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Gendern mit Genderstern oder Alternativen werden immer beliebter und spalten gleichzeitig das Land. Aber wo kommt diese Idee Sprachwissenschaftlich eigentlich her? Und wie viel Sinn macht sie?

Sehr interessantes Video zur unendlichen Diskussion ums Gendern. Die Dame in dem Video versucht, äußerst sachlich darzulegen, warum das Gendern bezogen auf unsere Sprache schnell an seine Grenzen stoßen wird. Ist sehr unterhaltsam, also schaut mal rein!


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17 KOMMENTARE

  1. Eine Freundin meinte mal, man könnte das doch wie im englischen machen. Die Idee eines „de“ find ich ganz nett

    de Mann
    de Frau
    de Lampe
    de Schaf

    • Das kommt im Video als untauglich zur Sprache. Wir haben hier ein Feldermodell und klare Verweise mit Blick auf den Kasus.

      De Schüler sucht de Lehrer.
      De Lehrer sucht de Schüler.

      Ja, wer sucht wen?

      Der Lehrer sucht den Schüler.
      Der Schüler sucht den Lehrer.

      Klare Sache. Schöneres Beispiel findet sich im Video. Es gibt keine sinnvolle Umsetzung für genderbetonende Sprache, geschweige denn sinnvolle Erklärungen dafür.

      LG

      • Dieses Problem kann man ähnlich wie unsere verwandten germanischen Sprachen mit einer Präposition lösen: De Lehrer sucht nach de Schüler.

        Außerdem ist es auch in anderen Kombinationen schon möglich, dass es zu Verwechslungen kommen könnte. Hier gibt die Reihenfolge an, was Subjektund was Objekt ist. Dazu muss man nur in den Plural springen und schon geben die Artikel die Richtung nicht mehr her: Die Lehrer suchen die Schüler.

  2. Sehr gutes Video! Habe bei der Frau vermutlich mehr Grammatik verstanden als in meiner gesamten Schulzeit…

    Spricht das jetzt für Sie, gegen mich, gegen meine Deutsch-Lehrer oder gegen das Bildungssystem? 😀 Meine Frau würde sagen. Wir sollten die deutsche Sprache komplett überarbeiten, Logik vor Tradition…

    • Finde auch das wir an einer überarbeitung nicht rumkommen. Es sollte alles was auf bestimmte Geschlechter hinweist ersetzt werden so wie es die Engländerrinnen haben. Das würde mit einem Schlag die derzeitigen Probleme lösen und es könnte sich wieder auf das wesentlich besonnen werden

  3. Fantastisches Video. Stimme der Dame voll und ganz zu!
    Ich bin auch immer der Meinung, das Volk bildet die Sprache. Keine Grämien die sich was in den Duden lachen. Und eine Gesellschaft, die sowas wie „I bims 1 bauarbeiter“ soll auf einmal so schreibfleißig sein, das sie immer explizit „*in“ anfügen? Glaube auch, das wird nicht die Lösung sein…

  4. Es wäre halt einfacher, wenn die Leute gar nicht erst den Sexus in die Sprache bringen. Hebamme? Person? Mensch? Kraftfahrer? Arschloch? Diva? Und so weiter. Jeder dieser Begriffe meint jeden. Wenn einige das in Abrede stellen, bitte sehr, aber das ändert nichts am generischen Charakter dieser Worte

    Da ist es sinnvoller, die Genera selbst umzubenennen. Denn das Genus „maskulin“ bringt doch die Assoziation mit dem Sexus „männlich“ erst hervor (dass das beim Häuptling, Flüchtling oder Fan dann plötzlich nicht so sein soll, von Feminina und Neutra ganz zu schweigen, geschenkt). Nennt es halt Der-Wort, Die-Wort, Das-Wort …

    Allenfalls tendenziöse Studien sprechen für die genderbetonende Sprache. Best of ist Lembke. Ein Professor der Genderstudien, der Argumente für das Gendern findet und dabei einfach alle Gegenargumente unterschlägt? Lächerlich. Genauso gut wird jemand, der Homöopath ist, wohl kaum die Homöopathie in Abrede stellen.

    LG

  5. Im Geschäft haben wir seit längerem einfach einen Disclaimer, der vor Hausmitteilungen o.ä. gesetzt werden. Das finde ich einen sehr gangbaren Weg, den ich mittlerweile selbst in Hausarbeiten anwende.
    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit und ohne jegliche Diskriminierungsabsicht wird in der folgenden Mitteilung möglicherweise ausschließlich die männliche Bezeichnung verwendet. Alle personenbezogenen Aussagen gelten stets für alle Geschlechter gleichermaßen“

  6. Danke für das aufschlußreiche Video. Den Ansatz ab Minute 24 finde ich toll. Jetzt wo ich das weiß frage ich mich warum die Marschrichtung nicht schon längst in diese Richtung geht. Wahrscheinlich sind die meisten so ahnungslos wie ich.

  7. Die Gendersprache wird – auf breiter Fläche – scheitern, weil sich die breite Masse der Bevölkerung von ein paar wildgewordenen Gesellschaftsklemptnern nicht deren Meinung aufdrücken lässt. So einfach ist das. Verordnungen von oben haben nur dann eine Chance auf Akzeptanz, wenn die breite Masse einen Sinn darin erkennt. Und einen Sinn gibt es nunmal objektiv nicht; Voraussetzung fürs Gendern ist es, zu leugnen, dass bereits sämtliche Geschlechter durch das generische Maskulinum mitgemeint werden. Damit steht und fällt alles. Auf dieser Lüge bzw. Leugnung basiert das ganze Gedöns. (Und natürlich auf der Lüge, dass es mehr als zwei Geschlechter gäbe.)

    Ich würde darauf tippen, dass die Genderei langfristig vom harten Kern dieser „Wissenschaftler“ durchgezogen wird, aber die Bevölkerung wird ihre Sprache nicht ändern. Das ist dann irgendwie so wie im Mittelalter: dort hat sich auch der Klerus auf Latein unterhalten und sich dadurch überlegen gefühlt, während der Rest der Bevölkerung nur den Kopf schütteln konnte!

  8. Ich führe mal meine Gründe auf warum ich denke das sich das nicht durchsetzten wird.

    1) Schwer zu lesen grade in Romanen und Fachliteratur
    2) Das Sprechen und verstehen ist sehr erschwert und führt dann teilweise zur Unbestimmtheit wer nun gemeint ist.
    3) Es wird von einer kleinen Minderheit versucht diese Änderung zu diktieren und nicht von der Mehrheit der Menschen.
    4) Das Erlernen der Deutschen Sprache wird deutlich erschwert.

    • Und was ist mit den Gründen…
      … dass nur Maskulina (und da nicht mal alle) gegendert werden?
      … dass aus einem Kollegen nur noch ein Kolleg wird, wenn man Kolleg*innen schreibt?
      … dass der Sexus doch gar keine Rolle spielen sollte oder machen wir demnächst mit Hautfarbe, Religion und Behinderung weiter?
      … dass manche Satzkonstruktionen gar nicht mehr funktionieren, die sich seitens z. B. syntaktischer Leerstellen oder Substantivierungen von Adjektiven ergeben?

      LG

      • Ich bin mit meinen Kollegen nach der Arbeit noch etwas essen gegangen.

        Ich bin mit meinen Kolleg nach der Arbeit noch etwas essen gegangen.

        Ich finde schon das diese zwei Sätze unterschiedlich schwer zu lesen sind, vorallem wenn im Zweiten Satz nicht mehr eindeutig ist mit wem ich essen gegangen mit weil ein Kolleg ist was anderen als meine Kollegen.

  9. Weil sie a) schlecht zu lesen ist und Leute mit Lese und Rechtschreibschwäche damit massiv Probleme haben und b) und das kann man den Bildungsverweigerern gar nicht oft genug sagen: das grammatikalische Geschlecht ungleich dem tatsächlichen Geschlecht ist!

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