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Activision Blizzard COO Daniel Alegre has written a letter to employees regarding the company’s commitment to transparency and increasing the percentage of women and non-binary people in the workforce by 50% within the next 5 years. (via)

Bereits vor einigen Wochen betonten die Verantwortlichen von Activision Blizzard, dass sie sich aufgrund der problematischen Situation dieser Firma eine Reihe von Zielen für langfristige Verbesserungen gesetzt haben. Eines dieser Ziele lief auf eine Steigerung der Diversität bei den Mitarbeitern und eine Erhöhung der angeheuerten Frauen und/oder nicht binären Menschen um 50% hinaus. Dieses Ziel möchte das Unternehmen innerhalb der nächsten 5 Jahre erfüllen.

Als Teil dieser Bemühungen hat COO Daniel Alegre vor Kurzem einen interessanten Brief an die Mitarbeiter von Activision Blizzard geschickt. Diese Mitteilung betonte nicht nur erneut den Wunsch die Ziele der Firmenleitung zu erfüllen, sondern sie verlinkte auch noch einige interessante Statistiken zu der Diversität der Mitarbeiter dieser Firma. Diese nun scheinbar in jedem Quartal erscheinenden Übersichten geben an, wie viel Prozent der Angestellten von Activision Publishing, Blizzard Entertainment, King und der Unternehmenseinheit entweder Frauen sind oder einer unterrepräsentierten ethnischen Gruppe angehören.

Laut diesen Statistiken handelt es sich bei ca. 24% der Mitarbeiter von Activision Blizzard um Frauen. Dieser Wert entspricht zwar ungefähr dem Standard für diese Branche, aber die Firma möchte das Ganze trotzdem steigern und das weiter oben erwähnte Ziel erfüllen. Was die ethnischen Gruppen betrifft, so gehörten ungefähr 36% der Mitarbeiter in diese Kategorie. Der Standard liegt bei ca. 40%, weshalb die Firma in diesem Bereich etwas hinterherhinkt. Auch hier wollen die Verantwortlichen angeblich nachbessern. Wenn diese Statistiken jetzt tatsächlich alle 3 Monate erscheinen, sollten wir spätestens im nächsten Quartal sehen, ob Activision Blizzard tatsächlich an ihren Zielen arbeitet.

Gezielt nach mehr Frauen und ethnischen Gruppen zu suchen klingt für mich wie eine Maßnahme, die die Firmenleitung als eine möglichst schnelle Lösung für ihre aktuellen Probleme und eine gute Werbeaktion einstuft. Ich persönlich halte davon nicht unbedingt viel, weil das Ganze nichts an der grundlegenden Situation ändern. Die Firma müsste eigentlich darauf hinarbeiten, die allgemeinen Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Forderungen ihrer vorhandenen Mitarbeiter zu erfüllen. Es bringt wenig gezielt nach Frauen etc. zu suchen, wenn alle möglichen Bewerber erst einmal davon ausgehen müssen, dass sie ebenfalls diskriminiert und/oder belästigt werden. Bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu erschaffen sollte die erste Priorität sein. Danach kann man dann Quoten abarbeiten und dem schon jetzt von vielen Fans kritisierten Streben nach „mehr Diversität“ nachgehen.

Die folgende Übersicht ist die wichtigste Statistik. Hier findet ihr weitere Details und Informationen zu diesen Werten. Zusätzlich dazu wurde am Ende des Beitrags der Brief von COO Daniel Alegre eingebaut.

Der Brief von COO Daniel Alegre:

Everyone,

While we still have a couple of weeks before the year’s end, I wanted to reach out to thank you for your continued dedication to each other and to our players. While we have made great strides on a number of fronts this year, and in our games in particular, we hear you: there is undeniable frustration within the organization around our progress on, and responses to, workplace concerns.

Trust in leadership is critical, and I know that trust is earned through principled and committed action. Thanks to your input during listening sessions, all hands and many 1:1s held across the company, we have doubled our efforts to bring about significant changes, some completed and some still in flight. We created a space to continuously update you on our progress and to share new approaches where we will invest as part of the continuing dialogue we have, and want to continue, with you on workplace issues. While the initiatives may take time to be felt across the company, you will see additional important changes in the new year. Our (and my) commitment and resolve are unwavering.

One of the key areas of feedback has been the need to share more information openly as a company. I recognize that without being more transparent on important data it can make it harder to keep us accountable for progress where needed. That is not my intent, and this will change. As part of our resolve for greater transparency, we are sharing, for the first time, our current data on gender and diverse representation at ABK. As you will see by viewing the full data set, we are not sugar-coating the data or cherry-picking only those points where we excel. You can review the data sorted by full company, Corporate, Activision Publishing, Blizzard, and King here. We will share demographic updates on our progress quarterly and discuss with candor what we are learning and how we are responding. BU leaders are, or will be, sharing context with their respective teams, but here are two results from the full company data that stand out for me:

  • Our employees who self-identify as women globally make up 24% of our overall workforce. That is identical to our peer gaming companies that publicly disclose this data. Within our business units, however, these numbers vary widely – with some exceeding this industry comparison and others behind. Importantly, women represented 29% of ABK hires and 26% of ABK attrition in 2021.
  • In the U.S., 36% of employees identify as a member of an underrepresented ethnic group (UEG). This lags behind the data available from our peers (showing 40% representation).
    While representation company-wide is similar to our peer gaming companies in the United States, this is wholly inadequate in my mind. We will do better. We have a lot of work to do as we build an organization where diversity is as much a core value as innovation.

A few weeks ago, we committed to increasing women and non-binary representation at ABK by 50% to account for more than one-third of our Company within the next five years. Leadership across the Company, myself included, is accountable to make this happen. Candid, engaged, and respectful dialogue between diverse, welcoming and passionate employees is crucial to these important ambitions. Your input and participation in this process is invaluable.

As we begin 2022, we will focus on several key areas:

  • Hire or put in place additional DE&I leaders at the ABK and division levels.
  • Tie yearly diversity goals to respective ABK and division Executive Leadership performance goals.
  • Invest in learning and development curriculum that fosters a culture of inclusion.
  • Stand up manager and executive mentorship and sponsorship programs aimed at unlocking upward mobility for UEGs and women.
  • Continue evolving our talent and recruiting system, including launching ABK Academy.

Each business unit will also have their own specific initiatives that I will support or adopt globally where appropriate. As stewards of this company, we have an opportunity and a responsibility to dramatically reshape our workforce so it reflects and expands our diverse global player base and unlocks new ideas and approaches that keep us at the leading edge of interactive entertainment. This is but one of the transparent reports you will see from us, and we will be sharing greater details on pay equity and a progress update on compliance.

Warmest wishes to all for the rest of 2021, and a safe and joyous start to the new year. I look forward to continuing this journey with you.

Daniel


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18 KOMMENTARE

  1. Wenn ein Unternehmen meint damit aktiv Werbung machen zu müssen kann man davon ausgehen, dass es in dem Laden in Wirklichkeit was das Thema angeht ganz besonders stinkt. Sonst hätten sie es nicht nötig das PR-mäßig so auszuschlachten.

    Wenn ein Unternehmen sowas hingegen wirklich ernst nimmt geht es damit normalerweise nicht hausieren sondern macht es einfach stillschweigend.

    • Man muss einfach klar feststellen, dass solche Äußerungen wie von Activizzard reine Emotionenwerbung darstellen. Man preist nicht die Qualität seines Produktes an, sondern will die Gefühlsebene der Kunden ansprechen. Und was früher der Schutz des Regenwaldes (Krombacher) war, ist eben heutzutage der Schutz aller möglichen identitätspolitischen Minderheiten.

      So gesehen müssten wir also werben mit „wir sind 4 Rechtsanwält*innen, darunter eine biologische Frau, ein Transmann, eine PoC und ein Holzbein!“ … mal bitte Hand hoch, wen diese Kanzlei besonders ansprechen würde, wenn er die fristlose Kündigung seines Vermietes oder Arbeitgebers im Briefkasten findet!

      Die Wahrheit ist: Dieses Quotengedöns schafft so eine Art angenehmes Hintergrundrauschen, so eine unterbewusste Verknüpfung von Activizzard mit „gute Menschen“ (bei denen, die eben auf diesen Zeitgeist abfahren). Wenn es aber konkret wird und die eigenen Belange betrifft, dann ist dem Gamer scheißegal, wieviele Quotenfrauen an seinem Pixelhaufen programmiert haben, er will ein gutes Produkt. Auch der Gekündigte wählt seinen Anwalt nicht nach sexueller Präferenz, sondern nimmt den Fachanwalt für Arbeits-/Mietrecht. Und wem die Krombacherplörre nicht geschmeckt hat, dem war der Regenwald plötzlich auch scheißegal!

  2. Ich unterstelle mal, dass bisherige Firmenpolitik war, die besten und qualifiziertesten Mitarbeiter anzuwerben. Dies hat zu einer 75%-Männerquote geführt.

    Gut zu wissen, dass Activizzard zukünftig nicht mehr die besten Mitarbeiter sucht, sondern die identitär passenden. Dann weiß man doch, welche Richtung die Qualität nimmt und auf wessen Spiele man künftig sicher nicht mehr hinfiebern muss.

    • Die Qualität der Spiele hat in den letzten Jahren ohnehin schon gelitten, auf irgendwas hinfiebern von Blizzard musst du jetzt schon nicht mehr.

    • Puh, sehr undiplomatisch ausgedrückt, allerdings sehe ich deinen Standpunkt ähnlich. Ist doch ebenso wie die umstrittende Frauenquote hierzulande.

      • Mit einem gewissen Augenzwinkern würde ich sagen: Das Endergebnis dieses Quotenschwachsinns sitzt seit kurzem in Außenministerium!

  3. Einfach nur peinlich wenn man sowas auch noch an die große Glocke hängen muss.
    Die Ehrlichkeit/Ernsthaftigkeit springt einem förmlich ins Gesicht.

  4. Solche Quoten finde ich immer schwierig. Der Gedanke der Inklusion und sei es nur aus PR-Gründen ist zwar löblich, man steckt sich aber MÖGLICHERWEISE unnötig in ein Korsett welches auf Kosten der Kreativität oder Produktivität geschieht wenn man nur aus Quotengründen jemandenen einstellt der MÖGLICHERWEISE nicht so Kreativ/Produktiv ist wie jemand anderes der aufgrund seiner Herkunft oder körperlichen Gegebenheiten nicht so stark im Fokus der Headhunter und HR steht.

    Versteht mich nicht falsch, genauso ist es möglich und mit Sicherheit schon lange Realität das auf Kosten der Kreativität und Produktivität eine andere Gruppe bevorzugt und anderen wenig bis keine Chance gegeben wurde – eine Quote kann aber nicht der richtige Weg sein wenn Menschen aufgrund des Zahlenwerks und nicht der eigenen Leistung oder Möglichkeiten bevorzugt werden.

    • Ja, es sollte egal sein woher du kommst, wie du aussiehst oder was für ein Geschlecht du hast. Wenn dann ganz abstruse Quoten rauskommen, ist es eben so. Wirst so eben nie eine „perfekte“ Verteilung haben. Sollte wirklich egal sein ob da nun x% Frauen/Männer/Schwarze/Weiße/Asiaten/oder sonst was arbeiten, hauptsache keiner wird benachteiligt.

  5. als schwuler frage ich mich wieso es allen immer so wichtig ist, alles in gruppen zu packen? hatte kurz angst, sie hätten auch noch sexualität kategorisiert… aber schon das ordnen nach herkunft, ka so ein quatsch.
    nichr falsch verstehen, ich bin für mehr diversität, aber bitte nicht zählen und auflisten

  6. Was ich mit meinen alten Lenzen nicht verstehe?
    Ist es nicht genau so diskriminierend wenn ich Personen nur noch nach Quote einstelle anstatt von Leistung oder Anforderungsprofil?

    • Das ist ja der Spaß an der ganzen Sache. Einerseits will man Diskriminierung vermeiden, andererseits tut man mit Quoten und co. alles dafür, um genau diese Diskriminierung zu fördern.

      Leistung? Pah. Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Religion, Bindung: Das sind heutzutage die Sachen, die zählen. Genderbetonende Sprache macht es doch vor: Wir sortieren doch auch hier schon danach, ob jemand eine Vagina hat, anstatt die Worte einfach vom Sexus zu trennen (wie es ja mal der Fall war. Ach, die guten alten Zeiten, als es nur Lehrer, Schüler, Diven und Koryphäen waren). Würde mich nicht wundern, wenn wir demnächst noch Symbole und Sternchen setzen für bestimmte Hautfarben, sexuelle Orientierungen und co. Nicht, dass sich noch jemand nicht angesprochen fühlt.

      LG

    • Korrekt. Aber mit Logik ist es bei den SoJ-Schwachmaten sowieso schwer bestellt.

      Die Definition von Diskriminierung ist relativ eindeutig: Es ist die persönliche Benachteiligung aufgrund von Faktoren, die nichts mit deinen individuellen Fähigkeiten zu tun haben und auf die du in der Regel keinen Einfluss hast. Klassischerweise sind das solche Faktoren wie Geschlecht, Hautfarbe, sexuelle Identität, ethnische Herkunft, usw.

      Wenn du dich nun hinstellst und jemanden aufgrund solcher Faktoren bevorzugst (eben weil du eine Quote erreichen willst), musst du logischerweise dafür jemand anderen genau aufgrund der gleichen Faktoren bewusst benachteiligen. Und das bedeutet natürlich auch, dass es ein glaskarer Fall von Diskriminierung ist, wenn der oft genannte heterosexuelle weiße Mann nur aufgrund der Tatsache, dass er eben ein heterosexueller weißer Mann ist, nicht eingestellt wird.

      Kurzum: Quoten sind nichts weiter als bewusst betriebene Diskrimierung und daher keinen Deut besser als das oft angeprangerte Patriarchat. Es ist genau das gleiche Problem. Genau so wie du Feuer nicht mit Feuer bekämpfen kannst macht es auch keinen Sinn Diskriminierung mit Diskriminierung bekämpfen zu wollen.

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