TEILEN

Australia may be the next country to take legislative action against loot boxes in videogames, as MP Andrew Wilkie has introduced a bill calling for a mandatory adult classification for any game that contains a „gambling-type feature.“ (via)

In den vergangenen Jahren waren die in Computerspielen vorhandenen Lootboxen ein stark diskutiertes Thema, welches neben den eigentlichen Spielern auch viele Politiker interessierte. Durch ihre zufälligen Inhalte und die oft auf Echtgeld basierenden Kosten wurde das Ganze häufig mit Glücksspiel verglichen und als schädlich für Kinder eingestuft. Als Reaktion auf diese Annahmen haben viele Länder etwas strengere Regeln für diese Art von Content in Computerspielen eingeführt. In einigen Teilen der Welt wie beispielsweise Belgien wurden solche Beutetruhen sogar komplett verboten.

Aktuell sieht es ganz danach aus, als könnte nun auch ein weiteres Land auf den Zug aufspringen und deutlich strengere Richtlinien für Lootboxen einführen. Scheinbar plant man in Australien aktuell einen von MP Andrew Wilkie vorangetriebenen neuen Gesetzentwurf, der Lootboxen in Computerspielen als einen nicht für Kinder oder Jugendliche geeigneten Aspekt von Spielen einstufen würde. Spiele mit Beutetruhen würden dann automatisch eine Einstufung ab 18 Jahren erhalten oder gar nicht erst bewertet werden. Nicht auf diese Weise bewertete Spiele dürfen in dem Land nicht verkauft werden.

„By tempting players with the potential to win game-changing items, encouraging risk-taking for possible reward, delivering random prizes on an intermittent basis, and encouraging players to keep spending money, loot boxes give rise to many of the same emotions and experiences associated with poker machines and traditional gambling activities,“

Der Grund für die Einführung solch einer Regulierung ist für MP Andrew Wilkie recht offensichtlich. Seiner Meinung nach sind Lootboxen mit Glücksspiel gleichzusetzen und daher sollten sie auch entsprechen reguliert werden. Content dieser Art führt die Spieler mit dem Potenzial für einen großen Gewinn in Versuchung und er befürwortet das Hinnehmen von Risiken für zufällige Belohnungen. Für Wilkie funktioniert das Ganze genau für Glücksspiel und es bereitet Kinder auf eine unschöne Weise darauf vor, sich in der Zukunft mit anderen Formen des Glücksspiels zu beschäftigen.

In seinem Entwurf gibt der Politiker offen zu, dass seine neue Regulierung keinen direkten Bann von Lootboxen darstellt. Es ist ein Kompromiss zwischen der Freiheit der Menschen und dem Schutz vor möglichen Gefahren. Die entsprechenden Behörden in Australien müssen auch weiterhin einschätzen, welche Spiele in dem Land komplett verboten werden und welche Titel man erwachsenen Spielern zumuten darf. Das neue Gesetz soll einfach nur Kinder und Jugendliche schützen und das Grooming von Glücksspielsucht in Spielen unterbinden.

Ansonsten werden Beutetruhen auch in dieser Sache natürlich wieder einmal nur als kostenpflichtige Behälter mit zufälligen Inhalten beschrieben. Das Ganze deckt neben eigentlichen Lootboxen dann vermutlich auch Booster Packs in digitalen Sammelkartenspielen ab. Wie die Politik mit diesem meiner Meinung nach vorhandenen Unterschied umgehen möchte, ist unklar. Vermutlich werden dann auch Spiele wie Hearthstone oder MTG Arena in Australien ab 18 Jahren eingestuft werden, weil sie zumindest in der Theorie kostenpflichtige Boxen mit zufälligen Inhalten anbieten.

Für mich kommt dieses Gesetz einige Jahre zu spät. Lootboxen sind mittlerweile schon seit einiger Zeit auf ihrem Weg nach draußen und nur noch wenig Spiele nutzen sie als Modell für die Monetarisierung. Das Ganze wurde durch direkte Ingame-Shops und Battle Passes abgelöst, die zwar keine zufälligen Dinge anbieten, aber den Entwicklern vermutlich genauso viel Geld einbringen. Zumindest schütz solch ein Gesetz die Kinder in Australien davor zu Opfern zu werden, wenn einige Entwickler zu den Lootboxen zurückkehren möchten und es einen neuen Wandel in der Branche gibt.

Ich persönlich würde diesen Mittelweg von Australien als die vermutlich beste Lösung für die Situation einstufen. Für mich sind direkte Verbote für gewöhnlich eher eine übertriebene Maßnahme, die Leute zu sehr in ihrer Freiheit einschränkt. Eine Altersbegrenzung ab 18 Jahren schützt die Kinder und es erlaubt Erwachsenen sich weiterhin selbstzerstörerisch zu verhalten. Die Eltern von Kindern müssen dann halt nur darauf achten, dass ihre Abkömmlinge keinen Zugriff auf Produkte für Nutzer ab 18 Jahren erhalten.


Anzeige

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here