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Es ist das letzte Wochenende, an dem das 9-Euro-Ticket genutzt werden kann. Immer noch ist unklar, ob es ein Nachfolgeprojekt geben wird. Die ersten Bilanzen deuten jedoch darauf hin, dass es ein Erfolg war. (via)

Im März 2022 hat die deutsche Bundesregierung das neue 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr eingeführt. Mit dieser Aktion wollen die Politiker die arbeitenden Pendler etwas entlassen und den Menschen bei den steigenden Kosten für Benzin ein wenig entgegenkommen. Die Möglichkeit für die Verwendung dieses Tickets wird in der kommenden Woche ihr Ende finden, weshalb viele Menschen aktuell auch versuchen herauszufinden, wie sich diese Initiative gelohnt hat.

Laut den Berichten der Deutschen Bahn zieht zumindest dieses Unternehmen aktuell eine recht eindeutige positive Bilanz aus der Sache. Angeblich sind alleine über die Kanäle des Konzerns an die 26 Millionen Sonderfahrten mit diesem Ticket verkauft worden. Diese Angaben stammen von der neuen Regionalverkehrsvorständen Evelyn Palla, die vor Kurzem öffentlich über diese Zahlen sprach. Die Anzahl der Fahrgäste im Regionalverkehr ist im Vergleich zu der Zeit vor Corona wohl deutlich gestiegen.

Eine genaue bundesweite Angabe für alle verkauften Tickets gibt es aktuell noch nicht. Solche Zahlen sollen erst im Verlauf der kommenden Woche präsentiert werden. Allerdings hat der Verband der deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) schon Anfang August mitgeteilt, dass in den ersten Gültigkeitsmonaten schätzungsweise 38 Millionen Menschen eines dieser 9-Euro-Tickets für ihre eigenen Reisen erworben haben. Diese Zahl sollte mittlerweile noch etwas angestiegen sein.

Ansonsten zeigen einige im Auftrag der Verkehrsunternehmen erstellte Umfrage wohl, dass sich durch dieses Ticket der Autoverkehr vorübergehend reduziert hat. Diese Information wurde von dem Spiegel berichtet und sie stammt wohl aus einer großangelegten Marktforschungsanalyse. Angeblich wären mehr als zehn Prozent der mit dem Ticket unternommenen Fahrten unter anderen Umständen mit einem normalen Auto durchgeführt worden. Die tägliche Nutzung von PKWs ging angeblich von 43% auf 39% zurück. Diese Ergebnisse sollen ebenfalls in der nächsten Woche vorgestellt werden.

Wie sich diese Sache jetzt entwickelt, ist aktuell noch unklar. Im Moment spricht sich das Umweltbundesamt allerdings bereits für ein Nachfolgemodell zu Beginn des nächsten Jahres aus. Laut dieser Behörde scheint das 9-Euro-Ticket sehr gut zu funktionieren und sie sieht in solch einem Angebot die perfekte Gelegenheit dafür, um öffentliche Verkehrsmittel stärker als eine Alternative zum eigenen Auto zu etablieren. Es bleibt abzuwarten, ob die Politiker diesem Wunsch nachkommen werden.

„Ein attraktives, deutschlandweit gültiges Nachfolgeangebot zum 9-Euro-Ticket könnte der Türöffner sein, dass die öffentlichen Verkehrsmittel nach und nach als eine attraktive Alternative zum Auto erkannt werden“ Präsident der Behörde, Dirk Messner

Ich persönlich bin ein großer Fan von dem 9-Euro-Ticket, weil es eine Reihe von durchaus sinnvollen Zielen erfüllt. Leute können Geld sparen, es gibt weniger Autos auf den Straßen und das Interesse an den öffentlichen Verkehrsmitteln steigt. Ein Nachfolger dazu wäre eine wirklich gute Idee, wenn die Bundesregierung gleichzeitig auch noch das Netzwerk etwas ausbaut und Verbesserungen durchführt. Schließlich muss man ein Angebot ausbauen, wenn mehr Menschen es häufiger nutzen. Ich zweifele aktuell aber irgendwie daran, dass solch eine gute Sache erneut umgesetzt wird oder sich genug Geld dafür finden lässt.


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27 KOMMENTARE

  1. Es kommt wohl darauf an, wie man „Erfolg“ definiert. Wenn das Ziel einzig und alleine ist, in der Zeit den Autoverkehr zu reduzieren, so leuchtet mir das absolut ein. Aber die Frage ist doch, welchen Preis wir – individuell und als Gesellschaft – dafür zahlen.

    Ich brauche wohl nicht lange ausführen, dass Großstadtbewohner das Ticket hauptsächlich genutzt haben, während es an Landeiern wie mir im Grunde spurlos vorbeigezogen ist. Die ganzen Sylt-Punks lasse ich jetzt mal außen vor bei der Betrachtung. Wir brauchen wohl auch nicht lange herumzurechnen, dass das Ticket für Bahn & co. ein Minusgeschäft war. Wer zahlt die Zeche? Letztlich der Steuerzahler.

    Und jetzt soll mir mal einer erklären, warum wir Landeier, die wir dieselben Steuern zahlen, letztlich also die Großstädter subventionieren müssen.

    Liebe Leute, die Realität sieht so aus: Selbst wenn ihr mir zu dem Ticket noch 9 Euro dazu schenkt, werde ich mein Auto nicht stehenlassen, und zwar einfach, weil ich es nicht kann. Außerhalb der Metropolen sind Taktfahrpläne völlig illusorisch. Und da rede ich nicht vom 10-Minuten-Takt oder 30-Minuten-Takt, selbst ein Zwei-Stunden-Takt wäre nicht ansatzweise flächendeckend möglich.

    Wie soll das auch funktionieren? Sollen Gleise bis zu jedem Hühnerstall verlegt werden? Und welches Material soll dann darauf rollen? Soll der liebe Gott Züge ausscheißen? Und welches Personal soll diese Züge steuern? Ersetze Züge durch Busse, die Fragen bleiben dieselben.

    Fazit: in einigen wenigen Fällen, nämlich in den Großstädten, kann man die Leute zumindest ansatzweise zum Umstieg animieren. In der Fläche bleibt der Individualverkehr alternativlos.

    Also worin liegt der Erfolg? Dass jetzt für 3 Monate das Land die Stadt subventioniert hat? Das hat doch keinen nachhaltigen Effekt; fällt das Ticket weg, sitzen die Leute wieder ins Auto. (Was eh angenehmer ist, als mit Masken vor der Fresse wie die Ölsardinen in überfüllten Regionalzügen zu stehen.) Und ein Nachfolgeticket? Wer soll das bezahlen? Wenn die zahlen, die es tatsächlich benutzen, müsste es vermutlich nicht 9, sondern 900 Euro kosten. Und dann dürfte das Interesse überschaubar bleiben!

    • warum soll ich als nicht Autofahrer auf dem Land Steuern für Autobahnen und co. zahlen? dummes Argument, dass finanzielle Entlastungen durch Steuereinnahmen ausnahnslos alle Menschen der Gesellschaft treffen müssen. so würde man immer eine Gruppe finden, die von irgendwelchen Sunventionen nicht profitiert. Tankrabatt habe ich auch mit finanziert… habe ich ein Auto? Nein. VOLL UNFAIR!!!!

      Und beim 9-Euro-Ticket profitiert nun mal die breite Masse davon.

      dass das Ticket durchaus von Seiten des Staates finanzierbar ist, wurde über die letzten Wochen mehrfach durchgerechnet.

      • Punkt 1: Nach den letzten Zahlen wurden 38 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft, also rund 13 Millionen pro Monat. Das sind 15% der Bevölkerung, Kinder herausgerechnet vielleicht 20%, ausländische Touristen rausgerechnet vielleicht wieder 15% … die „breite Masse“ stelle ich mir anders vor. Aber immer hin schon etwas breiter als die damalige FDP-Hotelsteuerreform, also alles gut! 😉

        Punkt 2: „von Seiten des Staates finanzierbar“ … der Staat finanziert überhaupt nichts! Wir alle finanzieren. Der Staat hat kein Geld, was er uns nicht vorher weggenommen hat. Ich habe kein grundsätzliches Problem damit, dass wir via Steuern den ganzen Laden finanzieren, ohne direkt davon zu profitieren, so funktionieren Steuern nunmal. Aber hier sollen 80% die Mobilität von 20% mitbezahlen. Was ja übrigens nicht heißt, dass sie das nicht eh schon tun, alleine die Bahn wird mit 2,5 Mrd jährlich subventioniert.

        Also was heißt „finanzierbar“ in diesem Zusammenhang? Fun fact: Alleine die 3 Monate 9-Euro-Ticket wurden vom Bund mit ebenfalls 2,5 Mrd subventioniert. Legen wir das auf die 38 Millionen Tickets um, wurde für jedes Ticket nochmal 65 Euro vom Staat draufgelegt. Oder anders gerechnet: Jeder Bundesbürger, vom Säugling bis zum Greis, hat pro Monat rund 10 Euro für das Ticket beigesteuert. Zum Vergleich: Für unseren Bundesgesetzgeber zahlen wir gerade einmal rund 10 Cent pro Monat!

        • Also das ist eine ziemliche Milchmädchenrechnung…

          Nutzer, die bereits ein ÖffiAbo vor dem 9€ Ticket hatten (also so ziemlich jeder, der die Öffentlichen Verkehrsmittel regelmäßig nutzt) haben dieses nicht gekauft (es wird verrechnet bzw. erstattet, so z.B. auch bei Semestertickets usw.) und werden in deiner Rechnung mit ausgedachten Prozentzahlen (bis auf die 15% bei 13 Millionen von 83 Millionen) nicht berücksichtigt. Der prozentuale Anteil an potentiellen Nutzern eines 9€ Tickets sollte also wesentlich höher liegen.
          Desweiteren Leben in Deutschland mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land und selbst kleinere Städte haben meist einen Regionalbahnhof.

          „Aber hier sollen 80% die Mobilität von 20% mitbezahlen.“ ist also eher in den Bereich der Fantasiegeschichten mit ausgedachten Prozentzahlen einzuordnen.

          Ich sehe es aber auch so, dass ein solch niedriger Ticketpreis nicht dauerhaft zu realisieren ist und das ganze ein wenig was von Aktionismus hatte.

          • Natürlich sind das alles Überschlagsrechnungen. Aber selbst wenn du am Ende auf 70:30 oder gar 60:40 kommen würdest, würde das an der Argumentation nichts wesentliches ändern. Und wenn du den Ticketpreis maßgeblich erhöhst, werden die Verkaufszahlen noch deutlich runtergehen.

          • Konnte leider auf die Schnelle keine Statistiken zur der Anzahl an Menschen, die die öffentlichen Verkehrsmittel regelmäßig nutzen oder ein Abo haben.
            Auf welchen Daten beruhen denn deine Überschlagsrechnungen?

            Beim Preis gebe ich dir recht, das ist meist der größte Hebel und selbst bei sagen wir ~30€ pro Ticket gehe auch ich von einer wesentlich geringeren Nutzung aus.

    • Mal abgesehen von „warum soll ich als…“ stimmt die Argumentation. Das Problem liegt in der Tat in der nicht existierenden Nahverkehrsanbindung im ländlichen Bereich.

      Aber von all den dummen Umlagen und sonstigen nichtsnutzigen Abgaben, würde ich am liebsten noch den ÖPNV subventionieren. Lieber als ein Dienstwagenprivileg. Lieber als den Soli. Lieber als quasi alles onst, was ich so abgebe. Von all den Steuerverschwendungen, ist mir das eine der sinnvollsten.

      • Ganz grundsätzlich sollen ja Steuern Dinge finanzieren, die dem Allgemeinwohl dienen. Infrastruktur als Beispiel. Straßen benutzt jeder, sobald er sein Haus verlässt. Oder denk an die ganzen Versorgungsnetze, Wasser, Abwasser, Strom, Telefon …

        Internet wäre ein gutes Beispiel dafür, was hier schiefläuft: Wieviele Landeier – auch Firmen – müssen auf schnelles Internet verzichten, weil sie eben nicht in der Metropole ansässig sind? Wie oft waren wir uns hier schon einig, dass das Internet flächendeckend ausgebaut werden muss, im Grunde bis hin zum letzten Hasenstall? Mit dem 9-Euro-Ticket bin ich zufrieden, sobald der ÖPNV flächendeckend so gut ausgebaut und getaktet ist wie in der Großstadt. Also verlegt erstmal Schienen bis in jede Hofeinfahrt, und dann reden wir über das 9-Euro-Ticket!

        Nach meiner Meinung ist die Leistung des Tickets, also die praktische Anwendbarkeit für die Bevölkerung, zu begrenzt, als dass es eine Steuerfinanzierung rechtfertigt. Vorschlag: Wie wäre es mit einer Mobilitätsflatrate, damit der ländliche Raum auch was davon hat? Zum Beispiel 90 Euro monatlich fürs eigene Auto, damit wären Steuern, Benzin und Reparaturen inbegriffen, und gleichzeitig wäre es noch so teuer, dass es den Anreiz gäbe, stattdessen den ÖPNV zu nutzen. (Das soll eine Analogie sein, kein ernsthafter Vorschlag) Glaubst du nicht, dann käme das Gemurre aus der anderen Richtung? „Mimimi, warum soll ich dem sein Auto mitbezahlen?“

        • Ich glaub du überdramatisiert etwas. Das klingt so, als würden 80% nichts davon haben. Ich würde zustimmen, wenn keine Busse und ähnliches dabei wären.

          Und ja, zugegeben – ich würde auch das Auto nehmen, wenn ich dadurch statt 40 Minuten nur 15 brauche. Aber es trifft nicht nur den Berufsweg. Es gibt auch Kombi Möglichkeiten: Auto (P+R) und Zug. Oder Bus zum Flughafen. Oder usw. Lange rede kurzer Sinn: Zum schlechten Ausbau im ländlichem Bereich, gesellt sich direkt die Bequemlichkeit/Effizienz. Weil 15 Minuten zum Bahnhof laufen schon als „schlecht angebunden“ gilt. Oder mit dem Rad zum nächsten Bahnhof? Ohje. Gut, die unpünktlichkeit/Ausfälle helfen ebenfalls nicht.

          Es ist einfach eine Mischung aus sovielen Themen, aber sicherlich nicht so linear einseitig wie du es darstellst. Der ÖPNV muss kein Taxi Ersatz sein, nur um subventionswürdig zu sein.

          • Wie schon oben gesagt: Es wurden 38 Millionen 9-Euro-Tickets in 3 Monaten verkauft, 13 Millionen pro Monat. Und da stecken die Gelegenheitsfahrer mit drin, Punks nach Sylt, ausländische Touristen oder mein (Rentner-) Vater, der eben mal für 9 Euro nach München gezuckelt ist. Und selbst wenn du die 13 Millionen auf 15 Millionen aufrundest, weil 2 Millionen Leute 3 Monate lang im Urlaub waren und deshalb das Ticket nicht gebraucht haben, dann bist du immer noch bei weniger als 20% der Bevölkerung. Völlig egal, ob die Leute für das Ticket Busse, Züge oder Eseltaxis genutzt haben! Es bleiben 38 Millionen Tickets.

            Also nein, ich überdramatisiere nicht.

            Übrigens wird das mit den Personenzügen im Winter ja noch lustiger, wenn die Kohletransporte Vorrang haben. Dann darf der 300 km/h-ICE auf den 50 km/h Güterzug warten. Nicht lachen, steht in Habecks Plan drin!

        • „Straßen benutzt jeder, sobald er sein Haus verlässt. “

          Wenn du damit Straßen in der Stadt und Landstraßen meinst stimmt das. Die Autobahnen sind exklusiv für motorisierte Vehikel, die subventioniere ich als Fahrradfahrer also für die Menschen mit Auto ohne nutzen davon zu haben. Umgehungstraßen sind hier ebenfalls exklusiv für Kraftfahrzeuge, die subventioniere ich also auch.

          Und die meisten Ausgaben für Straßen sind ja keine Neubauten sondern instandhaltung. Und jetzt rate mal wer zu 99% für die Abnutzung der Fahrbelags der Straße verantwortlich ist. Kleiner Tipp, es sind nicht die Fahrräder. Also subventioniere ich den Spaß auch.

          Der größte Posten im Budget der meisten Kommunen, Gemeinden, Landkreise etc. ist übrigens genau diese Instandhaltung der Gemeindestraßen, Landstraßen, etc. Wie viel Geld steht denn im Vergleich für den Ausbau der Schienen innerhalb der Gemeinden zur Verfügung? Achso ja gar nix, das ist ja nicht deren Aufgabe.

          Wir finanzieren bereits die komplette Infrastruktur für das Auto, von Straßen über Autobahnen über Parkplätze bis hin zu den ganzen Schildern und Ampeln und Kreisverkehren. Warum genau das jetzt bei der Bahn nicht gehen sollte leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ein.

          Und ja wir finanzieren auch die Autos der Leute, es gibt ständig tolle Ideen wie die Abwrackprämie oder das Dienstwagenprivileg.

          Aber wir könnten ja mal in aller Fairness das Autofahren mit dem Bahnfahren gleichstellen. Dann brauchst du von Stuttgart Mitte bis zu dir entweder 3 Vignetten (a 19,90) oder eine Sparvignette für 25€ mit der du aber nur die letzten Schotterwege fahren darfst. Und das Geld was wir gerade für den Bau von Straßen aus Steuergeldern nehmen stecken wir komplett in den Ausbau der Schiene.

          • Ich fasse mich kurz: Falls du schonmal irgendwo irgendwas eingekauft hast, hast du von den Straßen profitiert. Sogar dein Fahrrad ist nicht über einen fliegenden Teppich zu deinem Fahrradhändler geliefert worden. Und wenn du wissen willst, wie der Lieferverkehr ohne Fernstraßen aussehen würde, brauchst du nur an den verstopften Schiffskanal vor 1, 2 Jahren denken!

            Übrigens zahlen die Kraftfahrer jährlich rund 100 Milliarden Euro Kfz-bezogene Steuern (2018 93,4 Mrd). Lediglich 7-9 Milliarden werden jährlich in den Straßenverkehr investiert. Da darfst du gerne noch die Abwrackprämie mit 1,5 Milliarden Budget oder die E-Auto-Subventionen mit aktuell rund 2 Milliarden jährlich mitrechnen, der Autofahrer bleibt die Melkkuh der Nation.

          • Also liebe Wurstrolle.

            Wo fährt der LKW lang, der dein beschissenes Fahrrad zum Händler oder zu dir geliefert hat ?

            Wo fährt der LKW lang, der das Klopapier zum Supermarkt bringt, mit dem du dir den Arsch sauberwischen kannst, wenn grad mal ne Wurst rauskam ?

            Wo fährt der Rettungsdienst lang, wenn deine Wurstpelle platzt und du ins Krankenhaus musst ?

            Wo fährt der LKW mit Medikamenten lang, die auch für Würste lebenswichtig sein können ?

            Autobahnen sind ein essentieller und wichtiger Bestandteil unserer Infrastruktur von der alle profitieren, selbst wenn sie diese nicht aktiv nutzen, deine ganzen sinnlosen Vergleiche sind also total behämmert.

          • An Magnus und Kinki:
            Mir ist bewusst das es LKWs braucht, vor allem für die letzte Meile. Aber mein „beschissenes Fahrrad“ kann auch ganz gut auf nem Güterzug hier ankommen, ich glaube dem ist es ist egal ob es auf einem LKW oder Zug fährt. Ich bin ebenfalls der Meinung das wir Autobahnen brauchen, aber wenn wir über Gütertransporte reden brauchen wir die Schiene in gleichem Maße. Denn dein „beschissenes Auto“ kommt mit dem Güterzug. Aber da es hier ursprünglich um das 9€ Ticket ging nehme ich mal an wir reden über Individualverkehr bzw. Personenverkehr und da habe ich als Radfahrer nunmal gar nix von der Autobahn.

            Das wir 9 Milliarden für Straßen ausgeben ist ja nicht die komplette Palette der Kosten oder? Ich hab lediglich exemplarisch mal ein paar Beispiele aufgezählt, die externen Kosten des Verkehrs in Deutschland, also alles was wir nicht individuell sondern von der Allgemeinheit bezahlen lassen, liegen bei ca 150 Milliarden pro Jahr. Davon entfallen ca 140 Milliarden auf den Straßenverkehr. Das wären bei 100 Milliarden (ich übernehme die Zahl mal ungeprüft) an Steuereinnahmen immernoch eine Finanzierungslücke von 40 Milliarden.

          • @Rollewurst: Würde mich jetzt ehrlich interessieren, wo du die 140/150 Milliarden hernimmst. Denn dass die Autofahrer deutlich mehr zahlen als in „ihre“ Infrastruktur reingesteckt wird, hat der ADAC schon beklagt, als ich noch gar kein Auto fahren konnte!

            Ich hab mal den Artikel hier genommen: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/schienen-investitionen-101.html Quelle Allianz Pro Schiene, ist also sicher nicht durch die Kfz-Brille! Die reden von 76 Euro pro Einwohner Investition in die Bahn, und das seien 44,3% der Gesamtinvestitionen; 55,7% gehen in den Straßenverkehr. Wenn ich das umrechne, wären das rund 95 Euro pro Einwohner für die Straße und runde 8 Milliarden gerechnet auf alle Einwohner. Die 9 Milliarden, die ich genannt habe, scheinen also zumindest den Zahlen der Bahnlobby sehr ähnlich zu sein. Deshalb erstaunen mich deine Zahlen umso mehr.

    • Hallo, ich komme aus der Metropolregion Stuttgart aus einer kleinen Stadt am Neckar. Ich habe jetzt seit November kein Auto mehr und es gibt nichts was ich nicht auch mit Bahn und Bus erl. kann.

      • Eben, das Stuttgarter Umland ist noch einigermaßen brauchbar ans Stuttgarter Netz angeschlossen. Keine Frage, mal abgesehen vom Einkauf beim Möbelmarkt geht das alles per ÖPNV!

        Ich bin nochmal gut 100 km von Stuttgart entfernt. Rate mal, wieviele Stuttgarter S-Bahnen bei mir halten!

    • Also im Endeffekt wie immer, es müsste Geld in die Hand genommen werden und am Ende hätten alle was davon.
      Du kannst also beruhigt sein, bevor der Lindner da zustimmt friert eher nich die Hölle zu.

      • Nein, im Gegenteil: es ist wie bei der Energiewende: Es ist völlig egal, wieviel Geld du in die Hand nimmst, am Ende wird es nicht funktionieren!

        Und dass der Lindner aus dem Euro keine Lira machen will, ist vielleicht seine einzige gute Eigenschaft!

  2. Gute Idee das Ticket,ich finde man sollte es außerhalb der Ferienzeiten testen,am besten nur unterhalb der Woche.dann sieht man vielleicht ein das unsere derzeitige Infrastruktur außerhalb von Großstädten keine Alternative zum Auto hat.weder stimmen Zeiten,noch Routen oder Preise noch sonst irgendwas um einen Umstieg auf den ÖPNV zu ermöglichen..und die vielen Leute die günstig mit der Bahn nach Sylt etc gefahren sind,wären sonst niemals alle mit dem Auto gekommen,sondern vermutlich eher zu Hause geblieben was klimafreundlicher wäre..die Idee günstig mit Bus/Bahn zu fahren ist aller Ehren wert,aber das ich aufs Auto verzichten kann,was ich bei Möglichkeit sofort tun würde da sind wir noch Lichtjahre von weg.

  3. Ich bin absolut gegen das 9 Euro Ticket. Alle Auswertungen haben gezeigt, dass damit zum Großteil unnötige Freizeitfahren gemacht wurden. Warum soll das die Allgemeinheit finanzieren? Mit derselben Begründung kann man billigere Kinotickets verlangen, Schwimmbad Flatrate, Spielzeuge für Lau. Manche Menschen können sich manche Dinge halt nicht leisten, das ist noch kein Grund, dass irgendwer anders dafür zahlen soll, wenn es sich nicht um eine Lebensnotwendigkeit handelt.

  4. Das ist doch alles nur blah-blah. Ohne einen nachhaltigen Finanzierungsplan, wie bei geringeren Einnahmen gleichzeitig der Ausbau des ÖPNV bezahlt werden soll, ist das nur leeres, unsinniges Geschwätz.

  5. So gut das 9€-Ticket ist, so beschämend ist das Verhalten der Bahn, die gerade jetzt nach den Sommerferien(!) in NRW überall Baustellen auf den Strecken gemacht hat, die keinen großen Sinn ergeben – zusätzlich zu den „Wir haben zu wenig Schaffner und alle sind Krank“-Ausreden.

    Man merkt einfach, dass die Bahn mit allen Mitteln versucht die letzten Tage so madig wie irgendmöglich zu gestalten.

    That said: Ich würde gerne auch eine Begründung erfahren, warum wir keinen Fernverkehr nutzen dürfen. Die meisten IC und ICE der Bahn fahren leer herum und verursachen nur Mehr-Kosten, während der Regionalverkehr oftmals langsamer und teils zu überfüllt war. (Fühlte sich teils an wie die Bahnen zur Gamescom oder zum Japantag)
    Das wäre ein Thema, welches man sich zusätzlich anschauen sollte. Gerade für Urlauber, die durch ganz Deutschland wollten, macht sich so eine 8+ Stunden Fahrt eher unbeliebt als mit unter 5 Stunden mitm ICE oder mit dem Auto.

    Als Nachfolge Ticket wäre mir gerne ein 49€-Euro Ticket recht, dann spare ich auch im Vergleich zu meinem jetzigen Ticket gute 70€ ein.

    • Solche Baustellen werden teilweise ein Jahr im voraus geplant und die 9 Euro Geschichte war dann doch ne Recht schnelle Entscheidung. Desweiteren sind Baustellen in den Ferien definitiv die bessere Alternative als außerhalb.

    • Wo hast du denn die Info her, das ic/ICE leer gefahren sind? Freunde, die diese nutzten, sprachen von genau so vollen Zügen 😅 und es sind grad keine sinnlosen Reparaturen, sondern es werden die wohl für den letzten Bahn Unfall Verantwortlichen schweller aus getauscht… Freut mich eigentlich, dass das so schnell geht…

    • Dass die gesamte Infrastruktur hier in NRW mittlerweile so marode ist, ist nicht ausschließlich die Schuld der Bahn. Eine Rückkehr des Solis mit einem staatlichen Finanzierungsprogramm „Aufbau West“ halte ich für absolut sinnvoll, sinnvoller jedenfalls als ein dauerhaftes 9-Euro Ticket, von dem man hier ohnehin nicht viel hat.

    • „[…] Als Nachfolge Ticket wäre mir gerne ein 49€-Euro Ticket recht, dann spare ich auch im Vergleich zu meinem jetzigen Ticket gute 70€ ein.“

      Klingt wirklich verlockend, nur würde das eben niemals umgesetzt werden

      alleine schon, weil die aktuelle BahnCard100, welche ja sozusagen genau das ist, jährlich 4144€, also monatilch 345€, kostet.

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