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Eine von Pfizer entwickelte Tablettenreihe kann das Risiko, an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben, um 89 Prozent senken, wenn sie innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der Symptome eingenommen wird […] Albert Bourla, CEO von Pfizer, sagte, dass die Daten darauf hindeuten, dass die pillenbasierte Behandlung, wenn sie zugelassen wird, „bis zu neun von zehn Krankenhausaufenthalten vermeiden könnte“. Experten für Infektionskrankheiten warnten den Berichten zufolge, dass diese Ergebnisse vorläufig seien. (Via)

Hierzu mal ne ganz blöde Frage: Die Pille tut doch nichts, was ein Impfschutz nicht ebenfalls beinhaltet, richtig? Die Pille ist also quasi für Impfverweigerer gedacht, die sich infiziert haben und auf den letzten Drücker noch die Kurve kriegen wollen?

Führt das nicht automatisch dazu, dass sich dann überhaupt niemand mehr impfen lässt? Das nächste Problem, das ich sehe, ist, dass sich die Hardcore-Impfgegner bei einer Infektion wegen ihrer Überzeugung sicher nicht direkt so ne Pille einverleiben. Wenn es denen dann richtig dreckig geht, isses wahrscheinlich zu spät, denn die Pille muss ja in den ersten drei Tagen eingenommen werden.

Was meint Ihr dazu?


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20 KOMMENTARE

  1. Diese News stehen so auf T-Online, Bild und co…. Was Pfizer auch gesagt hat und das steht nicht in diesen Berichten der Presse, dass war eine Studie mit 1200 Probanden. Pfizer will die Daten nun bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einreichen. Wenn alles klappt, die ihr OK geben und was da noch alles dran hängt möchte Pfizer im GANZEN Jahr 2022 80 Millionen Pillen herstellen. Ich glaube kaum das auch nur eine von den 80 Mio. auch nur ansatzweise im Jahr 2022 die USA verlassen wird….

  2. Jupp, siehst du richtig bzw. Drosten sieht es auch so. In bestimmten Fällen nützlich, aber sicherlich kein „Game Changer“.

  3. „Die Pille tut doch nichts, was ein Impfschutz nicht ebenfalls beinhaltet, richtig? Die Pille ist also quasi für Impfverweigerer gedacht, die sich infiziert haben und auf den letzten Drücker noch die Kurve kriegen wollen?“

    Sie kann auch bei Impfdurchbrüchen helfen, oder? Die sind halt gar nicht mal so selten. Bei uns im Büro hat es in den letzten 4 Wochen 5 Kollegen erwischt – alle doppelt Geimpft. Das Risiko für schwere Verläufe ist natürlich auch beim Durchbruch gesenkt, aber eben nicht mehr SO stark, wenn wir von 4-5 Monaten nach der Impfung sprechen (also noch bevor man sich boosten lassen kann):

    https://pbs.twimg.com/media/FDSV78oXoBYt0FS.png

    Nach etwa 4 Monaten sind also bei nur noch so ca 73% im Mittel. 1/4 Risiko für nen schweren Verlauf wäre mir persönlich auch zu hoch bei nem Impfdurchbruch und da würd ich die Pille sicherlich auch ballern.

    „Führt das nicht automatisch dazu, dass sich dann überhaupt niemand mehr impfen lässt? Das nächste Problem, das ich sehe, ist, dass sich die Hardcore-Impfgegner bei einer Infektion wegen ihrer Überzeugung sicher nicht direkt so ne Pille einverleiben. Wenn es denen dann richtig dreckig geht, isses wahrscheinlich zu spät, denn die Pille muss ja in den ersten drei Tagen eingenommen werden.“

    Joa…so what? Hört sich jetzt zwar fies an, aber um die tut es mir 0,000 leid. Sie haben sich das komplett freiwillig selbst ausgesucht und vermutlich ist die Gesellschaft ohne sie besser dran.

    • Die Tabelle ist halt irgendwie nicht so aussagekräftig, da sie nicht nach Altersgruppen und Impfstoffen gefiltert ist. Die Wirkung nimmt hauptsächlich bei Menschen 60+ und bei Menschen mit Immunschwäche stark ab. Wer zwischen 20 und 50 und ansonsten gesund ist, ist mit der Impfung ziemlich safe. Bei Astrazeneca und Johnson and Johnson nimmt die Wirkung außerdem deutlich schneller ab, was die gesamte Statistik auch nochmal verfälscht.

      73 Prozent Schutz vor einem schweren Verlauf ist ja auch nicht gleichbedeutend mit einem Risiko von 27 Prozent. Im Durschnitt liegt das Risiko für einen schweren Verlauf laut Spahn bei Ungeimpften bei ca. 0,8 Prozent. bei 73 Prozent Schutz haben wir also noch ein Risiko von etwa 0,2 Prozent.

  4. Das die Pille(n) für Impfverweigerer gedacht sind ist denke ich vom Ansatz her in die verkehrte Richtung gedacht. Die Impfung bleibt weiterhin die beste Möglichkeit, die wir haben um Hospitalisation oder Tod durch COVID zu verhindern und daran wird sich wohl auch nichts ändern.

    Die Studienergebnisse (die bis jetzt aber auch nur von Pfizer kommuniziert sind. Die Studien gehen auch noch weiter. Es ist also noch kein Abschließendes Urteil möglich) hören sich trotzdem super an! Die heute veröffentlichten Nachrichten über (vorläufige) Ergebnisse beziehen sich nämlich auf eine Teilstudie zu dem Medikament über Hochrisikopatienten. Also die, die besonders gefährdet sind oder vielleicht auch die Impfung nicht richtig anschlägt. Und genau hier ist es so wichtig, eine wirksame Medikamentöse Therapie zu haben. Noch dazu scheinen die Ergebnisse hochsignifikant zu sein und zuverlässig sowohl Krankenhaus, als auch Tode zu verhindern.
    Dazu kann ich mir einen Nutzen bei Impfdurchbrüchen vorstellen (zb. 2x geimpfte, die eine Wooster-Impfung verbaseln) und man kann die Therapie zu Hause durchführen und muss nicht für irgendwelche Infusionen in die Klinik. Das dürfte eine deutlich bessere Akzeptanz bei Patienten bedeuten.

    Ich glaube auch nicht, das die medikamentöse Therapie die Impfung wirklich unattraktiv machen wird. Wenn ich das richtig verstehe sind das recht viele Tabletten, die man regelmäßig einnehmen muss gegenüber einem (oder zwei) kleinen Piksen.

    Für die interessierten hier einmal die Mitteilung direkt von Pfizer (da stehen auch die Anzahl von Probanden, ein paar Ergebnisse und die folgenden Teilstudien drin.

  5. > Die Pille tut doch nichts, was ein Impfschutz nicht ebenfalls beinhaltet, richtig?

    Sie muss ja was machen. Der mRNA-Impfstoff liefert ja dem Immunsystem den Bauplan vom Virus um Antikörper zu bilden.
    Wenn man das Virus hat und auch schon Symptome, dann weis das Immunsystem ja schon bescheid. Dann noch mal den Bauplan liefern dürfte wenig Sinn ergeben. Vor allem, da der ja nach der zweiten Impfung zwei Wochen brauch, bis der voll aufgebaut ist. Dann kann das bei der Pille nicht von heute auf morgen gehen.

    > Führt das nicht automatisch dazu, dass sich dann überhaupt niemand mehr impfen lässt?

    Wäre das so schlimm?
    Generell finde ich die Idee eines Medikaments gut, dann brauchen wir niemanden mehr impfen. spart Geld.
    Wenn man mal 70 Mio. Bürger (1) * 2 Impfdosen im Jahr (2) * 15,50 € (3) je Impfdosis rechnet, kostet das 2,17 Mrd. €pro Jahr.
    Laut RKI waren 10 % der Corona-Infizierten im Krankenhaus, wobei diese Zahl wohl zu hoch ist (4).
    Also wenn im Jahr 1. Mio. Bürger an Corona erkranken (5), von denen 10 % ins Krankenhaus müssten, dann wären das 100.000. Wenn das Medikament 1000 € je Dosis kostet (6), wären wir bei 100 Mio. Also 2,07 Mrd. gespart. Die könnte man dann sinnvoll in Pflegekräfte investieren.

    Quellen:
    (1) 70 Mio. Bürger = Volljährige Bürger, hier muss man sicher ein paar rausrechnen, die nicht geimpft werden dürfen, dafür kommen ein paar Jugendliche dazu: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1365/umfrage/bevoelkerung-deutschlands-nach-altersgruppen/

    (2) https://www.zusammengegencorona.de/impfen/aufklaerung-zum-impftermin/auffrischungsimpfung/
    […] Grundsätzlich können sich alle Bürgerinnen und Bürger, deren zweite Impfung sechs Monate oder länger zurückliegt, eine Auffrischungsimpfung geben lassen und haben Anspruch auf eine Übernahme der anfallenden Kosten[…]

    (3) 15,5 € laut Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/121334/Biontech-und-Pfizer-Ursprungspreis-betrug-54-Euro-pro-Impfdosis

    (4) https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/wie-viele-menschen-muessen-wegen-corona-ins-krankenhaus-14970/

    (5) Ich habe keine Ahnung wieviel Menschen in einer ungeimpften Welt ohne Lockdown sich infizieren und tatsächlich Symptome haben. Das weiß keiner, da es hierfür offensichtlich keine Zahlen gibt.
    Ich habe mich hier an der Influenza orientiert. Hier gab es im Jahre 2019 270.000 Fälle in Deutschland (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2300/umfrage/gemeldete-faelle-von-influenza-seit-2001/).
    Da Corona bekannterweise schlimmer ist, habe ich den Wert nach Gefühl auf 1 Mio. aufgerundet.
    Wenn hier einer einen besseren Vorschlag hat, immer her damit.

    (6) Auch hier, keine Ahnung, was sowas kostet, das muss der Vertrieb von Pfizer noch auswürfeln. Ich habe mal die 1.000 € veranschlagt, weil das für ein Medikament doch recht viel ist und ich nicht wollte das mit einer mit „Du rechnest doch mit viel zu niedrigen Zahlen“ kommt.
    Auch hier sind mir Vorschläge willkommen, falls sich jemand bei der Preisbildung vom Medikamenten auskennt.

    lg

    • Die 10% Krankenhausaufenthalte als Rechengrundlage wären hier imho falsch. Die Pille soll ja genau diese verhindern. Demzufolge müssten wohl alle Personen mit Symptomen und evtl. Leute die einfach positiv getestet sind die Pille einwerfen.

  6. Verstehe nicht wieso man Ungeimpfte so stark ausgrenzt. Ich bin ja nicht weniger ansteckend durch die Impfung und die Chance, dass ich mich anstecke ist was? 13% geringer?
    Man kann mit Anekdoten argumentieren, aber solange ich einen Zettel unterschreiben muss, bei dem ich jegliche Nebenwirkungen in Kauf nehmen muss ohne Ansprüche äußern zu dürfen, kann ich jeden Ungeimpften verstehen.

    • Es geht darum unser Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren. Es gibt nur soviele Intensivbetten und bei maximaler Auslastung reicht das Personal eh nicht aus. Wenn also die ganzen Betten durch Covid-Intensivpatienten belegt sind, sind keine Plätze mehr da für andere Leute, die Krankheiten/Bedürfniosse haben, gegen die es keine Impfungen gibt.

      Stell dir vor deine Frau/Kind benötigt ein Intensivbett, aber es ist keins da weil alle mit ungeimpften Covid-Patienten belegt sind – deswegen werden Impfverweigerer (NICHT Leute, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können!) völlig zurecht angegangen, weil es eben ein Unding ist sich derart assozial zu verhalten.

      • Dann verstehe ich nicht, warum ich als jemand der sich impfen lässt, das volle Risiko bei Nebenwirkungen tragen soll. Man ruft jeden dazu auf sich impfen zu lassen, aber habe ich schwerwiegende Nebenwirkungen nach der Erstimpfung, steh ich da.

    • Keine Ahnung, was du da aufgeschnappt hast, aber für die Impfung muss man keinen Haftungsausschluss unterschreiben. Es ist bundeseinheitlich geregelt, dass der Staat für die Versorgung von Impfschäden aufkommt.

  7. Gute Frage. Also wenn es den Ungeimpften richtig dreckig geht, denke ich schon, dass die Meisten die Pille wohl nehmen würden. Ungeimpfte sind ja nicht alles Spinner.
    Aber dein Denkansatz ist schon spannend. Eigentlich sollte man sich freuen, dass es so eine Pille (wenn sie denn funktioniert) gibt. Warum auch nicht. Aber falls sich dann wirklich weniger impfen lassen? Ich habe ehrlich keine Einschätzung dazu.

    • Also wer sich jetzt noch nicht Impfen lässt, obwohl es medizinisch möglich wäre, ist entweder faul oder dumm, bzw. verblendet.

  8. Also wenn das wirklich so gut wirkt freu ich mich.. Ich muss dazu sagen das ich eine Phobie vor Spirtzen habe.. Ich würde mich gerne Impfen lassen aber alleine der gedanke an eine Spritze (egal was drinne ist oder Blut abnehmen) lässt meinen Puls auf 180+ ansteigen mit Hyperventilieren etc… Deswegen freue ich mich auf sämtliche alternativen so lange ich noch keinen Therapieplatz gefunden habe…^^

    • In diesem Angstboot sitze ich auch ein Stück, ich mag einfach keine Nadeln. Wahrscheinlich ein Trauma aus der Kindheit. Habs aber trotzdem durchgezogen. Muss sagen, ich hab den Stich nicht mal gemerkt, der Durchmesser der Kanüle ist so winzig, das muss man erstmal begreifen.

      Setzen, Piks, aufstehen. Die Zeit die du gebraucht hast um die drei Wort zu lesen, waren Vergleichbar mit der Zeit die es tatsächlich braucht. In der zweiten Runde wusste ich daher schon was mich erwartet und bin total entspannt rein und wieder raus. Angst vor Spitzen hab ich wohl immer noch aber wenn nur noch diese Dinger verwendet werden würden, dann hätt ich kein Problem mehr damit.

  9. Würde mir wegen der Impfgegner in dem Fall gar nicht solche Sorgen machen. Erstaunlicherweise sind die Medikamenten oftmals gar nicht so abgeneigt, die verstehen nur das Prinzip hinter einer Impfung nicht, nach dem Motto: „Hä, ich bin doch gesund, warum soll ich mir da was spritzen lassen, da steckt doch mehr dahinter 1!1“

    Aber grundsätzlich hast du natürlich recht. Alles, was die Pille kann, kann die Impfung auch. Einen großen Vorteil sehe ich aber für Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Das sind auch die Einzigen, um die es mir gerade Leid tut. Kenne aber z.B. zwei Leute persönlich, die aufgrund von Autoimmunerkrankungen sich nicht impfen lassen können, obwohl sie es gerne täten. Gleichzeitig haben die aber auch noch ein höheres Risiko für einen schweren Corona Verlauf, also die doppelte Arschkarte.

    Ein weiterer Vorteil des Medikaments könnte sein, dass es – anders als die Impfung – keine „Vorlaufzeit“ braucht, bis es seine Wirkung entfaltet. Wenn man sich heute gegen Corona impft, dauert es noch gut sechs Wochen bis zum vollen Impfschutz, in der Zeit kann man immer noch schwer erkranken. Die Tablette wirkt hingegen sofort – wenn sie denn tatsächlich wirkt, die Ergebnisse sind ja erst vorläufig.

  10. Naja auch geimpfte können sich infizieren, evtl. hilft die ja in solchen fällen auch und wenn es Krankenhäuser etwas entlastet ist es definitiv ein gewinn.

      • Ja, aber das zusätzlich zur Impfung sollte besonders bei Alten, die ja auch trotz Impfung ein niedriges Risiko haben, dieses nochmal deutlich reduzieren. und das wäre eigentlich richtig nice

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