblenden aus anderen Perspektiven notwendig und er sorgt für Verwirrung beim Zuschauer. Es gibt eine Rückblende, die eine weitere Rückblende auslöst und dann direkt in die nächste Rückblende übergeht. Eine Änderung in diesem Bereich gibt es erst in Folge 4. Dort laufen die beiden Plots nämlich für den finalen Kampf gegen den Bösewicht zusammen. Die Verantwortlichen hätten den B-Plot meiner Meinung nach streichen sollen. Dann gäbe es mehr Zeit für die interessante Handlung, man könnte mehr sinnvolle Szenen mit unheimlicher Spannung einbauen und die gesamte Geschichte würde logischer/besser ablaufen.

Man würde erwarten, dass eine so mit Rückblenden vollgestopfte Serie zumindest die Zeit aufbringen kann ihre Zuschauer über die Hintergründe der Hauptcharaktere zu informieren. Leider scheint das Ganze keine Rolle zu spielen. Wer nicht bereits im Vorfeld viel über Leon, Claire und die Welt informiert ist, der erhält durch Resident Evil: Infinite Darkness kaum brauchbare Informationen zu der Vergangenheit der Charaktere oder wichtigen vergangenen Ereignissen. Dinge werden erwähnt, aber nicht erklärt. Etwas Vorwissen ist also notwendig, weshalb ich die Serie keinen Neueinsteigern in das Franchise empfehlen würde. Leider baut die Serie aber dann auch nicht wirklich auf diesem Vorwissen ihrer Zuschauer auf oder nutzt das Ganze auf eine andere Weise aus.

Was die Animationen in dieser recht actionlastigen Produktion betrifft, so schwächelt Resident Evil: Infinite Darkness für mich leider auch in diesem Punkt. Es gibt zwar einige sehr gut aussehende Momente, aber diese positiven Szenen werden durch viele einfach nur mies aussehende Interaktionen ausgeglichen. Manchmal sieht man gut animierten Charakteren zu und manchmal wirken die Figuren wie nur grob bewegte Schaufensterpuppen. Besonders schlimm sind die Bewegungen der Zombies, die gelegentlich einfach zu ruckartig durch die Gegend laufen und in keinster Weise an die oft enorm gut  umgesetzten Bewegungen der Spiele erinnern. Zusätzlich dazu passt die Lippensynchronisation weder auf Deutsch noch auf Englisch wirklich gut zu dem Dialog. Wer darauf achtet, der bekommt ab und an sogar richtig alberne Momente zu Gesicht. Diese schwankende Qualität bei den Animationen reißt die Zuschauer oft direkt aus den Szenen und die guten Momente lassen die schlechten Szenen nur umso schlimmer wirken.

Trotz der schlechten Szenen und der Probleme hatte die Mini-Serie auf jeden Fall das Potenzial für ein gutes Projekt. Deshalb enttäuscht mich die Serie auch so sehr. Einige andere Entscheidungen hätten vermutlich zu einem deutlich besseren Ergebnis geführt. Wer Resident Evil enorm mag oder einfach nur Leon S. Kennedy als Figur liebt, der erleidet durch das Anschauen von Infinite Darkness zumindest keinen Nachteil. Alle anderen Zuschauer sollten dem Projekt fernbleiben.

Set between the events of Resident Evil 4 and Resident Evil 5, the series takes place in 2006 after a hacking incident is uncovered at the White House. Leon S. Kennedy is ordered to investigate the incident, but he encounters zombies when the White House is targeted in a mysterious attack.[8] He later meets Claire Redfield, who’s been investigating a strange drawing made by a child refugee while working on a TerraSave-led mission to oversee construction of a welfare facility

Verfasst von Azurios


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