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Activision Blizzard CEO Bobby Kotick claimed to be in the dark about widespread allegations of sexual harassment and discrimination that surfaced at the company earlier this year, but according to a new bombshell report by The Wall Street Journal, Kotick wasn’t just aware of the misconduct, he was also involved in ignoring or downplaying the mistreatment of women. (Via)

Durch eine vor einigen Monaten in Kalifornien gestartete Klage gegen Activision Blizzard ist der Fangemeinde mittlerweile recht deutlich bewusst, dass bei diesem Unternehmen über das letzte Jahrzehnt nicht unbedingt alles fair und unproblematisch zugegangen ist. Beschwerden über sexuelle Belästigung, Diskriminierung, eine Frat Boy Kultur und anderes problematisches Verhalten wurden wohl regelmäßig eingereicht und viele Manager haben die Verantwortlichen aktiv beschützt. Bisher behauptete Activision Blizzard CEO Bobby Kotick in allen seinen Stellungnahmen und Schreiben, dass er nicht über diese Probleme informiert war und das Ganze hinter seinem Rücken ablief.

The Wall Street Journal: Over the years, Mr. Kotick himself has been accused by several women of mistreatment both inside and outside the workplace, and in some instances has worked to settle the complaints quickly and quietly

Interessanterweise wurde heute nun aber ein neuer Bericht von The Wall Street Journal veröffentlicht, der diese bisherige Aussage von Kotick recht eindeutig als eine Lüge bezeichnet. Laut diesem Artikel wusste der CEO von Activision Blizzard nicht nur über diese Zustände Bescheid, sondern er legte in der Vergangenheit ebenfalls solch problematisches Verhalten an den Tag. Wenn diese Anschuldigungen korrekt sind, dann lässt das Ganze die bisherigen Aussagen von Kotick auf jeden Fall in einem anderen Licht erscheinen. Zusätzlich dazu listet der Artikel eine Reihe von neuen Anschuldigungen gegen verschiedene ehemalige Mitarbeiter auf und er liefert uns mehr Informationen zu dem Ausstieg von Jen Oneal Die folgenden Punkte wurden unter anderem von dem Beitrag des Wall Street Journals aufgeführt.

  • Im Jahr 2006 hat Kotick angeblich eine Assistentin von ihm belästigt und sie per Voicemail mit dem Tode bedroht. Laut Activision hat sich Bobby nach dem Vorfall direkt entschuldigt.
  • Im Jahr 2007 hat er einer Flugbegleiterin eines Privatjets aufgrund einer Klasse wegen sexueller Belästigung mit den Worten “I’m going to destroy you” gedroht. Laut Activision ist dieser Vorfall nie passiert.
  • Im Jahr 2020 haben 30 weibliche Angestellte aus dem eSports-Bereich von Activision eine Mail an die Abteilungsleiter geschickt. In dieser Nachricht beschwerten sie sich über ungewollte Berührungen von anderen Mitarbeitern, problematische Kommentare und den Ausschluss von wichtigen Besprechungen des Teams. Laut dem Bericht wurde Kotick über diese Mail informiert und Activision hat daraufhin ein Training für die Team Manager eingeführt.
  • Technology Chief Ben Kilgore wurde im Jahr 2018 wegen sexueller Belästigung entlassen. Trotzdem hat Michael Morhaime ihn in einer Mail positiv gelobt und für seine Arbeit gedankt.
  • Javier Panameno von Sledgehammer Games wurde der Vergewaltigung einer Frau und der Belästigung einer zweiten Frau beschuldigt. Eine der Damen hat beide Vorfälle im Jahr 2017 gemeldet. Activision Blizzard hat den Vorfall angeblich nicht untersucht und Javier Panameno erst ein Jahr später aufgrund einer Mail von den Anwälten der betroffenen Mitarbeiterinnen gefeuert. Activision hat sich außerhalb des Gerichts mit den Frauen geeinigt und Kotick hat diese Probleme scheinbar dem Vorstand verschwiegen.
  • Dan Bunting war bis zum aktuellen Monat der Co-Head von Treyarch. In 2017 wurde er ebenfalls der sexuellen Belästigung beschuldigt. Im Jahr 2019 hat eine interne Untersuchung die Entlassung von Bunting vorgeschlagen. Laut dem Artikel hat Kotick in dieser Sache eingegriffen und die Entlassung des Problemfalls verhindert. Bunting musste deswegen nur an Beratungen und Training teilnehmen. Activision sagte zu der Situation: „After considering potential actions in light of that investigation, the company elected not to terminate Mr. Bunting, but instead to impose other disciplinary measures.“ Die Entlassung gab es erst  im Jahr 2021 nach der Nachfrage des Wall Street Journals.
  • Jen Oneal war bis vor Kurzem eine der zwei Führungspersonen von Blizzard Entertainment. Vor einigen Wochen ist sie allerdings bei dem Unternehmen ausgestiegen. Dem Artikel zufolge hat Oneal vor der Aufgabe in einer Mail Bedenken dazu geäußert, dass sich die Firma tatsächlich ändern kann. Den Angaben aus dieser Nachricht zufolge hat Jen Oneal weniger verdient als ihr Gegenstück Mike Ybarra und sich deswegen diskriminiert gefühlt. Dieser Umstand lässt wirklich Zweifel an den Versprechungen von Activision Blizzard zu. Zusätzlich dazu wurde sie in ihrer Anfangszeit bei der Firma selbst belästigt.  Ansonsten erinnert sich Jen Oneal an eine Party aus dem Jahr 2007 bei einem Activision Studio. Dort haben leicht bekleidete Damen an Stangen getanzt und ein DJ forderte die weiblichen Gäste regelmäßig dazu auf sich zu betrinken, um den Abend der männlichen Gäste angenehmer zu gestalten.

Mittlerweile gibt es auch eine offizielle Stellungsnahme von Activision Blizzard zu diesem neuen Artikel des Wall Street Journals. In dieser Nachricht betont die Firma wie enttäuscht sie von dem Artikel sind, weil er den Lesern ein falsches Bild von dem Unternehmen und dem CEO vermittelt. Laut dieser Erklärung hat Kotick immer darauf reagiert, wenn ihm Vorfälle gemeldet wurden. Zusätzlich dazu ignoriert die Zeitung einfach alle Verbesserungen, die der Publisher in den letzten Wochen durchgeführt hat und welche Pläne für kommende Verbesserungen sie aufgestellt haben. Dazu gehört unter anderem eine Nulltoleranzpolitik für problematisches Verhalten.

Man muss Activision Blizzard fairerweise zugestehen, dass die Firma in den letzten Wochen tatsächlich bessere Regeln für problematisches Verhalten und sogar Leiharbeiter aufgestellt hat. Allerdings sind diese Verbesserungen nur aufgekommen, weil die Firma erwischt wurde, es so viel enorm negative Berichterstattung gab und sie ihren Ruf etwas verbessern wollten. Ich würde das von dem Wall Street Journal präsentierte Bild der Firma also durchaus als korrekt einstufen. Zumindest in den vergangenen 10 Jahren. Die Sache mit Jen Oneal lässt mich ernsthaft an den Absichten des Unternehmens zweifeln, weil man scheinbar weiterhin versucht jeden noch so kleinen Vorteil auf Kosten der Mitarbeiter auszunutzen und die Verbesserungen dadurch einfach nur oberflächlich wirken. Richtige und ernst gemeinte Anpassungen sehen anders aus. Da dieser Bericht sich auch negativ auf den Aktienkurs von Activision Blizzard ausgewirkt hat und derzeit niemand wirklich zufrieden ist, könnte das Ganze bald ernsthafte Konsequenzen für Kotick haben. Manche Leute rechnen aktuell mit einem baldigen Wechsel des CEOs und einem Ausstieg von Kotick. Solch ein Wechsel wird derzeit von vielen Mitarbeitern vorgeschlagen, die heute unter #actiblizzwalkout eine Demonstration gegen Bobby organisieren.

Die Reaktion von Activision Blizzard:

We are disappointed in the Wall Street Journal’s report, which presents a misleading view of Activision Blizzard and our CEO. Instances of sexual misconduct that were brought to his attention were acted upon. The WSJ ignores important changes underway to make this the industry’s most welcoming and inclusive workplace and it fails to account for the efforts of thousands of employees who work hard every day to live up to their – and our – values. The constant desire to be better has always set this company apart.

Which is why, at Mr. Kotick’s direction, we have made significant improvements, including a zero-tolerance policy for inappropriate conduct. And it is why we are moving forward with unwavering focus, speed, and resources to continue increasing diversity across our company and industry and to ensure that every employee comes to work feeling valued, safe, respected, and inspired. We will not stop until we have the best workplace for our team.


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3 KOMMENTARE

  1. Zum Glück hat Bobbele genug Scheine um seine Tränen wegzuwischen.
    Macht eh keinen Unterschied ob er geht oder nicht. Hier gehts um Geld.
    Jeder der wirkliche Änderungen erwartet ist ein Träumer.

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