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US-amerikanische Filmstudios verklagen VPN-Anbieter wegen der Möglichkeit, ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) aufzuspannen. Das könne immerhin für Urheberrechtsverletzungen genutzt werden, so die krude Argumentation. (Via)

Typisch! Teilweise Kundenunfreundlich und umständlich „as fuck“, aber den VPN-Anbietern die Schuld geben. Es gibt einfach Menschen, die beispielsweise das deutsche Netflix nutzen, die Filme aber gerne im Original schauen möchten. Also was bleibt solchen Leuten übrig? Dann heißt es wieder „Mimimi, Lizenzen“ usw, aber warum soll ich mir als Kunde dann nicht ne guten VPN-Anbieter suchen und Zugriff auf das gesamte „Sortiment“ von Netflix haben?

Manche Formate gibt es auch einfach nicht in Deutschland: D.h ich MUSS einen VPN nutzen, um beispielsweise AEW-Wrestling live sehen zu können (also die wöchentlichen Shows). Es gibt noch hundert andere Beispiele dafür, warum ein VPN echt Sinn macht. Eine Einschätzung von nem Medienanwalt zur Situation wäre interessant – Herr Rieck, bitte übernehmen sie.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass die Klage Erfolg hat. Das Problem sind ja nicht die VPN-Anbieter mit ihrem Service, sondern die fehlende Erreichbarkeit von amerikanischen Angeboten.

Was meint Ihr dazu?


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22 KOMMENTARE

  1. Der Witz an VPN ist doch gerade, dass man nicht getrackt werden kann!

    Warum lässt Netflix es überhaupt zu, dass man von verschiedenen Regionen aus andere Inhalte beziehen kann?
    Man könnte doch einfach sagen: Du hast einen deutschen Account, also kannst du auch nur die Deutschlandweiten Inhalte nutzen, egal wo du dich gerade einloggst.

  2. Also ich find die Argumentation „Das gibt’s bei uns halt nicht, also muss man quasi illegal über VPN gucken“ … schwierig. Rein rechtlich gibt es das bei uns nicht, da darf man das auch einfach nicht umgehen.

    Ich weiß, es ist manchmal schwer zu ertragen, dann etwas nicht konsumieren zu können – aber das ist halt die rechtliche Lage. Und VPN sind schon in vielen Fällen exakt dafür da, um das zu umgehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Klage Erfolg haben wird.

    • Moment, Illegal? Der Dienst wird bezahlt es wird nur aufgrund eines Geoblocks etwas vorenthalten. Wenn ich Physisch in das Land reise kann ich dort ja auch die Inhalte mit meinem Account abrufen.

      Auf Vertragsebene kann das natürlich aufgrund von Lizenzen Problematisch sein, aber ob das wirklich „illegal“ im sinne von Verstoß gegen ein Gesetze ist, müsste mal geklärt werden.

    • Ich halte das für zu kurz gedacht. Denk zum Beispiel mal an die Chinesen, die nur über VPN auf das unzensierte Internet zugreifen können. VPN ist für sich genommen eine neutrale Dienstleistung, so als würdest du die im Reallife ein Postfach im Nachbarland einrichten. Alleine die Tatsache, dass ein Dienstleister zunächst einmal anonym und unkontrolliert einen Datenfluss weiterleitet, kann seine Dienstleistung nicht per se illegal machen, ansonsten könntest du derselben Argumentation auch gleich alle Internetprovider angehen, ohne die fließen schließlich auch keine Daten!

      Ich hatte unten schonmal das Beispiel mit der Post gebracht: In den USA dürfen z. B. keine Überraschungseier verkauft werden. Deshalb sind sie ein beliebtes Mitbringsel für amerikanische Kinder! Würde ich jetzt meinem amerikanischen Verwandten eine Kiste Ü-Eier schicken, würdest du dann die DHL dafür kriminalisieren?

      Wenn du diese Daten- bzw. Warenflüsse kontrollieren willst, musst du an einem anderen Punkt ansetzen. Du könntest z. B. DHL gesetzlich dazu verpflichten, sämtliche Pakete zu öffnen und reinzuschauen. Im Digitalen wäre dass dann die Pflicht, sämtliche Datenströme zu kontrollieren. Kann man machen, hat halt mit Freiheit nichts mehr zu tun. Aber „shoot the messenger“ – bestrafe den Datendienstleister – kann jedenfalls nicht die Lösung sein.

  3. Beim deutschen Netflix konnte ich eigentlich immer alles im Original sehen. Nur eine gewisse Auswahl wie immer, aber damit hatte ich nie ein Problem.

    Was viel lustiger ist, ist das ich Clarksons Farm mit meinem deutschen Prime Account, auch aus dem Ausland, nicht dazu bringen konnte englisch zu sprechen.

    Hat nichts mit dem Thema zu tun, aber ich lass mir doch keine Chance entgehen, mich über Prime zu beschweren.

    • Ich hab Clarksons Farm mit deutschem Prime Account auf English geschaut. Bei Amazon ist das oft so dass Serien mehrfach gelistet sind, Deutsch und OV und ggf. noch 4K und HD. Das ist ziemlich seltsam wie ich finde aber vielleicht lag es bei dir daran?

  4. weil netflix nicht das recht hat, dir das ‚ganze‘ sortiment anzubieten.
    in letzter instanz sollte das eigentlich finanzielle folgen für netflix haben, die dein deutsches sortiment weiter einschränken müssten

  5. Da könnte man auch DHL & co verklagen, wenn die bestellte Ware über den Atlantik fliegen, die es daheim schlicht nicht gibt. So ein Schwachsinn. Aber hey, es sind die USA, da kann so eine Klage durchaus Chancen haben.

  6. AEW will die regulären shows, Dynamite und Rampage, nun auch auf ihrem YouTube Account veröffentlichen. Mit welchem Abstand weiß ich allerdings nicht.

  7. Gronkh hat inzwischen auch eine eigene Seite, über die er seine Twitch VOD anbietet, da für Deutsche auf Twitch nun öfters die Nachricht erschien „Dieser Premium Content kann in deinem Land nicht wiedergegeben werden“. Schon traurig das ich aus Deutschland nicht jeden VOD deutscher Streamer anschauen kann, aus dem Ausland dagegen schon. Deutschland digitales Neuland.

  8. Es reicht ja schon das mein VPN braucht um auf Youtube alle inhalte zu sehen, die unsinniger weise in Deutschlang gesperrt sind. Wenn ich mich recht erinnere waren viele Musik Kanäle von Künstlern vor 8-9 Jahren nicht erreichbar über das deutsche Youtube, sobald man aber irgendein anderes Land eingestell hat waren sie es.

  9. Ich verklage hiermit offiziell *insert hot girl on the webz*, weil sie sieht so gut aus, dass das zum masturbieren anregt und laut dem Glauben der Amis komm ich damit in die Hölle – und mein Seelenheil sollte ja wohl mehr Wert sein als alles Geld der Welt!

  10. Die Filmlobby ist schon sehr mächtig, da muss man sich keine Gedanken machen. Fing mit der Pauschalabgabe bei Massenspeichermedien an, ging weiter mit der Razzia bei Kim Dotcom, der damit verbundenen Odyssee bezgl. seiner Auslieferung in die USA, der Abmahnwahnsinn und nun bei der Klage gegen VPN-Anbietern.

    Anstatt die Monetarisierung ihrer Werke neu zu denken und anzupassen wird halt Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um die Kuh bis zum letzten Tropfen zu melken. Wenn Klagen nicht erfolgreich sind dann wird so lange Lobbyarbeit betrieben bis die Politik wunschgemäß reagiert. War schön zu sehen was sie mit Kim Dotcom veranstaltet haben.

  11. In den USA kann ich mir alles Vorstellen.
    Dann sollen Sie dieses verfickte Lizenzen Scheiss in griff bekommen. 1 Ding für alles da zahle ich auch gerne 15-30 € im Monat.

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