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Die bayerische Landeshauptstadt verbietet für vier Wochen alle Proteste von Klimaaktivisten auf ihrem Stadtgebiet, „bei denen sich Teilnehmende fest mit der Fahrbahn oder in anderer Weise fest verbinden“. (via)

In den vergangenen Monaten gab es immer mehr Proteste von Klimaaktivisten, die leicht extreme Folgen angenommen haben. Neben den Angriffen auf Denkmäler und Kunstschätzen gehören dazu auch wirklich lästige Klebeproteste. Bei solchen Aktionen kleben sich die Demonstranten mit Sekundenkleber an Straßen oder Übergängen fest, um dadurch den Verkehr einzuschränken und die Menschen am Reisen durch das jeweilige Gebiet zu hindern.

Proteste dieser Art ziehen zwar ordentlich Aufmerksamkeit auf sich, aber gleichzeitig werden sie auch von vielen Menschen stark kritisiert. Die negativen Eindrücke basieren neben den lästigen Auswirkungen dieser Proteste hauptsächlich darauf, dass diese Demonstrationen oft Rettungswege und wichtige Straßen blockieren. Dadurch ist es schon vorgekommen, dass Rettungskräfte und Notfallfahrzeuge ausgebremst und die Leben von Menschen unnötig riskiert wurden.

Als Reaktion auf diese problematischen Klebeproteste hat die Stadt München in dieser Woche nun zu einer drastischen Konsequenz gegriffen. Dabei hat die Stadt diese Art von Protesten einfach temporär verboten. In einer neuen Allgemeinverfügung zur präventiven Gefahrenabwehr heißt es wohl, dass jegliche Straßenblockaden mit Teilnehmern, die sich fest mit der Fahrbahn verbinden, jetzt komplett untersagt sind, sofern sie die versammlungsrechtliche Anzeigepflicht nicht einhalten.

Das Verbot gilt dabei dann für alle Straßen in dem Bereich München, deren Nutzung für Rettungseinsätze und Gefahrenabwehrmaßnahmen besonders kritisch ist. Gleichzeitig betrifft das Ganze auch deutsche Bundesautobahnen aufgrund der dort herrschenden Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Auf diese Weise will die Stadt möglichst viele Hauptrouten für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge im Stadtgebiet offen halten. Das Verbot ist in der vergangenen Nacht um Mitternacht in Kraft getreten und es soll erst einmal bis zum 08. Januar 2023 aktiv sein.

Aufgrund der neuen Regierung ist sowohl das Veranstalten als auch die Teilnehme an diesen Klebeprotesten verboten. Gleichzeitig gilt der Aufruf zur Teilnahme oder der Organisation von Aktionen dieser Art als strafbar. Wie hoch das Strafmaß bei Verstößen ausfallen soll, ist aktuell nicht bekannt. Allerdings betonte die Stadt recht deutlich, dass sie die Einschränkung des Versammlungsrechts aufgrund der vergangenen Tage als erforderlich ansehen.

Auslöser für die Einführung des Verbots waren wohl mehrere Aktionen der Aktivisten der „Letzten Generation“. Am vergangenen Donnerstag klebten sich mehrere Mitglieder der Gruppe am Münchner Flughafen auf einem Rollfeld fest und sorgten dadurch dafür, dass die beiden Start- und Landebahnen für ca. 45 Minuten gesperrt werden mussten. Am 05. Dezember blockierten Aktivisten einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt in der Innenstadt und kurz zuvor sorgten sie für Störungen an den Autobahnen 9 und 96. Aufgrund dieser Aktionen sah die Stadt sich wohl zu dem Verbot gezwungen.

Im Grunde halte ich solch ein Verbot aktuell sowohl in München als auch in anderen potenziellen Orten für sinnvoll. So langsam setzt der Winter ordentlich bei uns ein und damit startet auch die Zeit, in der bedauerlicherweise mehr Menschen einen Rettungswagen benötigen. Ständige Proteste und Blockaden können den Einsatz dieser Helfer erschweren und am Ende vielleicht sogar Menschenleben kosten. Die Demonstranten haben zwar ein Recht auf ihre Proteste, aber das hört halt an dem Punkt auf, an dem andere Menschen mit zu starken negativen Auswirkungen konfrontiert werden.


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36 KOMMENTARE

  1. Ich hab gelesen dass die Aktivisten von der letzten Generation von unbekannten mit hohen Summen finanziert werden. Wir wahrscheinlich wäre dass wenn die unbekannten reiche Ölscheichs oder Unternehmen wären? Hab dazu leider kaum was gefunden in Google, hat da jemand vielleicht mal was gehört davon?

    • Du hast eine relativ fragwürdige These gelesen und fragst jetzt fremde im Internet um dir diese Theorie zu bestätigen?

      … Manchmal Zweifel ich echt an der Menschheit

          • Als studierter Sozialmanager finde ich die Annahme: „Die werden alle Bezahlt halt so hirnrissig.“ Wenn du dir die Anzahl an Großprotesten ansiehst und dir mal ganz grob geschätzt durchrechnest, wie viel das so kostet, sind der Finanzierungen gerade ausreichend. Wenn du dann noch mal rein schaust wie genau der Funds vergeben werde, nämlich über ein Bewerberverfahren, wird direkt klar wie Blödsinnig diese Anschuldigung ist.
            Das Video ist von jemandem verfasst worden, der zwar Geldströme nachverfolgen kann, jedoch augenscheinlich keine Ahnung davon hat, wie soziale Arbeit/Ehrenamt/Vereinsarbeit abläuft.

    • Zumindest Just Stop oil wird vom climate emegency fund unterstützt.. prominente Unterstützung kommt u.a.von einer gettyerbin,einer Kennedy und anderen Damen ..von ölscheichs ist nichts bekannt,macht auch gar keinen Sinn…

    • Du findest nix weil es halt einfach mal kompletter Blödsinn ist?

      Vorallem warum sollten Ölscheichs Proteste GEGEN Öl (weil Klimaschädlich) finanzieren? Macht keinen Sinn. Und welches Unternehmen sollte einen vorteil davon haben?

      Bei manchen Leuten fragt man sich echt wie sie es schaffen das Atmen nicht zu vergessen…

      • Naja macht doch Sinn, dass dadurch die Grünen im allgemeinen schlechter in den Umfragen abschneiden. Finde das persönlich nicht soweit hergeholt. Remember meine These

        • Cui bono ist so ca. die dümmste Denkfigur, quasi ein laufernder Dunning Kruger Effekt. Wenn Du Nachts eine dunkle Straße langgehst und plötzlich die Lichter ausfallen und ein Dieb die Gunst der Dunkelheit nutzt um schnell deine Tasche zu klauen, dann hat trotzdem nicht der Dieb den Stromausfall verursacht. Genau so sieht es hier aus. Es ist furchtbar dumm aus der Tatsache, dass irgendwer profitiert (was übrigens nicht stimmt, die Grünen stehen in Umfragen gut da, schon deine Kernannahme ist also völlig falsch), dass deshalb Ursache X kausal für den Vorteil war.

    • Junge Junge, Lass auch noch was Alufolie für uns übrig. Die Protestieren gegen fossile Brennstoffe, warum zur Hölle sollte das ein Ölscheich finanzieren? Die finanzieren lieber Institute wie EIKE die dann „Studien“ erstellen die „beweisen“, dass der Klimawandel wahlweise nicht existiert oder schon existiert aber wir da nix für können. Und die EIKE Vertreter und „Studien“ kommen dann über Politiker der AFD und CXU in die Politik.

      Und wozu braucht die letzte Generation Geldgeber? Die Aktionen der Gruppe sind super simpel und ohne hohe Kosten durchführbar.

    • Es gibt da Berichte, zum Beispiel auf Youtube von Julian Reichelt oder der vulgären Analyse. Aber das sind halt alles Nazis, und schon deshalb darf man denen kein Wort glauben, selbst wenn sie sagen 2+2=4.

      Inwieweit es stimmt, was die so für Netzwerke zwischen den Klimaextremisten und diversen Lobbygruppen und dem Großkapital aufmachen, kann ich letztlich auch nicht beurteilen. Generell halte ich aber „follow the money“ für eine gute Strategie, wenn man derartige Dinge hinterfragen will.

      • Julian Reichelt?
        Du?

        Wie am ENDE musst man sein , sich auf den zu berufen.
        Das ist kein Nazi! Das ist ein zu gekokster , verbitterter Selbstdarsteller.

        • Ich habe zunächst mal nur die Frage beantwortet. WAS Reichelt sagt, halte ich größtenteils für valide. WIE er es sagt, darüber kann man streiten, da liegst du vermutlich gar nicht so daneben. Selbstdarsteller? Definitiv ja. Verbittert? Möglicherweise. Zugekokst? Weiß ich nicht. Ändert aber eben nichts an dem Inhalt, und da kann ich ihm oft zustimmen.

      • Woher bekommt Julian Reichelt eigentlich sein Geld? Ach, will er nicht öffentlich machen.
        https://youtu.be/lfLQX_WNtQU

        Bei deinen Quellen wundert mich gar nichts mehr. Demnächst lese ich von dir hier noch: „Die Erde ist flach! Es gibt Berichte auf Youtube von AstroToni!!!!“

        Oder: „Die BRD ist eine GmbH und wir haben keinen Friedensvertrag! Sagt Heinrich I. Prinz Reuß-Köstritz!!!“

        • Ja Schloos, ich weiß, dass du alles rechts der Grünen und Linken in einen großen Topf schmeißt. Aber mit solchen Statements machst du dich halt nur selbst lächerlich.

    • Herr Uh und Frau Hu aus Uhuistan haben Scholz und Bärbock die Heizung gestellt , so das die sie nicht mehr Gras spritzen müssen.
      Das mit dem Um lei tung ist nicht verfügbar Joke lasse ich mal.

  2. Hat ja schon immer etwas gebracht,Leuten ihren Protest zu verbieten,und/oder sie vorsorglich ohne Straftat wegzusperren,zeigt sich ja hundertfach in der Geschichte..absoluter Facepalm..

  3. Ich denke das dies ein Gericht wieder kassieren wird, das Demonstrationsrecht einzuschränken ist keine gute Idee.
    BTW bei den Anti Corona Demos haben die Gerichte auch solche Maßnahmen kassiert und da war die Gefahr für das Menschenleben deutlich höher gewesen.

    • So wie ich das verstehe dürfen die Klimaaktivisten weiter demonstrieren, solange sie die Demo vorher anmelden und auf Festkleben verzichten.

    • Sorry aber sich auf einem Rollfeld oder auf der Autobahn festzukleben geht gar nicht und gefährdet nicht nur die Aktivisten sondern auch die Autofahrer und den Flugverkehr.
      Ich hoffe ja die Flughäfen und Fluggesellschaften machen die Aktivisten für die enstandenen Kosten haftbar. Und wer nicht zahlen kann kommt entsprechend lange in den Knast.
      Gerne können Sie sich vor die Tiefgaragen einfahrten des Bundestages kleben, von mir aus auch im Bundestag selbst protestieren.

      • Das ist das verdammte Ziel der Aktion. Die letzte Generation hat ein Paket mit Forderungen gestellt, ein Ultimatum bis zum 07.10. gestellt und gedroht bei ausbleibender Antwort ab dem 10.10 für „eine maximale Störung der öffentlichen Ordnung sorgen“.

        Also ziviler Ungehorsam/gewaltfreier Widerstand 101.

        • Jemanden mit dem eigenem Körper den Weg zu versperren ist eben nicht gewaltfrei, deshalb gibt es auch Geldstrafen im hohen vierstelligen Bereich fuer Einzelpersonen. Diese sehen das natuerlich anders, da sie meinen ueber dem Gesetz zu stehen.

          • Natürlich ist das ein „gewaltfreier“ Protest. Was wäre denn sonst überhaupt gewaltfreier Protest? „Sorry, ihr müsst eure Schilder wieder abbauen, ich will die Straße da fegen auf der ihr steht“ oder wie?

            Strafbar ist es natürlich trotzdem, ist ziviler Ungehorsam aber meistens. Muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er die Sache hier wichtiger findet als das Gesetz.
            Ich persönlich stehe da eher auf der Seite dessen, was zuletzt selbst viele Grüne gesagt haben: Protest, bei dem am Ende eher über den Protest als die Sache selbst geredet wird, ist wenig zielführend.

          • @Balnazza: ich finde, du ziehst den Gewaltbegriff zu eng. Grundsätzlich gibt es natürlich die (nur) angedrohte Gewalt und die ausgeübte Gewalt.

            Wenn ich auf dich schieße, ist das sicherlich Gewalt. Wenn ich dich mit einer Waffe bedrohe, empfindest du das nicht als Gewalt? Wenn ich nicht dich, sondern einen Dritten mit einer Waffe bedrohe, um dich zu einem Handeln oder Unterlassen zu zwingen, ist das Gewalt? Und wenn ich keinen Dritten, sondern mich selbst bedrohe, macht das dann einen Unterschied?

            Letztlich muss diese Differenzierung aber gar nicht getroffen werden, denn der Nötigungsparagraf spricht nicht nur von „Gewalt“, sondern auch von „Drohung mit einem empfindlichen Übel“, und dazu gehört der versaute Unterboden, wenn du so einen Klimakleber plattfährst, in jedem Fall auch!

            Die ganze Diskussion um „gewaltfrei“ lenkt letztlich nur davon ab, dass es so oder so Straftaten sind, was die Klimakleber hier veranstalten.

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