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Dies ist ein sehr persönlicher Leuchtturm. Ich hoffe, Ihr dreht mir keinen Strick daraus und macht Euch darüber lustig.

Meine Mutter war heute bei uns in Tangstedt zu Besuch. Es war ein rundum gelungener Tag. Sie schafft es gesundheitlich leider nicht, alle zwei Wochen zu kommen. Daher sind diese Tage sowohl für meinen kleinen Sohn als auch für mich immer besonders. Meine Mutter heißt mit Vornamen Karin. Leo kann aber das Wort Karin noch nicht richtig aussprechen, daher nennt er sie immer „Oma Kaki“. Allein wenn ich diese zwei Worte aus seinem süßen Mund höre, erfüllt mich das mit einem Glücksgefühl – meiner Mutter geht es übrigens ähnlich.

Ich habe meine Mutter heute zum ersten Mal seit ca. drei Monaten gesehen. Der Grund, warum sie so lange nicht kommen konnte, war ein gebrochener Arm. Da meine Mutter nächstes Jahr 80 wird, geht sowas natürlich nicht mehr spurlos an ihr vorbei. Obwohl das jetzt schon relativ lange her ist, kann sie trotz Reha den Arm immer noch nicht wieder zu 100% normal bewegen.

Ich kannte meine Mutter stets als super-agile „junge“ ältere Dame, aber Corona und das letzte Jahr haben ihr ein wenig zugesetzt. Als sie heute mit Leo im Park Fußball gespielt hat, ist sie bei einem Schuss ausgerutscht und gefallen. Da ich neben ihr stand, konnte ich sie mehr oder weniger auffangen und so Schlimmeres verhindert – Gaming-Reflexe sei Dank. Später hat sie beim Schuhe-Zumachen das Gleichgewicht verloren und auch hier konnte ich sie zum Glück auffangen. Wenn ich ehrlich bin, macht mir das ein wenig Angst.

Im Laufe des Tages hörte ich sie in einem Gespräch mit meiner Freundin sagen (als es um „Leo in zehn Jahren ging“): „In zehn Jahren bin ich schon lange tot!“ – das hat mir echt den Rest gegeben.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir nie große Gedanken gemacht, dass meine Mutter irgendwann nicht mehr da sein könnte. Warum auch? Meine Mutter war stets agil und total auf der Höhe. Da ich eh ein sehr schwieriges Verhältnis zum Thema Tod habe, macht mich die Vorstellung, sie in den nächsten Jahren vielleicht zu verlieren, echt fertig. In meiner teilweise kindlichen Naivität kann ich mir eine Welt ohne meine Mutter gar nicht vorstellen.

Auch wenn sie sehr gut allein sein kann und das auch so kommuniziert, habe ich mir heute vorgenommen, sie wieder mehr anzurufen und sie auch mal wieder im fernen Bremen zu besuchen – wir haben zwar locker 2-3 Mal in der Woche per WhatsApp Kontakt, aber Anrufe und Besuche sind hier natürlich viel persönlicher.

Habt Ihr Euch jemals mit dem Tod Eurer Eltern auseinandergesetzt? Wie geht Ihr damit um?


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17 KOMMENTARE

  1. Je nach Beziehung wird das sehr hart.. mein Schwager hatte damit gerechnet,.dass sein Vater sterben wird weil Krebs und nicht mehr so fit. Seine Mutter Anfang 60 fit wie ein Turnschuh hat sich für den Urlaub impfen lassen und keine 2 Wochen danach ist sie nicht mehr aufgewacht. Völlig out of the blue. Damit ist sie leider ein Einzelfall unter denen die „plötzlich und unerwartet“ gingen.. egal wie und weshalb.. lebe jeden Tag so als wäre es dein letzter

  2. „Habt Ihr Euch jemals mit dem Tod Eurer Eltern auseinandergesetzt? Wie geht Ihr damit um?“

    Jo, meine Eltern hatten in den letzten Jahren beide Krebs, den sie aber beide glücklicherweise besiegt haben. Trotzdem weiß ich, dass ich sie eines Tages beerdigen muss. Das ist der Lauf des Lebens und ich habe da ehrlichgesagt nicht so viel Stress mit. Wenn man ein gutes und langes Leben gelebt hat, dann ist es vollkommen ok, wenn es dann halt vorbei ist. Ich hab aber auch ein recht entspanntes Verhältnis zum Tod.

    Ich habe auch keine Angst vor meinem Tod, wenn ich draufgehe, gehe ich halt drauf. Vor Leiden, Schmerzen usw. davor habe ich natürlich Angst und auch Angst davor, dass meine Eltern irgendwie leiden müssen. Aber soweit sie, wie zum Beispiel mein Uropa, einfach friedlich im Schlaf gehen, hätte ich da kein großes Problem mit (weshalb ich auch sehr großer Befürworter jeder Art von Sterbehilfe bin. Jeder Mensch sollte jederzeit das Recht habn sein Leben zu beenden und sich nicht dafür vor irgendwelchen Leuten rechtfertigen zu müssen).
    Wie gesagt, der Tod ist für mich ein absolut natürlicher Teil des Lebens und wenn man genau drüber nachdenkt, ist es ja eigentlich nur unser eigener Egoismus, der uns da qäult (wie geht es MIR wenn sie weg sind, wie werde ICH mich fühlen?) denn der Tote fühlt nichts, will nichts, er ist einfach nicht mehr.

    Als meine Oma gestorben ist, bei der ich aufgewachsen bin und die mir als Kind eigentlich fast näher war als meine Mutter, habe ich das zum ersten mal gemerkt. Ich war einfach nicht wirklich traurig, auch wenn ich deswegen ein schlechtes Gewissen hatte, weil ich dachte, dass ich jetzt furchtbar traurig sein muss. Ich bin auch wahrlich kein Psychopath oder so, ich habe durchaus sehr viele Emotionen. Nur der Tod macht mir halt irgendwie nichts aus, ich finde es einfach nicht schlimm zu sterben, insbesondere im hohen Alter. Keine Ahnung warum.

    Bei Kindern ist es was anderes. Letztens ist die jüngste Tochter meines Kumpels an Krebs verstorben, das ist eine ganz andere Hausnummer. Ich glaube mich macht eher fertig, wenn die „natürliche Ordnung“ gestört wird und Eltern zB ihre Kinder begraben müssen. In unserer Familie wird aber seit jeher sehr offen mit dem Thema umgegangen und ich habe die Einstellung sicher auch gewissermaßen „geerbt“.

  3. Meine Eltern sind beide knapp über 60, mein Vater bekommt jetzt neue Hüften. Als ich ende September einen Tag da war und einen normal echt fitten Menschen so gesehen habe hat mich das hart getroffen. Man fängt dann an sich Gedanken zu machen. Und ja ein Leben ohne meinen Vater vorzustellen ist schwer auch wenn wir kaum Kontakt haben.

    Mit dem Tod habe ich auch kein gutes Verhältnis, bei meinem Opa musste ich damals mit kA 12 oder so es meiner Familie sagen weil wir gerade unser Monatliches Alle kommen zu meiner Oma in den Garten Fest hatten. Bei meiner Oma war es abzusehen, ich war drei Monate vorher noch zwei Wochen zu Besuch bei Ihr und das war echt schlimm wenn deine eigene Oma 10 Anläufe braucht deinen Namen zu finden. Als ich dann im Oktober von Ausbildung auf Urlaub nach Hause kam bekam ich die Info noch bevor ich bei meinen Eltern im Haus war sozusagen direkt an der Türschwelle. Zum Glück hatte ich damals einen echt guten Freund mit dem ich dann glaube den Rest des Abends telefoniert habe.

    Inzwischen werde ich nächstes Jahr 40 und weiß das meine Eltern irgendwann sterben, natürlich hoffe ich das sie noch mindestens 90 werden aber man weiß ja nie. Die größte Angst die ich habe ist das es wie bei meiner Oma abläuft, die Familie sich zerstreitet und auseinander fällt.

    Steve genieße die Zeit mit deiner Mutter, ich habe zb nicht die Chance öfter als Urlaub nach Norden zu fahren, dementsprechend sehe ich wenn Sie das möchten meine Eltern erst im April frühstens wieder.

  4. Hey Steve,
    das Gefühl ist mehr oder weniger normal. Ich habe am 02.09. (einen Tag vor meiner Hochzeit) meinen Vater verloren. Ich habe mich tatsächlich lange mit diesem Umstand beschäftigt, da er schon seit einigen Jahren Frührentner war und es quasi keine Krankheit gab, die er nicht hatte. Seit Corona, hat er seine Wohnung nicht mehr verlassen und wir waren mindestens einmal die Woche für ihn einkaufen.

    Ich hatte ein sehr ambivalentes Verhältnis zu meinem Vater. Die Kindheit war nicht schön und wir hatten zwischenzeitlich auch längere Zeit keinen Kontakt. E war die meiste Zeit seines Lebens ein cholerischer Egoist. Allerdings hat ihm sein Zustand in den letzten Jahren eine völlig andere Perspektive eröffnet. Meine Frau und ich, waren zum Schluss fast die letzten Menschen, die ihm im Leben geblieben waren. Er war sehr dankbar, für alles was wir in den letzten Monaten und Jahren für ihn getan haben. Wir wissen wirklich, dass er uns liebhatte.

    Trotz dieser vorhersehbaren Entwicklung und der durchwachsenen Vergangenheit, hat mich der Tod meines Vaters hart aus der Bahn geworfen. Klar, könnte es sein, dass es auch an dem Zeitpunkt lag. Unmittelbar vor der Hochzeit sollte man sich eigentlich freuen und nicht trauern müssen… Aber irgendwie hat er es seinen Lebtag geschafft, dass er im Mittelpunkt stand. Also evtl. auch ganz passend…

    Ich war nach der Hochzeit 6 Wochen krankgeschrieben. Ich war innerlich mit Trauerarbeit, Namenänderungsstress, Erbgekappel, und Organisatorischem einfach nur überfordert. Ich bin so froh, dass meine Frau keine ganz so tiefe Bindung zu meinem Vater hatte und es recht leicht für sie war. Ohne meine Frau hätte ich diese Zeit nicht so „schnell“ hinter mir lassen können.

    Es gibt derzeit Momente, in denen ich den verinnerlichten Impuls habe, mich bei meinem Vater zu melden. Wir sind nach der Hochzeit für 5 Tage an die Ostsee gefahren. Einige Wochen zuvor hatte er uns zwar den Fahrzeugbrief seinen Autos gegeben, da er „ja eh nicht mehr fahren kann“, aber für mich war es immer noch sein Auto. Als wir in Damp ankamen, war der erste Gedanke: „Jetzt schreibst du Papa, dass wir heil angekommen sind“…

    Auch hatte er ein großes technisches Wissen. Z.B. ist meine Schwiegermutter vor ein paar Monaten umgezogen. Wir standen vor dem Problem, dass wir einen Gasherd abbauen und entsorgen mussten. Auf was muss ich achten? wo stelle ich das Gas ab? Muss ich das Gas abstellen? Ich ruf mal meinen Vater an, der weiß das!
    Solche Situationen wird es, aus Erzählungen der Familie, wohl das ganze Leben lang geben. Ich hoffe nur, dass mir diese dann nicht mehr jedes Mal feuchte Augen bescheren.

    Ich bin jetzt 34. Meine Mutter wird nächstes Jahr 60 und mein Vater war 62. Ich habe noch 3 von vier Großeltern im alter von 80 bis 92. Das Bewusstsein, dass im Idealfall alle von denen vor mir/uns gehen und wir irgendwann „die Alten“ sind, macht mir Angst.
    Es passiert was Wichtiges oder ich gehe mit einer Entscheidung schwanger? Ruf ich mal Mama, Oma oder Opa an und hole mir ne dritte Meinung ab.

    Irgendwann werde ich angerufen und werde um Rat gefragt. Dabei habe ich doch zum jetzigen Zeitpunkt genug Zweifel an meinem eigenen Leben und den Entscheidungen, die ich regelmäßig zu treffen habe.

    Allerdings habe ich auch ein wenig Hoffnung. Im Idealfall überlebt man seine Eltern und das haben vor uns auch schon Milliarden von Menschen durchgemacht. Die meisten schaffen es, das ganz gut zu verknusen. Warum sollte ich das nicht auch schaffen?

    Darüber hinaus glaube ich persönlich daran, dass man sich auch später wiedersehen wird. Daher macht es mir den Umstand ggf. etwas leichter.

    Jeder muss selbst den Weg für sich finden mit einem Verlust umzugehen. Allerdings bekommen das fast alle Menschen recht gut hin. Also lasst uns ein Tag nach dem anderen Leben und ihn mit den Leuten teilen, die (noch) an unserer Seite sind.

  5. Geniesse die Zeit die Ihr noch habt, egal wie lange das noch sein mag. Bis morgen oder 20 Jahre. Wichtig ist nur, dass du nicht wenns soweit ist, da stehst und dir sagen musst, hätte ich doch nur…

    Ich bin auch eher ein Mutter Kind, der Gedanke meine Mutter zu verlieren ist sehr schwer, auch wenn ich weiss, dass das der Lauf des Lebens ist.

  6. Ich kann dir nur einen Tipp geben. Genieß die Zeit mit deiner Mutter. Vor allem lass Leo die Zeit mit seiner Oma genießen.

    Omas begleiten uns leider einen viel zu kurzen Teil unseres Lebens. Und das sage ich, der gerade mit 31 Jahren seine Oma verloren hat. Omas verdienen es ewig zu leben.

    Ich habe mir auch nie wirklich vorstellen können, dass meine Oma irgendwann nicht mehr da sein wird. Auch bei meinen Eltern kann ich mir das so garnicht vorstellen. Die sind zwar beide „erst“ knapp über 60 und zum Glück bei bester Gesundheit, aber trotzdem macht mit der Gedanke absolut fertig.

    Rückblickend denke ich mir nun, dass ich gerne viele Momente mit meiner Oma noch viel intensiver hätte schätzen und auskosten müssen. Auch wenn das natürlich irgendwo unsinnig ist, aber Rückblickend sieht man ja vieles immer anders.

    Meine Frau und ich haben letztes Jahr im Herbst geheiratet. Da ging die 2. Corona Welle los und wir haben kurz überlegt, dass alles erstmal abzusagen und ein Jahr später zu machen. Zum Glück haben wir uns aber dann für die Feier entschieden. Wir haben normal im kleinen Familienkreis gefeiert und es war absolut schön. Für meine Oma war es auch einer der schönsten Tage ihres Lebens, wie sie mir kurz danach sagte.

    Im diesem Frühjahr ist sie überraschend und sehr schnell verstorben, was mich total mitgenommen hat. Ich versuche darin zwar das Positive zu sehen und zwar, dass sie keine lange Krankheit hatte und bis fast zum Schluss noch sehr fit war.

    Nach dem Tod meines Opa vor zwei Jahren wollte sie sogar wieder Bus Reisen und Ausflüge machen, was sie all die Jahre davor nicht konnte, weil sie ihn großteils mit gepflegt hat und ihn auch nicht alleine lassen wollte. Leider hat Corona ihr das schlussendlich verwehrt, da sie aufgrund der ganzen Lockdowns vor allem als Risikopatientin nicht mehr wirklich aus dem Haus durfte. Dieses Jahr mit Impfung wollte sie dann endlich wieder was machen und auch endlich ihren Reise Gutschein einlösen, den sie von uns vor zwei Jahren zu Weihnachten bekommen hat :/

    Ich bin aber so froh, dass sie diesen tollen Tag noch gemeinsam mit uns feiern konnte und es genießen konnte. Deshalb sollte man jeden Tag und jeden Moment mit seinen Liebsten wirklich genießen. Man kann einfach nie wissen, wie viele Geburtstage oder z.B. Weihnachtsfeste man noch zusammen feiern kann.

  7. Puh.. bei mir leider vergleichsweise aktuell.
    Alsoooo.. vor 10 Jahren war ich schwer depressiv mit suizidalen Tendenzen. Ich konnte es aber nie tun, weil ich genau wusste dass mein Vater es nicht verstehen und dass ihn das völlig kaputt machen würde wenn ich nicht mehr da wäre. Ich hatte damals große Angst ihn zu verlieren weil ich wusste dass es dann nichts mehr gäbe was mich halten würde.
    Nun, seitdem habe ich mein Leben auf Links gekrämpelt, habe stark abgenommen, lebe deutlich gesünder und zu guter Letzt habe ich nach langer Arbeitsunfähigkeit eine Ausbildung in meinem Traumberuf begonnen, welche ich vor 5 Monaten erfolgreich beendet habe.
    Vor 6 Monaten, 3 Tage nach meiner theoretischen Prüfung, ist mein Vater völlig unerwartet verstorben.
    Als mitten in der Nacht der Anruf der Ärztin kam ich solle bitte sofort ins Krankenhaus da er zu diesem Zeitpunkt bereits im künstlichen Koma lag und die Nacht vermutlich nicht überstehen wird, da saß ich eine gute halbe Stunde auf meinem Bett, nicht weinend oder so, ich konnte die Situation überhaupt nicht begreifen, das war völlig surreal. Als mir die Situation bewusst wurde konnte ich gar nicht schnell genug bei ihm ankommend.
    Ich war einfach nur am Ende. Meine praktische Prüfung habe ich 2 Wochen später nur mit viel ach und Krach hinter mich gebracht, aber es hat gereicht.
    Ohne ihn wäre ich nicht wo ich heute bin, und nicht einmal mehr hier. Ich Sehne mich danach ihn eines Tages wieder zu sehen, aber heute kann ich von mir selbst überzeugt sagen dass das hoffentlich noch lange hin sein wird.
    Ich vermisse ihn sehr

  8. Hab gerade eine ähnliche Situation, etwas ernster vielleicht sogar. Mein Großvater – du kennst ihn aus meinem Fanhörspiel von vor ganz langer Zeit – war immer mein bester Freund, hat noch mit fast 80 mit mir im Garagenhof Hockey gespielt, hat bis heute super Blutwerte und war bis vor kurzem auch in Sachen Gartenarbeit kaum zu bremsen.
    Dieses Jahr wird er nun 90. Seit drei Wochen hat er nun ein schweres Gleichgewichtsleiden, muss sich deshalb stark einschränken, und all das nagt extrem an ihm. Meine Oma – die Sturmwind-Omi aus Allimania Classic – fängt zum ersten Mal an sich Dinge wie das Telefon erklären zu lassen, was früher für sie immer seine Aufgabe war. Und darüber nachzudenken warum sie das nun nach all der Zeit versucht tut noch mal extra weh.
    Ich dachte auch immer, dass die beiden eben altern, aber eben so wie ich, jedes Jahr ein bisschen. Darüber nachzudenken wie es jetzt wohl weiter geht fällt mir schwer. Natürlich wünsche ich mir dass es nur ein Moment ist, dass der nächste Arzt die Lösung findet und es dann weiter geht wie bisher. Dass das nicht sicher ist weiß ich auch, aber einen anderen Ausgang habe ich mir bisher einfach noch nie ausgemalt.
    Ich glaube man kann sich noch so früh denken, man müsse sich gedanklich vorbereiten, aber dann ist man trotzdem nicht bereit.

  9. Ich selbst war ja in einen Podcast von dir zu Gast und habe die ein und andere Geschichte zu meiner Mutter erzählt, aber selbst nach dem allen habe ich vor dem Moment wahnsinnig Angst

  10. Steve. Halt einfach die Fresse!

    Ich will nichts über dieses Thema lesen. NIEMALS!
    Das macht mich wirklich und ehrlich fertig. Meine Mutter *MUSS* ewig leben. Punkt, nicht verhandelbar.

    Meh. Scheiss Thema 🙁

    PS:
    Ja, ich kann wirklich gut mit dieser Thematik umgehen….

  11. Ich persönlich finde es immer sehr schwierig über das Thema zu reden, da es doch sehr Emotional ist und man aktiv über das ableben derer redet, die einen das ganze Leben lang begleitet haben.
    Um deine Frage zu beantworten, ja. Ich habe mit meinen Eltern auch schon über den Tod gesprochen und sie haben den Wunsch geäußert sich über der See verstreuen zu lassen.
    Es hat sich für mich halt einfach komplett komisch angefühlt, über mein eigenen Tod habe ich mir allerdings noch keine Gedanke gemacht.
    Obwohl es eigentlich schneller vorbei sein kann als einem Lieb ist.
    Habe Personen aus meiner Altersgruppe gekannt die jetzt mittlerweile nicht mehr Leben, da ist diese Emotion natürlich nicht so stark als bei Verwandten wie oben geschrieben.
    Ich war mittlerweile auf 4 Beerdigung, wovon 2 letztes Jahr stattfanden und davon war eine Beerdigung Firmen bedingt da ein Mitarbeiter unglücklich verstorben ist.
    Die andere war von meiner Oma Väterlicherseits, die Beerdigung an sich war nicht schlimm da ich mich in Griff habe. Das Beerdigungsunternehmen, wo wir die Beerdigung veranlasst haben, haben seit etlichen Jahren ein Gebäude wo man sich von den frisch Verstorbenen noch verabschieden konnte.
    Bei mir war es dieser Punkt wo es am schlimmsten war, die Leiche zu sehen, die fein zu Recht gemacht wurde und im Sarg auf gebart. Friedlich Schlafend als würde sie jeden Augenblick die Augen aufschlagen. Habe die Bilder noch im Kopf als wäre es gestern.

  12. Ich verstehe dich da voll und ganz Steve. Ich habe vor ca 3 Jahren beide Eltern verloren, in relativ kurzem Abstand, und ich glaube richtig gewöhnen kann man sich daran nicht.
    Nutze jede Chance für dich und deinen Sohn Zeit mit ihr zu verbringen, vielleicht auch den ein oder anderen Moment auf Video festhalten.

  13. Das Thema Tod trifft, zumindest in diesem Kontext, bei mir ja auch immer einen Nerv, aber das fühle ich besonders.
    Meine Mutter war immer ein Wirbelwind und da ich ja meinen Vater recht früh verloren habe, war sie auch einfach immer „da“ (bzw. ist immer da). Aber wenn man dann so beiläufig vor ein paar Jahren erfährt, dass sie sich durch irgendeine Kleinigkeit ihre Hand ruiniert hat und jetzt ihre rechte Hand nicht mehr richtig benutzen kann, schockt einen das schon sehr. Zum Glück aber erspart sie uns dieses „in zehn Jahren bin ich eh nicht mehr“, denn tbh ist das etwas, was ich weder von meinen Eltern noch von meinen Großeltern hören möchte.

    Ich bin ehrlich, mich nimmt allein der Gedanke mit. Als Kind habe ich wahnsinnig viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht, gerade mein Opa war immer einer meiner ganz großen Helden, der Mann der mir die Welt erklärt. Ich bin ja nun doch sehr weit weg vom Thema Kinder, aber trotzdem halte ich mir immer wieder vor Augen, dass meine Kinder (sollte ich je welche haben) nie meinen Vater kennen lernen werden. Und wenn ich mich nicht ein wenig beeile, lernen sie vielleicht auch meine Mutter nicht mehr so kennen, wie ich das gerne hätte.

  14. Komisch das du dieses Thema genau an dem Tag ansprichst an dem ich meinen Vater mit gerade mal 60 Jahren heute zu Grabe getragen habe. (Ich habe seine Urne zum Grab getragen).

    Ich kann dir nur einen Tipp geben: Leg die jugendliche Naivität ab, ich ärgere mich jeden Tag das ich immer gedacht habe das alles gut wird und nie ein letztes Gespräch mit ihm führen konnte. Mein Vater war für mich wie ein bester Freund und ich vermisse ihn jeden Tag aufs neue. Es gibt für mich aktuell nichts schöneres als die Erinnerung, ohne Videos würde sogar seine Stimme schon langsam anfangen zu verblassen.

    Es geht schneller als du denkst, nutze die Minuten und sag deiner Mutter alles was dir auf dem Herzen liegt, ich werde dazu leider nie die Chance bekommen.

    Papa ich werde dich für immer lieben <3

    • Kann dir nur mein tiefes Beileid aussprechen.
      Aber wenn es dir der schwächste aller Trosts ist: Mein Vater ist jetzt seit bald 15 Jahren tot, ich kann immer noch hören wie er sagt „das ist ja das schizophrene“.
      Wenn ich das in seinem Tonfall nimmer hören kann, dann weiß ich, das ich alterssenil geworden bin.

  15. Hör bloß auf….

    Das Thema macht mich fertig. Hier halt meine Schwiegereltern, die einfach quasi meine Eltern sind. Sind jetzt Anfang 70 und man merkt, wie es körperlich langsam bergab geht..

    .. das wird uns zerreißen, wenn es irgendwann (hofentlich erst in vielen vielen Jahren) soweit ist. :`-( Die beiden sind ein Fixpunkt in unserem Leben…

  16. Das mit den in zehn Jahren bin ich tot, konnte ich mir 20 Jahre lang anhören…

    Schaff Leo so oft es geht da hin, Ältere müssen Beschäftigt werden, dann gehen die auch nicht.

    Meine Oma hat sich auch mit 80 den Arm gebrochen und ist dieses Jahr 100 geworden, aber hats nun auch geschafft 🙂

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