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Before Lucasfilm and Disney decide to make an Obi-Wan Kenobi series, it was originally planned as a trilogy of films! (via)

Die vergangenen Wochen über sind auf Disney+ nacheinander die sechs unterschiedlichen Episoden der Serie Obi-Wan Kenobi aufgetaucht. Auch wenn die Show im Vorfeld extrem gehypt wurde, so hat die Serie bei ihrer Ausstrahlung aber viele Fans enttäuscht. Die Kritiken reichen von einer gestreckten Geschichte, über nervige Charaktere bis zu einer Vielzahl von unlogischen Momenten.

Interessanterweise hat sich in dieser Woche nun aber herausgestellt, dass diese enttäuschende Serie ursprünglich einmal als eine Film-Trilogie geplant war. Allerdings hat der geringe Erfolg dann dafür gesorgt, dass das Projekt in eine Mini-Serie umgewandelt wurde. Diese Information stammt von Drehbuchautor Stuart Beattie, der die gesamte Situation in einem durchaus interessanten Interview mit The Direct erklärte. Angeblich sollte der Autor für Disney die drei Drehbücher für diese drei Filme schreiben. Seine Versionen des Drehbuchs für den ersten Film wurden von dem für die Serie zuständigen Schreiber Joby Harold genommen und in die Show verwandelt.

Laut Stuart Beattie hatten die Anpassungen von Disney an seiner Vorlage nicht unbedingt positive Auswirkungen auf die Geschichte. Dadurch wurde eine eigentlich auf 2 Stunden begrenzt gewesene Geschichte nämlich auf satte 6 Stunden gestreckt und mit vielen unnötigen Momenten vollgestopft. Diesen Umstand merkt man auch, wenn man die Serie schaut. Das Ganze hätte als Film mit einer Laufzeit von 2 Stunden deutlich besser funktioniert. Dadurch hätte man die Geschichte etwas gestraft und die vielen unnötigen oder dümmlichen Momente entfernt.

„I wrote the film that they based the show on. So, yeah. I spent like a year, year-and-a-half working on it. And then, when the decision was made not to make any more spin-off films after Solo came out, I left the project and went on to other things. Joby came on and took my scripts and turned it from two hours into six. So, I did not work with them at all, I just got credit for the episodes because it was all my stuff.“

Ansonsten hat sich der Drehbuchautor netterweise auch noch dazu geäußert, was für Pläne er für die Filme hatte und wie seine Variante der Geschichte aussieht. Beattie zufolge hat er die Handlung der Filme als drei verschiedene Geschichten eingestuft, weil es seiner Meinung nach drei wichtige Änderungen gibt, die aus Obi-Wan den klassischen Ben machen. Der erste Film sollte zeigen, wie sich der Charakter der Macht ergibt und dem Willen der Macht folgt. Dadurch hätte er das Kind alleine gelassen und etwas mehr Distanz aufgebaut.

Der zweite Film hätte sich dann damit beschäftigt, wo Kenobi nach dieser Erkenntnis landet. Er der größten Momente des gesamten Franchise ist vermutlich der Tod von Ben in Episode 4. Auch wenn dieses klassische Ereignis toll für die Fans ist, so kommt es aber trotzdem etwas plötzlich und unerwartet. Solche eine Tat erfordert ein gewisses Level an Planung und im Vorfeld getroffene Akzeptanz. Mit dem zweiten Film sollte gezeigt werden, wie Kenobi an diesen Punkt kommt und sich mit seiner eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen muss. Das Ganze hätte über eine Vision oder durch Qui-Gon passieren können. Dadurch hätte der Charakter in Episode 4 dann direkt gewusst, was er tun muss und dass es keinen anderen Weg gibt.

Bedauerlicherweise gibt es keine Informationen zu dem dritten Film und den Plänen für das Finale der Reihe. Beattie erwähnte nur noch, dass er aktuell nicht sagen kann, ob Disney seine Ideen auch für die zweite Staffel der Show verwendet. Wenn sich die Firma dafür interessiert, dann würde der Drehbuchautor auf jeden Fall seine Pläne für den zweiten Film in die Tat umsetzen. Für ihn sind diese Dinge nämlich sehr interessant und enorm wichtig. Das Ganze hängt aber davon ab, wie sich Disney entscheidet.

Gefühlt sieht es aktuell wirklich ganz danach aus, als würde das Eingreifen der Verantwortlichen bei Disney oder Lucasfilm automatisch zu einem schlechten Produkt führen. Die von dem Drehbuchautor geschilderten Ideen für die Film-Trilogie klingen meiner Meinung nach nämlich deutlich besser als die in den letzten Wochen gezeigte Serie. Warum Disney nicht einfach eine Filmreihe für Disney+ erschaffen hat, ist mir ein Rätseln. Die erzählte Geschichte hätte als Film auf jeden Fall besser funktioniert.

„So when I pitched my Obi-Wan story to Lucasfilm, I said, ‚There’s actually three stories here. Because there’s three different evolutions that the character has to make in order to go from Obi-Wan to Ben.‘ And the first one was the first movie, which was the show, which was, ‚Surrender to the will of the Force. Transport your will, surrender your will. Leave the kid alone.‘ So then, the second [movie] was thinking about where Kenobi ends up. And one of the most powerful and probably the most powerful moment in all of Obi-Wan’s story is that moment where he sacrifices himself in A New Hope. Great moment, you know, makes you cry. But, if you stop and think about it, it’s a pretty sudden thing, to just kind of go be fighting a guy, to see Luke and go, ‚I’m gonna die.‘ You know, that to me, that required forethought. That required pre-acceptance that this was going to happen.“

„So again, it’s one of those universal things we all struggle with, to come to terms with our own mortality. So, that was the second step of the evolution for me, that Obi-Wan now has to come to terms with his own mortality, somehow in a prophecy, or Qui-Gon telling him, ‚There’s going to come a moment where you’re gonna have to sacrifice yourself for the good,‘ And then [Obi-Wan] is like, ‚What? No, no, no, no, I’m here to help… I can’t, no.‘ And get him to that point where Obi Wan has accepted the idea that he’s going to die, and that he’s going to die willingly at a crucial moment, and you will know when that moment presents itself. So that when that moment comes up in [A New Hope], you understand. He’s recognizing he’s been on this journey already, and he’s waiting for this moment, and that’s how he’s able to make it so easily. To do this [sacrifice], and die. So that to me was the second evolution, the second film, the second story. So for me, if I have anything to do with the second season of Obi Wan, that’s the character evolution that I would take him on. That, to me, is really interesting. And like I said, universal.“


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6 KOMMENTARE

  1. Ich bleibe dabei: nennt mich Fanboy, mir wurscht, für mich war das eine grandiose Serie und insbesondere die letzten drei Folgen waren mega. Freue mich auf Staffel 2!

  2. Man kann es einfach sagen: Sobald die Kennedy ihrer Finger im Spiel hat, wird das entsprechende Produkt schlecht.
    Wird die Kennedy von einflüssen auf die Produktion verbannt (Siehe Mando) dann wird die Produktion gut.

  3. Je mehr ich über die Serie nachdenke, umso fassungsloser macht es mich, wie schlecht das alles war. Und zwar wirklich auf jeder Ebene.
    Muss mir wirklich überlegen, ob ich noch länger bereit dazu bin, Disney-Star Wars mit meinem Geld zu unterstützen…

  4. Seelenlose Serie , dabei hat Mando gezeigt was alles möglich ist.
    Wollte nach Folge 2 ausmachen, nur wegen Frau weitergeschaut.
    Mando 10/10
    Obi 2/10

  5. Bei mir hat die Miniserie eher gemischte Gefühle hinterlassen. Toll war natürlich jede Art von Fanservice, z. B. das abschließende Lichtschwertduell oder der Rückblick auf die Trainingseinheit der (digital deageten) Kenobi und Anakin. Nicht zuletzt Qui Gonns Machtgeist. Ein interessanter Moment war auch, als Kenobi endlich akzeptiert, dass Anakin „tot“ ist, das schafft eine Parallele zu Lukes „also ist mein Vater wirklich tot“ in Episode 6 sowie dazu, dass Kenobi Vader in Episode 4 mit „Darth“ anspricht.

    Aber das war es dann eigentlich auch mit den positiven Momenten. Um es mal ganz krass auszudrücken: Die Show hätte besser „Star Wars: Reva“ geheißen, denn nur diese Figur macht eine halbwegs maßgebliche Entwicklung durch (wenn auch storymäßig sehr dünn). Sicher ein reiner Zufall, dass es sich um eine female PoC handelt …

    Stichwort Story: Der Plot hat Löcher, durch die ein A380 durchfliegen könnte. Warum wird die kleine Prinzessin nicht beaufsichtigt? Die Verfolgungsszene im Wald will ich gar nicht erst ansprechen. Warum muss für die Suche nach Leia ausgerechnet der einzige rekrutiert werden, der mit der Aufsicht über Luke eine andere Aufgabe hat? Gibt es auf Alderaan kein Militär oder irgendjemand, dem Organa im Sinne der Verschwiegenheit vertrauen kann? Und wie blöd muss er sein, wenn es doch so top secret ist, dass er Kenobi eine Nachricht schickt, in der er im Grunde alles erwähnt, was geheim bleiben sollte? Und wie blöd ist Kenobi, dass er die Nachricht nicht sofort löscht? Wenn Reva ein Jüngling war, deren Plan es stets war, sich an Vader zu rächen, nimmt sie es dann wirklich in Kauf, 10 Jahre lang als Inquisitor überlebende Jedi – ihre Brüder – zu jagen? Kosten-Nutzen und so … und bloß, weil sie den wehrlosen Luke nicht umbringt, ist ihr jetzt alles verziehen?

    Was hat Kenobi eigentlich überhaupt geleistet? OK, in Folge 1 hat er den Arsch hochbekommen, danach wurde er ihm kräftig von Vader versohlt. Danach war er total planlos, und die 10jährige Leia (!) musste das weitere Vorgehen planen. Dann saß er wieder in der Klemme und musste von einer abtrünnigen Imperialen (wieder zufällig weiblich!) gerettet werden, die später dann heldenhaft ihr Leben opfert. Kenobi ist doch mehr mit der Handlung mitgeschwommen, als dass er sie geprägt hätte. Auch deshalb: Star Wars: Reva, siehe oben!

    Ein großes Problem hatte die Serie auch durch die Grenzen, die ihr die Kontinuität setzte. Kenobi, Leia, Luke, Vader … für keine dieser Figuren bestand je Gefahr. Da fällt es dem Zuschauer doch schwer, mitzufiebern. So gesehen bestand eigentlich die größte „Spannung“ darin zu sehen, wie sie die Serie zum Abschluss bringen, ohne die Kontinuität total zu versauen. Aber letztlich endete es wie eine Simpsons-Folge: Am Ende ist wieder alles wie am Anfang, und nächste Woche geht es weiter.

    Ich denke letztlich auch, dass man das alles locker hätte auf einen Film runterkürzen können. Kenobi erfährt, dass Anakin noch lebt, Duell, Kenobi sieht ein, dass sein Freund Anakin verschwunden ist, fertig! Daneben meinetwegen noch ein Sideplot mit einem der Skywalker-Kinder, besser wäre aber Luke gewesen. Reva braucht – in der Gesamtperspektive – niemand.

    Abschließend zwei Dinge: Ich laste hier keinerlei Kritik den Schauspielern an. Für das, was das schwache Drehbuch und die dünne Story hergab, haben sie einen guten Job gemacht. Und bitte, bitte macht keine zweite oder gar dritte Staffel!

  6. Wie Lustig, ich hab vor ein paar Tagen noch mit Kollegen genau darüber gesprochen.
    Also das die Serie sich teilweise so extrem zieht und das es Folgen gab die Streckenweise keine Handlung hatten und sich die Handlung in einem 2H Film Deutlich besser gemacht hätte.

    Da lag unsere Einschätzung oder Gefühl wohl schon recht richtig.

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