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In einem Interview mit der BBC gewährt Schauspieler Sir Lenny Henry brandneue Einblicke zur kommenden Herr der Ringe-Serie. Dort verrät er nicht nur, dass Fans sich auf neue Hobbits freuen dürfen, sondern auch wie lange es wirklich dauern könnte, um die gesamte Geschichte der Serie zu erzählen. (via)

Die BBC konnte vor Kurzem wohl ein Interview mit dem Schauspieler Sir Lenny Henry führen, welches sich unter anderem um die von Amazon produzierte Serie zu Der Herr der Ringe drehte. Auch wenn der Schauspieler in diesem Gespräch nicht unbedingt viele neue Informationen mit den Zuhörern teilte, so lieferte er Fans aber zumindest zwei durchaus interessante Details zu dem Inhalt der Show.

Erst einmal erklärte Sir Lenny Henry, dass er selbst und einige andere Schauspieler eine neue Art von Hobbit spielen werden. Dabei handelt es sich um die Harfoot Hobbits (Harfüße), die eine der von Tolkien erschaffenen drei Arten von Hobbit darstellen und sich optisch leicht von den Stoors und Fallohides (Frodo etc.) unterscheiden. Diese Hobbits tauchen scheinbar auf, weil die Serie unter anderem die frühen Tage des Auenlands aufzeigen soll. Da die Harfoots die ersten Hobbits in dieser Region der Welt waren, ergibt ihre Verwendung mit diesem Ziel im Kopf also durchaus Sinn.

Zusätzlich dazu betonte der Schauspieler in seinem Interview auch noch, dass die Serie zu der Herr der Ringe auf jeden Fall eine sehr starke weibliche Präsenz und weibliche Helden beinhalten wird. Auch wenn solche Aussagen manche Fans vermutlich direkt wieder aufregen, so sollte man in diesem Fall aber vermutlich etwas vom Gas gehen. Wenn Tolkien eine Schwäche hatte, dann ist das vermutlich die der damaligen Zeit entsprechende geringe Verwendung von Frauen in dem Hobbit und in LotR. In dem als Vorlage für die Serie fungierenden Silmarillion gibt es aber zumindest die eine oder andere weibliche Figur mit einer durchaus interessanten Geschichte. Daher habe ich kein Problem damit, wenn Amazon diese Figuren etwas ausbaut. Es darf sich halt nur nicht auf das Level der Hobbit-Filme sinken.

Die beste bekannte Kandidatin für solch eine Heldin wäre vermutlich Galadriel. Sie war beinahe von Anfang an in die größere Geschichte der Elben verwickelt und sie hat einige wirklich herausfordernde Aufgaben gemeistert. Da die Serie zumindest etwas auf die Anfänge der Welt eingehen soll, könnte sie auftauchen. Eine etwas unwahrscheinlichere Option ist Luthien Tinuviel. Die Geschichte rund um sie und Beren spielt sich zwar nicht an der korrekten Position auf der Zeitlinie ab, aber ich würde sie trotzdem gerne in Form einer Live Action Serie sehen. Diese Geschichte gehört zu meinen favorisierten Momenten in den Werken von Tolkien und man könnte sie zumindest als Inspriration verwenden. Ansonsten muss Amazon sich eine eigene Heldin ausdenken.

Ich bin ein Harfuß [Harfoot], wie von J.R.R. Tolkien, der übrigens auch aus Birmingham kommt, erdacht […]. Ich bin ein schwarzer Hobbit, es ist genial und was man über diese Version der Bücher wissen sollte, sie spielen vor dem Zeitalter, das wir in den Filmen gesehen haben. Es geht um die frühen Tage des Auenlands und Tolkiens Umgebung, deshalb sind wir eine indigene Bevölkerung von Harfüßen, wir sind Hobbits, aber wir werden Harfüße genannt, wir sind multikulturell, aber wir sind ein Stamm und keine Rasse, daher sind wir schwarz, asiatisch und braun, es gibt sogar einige Maoris. (via)


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11 KOMMENTARE

  1. „…wir sind Hobbits, aber wir werden Harfüße genannt, wir sind multikulturell, aber wir sind ein Stamm und keine Rasse, daher sind wir schwarz, asiatisch und braun, es gibt sogar einige Maoris.“
    Tolkien hat aber nunmal das Aussehen der 3 Stämme und Rasse der Hobbits selbst beschrieben.
    Multikulturell macht also nicht wirklich Sinn, wenn es plötzlich Hobbits aus einer ganz anderen (nicht existierenden) Kultur geben soll.

    • Ach wen interessiert 2021 schon solche Nebensächlichkeiten?
      Kein Wunder das man in den USA wieder eher an Gott als an Darwin glaubt.
      Gott hat diesen wunderbaren Kulturenclash der amerikanischen Großstädte geschaffen und genau so hat ab sofort auch jeder Film und Serien auszusehen. Egal wo oder wann es spielt.

        • weißt doch minus * minus und so 🙂
          jaja ok ich gebe es zu, das passt nicht so wirklich

          aber sr multikulti hobbits nur damit die auf krampf ihre diversitäts-quoten in der Besetzung erfüllen, regt mich einfach nur auf.

  2. Hobbits im zweiten Zeitalter…na sicher…
    Aber war ja klar, ohne Hobbits kapiert der Durchschnitts-Dödel nicht, das es eine HdR Serie ist.

    Wird also doch ein wilder mischmasch, best of Silmarillion meets HdR, selbstverständlich auf heutige Maßstäbe angepasst.
    Armer Tolkien.

    • Da Tolkien der Filmindustrie überhaupt kritisch gegenübersteht, ist es durchaus fraglich, ob er soviel Spaß an den Jackson-Filmen gehabt hätte wie die meisten anderen Menschen. Darüber hinaus arbeitet Amazon nicht nur eng mit der Tolkien Association zusammen, sondern auch mit Jackson (checkt das Script) und John Howe (Concept Design), der mehr oder weniger einer DER großen Illustratoren in Sachen Legendarium ist.

      Weiterhin sind die Hobbits zwar meines wissens nach im Third Age erst ins Shire gezogen, aber das Volk selbst ist definitiv älter. Je nach, wie sie eingebunden werden, ist es also nicht so abwegig, dass sie auch im 2nd Age vorkommen.
      Allgemein sollte man sich vllt. mal davon verabschieden, dass die Serie nur das Silmarillion nacherzählt. Am Ende des Tages ist das Silmarillion selbst ebenfalls unfertig und hat große Lücken. Und mit dem Tod von Tolkiens Sohn ist es nur naheliegend, dass das Legendarium zunehmend anderweitig weitererzählt wird. Ob man das dann als „Kanon“ bezeichnen will oder nicht wird eine interessante Diskussion für die Fanbase, aber kein Grund, sich vorher schon wieder ins Höschen zu machen…

      • Ich hab nicht erwartet, dass man das Silmarillion nacherzählt.

        Ich habe aber erwartet, dass man sich ein konkreten Zeitraum heraus nimmt, um irgend ein bekanntes Ereignis oder Person und darum eine Story sich ausdenkt.
        Aber nicht wild alle bekannten Geschichten, Personen, Rassen nimmt die über Jahrtausende verteilt sind und eine bestof Show abliefert.

        Am Wochenende hab ich auf twitter folgenden interessanten Fakt gelesen:
        „Cleopatra lived closer to the release of the PS5 than she did to the building of the pyramids of Giza.“
        Eigentlich klar, für jeden der einen Zeitstahl lesen kann, aber trotzdem hat mich dieser simple Fakt ganz schön zum nachdenken gebracht, über uns, unser Zeitverständnis, die Entwicklung der letzten paar hundert Jahre, über die Ägypter ect.

        • Der Fokus soll ja auf dem Fall von Numenor liegen, wahrscheinlich dann später in die Gründung von Gondor und Anor übergehen.
          Wenn man daneben noch einen Plot über die Hobbits erzählt, finde ich das nicht so tragisch. Wenn sie plötzlich eine dominierende Rolle einnehmen und Numenor etc. nur am Rande stattfindet, dann darf man zurecht pissed sein. Aber warum sich schon vorher in Wallung bringen?
          Mal davon ab, dass dem Casualwatcher (und an den ist das alles gerichtet, nicht vergessen) derlei Unterschiede sowieso nicht bemerkt.

          Was die Cleopatra-Sache angeht: Wir Menschen neigen dazu, alles was vor 0 passiert ist, zusammenzufassen. Celopatra hat v. Chr. agiert, die Pyramiden wurden ebenfalls „in diesem Zeitraum“ gebaut, warum also noch auseinanderdividieren?
          In der Realität reichen die äußersten Grenzen der Geschichtswissenschaft bis ich glaube 5000 v. Chr. give or take 500 Jahre. Aber das ist dann eben Expertenwissen und nichts, was einem im Alltag irgendwie präsent wäre.

          Das man übrigens verschiedene zeitliche Ereignisse zusammenwürfelt, ist in der Filmindustrie auch nicht mehr so neu. Glaub Vikings waren da besonders stark drin, Ereignisse die Jahrhunderte auseinanderlagen zusammenzuziehen, um die Story spannender und „historischer“ wirken zu lassen.

        • Naja das Zweite Zeitalter endete ja Kurz nach der Gründung von Gondor und Arnor im Jahre 3441 mit der Unterwerfung von Sauron
          Die Wanderung der Hobbits began zwar dann erst um 1000 D.Z aber die gründe dafür waren ja die Verderbinis des Grünwalds und die Expansion der Großlinge ins obere Anduin Tal .
          Und diese 1000 Jahre weißer Fleck ist halt etwas was man bespielen kann das war ja ein schleichender Prozess

  3. „Eine weitere gute Option ist Luthien Tinuviel. Die Geschichte rund um sie und Beren spielt sich zwar etwas später auf der Zeitlinie ab,“
    Beren & Luthien ist Erstes Zeitalter, soll die Serie nicht zweites Zeitalter spielen? Anders würden die Hobbits und Auenland ja keinen Sinn ergeben.

    (Außer du meinst im Vergleich zum Zeitalter der Bäume im Teaser Bild, aber das ist imho nur Prolog)

    • Die Serie soll angeblich im zweiten Zeitalter spielen, aber ich habe schon Dinge über Elemente aus dem ersten Zeitalter und dem dritten Zeitalter (Gründung des Auenlandes) gehört. Daher wollte ich es einfach mal in den Raum werfen. Habe den Text etwas verändert, weil sie wirklich keine wahrscheinliche Option ist. Habe mich da etwas mitreißen lassen.

      + Ich gehe davon aus, dass der Prolog ziemlich umfangreich sein wird. Ansonsten bekommt man Númenor einfach nicht gut erklärt. Da könnte man dann Galadriel etwas besser beleuchten. Selbst, wenn es nur für einige Momente ist.

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