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Exploring Azeroth: Kalimdor is Blizzard’s most recent lore book. Following Zekhan, the ambassador of the Horde, and Rexxar, the famed hunter and hero, the book documents their journey as they travel around the continent of Kalimdor. The book has received a great deal of criticism, specifically for reinforcing negative, harmful, and racial stereotypes in its handling of Horde races and characters – many of which are BIPOC-coded. (via)

In der vergangenen Woche wurde das endlich das im Vorfeld mehrfach verschobene Lore-Buch World of Warcraft: Exploring Azeroth: Kalimdor in der englischen Version veröffentlicht. Dieses Werk ist der zweite Teil der Exploring Azeroth Reihe und dreht sich sowohl um den Kontinent Kalimdor als auch die dort lebenden Völker. Der Fokus liegt dabei allerdings recht eindeutig auf der Horde und den Mitgliedern dieser Fraktion. Während das erste Buch zu den Östlichen Königreichen recht positiv aufgenommen wurde und sogar Lob für seine Hauptpersonen erhalten hat, so erhält World of Warcraft: Exploring Kalimdor aktuell aber sehr viel Kritik und negative Reviews aus der Community.

Dieses von Sean Copeland verfasste Buch basiert auf den beiden Charakteren Zekhan und Rexxar, die gemeinsam durch Kalimdor reisen, viele Gebiete und/oder Rassen besuchen und ihre Erlebnisse schildern. Das Problem ist in diesem Fall aber leider die Art und Weise, wie diese besuchten Orte und Gruppen in dem Buch dargestellt werden. Copeland hat sich nämlich scheinbar dazu entschieden, die in den Anfängen von World of Warcraft vorhanden gewesenen negativen, beleidigenden und teilweise sogar rassistischen Stereotypen der Rassen der Horde beizubehalten und diese Elemente sogar noch zu verstärken. Dadurch werden diese oft mit BIPOC gleichgesetzten Rassen in ein sehr schlechtes Licht gerückt und das gesamte Buch erweckt einen scheinbar sehr unschönen Eindruck.

Einer der größten Kritikpunkte für die Leser des Buches ist wohl die Darstellung von Zekhan. Während dieser Troll im Spiel als ein junger, intelligenter, netter und idealistischer Charakter erscheint, so wirkt er in dem Buch aber ungebildet, voreingenommen und unhöflich gegenüber bestimmten Rassen. Beispielsweise deutet eine Textstelle an, dass Zekhan das Lesen erst durch die Hilfe von Lorthemar Theron erlernt hat. Da viele Quests in WoW auf dem Finden oder dem Studieren der von Trollen verfassten Schrifttafeln in der Spielwelt basieren, ergibt dieses Element im Buch wenig Sinn. Zusätzlich dazu kennt Zekhan trotz seiner Fähigkeiten als Schamane angeblich das Wort „Erosion“ nicht, er äußert sich oft abfällig zu den Goblins der Horde und er macht gemeine Kommentare über die Anstrengungen der Nachtelfen.

Ein weiterer großer Kritikpunkt ist scheinbar die allgemeine Darstellung von Goblins in diesem Buch. Dieses Volk wird oft auf eine sehr negative und stereotypische Weise dargestellt, die zwar zu Beginn von WoW noch ignoriert wurde, aber laut vielen Spielern aktuell nicht mehr zeitgemäß ist. Mit ihrer Optik, ihrer Vorliebe für Gold und einigen anderen Eigenschaften wirken die Goblins von WoW schon ein wenig wie ein antisemitisches Stereotyp. Dieser Umstand ist in diesem Fall problematisch, weil das Buch diese Elemnte scheinbar verstärkt und hervorhebt. Beispielsweise wird den Goblins in dem Werk direkt vorgeworfen eine Wasserstelle vergiftet zu haben. Ansonsten wird der im Spiel eigentlich recht höflich gezeigte Gazlowe in dem Buch deutlich unhöflicher und aggressiver dargestellt. Das Ganze lässt es so wirken, als wären die Stellen für Gallywix geschrieben worden und man hätte nur den Namen ausgetauscht.

Im Großen und Ganzen hat Exploring Azeroth: Kalimdor viele Leser und Fans von WoW enttäuscht. Die alte Lore des Spiels kann einige problematische Elemente und Stereotypen beinhalten, die man heutzutage vermutlich nicht mehr in dieser Form verwenden würde. Der Meinung vieler Fans zufolge sollte neue Lore diese Aspekte der Geschichte nehmen, sie aufwerten und permanent verbessern. Dieses neue Buch verstärkt die Probleme aber und fährt weiterhin die Linie von vor 20 Jahren.

Mit Blick auf die derzeit anhaltenden Probleme von Activision Blizzard ist die Veröffentlichung eines Buches in dieser Form auf jeden Fall keine gute Idee gewesen. Das Ganze wirft ein weiteres negatives Licht auf Blizzard und es erinnert die Leser direkt an das problematische Verhalten einiger verantwortlicher Personen. Der Autor und sein Team hätten zumindest laut den aufgebrachten Lesern die durch die Verzögerungen gewonnene Zeit dafür nutzen sollen, um diese Stereotypen anzupassen, die Charaktere besser darzustellen und das Werk ein wenig von den in den letzten Monaten aufgekommene Kritik an der Firma zu distanzieren. In dieser Form unterstreicht es die Beschwerden vieler Menschen nur noch.

(via)


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24 KOMMENTARE

  1. Keine Ahnung was man da noch zu sagen soll !

    Diese Twitter/Reddit Bubble hat Null aber wirklich Null Ahnung von Fantasy und dem World Building .

    Und demnächst auf Reddit fordern sie das auf LARPS die SL hart durchgreift wenn ein tapferer Ritter “ Tot dem niederen Orkengezücht“ schreit ! Oder was?

    Diese Bubble ist lost einfach nur lost!

  2. Auch wenn das selbst mit 3x auf den Kopf drehen schon meilenweit her geholt ist: Selbst wenn die Vorwürfe alle so stimmen würden und es in Azeroth irgendwie Rassis gäbe: Ja und?

    Hätte Blizzard damit dann jetzt offiziell gegen §1 des SJW-Fantasy-Grundgesetztes verstoßen, nach dem es in Fantasy-Geschichten grundsätzlich keine bösen Charaktere oder Kreaturen geben darf, sondern nur Friedefreude-Eierkuchen mit Wattebällchenwerfen und Diskussionsrunden im Stuhlkreis erlaubt ist?

    Die haben doch echt nicht mehr alle Latten am Zaun, sorry…

    • Gibt auch irl keine „Rassen“. In Europa hat man sich nachn 2. Weltkrieg von dieser Theorie verabschiedet. Weiß nicht wieso der Term in den USA überhaupt noch verwendung findet, alles bewiesener Blödsinn.

      • WoW ist nicht IRL?
        Ich glaub irgendwie geht das Konzept von Fantasy wohl bei einigen SWJ auf ihrem Kreuzzug verloren. Aber gut mit nachdenken ist da teilweise schon lange ziemlich weit her…

      • Ja schön, es geht aber um WoW und nicht um IRL. Und WoW ist nunmal ein Fantasy-Universum, in dem es halt zweifelsohne hingegen verschiedene Rassen gibt, egal ob das einem jetzt passt oder nicht. Ein Ork ist nunmal ein Ork und kein Mensch, da gibts nix dran zu rütteln. Und da kann sich die SJW-Fraktion gerne auch 100x auf den Kopf stellen und fordern, dass man sie jetzt stattdessen als „Human of green Colour“ betrachten soll. Ist halt quatsch. Weil Fantasy und nicht IRL.

        Und wenn es innerhalb dieses Universums entsprechenden Rassismus gibt und der auch loretechnisch vernünftig eingebettet ist und ins Setting passt, warum nicht?

  3. „Der Meinung vieler Fans zufolge“
    „viele Leser und Fans von WoW enttäuscht.“
    „laut vielen Spielern“
    „laut den aufgebrachten Lesern“

    Das liebe ich immer an solchen Artikeln. Es sind natürlich die Fans die das haten, und scheinbar ja alle, wird ja niemand erwähnt der das nicht schlimm finden.
    Warum haben die Journalisten eigentlich nicht die Eier einfach zu sagen dass das ihre eigene Meinung ist? Nene, ist natürlich die der „Spieler“ und „Leser“, man muss ja „objektiv“ berichten.

    • Ähm schau auf Twitter/Reddit? Da gibt es genug Beschwerden und Kritik, die solche Formulierungen rechtfertigen würden. Deshalb habe ich sie gewählt.

      Meine persönliche Meinung zu der Sache: Ich würde sagen, dass Rassismus und Stereotypen in einer fiktiven Story durchaus erlaubt sind. Stört mich eigentlich nicht wirklich. Sollte halt nur einen Sinn haben. Mich stört eigentlich nur, dass die Charaktere in dem Buch anders beschrieben werden als im Spiel und anderen Medien. Dieser Umstand würde das Buch für mich schlecht machen, weil es mit der etablierten Story bricht.

      • Na, Azurios. Du hast manchmal schon einen Hang dazu gerne mal subjektives als objektives darzustellen.

        Oder eben Einzelmeinungen, als Mehrheitsmeinung.

        Nicht zwangsläufig schlimm, bist schließlich kein Journalist, aber ich tolle regelmäßig mit den Augen, wenn du in deinen News zum Fazit kommst.

        • 1. Alles ist irgendwo subjektiv.
          2. Wenn ich eine Mehrheitsmeinung darstelle, dann tue ich das, weil es in der Quelle so war und/oder es tatsächlich viele Reaktionen dieser Art gab.
          3. Du kannst die Beiträge auch ignorieren, wenn sie dich so stören.

  4. Ich poste hier einfach mal einen Gegenkommentar, da ich bei den ganzen anderen hier ansonsten hart das Kotzen bekomme. Ja, es ist Fantasy und ja man sollte es von der wahren Welt trennen. Aber wenn hier ganz klar antisemitisches Stereotyp herangezogen wurden und diese noch von einigen sehr rechten Teilen der Community abgefeiert werden, da stellt sich bei mir die Frage, schämt ihr euch eigentlich gar nicht? Habt ihr aus Verharmlosungen innerhalb unserer Geschichte denn gar nichts gelernt?
    Einmal davon abgesehen, dass Aza schon geschrieben hat, dass die Beschreibungen an vielen Stellen Loretechnisch schlicht keinen Sinn ergeben und manche Völker bewusst in einem schlechten Licht dastehen lassen.

    Aber schön, dass sich hier die üblichen Bekannten so über die Echauffierkultur echauffieren. Besitzt eine gewisse Ironie.

    • Ahja.
      Fantasy Buch lesen und nicht sofort hassen = nichts aus der Geschichte gelernt haben = sich nach einem neuem Reich sehnen und auferstehen lassen.

      Kannst dir nicht ausdenken solche Schlussfolgerungen.
      Selbe Logik das jeder mit dem Rasenmäher auf Leute losgeht weil man gestern Braindead geguckt hat.

  5. also da fällt mir nix mehr ein. möchten sich die leute die probleme mit FANTASY haben bitte einfach aus dieser verkrümeln? danke.

    also wirklich, manche leute müssen sich wohl über das schlechtmachen von irgendwelcher fantasy-lore definieren weil sie sonst nichts haben. muss ein echt trauriges leben sein das die führen..

  6. Ja Mensch, bitte mal alle Charaktere und die Lore sauber waschen. Geht ja gar nicht, dass ein Orc was gegen nen Elfen hat!!!11elf

    #ElvenToo #NotMyWarcraft

    Einfach nur noch peinlich…

  7. Ich hab jetzt nicht alle Passagen gelesen, aber hört sich in Summe für mich so an, als ob der Zeitgeist aus World of warcraft ein World of Kuschelcraft machen will.

    Es gibt in Kalimdor Rassismus und Stereotypen? Nein wirklich?
    Na das darf 2021 natürlich nicht sein. Vor allem wenn Activision Blizzard aktuell so in der Kritik steht, muss alles glatt gebügelt, sympathisch, niedlich, Friede Freue Eierkuchen sein.
    Netflix und die Amazon-Werbung zeigt uns doch wie es geht!

  8. Früher hat man ein Buch gelesen um der realen Welt zu entschwinden.
    Heute versucht die PC Kultur die reale Welt in Bücher zu bringen.
    Wie kommt ma eigentlich beim lesen dazu genau zu wissen was der Schreiber des Buches für Sterotype bedienen wollte und wie seine absicht genau war?
    Ich weiß ehrlich nicht mehr wann die Menschheit verlernt hat nicht in allem was negatives zu sehen.

    • Sehe ich genau so, allerdings würde ich nicht sagen sie versuchen die „reale“ Welt in Bücher zu bringen, sondern eher dass versucht wird die eigene Scheinwelt in Bücher zu bringen, da eine Welt ohne stereotypen und Rassismus leider nicht existiert. (Keine Kritik an dir, lediglich eine kleine Anmerkung)

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