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Yesterday’s report about the ongoing work stoppage at Activision Blizzard also noted that some employees at the publisher appeared to be ramping up efforts to unionize. While it’s not clear at this point how widespread or successful those efforts are, it was enough to get the attention of company management: An internal message from Activision Blizzard chief administrative officer Brian Bulatao warns employees that voting for a union could be bad, actually. (via)

Am vergangenen Wochenende wurde ungefähr einem Dutzend temporären Mitarbeitern des zu Activision Blizzard gehörenden Studios Raven Software mitgeteilt, dass man das Versprechen auf eine feste Anstellung nicht einhalten kann und diese Personen nun doch entlassen muss. Dieses von Mitarbeitern als unfair eingestufte Verhalten hat in den letzten Tagen zu mehreren Walkouts und Demonstrationen geführt, die mit jedem vergangenen Tag weiter gewachsen sind. Zusätzlich dazu hat die ABK Workers Alliance ihre Bemühungen verstärkt, eine Gewerkschaft zu gründen und bereits Berechtigungskarten zu einem Beitritt an viele verärgerte Mitarbeiter von Activision Blizzard verteilt.

Da Gewerkschaften in den USA gar nicht gerne gesehen werden, haben diese Bemühungen in den letzten Tagen einige durchaus erwähnenswerte Reaktionen der Firmenleitung hervorgerufen. Das Unternehmen hat erst einmal betont, dass 500 temporäre Mitarbeiter vor Kurzem zu festen Angestellten befördert wurden und Gehälter in allen Bereichen gestiegen sind. Zusätzlich dazu hat Chief Administrative Officer Brian Bulatao eine sehr interessante E-Mail an die Mitarbeiter des Unternehmens verschickt.

In dieser Nachricht erwähnt Brian Bulatao zwar das Recht von Mitarbeitern eine Gewerkschaft zu gründen, aber der Fokus liegt recht eindeutig darauf die negativen Aspekte solch einer Gruppe hervorzuheben. Das Ganze liest sich wie eine Nachricht, die Mitarbeiter auf die eine oder andere Weise von diesen Plänen abringen soll. Selbstverständlich sehen viele Mitarbeiter der Firma diese E-Mail als ein Problem, weshalb das Ganze mittlerweile in den sozialen Netzwerken auch ziemlich zerrissen wurde. Einige Leute sehen das Ganze als subtile Drohungen gegen die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft an und fühlen sich deshalb nur noch stärker motiviert. Zusätzlich dazu stellen sich viele Angestellten die Frage, warum die Firmenleitung solch eine negative Nachricht verschickt, wenn sie doch angeblich für positive Verbesserungen für ihre Angestellten sind und sich bessern möchten. Solch eine Nachricht passt nicht zu den bisher gemachten Versprechungen.

Laut den Nachrichten in den sozialen Medien scheint kein Mitarbeiter von Activision Blizzard froh darüber zu sein, dass die Firmenleitung trotz ihrer Versprechungen so negativ auf eine Gewerkschaft reagiert. Die E-Mail ist für viele Menschen eine Reaktion, die man von der problematischen Firma von vor einigen Monaten erwartet hätte. Es ist wirklich schwer nachzuvollziehen, warum solch ein Schreiben für Activision Blizzard eine gute Idee darstellte. Schließlich war die Verbreitung dieser Mail von Anfang an eine recht eindeutige Sache und auch die negativen Reaktionen der Mitarbeiter, der Presse und der Fans waren zu erwarten. Ging man in der Leistung wirklich davon aus, dass das Wecken von Zweifeln an einer Gewerkschaft die erneute negative Berichterstattung wert ist?

Es ist wirklich interessant zu sehen, wie Activision Blizzard in jeder gegebenen Situation gefühlt die Entscheidung trifft, die zu den meisten negativen Reaktionen führt. Gewerkschaften sind in den USA zwar nicht gerne gesehen, aber die Unterstützung solch einer Bewegung würde zumindest für etwas positive Stimmung sorgen und den Eindruck von tatsächlichen Änderungen erwecken. Aktuell scheinen aber die negativen Reaktionen der Firmenleitung dafür zu sorgen, dass sich solch eine Gruppe in diesem Unternehmen etabliert und das Ganze vielleicht sogar in der Branche normalisiert.


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5 KOMMENTARE

  1. Ich denke das die Geschäftsführung das Thema eher langfristig sieht. Klar, die Mail sorgt für schlechte Schlagzeilen, aber die Aufmerksamkeitsspanne der Öffentlichkeit ist doch nur sehr kurz. Würde Diablo 4 morgen in den Vorverkauf starten wären die Verkaufszahlen trotzdem überwältigend. So oder so, über die Mail wird in ein paar Tagen keiner mehr reden. Eine Gewerkschaft dagegen würde langfristig bleiben. Als nehmen die Manager einen kurzfristigen Shitstorm im Kauf im Versuch eine Gewerkschaft langfristig zu verhindern.
    Das heißt nicht das ich das Verhalten gut finde, das soll nur erklären warum meiner Meinung nach Blizzard handelt wie es handelt.

  2. Hatte nicht John Oliver vor einigen Wochen einen Bericht über Gewerkschaften in den USA gemacht? Soweit ich mich erinnere, gibts dort Profifirmen, die im Auftrag des Arbeitgebers so ziemlich alles dafür tun, Gewerkschaftsgründungen zu verhindern. Land of the free …

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