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„Ich sage nicht, dass ich das gut finde, ich habe das nicht durchdacht. Aber China zum Beispiel hat ja gesagt, die dürfen sich nicht mehr vermehren. Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist. Aber dass man nur ein Kind haben darf. Man könnte in Afrika genau das machen: Ein Gesetz erlassen und sagen, nach so und so viel Geburten wird der Mann sterilisiert, die Frau. Ich sage nicht, dass das richtig ist.“ (Via)

Kann es sein, dass der Mann besonders in den sozialen Medien nur noch Scheiße von sich gibt? Ich habe Thelen früher in der „Höhle der Löwen“ geliebt. Aber in letzter Zeit erwische ich mich dabei, wie ich bei jeder seiner Aussagen auf Twitter den Kopf schüttele. Allein wie er Armin Laschet beim Triell vor ein paar Tagen gefeiert hat, war „cringe as fuck“. Jeder halbwegs neutrale Zuschauer war sich einig, dass Laschets Auftritt alles andere als gelungen war – das bestätigen ALLE Umfragen. Thelen bewegt sich in der CDU/FDP-Bubble und findet so ziemlich alles toll, was die Parteien machen…

Was die Zwangssterilisation in Afrika angeht, so steht es weder ihm noch sonst wem im Westen zu, solche Entscheidungen zu diskutieren geschweige denn sie zu treffen. Punkt!


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39 KOMMENTARE

  1. Ziemlich bescheuerte Idee…zumindest für nur eine Bevölkerungsgruppe, die oftmals andere Probleme, wie z.B. die Versorgung im Alter, durch hohe Geburten ausgleichen will. Selbstverständlich gibt es auch bescheuerte, nicht nachvollziehbare, Gründe, wie z.B. böse Verhütungsmittel, die gegen Glaubensgrundsätze verstoßen sollen, aber lassen wir das…

    Die Debatte ist aber dennoch interessant und keineswegs so falsch, wie man denken mag. Wir reden nur nicht gern über das Buch mit Sieben Siegeln (Familien und Wege der Kinderreduzierung).

    Ich stelle mal ein paar fiese Hypothesen in den Raum und denke, wenn ihr euch darauf einlasst und die Thesen kritisch hinterfragt, ist da schon echt was Wahres dran:

    Es ist ein harter Fakt, dass die Welt unter Überbevölkerung leidet und wir so definitiv nicht weitermachen können. Was bringt der ganze Klimawandel, wenn wir die Welt durch unsere schiere Masse ins Nirvana schicken. Jedes geborene Kind schadet dem Klima mehr als das Verhalten der Eltern in ihren Lebzeiten, zumal Kinder weitere Kinder bekommen, etc. und jeder Mensch jeder Generation ein Leben lang das Klima und unsere Rohstoffe belastet. Ohne das werten zu wollen hat man faktisch eine Klimabeschädigungs-Flatrate gebucht.

    Wenn man darüber nachdenkt, sind da Klimaaktivisten mit eigenen Kindern nicht irgendwie heuchlerisch? Oder vegane/vegetarisch lebende Eltern, die die Massentierhaltung verhindern wollen aber 2 Fleisch essende Kinder zur Welt gebracht haben? Müsste man als Mensch, der die Erde schützen und ein gutes Leben führen will, nicht so konsequent sein und keine Kinder mehr bekommen?

    Wir reden von einem Aufschlag bei der Pflegeversicherung, immer mehr Förderleistungen für Familien und von Fachkräftemangel bei massiver Überbevölkerung, anstatt aktiv über eine Bevölkerungsumverteilung und über eine freiwillige Geburtenreduzierung zu sprechen.

    Warum sind Verhütungsmittel z.B. nicht kostenfrei, um einen Anreiz für eine solch freiwillige Reduzierung zu geben? Warum stampfen wir im Gegensatz immer mehr Familienleistungen aus dem Boden, um Nachwuchs noch stärker zu fördern? Weil wir sie für die Rente brauchen? Quatsch. Das gelingt auch durch Adoption und Aufnahme von Menschen aus anderen Ländern. Womit wir sogar noch viel Leid verhindern und Kindern ohne Eltern eine echte Chance geben.

    Macht ein Generationensystem am Ende nicht sowieso nur dann Sinn, wenn es nur einen arbeitenden Menschen braucht, um jeweils eine*n Renter*in zu versorgen? Würde es bei einem anderen Verhältnis nicht auch wieder Überbevölkerung fördern?

    Und ja, auch Fachkräfte aus dem Ausland, die bei uns arbeiten, sichern unsere Sozialsysteme und unsere Renten.

    Ich bin absolut kein Kinderfeind, Familien zu unterstützen ist richtig und Zwangssterilisation ethisch absolut falsch, aber konsequent in unserem Handeln sind wir alle definitiv nicht.

    Wir sind oft nicht in der Lage kritisch und offen über ein solches Thema zu sprechen, eher starten wir nen Shitstorm. Ganz ähnlich ist es, wenn das Thema Geschlechtergerechtigkeit diskutiert wird. Kann man das tatsächlich offen diskutierten oder bekommt ein Mann nicht meist direkt die Chauvinistenkeule, wenn er z.B. sagt, wir sollten den Tag der Geschlechtergerechtigkeit, statt den Frauentag feiern?

    Ok, jetzt mach ich mal Schluss, es ist Mittwoch und ich bin definitiv nicht betrunken genug für sowas 🙂

  2. Wie Gloria v. Turn und Taxis sagte : jo jo, dia Schwoarzen dia schnackseln hold gern 😂😂. Aber man muß das mal so sehen, kein Problem das Ebola, Malaria oder ein durchgeknallter Dikator nicht lösen würde.😂😂

  3. Vorweg möchte ich eines klarstellen: Unter keinen Umständen ist die Zwangssterilisation von Menschen akzeptabel. Punkt!

    Die Geburtenrate in Afrika ist ein Problem. Und Lösungsvorschläge wie „dann bringen wir die auf unser wirtschaftliches Niveau, dann regelt sich das“ machen das Problem sogar zu einem globalen Problem, denn es ist völlig ausgeschlossen, dass der Planet 5 Milliarden, 10 Milliarden Menschen auf dem Niveau der ersten Welt ernährt. Den Lösungsvorschlag könnten wir also dahingehend modifizieren, dass wir uns wieder den Afrikanern annähern, Industrie abschaffen, Verkehr abschaffen, nicht nur klima-, sondern auch umweltneutral leben und zurück in Höhlen ziehen … wer das will, weiß ja hoffentlich, wo er in 3½ Wochen sein Kreuzchen hinbärbocken muss!

    Die hohe Reproduktionsrate schafft aber auch ein anderes Problem: das des „ismus“. Im Mittelalter hatte Europa so viele Kinder, die völlig perspektivlos waren. Ergebnis: Kreuzzüge (was ich mal analog zum Islamismus als Christianismus bezeichnen würde), denn besser das als gleich im eigenen Dorf elediglich zu verhungern. Heute haben wir das Mittelalter im nahen Osten. Afghanistan hat gerade 20 Jahre Krieg hinter sich, und die Bevölkerungszahlen sind trotzdem explodiert. Und da wir trotz aller Bemühungen es nicht schaffen, den Bevölkerungsüberschuss ins deutsche Sozialsystem zu importieren, gedeihen dort die Kreuzzügler von heute: militante, kampfbereite, alternativlose Gläubige, wie eben damals unsere Christianisten.

    Ganz ehrlich: ich weiß es nicht, wie das Problem zu lösen ist. Sterilisation fällt aus, Import fällt aus (holen wir eine Million nach Europa, ist die in zwei Wochen nachgewachsen), Entwicklung auf ansatzweise unser Niveau fällt aus.

    Eine Lösung darf man ja nicht ansprechen, und ehrlich gesagt gefällt sie mir in der Konsequenz auch nicht: Zaun drum, sollen sich die Afrikaner und Nahostler gegenseitig umbringen, um den Bevölkerungsüberschuss zu „verbrauchen“. Ja, das ist so menschenverachtend wie der Stellungskrieg anno 1915. Deshalb wäre ich an besseren Lösungen interessiert. Vorschläge?

    • Die Kreuzzüge haben verhältnismäßig wenig mit einer „Überbevölkerung“ in Europa zutun. Ein Leibeigener durfte gar nicht erst am Kreuzzug teilnehmen, außer sein Herr hat ihn dafür freigestellt oder selbst am Kreuzzug teilgenommen. Aber selbst wurde das Rückgrad der Kreuzzüge durch Adelige oder zumindest „Mittelständler“ gestellt. Der „poor man crusade“ hat es kaum hinter die Mauern Konstantinopels geschafft, ehe er abgeschlachtet wurde.
      Eine cleverer Vergleich wäre wohl der Dreißigjährige Krieg gewesen, wo genug Armut, Perspektivlosigkeit und Volk herrschte, um für die Zeit gigantische Söldnerarmeen aufzustellen. Im Gegensatz zu den elitären Kreuzfahrern war das nämlich tatsächlich möglich, hat dann aber natürlich herzlich wenig mit Religion zutun, denn das irgendein Söldner in diesem Krieg wirklich für den „wahren Glauben“ gekämpft hat, darf bezweifelt werden.

      Also bitte, for the love of god (no pun intended), versuch daraus kein religiöses Thema zu machen. Es ist keines. Es ist ein rein wirtschaftliches Thema. Welches sich im übrigens aus einer einfachen Beobachtung heraus automatisch erledigen würde: Je reicher eine Zivilisation, desto weniger kinderreich wird sie. Das können wir überall so beobachten. Würde Afrika also, durch welches Wunder auch immer, in den nächsten dreißig Jahren den wirtschaftlichen Standard des globalisierten Nordens erreichen, die Geburtenraten würden automatisch zurückgehen.
      Was ein Problem ist, ist die Ressourcenknappheit, ja. Denn bekanntermaßen frisst der globalisierte Norden, der vllt. ein Drittel der Weltbevölkerung stellt, zwei Drittel der Weltressourcen. Ein voll globalisiertes Afrka kann sich weder das Klima noch die Menschheit leisten, bis wir ein Level an Nachhaltigkeit erreicht haben, dass beinahe schon utopisch ist.

      Aber man könnte wenigstens aufhören so zu tun als wäre der Kontinent es einfach selber Schuld, wie es durch solchen Unfug immer wieder suggeriert wird.

      • Zuerst das letzte: Es ist keine Frage von Schuld oder Unschuld, es ist ein Fakt, dass uns der afrikanische Kontinent ein rundes Jahrtausend hinterherhinkt. Und auch das war nicht immer so, gerade die arabische Welt war sehr fortschrittlich. Was dann im weiteren jeden Fortschritt behindert hat, weißt du sicher, auch wenn du es nie aussprechen würdest.

        Und betreffend die Kreuzzüge: Du sprichst von den Kreuzrittern, und selbst das waren meistens die „überzähligen“ Söhne kinderreicher Adeliger. Die sind aber nicht alleine losgezogen, sondern haben sehr viel vom Pöbel mitgenommen, der eben in der Situation war, wie ich sie beschrieben hatte.

        Drücken wir es allgemein aus: Wo es viel Bevölkerungsüberschuss gibt, steigt die Bereitschaft zu Gewalt bzw. Militär. Und die Religion hat nur so viel damit zu tun, als dass seinerzeit eben die christlichen Kreuzzüge ebenso Bedarf an Kämpfern hatten wie heute der Jihad.

        Aber all diese Erkenntnisse bringen uns keinen Schritt weiter: Wie gehen wir mit der Bevölkerungsexplosion in Afrika und der Ressourcenknappheit weltweit um? Du sagst es ja selber: So nachhaltig, dass Afrika immer so weiterwachsen und dabei noch zu uns aufholen kann, können wir gar nicht sein. Also muss eines von beiden gestrichen werden: Entweder Afrika hört auf zu wachsen, oder wir schotten den Kontinent ab und lassen die Leute im Dreck sitzen.

        Keine schöne Auswahl, aber realistischer als alles, was uns Politiker jeder Coleur in blumigen Worten erzählen wollen.

        • Ich hab ja den Eindruck, die Kolonialisierung durch den Westen hätte eher was mit dem „hinterherhinken“ zutun als alles andere, aber was weiß ich schon. Die arabische Welt war uns darüber hinaus auch schon „mit Islam“ voraus, ohne Islam gibt es eigentlich keine nennenswerte arabische Welt. Warum Europa sich nun besser entwickelt hat als das Osmanische Reich kann man diskutieren, wahrscheinlich war es der ständige Konkurrenzkampf im Vergleich zu den Osmanen, deren Riesenreich sich de facto selbst gelähmt hat, trotz aller Ausschläge nach Europa. Wirklich überholt hat Europa die islamische Welt aber erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Also again, der Islam hat damit wirklich nichts zutun.

          Nein, ich spreche nicht von den Kreuzrittern (wenn du damit die Deutschritter, Templer und Johanniter meinst). Ich meine die Kreuzfahrer. Dies waren idR niedere Adelige und Ritter, die einem Kreuzzug gefolgt sind. Ja, die haben Gefolge mitgenommen, aber das war idR ihr eigenes. „Pöbel“ ist militärisch gesehen völlig unnütz in mittelalterlichen Zeiten, Europa kannte nur den Kampf zwischen Ritterheeren. Deine Vorstellung, dass der fünfte Sohn einer armen Bauernfamilie loszieht und im Heiligen Land kämpft scheitert schon daran, dass er dort gar nicht hinkommt. Wo soll das Geld dafür auch herkommen? Im Gegenteil, im Ersten Kreuzzug wissen wir vom umgekehrten Fall, dass Familien ihr ganzes Hab und Gut aufgewendet haben, um einen Sohn so auszustatten, dass er im Kreuzzug kämpfen kann.
          Entgegen desse, was uns meine heißgeliebten RPGs suggerieren: Pferd, Rüstung und Bewaffnung waren verdammt teuer. Und die Venezianer, die die Überfahrt idR durchführten, fuhren auch nicht für lau.

          Ein „Bevölkerungsüberschuss“ ist es nur, wenn Armut herrscht. Überschüssig ist ja erst, was nicht mehr versorgt werden kann. Im Gegenzug verlangt Armut aber eine hohe Bevölkerung, aus den genannten Gründen (Altersvorsorge allem voran). Armut begünstigt tatsächlich auch Militarismus und Gewalt. Man merkt, man kommt immer wieder auf die Armut zurück, nicht auf die Bevölkerungsmasse.

          Die „Lösung“ ist tatsächlich zu kompliziert, als das wir hier sie angehen könnten. Wer weiß, vielleicht gibt es sogar gar keine. Aber „die müssen mit dem Vermehren aufhören“ klingt eher nach Schädlingsbekämpfung als nach der Lösung eines Problems, welches sich über 200 Jahre aufgebaut hat.

          • Mit den Kreuzzügen beschränke ich mich hier darauf, dass wir im wesentlichen dasselbe meinen und du es genauer ausdrückst.

            Eigentlich nur eine Anmerkung zum letzten Absatz: Für die Erde selbst IST der Mensch ein Schädling. Wir vermehren uns unkontrolliert, haben keine natürlichen Feinde und fressen alles kahl. <- Wenn ein Bauer so sein Feld beschreibt, kommt als nächstes die chemische Keule! Der Unterschied ist nur, dass wir keine Gewissensbisse dabei haben, ein paar Millionen Insekten umzubringen.

          • Tu doch bitte nicht so, als würde der „Islam“ so überhaupt garkeine Rolle spielen. Du machst dich damit absolut lächerlich.

            Schau dir doch mal den Iran oder Afghanistan der 70er Jahre an. Und dann schau dir an wie diese Länder den Bach runtergegangen sind. Ganz vorne weg ist eine „strengere Auslegung“ des Islam hier einer der Hauptgründe.

            Natürlich wird die Religion hier von wenigen benutzt um viele zu lenken. Der nahe Osten hat es halt auch leider nie geschafft, Glauben und Staat voneinander zu trennen. Viele Machthaber legitimieren sich eben auch zum großen Teil über die Religion bzw. nutzen diese aus um die Masse zu lenken.

            Trotzdem kann man nicht sagen, das alles hätte so garnix mit dem Islam zutun.

            Kreuzzüge gab es damals übrigens nicht nur gegen arabische Länder, sondern auch gegen andere „Ungläubige“ oder allgemein gegen Gegner der Kirche.

            Und in gewisser Weise war Überbevölkerung ein Problem, aber eben in einer höheren Schicht.

            Es gab zu wenig Land für zu viele adlige Söhne. Das führte zu Streit und vielen kleinen Fehden in Europa die Unruhe mit sich brachten und der Kirche ein Dorn im Auge waren. Also hat man eben den jüngsten adligen Söhnen die Möglichkeit gegeben sich im heiligen Land einige Landstriche zu erobern und dann über diese zu herrschen.

            Und entgegen deiner Aussage haben sich den Kreuzrittern zahllose Arme angeschlossen, um den schlechen Lebensumständen zu entkommen. Die müssen nicht mal zwangsläufig gekämpft haben. Darunter auch viele ältere und auch Frauen die eben garnicht kämpfen konnten, aber trotzdem mitgezogen sind. Die brauchten keine Ausrüstung und deren Überfahrt wurde von den Kreuzrittern bezahlt, wenn sie den Tross für irgendwas gebrauchen konnten. Auch viele Vebrecher sind ins heilige Land gezogen, um der Strafverfolgung in Europa zu entkommen.

            Es war also keineswegs so, dass da nur ein paar adlige mit Pferden und schillernden Rüstungen losgezogen sind.

            Der Papst hatte ja sogar Leibeigenen die Freiheit versprochen, wenn diese mit auf die Kreuzzüge gehen.

            Alles in allem wurden bei den Kreuzzügen politische Interessen durch wenige Machthaber mit Vorwand der Religion umgesetzt. Na kommt das wem bekannt vor ?

            Das z.B. Konstantinopel bei einem Kreuzzug geplündert wurde, geschah quasi aus reinem Interesse der Venezianer. Die haben damit einen Konkurrenten im Seehandel ausgestochen. Es ging dabei rein um die Macht einiger weniger und religiöse Interessen wurden vorgeschoben.

          • @Santorinis
            Was hat Afghanistan in den 70igern jetzt mit den diskutierten Verhältnissen im Mittelalter zutun? Natürlich hat die islamistische Herrschaft im Nahen Osten dafür gesorgt, dass man dort mittlerweile rückständiger ist als der globalisierte Norden. Wobei „rückständig“ hier ja nicht immer technologisch gemeint ist, aber ganz sicher „moralisch“ (wackeliger Begriff, aber ich nehme mir jetzt einfach mal das Recht heraus zu behaupten, dass Leben im Westen ist das Leben in der Scharia entwicklungstechnisch überlegen).
            Da Kinki aber ganz fest an eine Unveränderlichkeit des Islams glaubt (du selbst schreibst ja von der „strengen Auslegung“), wollte cih ihm nur zum 500. Mal aufzeigen, dass die angebliche Rückständigkeit des Islams gegenüber Europas im Mittelalter und auch später nicht wirklich zum tragen kam.

            Okay, ich gebe zu, ich hab nicht an die „anderen“ Kreuzzüge gedacht. Dem Kampf gegen die Heiden im Osten oder auch gegen die Muslime auf Sizilien und Spanien haben sich sicher eine Menge armer Leute angeschlossen, da ist der Weg ja auch nicht so weit. Aber der klassische Kreuzzug ins Heilige Hand war schon ein gewisses Privileg. Nicht unmöglich als armer Schlucker, aber doch recht unwahrscheinlich. Diese Kreuzzüge unterlagen ja auch einem massiven Wandel vom Ersten bis zum Siebten.
            Das der Papst Leibeigenen die Freiheit versprochen hat würde mich hingegen überraschen, da dafür kein Papst im Mittelalter die tatsächliche Autorität besessen hätte.

            Das Problem der Übervölkerung des Adels gab es absolut, dafür waren die Kreuzzüge tatsächlich perfekt. Aber aufgrund des überwältigenden Fehlschlags hat das ja nicht lang gehalten und man musste sich neue Beschäftigungen für das blaue Blut suchen.

            Bei den letzten Absätzen sind wir nun gänzlich weg vom Thema, aber just for fun: Natürlich spielten politische Interessen eine Rolle bei den Kreuzzügen, aber das schließt religiöse Interessen gar nicht aus. Im Mittelalter wurde Religion einfach sehr anders gedacht als heute.
            Der Vierte Kreuzzug nach Konstantinopel war tatsächlich ein rein politischer, weil die Kreuzfahrer Schulden bei Venedig abbezahlen mussten. Da zeigte sich dann aber auch die Ohnmacht des Papstes, obwohl zu dieser Zeit mit Innozenz III. (oder IV.?) einer der größten Päpste des Mittelalters geherrscht hat. Der Sturm auf Konstantinopel war von diesem nämlich nicht abgesegnet worden, im Gegenteil, er drohte den Kreuzfahrern sogar die Exkommunikation an.

          • Ich mag Schädlings Bekämpfung in meinem Garten. Und habe dabei auch kein schlechtes Gewissen.
            Das Konzept gewissen und Ethik ist genauso sinnfrei wie das Konzept Religion.
            Deshalb liegt die Lösung (für den Garten) auf der Hand auch wenn niemand es sagen darf.

          • @Bonzai:
            Dann mach den Anfang und off you go? Die größten Schädlinge für die Natur sitzen in Europa, Asien und Amerika, nicht Afrika.

          • @Balnazza: Das wäre aber kurzfristig gedacht. Ja, Europäer usw. verbrauchen viel mehr Ressourcen, aber das langfristige Problem ist ja das exponentielle Wachstum der Afrikaner. Wenn du einen Gemüsegarten hast, was ist dir lieber: Insekt A frisst 3 Salatblätter pro Tag und hat eine Reproduktionsrate von 1, Insekt B frisst 1 Salatblatt pro Tag und hat eine Reproduktionsrate von 10?

            Da wir grundsätzlich den Wert von Menschen nicht gegeneinander abwägen dürfen, bleibt nur der Blick auf die Nascituri bzw. die noch nicht Gezeugten. Abgesehen von den Katholiken sind nämlich Abtreibung und Verhütung im wesentlichen anerkannt. Ergo haben „Nochnichtmenschen“ sehr wohl einen geringeren Wert. Die Lösung des Problems kann also zwangsläufig nur in Geburtenkontrolle bestehen (wenn auch nicht durch Zwangssterilisation), und die wäre bei Europäern sinnlos: Lass Europa komplett aussterben, das hätten die Afrikaner innerhalb von 10 Jahren zahlenmäßig locker ersetzt. Und dann stehen wir vor demselben Problem, nur sind die Köpfe weg, die in der Lage sind, darüber nachzudenken.

      • Ja, im Grunde läuft es darauf hinaus. Aber fangen wir erstmal interplanetar an. Für interstellare Reisen werden wir an Cryosleep und/oder Warpantrieb nicht vorbeikommen. Und da ich Einstein vertraue, belasse ich letzteres mal im Bereich der Science Fiction. Was bleibt dann? Der Mars, und wenn’s hoch kommt noch der eine oder andere Jupitermond. Rechnen wir großzügig mit 1,5 Erdoberflächen und tun so, als seien diese Himmelskörper so habitabel wie die Erde. Dann platzen wir also nicht bei 10 Milliarden, sondern erst bei 25 Milliarden Menschen aus allen Nähten. Oder zeitlich nicht 2050, sondern erst 2100. Also ist die Raumfahrt auch nur eine kurzfristige Lösung.

        • Auch wenn mein Einwurf nicht vollständig ernst zu nehmen ist, steckt jedoch ein Funken unmittelbare Hoffnung und auch Potential in der Aussage. Wir können uns heute noch nicht vorstellen, welcher Fortschritt uns evtl in den nächsten 100 Jahren bevorsteht.

          • Ich darf mal Harald Lesch zitieren, den ich zumindest auf dem astronomischen Gebiet für eine Kapazität halte: „Wenn Einsteins Relativitätstheorie falsch ist, dann ist sie so gut falsch, dass wir es vermutlich niemals herausfinden werden.“

            Hieraus folgt: Wenn es eine Möglichkeit gibt, mit einer Masse c zu überschreiten, werden wir sie vermutlich nie finden.

            Das Problem ist, dass unsere Vorstellung sehr viel mehr zulässt als es die Naturgesetze tun. Ich glaube deshalb, dass wir unsere Probleme hier lösen müssen, anstatt sie in die Milchstraße zu tragen!

        • Ich bin da bei dir. Es gibt keine Hoffnung, keine Lösung. Die Frage ist schlichtweg nicht ob, sondern wann.

          Selbst eine globale Geburtenkontrolle, eine Steuerung – verzögert das nur nach hinten. Was bleibt is das fundamentale Prinzip von Jäger und Beute – und das wird durch Weltweite Unterstützung und Ausbeutung der Erde komplett außer Kraft gesetzt. Es gibt keinen Rückgang der Beute, also auch keinen Rückgang der Jäger. Bzw. in einem weitaus geringerem Verhältnis als es notwendig wäre (hier gehts nicht um Moral). Für alle die hiermit nichts Anfangen können – es ist ein Prinzip des Tierreichs: Wenn es viele Jäger gibt, gibt es wenig Beute. Die Beute nimmt ab. Wenig Beute, heisst wenig zu Essen für die Jäger. Die Jäger nehmen ab, weil verhungern. Wenig Jäger heisst, die Beute nimmt zu. Dieses Prinzip wird für die spezies Mensch erst dann wieder gelten, wenn es bei weitem zu spät ist.

  4. Die Ein-Kind-Politik verursacht in China nun massive Probleme. Quasi ein demografischer Wandel im Turbo, Überschuss an Männern plus enorme Kosten für Bildung. Weil die Eltern lange nur ein Kind bekommen durften, war das Motto „Make it count“.

    Daher steigt die Geburtenrate in China auch nach der Abschaffung der Ein-Kind-Politik nicht an.

  5. Naja es ist ja richtig, dass die Überbevölkerung in Afrika eines der größten Probleme der Menschheit ist und unfassbar viel Leid verursacht. Zweitens wird sich da auf absehbare Zeit nichts ändern weil die Bevölkerung auf Vernunft und Verhütung einen feuchten gibt und das noch für ein paar Generationen so bleiben wird. Also entweder das Bevölkerungswachstum wird gestoppt oder es wird immer mehr hungernde und leidende Kinder geben, was dann auch wieder nicht recht ist. Also kA, ist natürlich mit unserem Zeitgeistverständnis von „Moral“ nicht vereinbar, aus utilitaristischer Sicht wäre es aber vernünftig und richtig. Insgesamt würde die Maßnahme deutlich mehr Menschen nutzen als schaden.

  6. Kleine Korrektur: Thelen hat das nicht „in letzter Zeit“ und „in den Sozialen Medien“ gesagt, sondern 2019 in seinem Podcast, stimme dir davon abgesehen aber zu was die generelle Meinung betrifft. Andererseits ist es sein Podcast in dem er – wie du auf deinem Blog – seine persönlichen Meinungen und Gedanken gern teilen darf.

    Nun ist China aber auch ganz anders aufgestellt als Afrika und hat ganz andere Grundbedingungen, das wurde in anderen Kommentaren aber schon genug erörtert.

    Zu dem Politikteil: Wunderst du dich ernsthaft? Thelen ist Unternehmer und denkt wie ein Unternehmer. Also wählt/supported er natürlich auch die Partei(en), die am meisten für Unternehmer tun wollen. Das sind CDU und FDP. Du erinnerst dich doch sicher noch an das, was (US-)Sascha dir erzählt hat über Unternehmer und Trump? Die scheißen auf seine Außenpolitik und wählen ihn weil er ihre Steuerlast senkt.

  7. Lieber Herr Thelen,

    Sie waren kein guter Schüler. Nein Sie waren sogar schlecht in der Schule. Da Sie zu schlecht für das Gymnasium waren, mussten Sie später sogar auf die Realschule wechseln.

    Hätten Sie damals in der Schule besser aufgepasst, dann würden Sie nicht über Zwangssterilisationen in Entwicklungsländern reden.

    Sie sind doch ein Löwe. Löwen gehören bekanntlich nach Afrika.
    Gehen Sie als gutes Vorbild voran und lassen Sie sich noch heute sterilisieren. Ihre Nathalie gleich mit.

    Ich wünsche Ihnen eine Gute Reise.

    Herzlichst,

    Ihr Franz Josef Wagner

  8. Ich muss leider gestehen natürlich ist dieses Mittel und die Methode oder auch nur darüber nachzudenken nicht in Ordnung. Fakt ist aber das wir Menschen jeden Tag den Planeten Erde ein stück näher an den Abgrund bringen. Die Menschheit als Gemeinschaft hat vergessen das wir nur zusammen überleben und solange das eigene Leben und die eigenen Probleme vor die der gesamten Welt gestellt werden ist unser Ende besiegelt. Dazu kommt natürlich noch das die meisten Politiker auch nur eines im Kopf haben und zwar möglichst viel Geld zu verdienen, mit Demokratie hat das schon lange nichts mehr zu tun.

    • Und wo ist da jetzt das „Geständnis“? Hier wird ja nicht dazu aufgerufen „mehr zusammenzurücken“ oder „die Probleme der Welt vor die eigenen zu stellen“. Hier wird gesagt „hey, wie wäre es, wenn der eine Kontinent, der von der Weltpolitik und -wirtschaft gänzlich abgehängt ist, mal ein bisschen mit’m ficken aufhört?“

      • Das bittere daran ist: ohne unseren kolonialen Einflüsse könnten die ficken, so viel sie wollen, weil von 10 Kindern eh nur eines überlebt. Jeder noch so kleine Fortschritt in Medizin, Hygiene usw. führt – negativ ausgedrückt – nur dazu, dass die Kindersterblichkeit auf ein gefährliches Maß absinkt. Also was tun? Ebola & co. dort einfach ihren Lauf lassen? Unsere hehere Gesellschaftsmoral hat im Grunde die Probleme verursacht, als wir meinten, dem schwarzen Mann Bildung und Entwicklung bringen zu müssen. Und dieselbe Moral verhindert es jetzt, dass wir die verursachten Probleme angehen. Nur eine Diagnose, keine Lösung in Sicht!

  9. Digga wie ätzend ist das?! Ein wenig zu viel „Bill Gates will ja auch die Menschen in Indien dezimieren“-Vibes.
    Und dann noch AfD-Dogwhistle-Style: „Ich sage das ja gar nicht. Ich frage ja nur/ denke ja nur laut!“

    Wobei Bill Gates das „Problem“ ja richtig erkannt hat: Wenn Du davon ausgehst, dass nur 1 von 5 Kids durchkommen und Du die Kids auch brauchst, damit Dein Leben läuft, dann musst Du entsprechend Kinder haben. Das war hier in DE auf dem Land vor 70-80 Jahren ja nicht groß anders.

    Meine Mutter hatte 6 Geschwister von denen 4 „durchgekommen“ sind, ihr Freund vom Bauernhof 11 (!) Geschwister, von denen 3 erwachsen wurden.
    Heute „reichen“ uns aus unterschiedlichen Gründen 1-2 Kinder. Das hat aber ja nix mit Verbot, sondern einfach nur Verbesserung der allg. Lebensumstände zu tun.
    Helfen wir den Menschen, dass sich ihre Lebensumstände ebenfalls verbessern – wie bei uns die letzten 60 Jahre – und das „Problem“ löst sich.

    In China gibt es ja noch diesen kulturellen Quatsch, dass Söhne so viel wichtiger als Töchter sind.

    Von Thelen leider einfachste Antworten auf komplexe Probleme. Eben AfDP-Style :/

    Hier gibt es einen guten Artikel dazu wen es interessiert:
    https://www.igfm.de/china-ein-kind-politik/

    • >>> Von Thelen leider einfachste Antworten auf komplexe Probleme. Eben AfDP-Style :/

      Nicht nur einfachste Antworten, sondern eben auch null Recherche. Er „weiß nicht, ob das heute noch so ist”, obwohl dieser Aspekt echt der am einfachsten zu recherchierende ist, benutzt das Beispiel aber. Und bekannt ist der Kerl aus einer Sendung, in der Leute (zu Recht) zurechtgestutzt werden, wenn sie kommen, ohne sich vorbereitet zu haben? Geil.

      Man kann über alles reden – wenn man sich vorher informiert. Ungebildetes Geblubber, Vermutungen und „ich hab da mal gehört”-Gewäsch krieg ich in jedem Kommentarbereich. Dafür braucht niemand einen eigenen Podcast…

  10. Chinas Problem der Übervölkerung ist vorallem Platzmangel. Afrikas Problem ist keines der Überbevölkerung, sondern der enormen Armut. Und bei Armut und staatlicher Instabilität sind viele Kinder ein Muss, um die eigene Altersvorsorge zu sichern.
    Mal davon ab, dass es in Afrika (anders als in China) keine Instanz gäbe, die so etwas flächenwirksam durchsetzen könnte. Es ist ein Kontinent, kein Land – ein Fakt, den viele gerne mal vergessen.

    Aber man kann ihm immerhin zustimmen und abnehmen: Durchdacht hat er das nicht, nicht einmal so’n bisschen.

  11. Wenn das schon cringe ist Steve. Dann schau dir mal folgenden Tweet von Frank an:

    @frank_thelen
    30. Juni
    Ich habe mich mit einer Gruppe von Startup-Unternehmen zusammengetan und spenden 500.000 € an die @FDP. Ich bin überzeugt, dass eine rot-rot-grüne Regierung verheerende Folgen für unsere Wirtschaft und somit den Standort Deutschland hätte.

    https://twitter.com/frank_thelen/status/1410213312739020802?lang=de

    Frank Thelen für mich der erste Groupie der FDP & CDU.

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