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Die seit dem Ende von Legion on World of Warcraft erzählte Geschichte gehört für viele langjährige Fans derzeit auf jeden Fall zu den problematischsten Elementen des Spiels. Diese Einschätzung basiert dabei unter anderem auf Sylvanas Windläufer, die zwar schon immer einen wichtigen Charakter in der Lore darstellte, aber in BfA und Shadowlands noch wichtiger geworden ist. Zusätzlich dazu hat die Figur zu Beginn von BfA eine ziemlich aggressive Wandlung durchgemacht, sich zu einem Feind entwickelt und einige durchaus fragwürdige Entscheidungen getroffen.

Aufgrund dieser stark kritisierten Elemente der Lore fragen sich natürlich viele Spieler, warum die Geschichte sich in diese Richtung entwickelt hat und wer dafür verantwortlich ist. Auch wenn es keine Beweise für einen klaren Schuldigen gibt, so ist vor einigen Tagen in der Community aber eine Diskussion darüber gestartet, dass das Ganze wohl auf den mittlerweile entlassenen Alex Afrasiabi zurückgeht. Angeblich hat dieser ehemalige Entwickler die Story von Sylvanas absichtlich kaputt gemacht, um sich für andere Entwicklungen in der Lore zu rächen. Dieser Umstand wurde von überraschend vielen Entwicklern und Influencern entweder bestätigt oder zumindest angedeutet.

Laut einigen angeblichen Insidern bei Blizzard Entertainment basiert das Ganze auf einer Fehde zwischen Alex Afrasiabi und Dave Kosak. Afrasiabi hat nach WotLK die Rolle von Chris Metzen übernommen und als Creative Direktor den Weg vorgegeben. Weil Alex ein großer Fan von Garrosh Höllschrei war, wurde die Figur in Cata zum Kriegshäuptling befördert und an vielen Stellen eingesetzt. Er hatte wohl große Pläne für Garrosh, die allerdings nicht umgesetzt werden konnten. Mit MoP durfte nämlich Dave Kosak die Verantwortung übernehmen und er entschied sich für eine andere Herangehensweise und einen internen Streit in der Horde. Dadurch endete Garrosh als Tyrann, Verbrecher und direkter Endboss des Addons.

Scheinbar stufte Afrasiabi diese Entwicklung seines Favoriten als persönliche Kränkung ein und wollte sich daher an Kosak rächen. Irgendwann wechselte Dave Kosak von WoW zu Hearthstone und Afrasiabi durfte sich wieder mit der Lore von WoW beschäftigen. Da Kosak ein großer Fan von Sylvanas ist und die Figur enorm mag, entschied Alex Afrasiabi sich wohl für eine Entwicklung, die die Geschichte der Bansheekönigin ebenfalls ruinieren würde. Der Angriff auf die Nachtelfen und die Verbrennung von Teldrassil waren laut den Gerüchten rund um diese Situation die Idee von Afrasiabi, die dieser ehemalige Entwickler als Story-Schreiber von BfA in das Spiel zwang. Allerdings musste Afrasiabis das Team im Jahr 2020 aufgrund seines problematischen Verhaltens und dem Start der Klage gegen Blizzard Entertainment verlassen, weshalb seine Pläne an dieser Stelle endeten und das restliche Team von dieser Stelle aus alleine weiterarbeiten musste.

Die Gerüchte rund um diesen Streit sind nicht unbedingt neu und bisher gab es auch noch keine wirklichen handfesten Beweise zu diesen Behauptungen. Dieser Umstand hat sich mittlerweile nicht verändert. Trotzdem ist es zumindest ein wenig verdächtigt, wie viele Entwickler und Influencer scheinbar über diese Situation informiert sind und das eine oder andere Häppchen an Informationen in den Raum werfen können. Zusätzlich dazu haben die Klage und seine Kündigung kein wirklich gutes Licht auf Afrasiabi geworfen. Für viele Spieler wirkt er wie ein Mensch, der die Story in dem Spiel kaputt machen würde, um seinen persönlichen Groll zu hegen und sich zu rächen. Dieses Bild hängt zumindest in den Köpfen der Spieler und die Gerüchte rund um seine Pläne verstärken es noch.

Auch wenn eine Geschichte rund um den Racheplan eines Entwicklers natürlich spannend und interessant ist, so sollte man diese Gerüchte im Moment allerdings noch nicht als einzige Wahrheit einstufen. Hinter der Story von WoW steckte in den letzten Jahren nicht nur Alex Afrasiabi und die Rolle des Creative Direktor ist nicht allmächtig. Die grundlegende Idee könnte zwar wirklich von dem ehemaligen Entwickler stammen, aber das restliche Team hat den Vorschlag scheinbar abgesegnet und ausgearbeitet. Zusätzlich dazu haben die aktuell verantwortlichen Designer selbst nach dem Ausstieg von Afrasiabi keine neue Richtung eingeschlagen und den mit BfA gestarteten Kurs beibehalten. Man würde doch mit Rettungsversuchen und Alternativen rechnen, wenn das Ganze wirklich nur von Afrasiabi ausging. Außer natürlich Shadowlands war der Versuch des Teams, die Story irgendwie zu retten und sie sind einfach an der Umsetzung gescheitert.


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10 KOMMENTARE

  1. Keine Ahnung … ich bin wohl der einzige , der die Story von Sylvanas gut fand in bfa und weiter . Was so schlimm daran das sie teldrqssil abgefackelt hat? War doch ein guter Schachzug. Keine Ahnung was alle haben…

    • Die Grundidee ist auch nicht schlecht.

      Aber der Moment in der letzten Videosequenz in welcher Sylvanas auf einmal erkennt, dass der Jailor nicht der good guy ist … *facepalm*

      Das Problem ist nicht Grundidee der Geschichte, sondern wie sie erzählt wird.

  2. Der Grundstein für die Entwicklung von Sylvanas wurde schon an Pforte des Zorns gelegt.
    Ab da war es nur eine Frage der Zeit wann sie ihr Hass zerfrisst und sie die Verlassenen ins Unheil stürzt.

  3. Klassisches Scapegoating! Die Informationen „Rund-um-das-Thema“ werden doch aktiv gestreut, damit man sich von Fehlentwicklungen frei machen kann.

    • Das halte ich sogar für am warscheinlichstem.
      Ist halt richtig einfach und bequem jetzt jeden Mist an die Leute zu kleben die entfernt wurden.

  4. Halte ich für möglich, der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen ist ganz oft lediglich das Geburtsalter.

    Darüber hinaus wäre ich aber auch vorsichtig, jede Aussage eines Angestellten von Blizzard als „Information“ zu werten. Wir kennen es doch alle aus unserem Berufsleben – es gibt nicht wenig Kollegen die gerne Schwachsinn erzählen – insbesondere, wenn es ums nachtreten geht. Dann kommen ganz viele Aussagend er Kategorie „Ach übrigens …“ und „Ich kann mir vorstellen …“.

    Von daher … Bla!

    Das die Geschichte aber in den Sand gesetzt wurde ist offenkundig. Dabei ist sie oberflächlich eigentlich interessant, im Detail nur nicht gut erzählt.

  5. Kann den letzten Absatz ebenfalls unterschreiben. Das ist das selbe wie bei uns im Lande. Sämtliche negativen Politischen Dinge werden einer Frau angekreidet, dabei entscheidet Frau Merkel nicht allein über ein ganzes Land.

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