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Twitter has suspended the accounts of several prominent reporters who cover Elon Musk, including Ryan Mac of The New York Times, CNN’s Donie O’Sullivan, and Tony Webster. This evening, Musk logged into a Twitter Space to try to explain why, and ran a poll asking when the journalists should be unbanned — in both instances, things didn’t exactly go his way. (via)

Am 15. Dezember 2022 hat Elon Musk veranlasst, dass der Twitter-Account Elonjet dauerhaft gebannt wurde. Dieser von dem Nutzer Jack Sweeney verwaltete Account teilte regelmäßig die positiv des privaten Jets von Elon Musk durch die Verwendung eines automatisierten Computerbots. Dafür nutzte das Programm öffentlich zugängliche Flugdaten, die auch jetzt noch von allen daran interessierten Personen eingesehen werden können.

Im Verlauf der vergangenen Nacht hat Twitter diesen Bann überraschenderweise auch noch auf eine Reihe von anderen Nutzern ausgeweitet. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Journalisten, die über die Situation mit Elonjet berichteten. Die Tweets dieser Personen beinhalteten keine direkten Daten zu dem Flugzeug von Musk, sondern nur Verweise zu dem Account Elonjet. Zu den gebannten Personen gehören unter anderem Ryan Mac von der The New York Times,Donie O’Sullivan von CNN, Drew Harwell von The Washington Post und der für The Intercept schreibende Micha Lee.

Um sich für diese Banns zu rechtfertigen, startete Elon Musk gestern Abend ein Gespräch über Twitter Space. Zu seiner Überraschung waren einige der genannten Journalisten ein Teil dieser Unterhaltung, weil gebannte Accounts scheinbar weiterhin solchen Veranstaltungen beitreten dürfen. In diesem Space erklärte Musk, dass das Doxen von Menschen auf Twitter jetzt zu permanenten Sperren auf der Plattform führt. Das Auftauchen der Journalisten in dem Gespräch bezeichnete Musk als ban evasion, was er natürlich ebenfalls kritisierte. Die Journalisten versuchten zwar zu erklären, warum sie weder Doxing betrieben noch geheime Informationen verbreitet haben, aber Musk schrie einfach nur You dox, you get suspended. End of story, that’s it. und verließ die Unterhaltung.

Die bei Twitter als Leiterin der Abteilung für Sicherheit und Vertrauen fungierende lla Irwin wies die Plattform The Verge auf ein gestern Abend erfolgtes Update zu der Firmenpolitik von Twitter. Diese Richtlinie verbietet nun allen Nutzern von Twitter das Teilen von Informationen zu den aktuellen Aufenthaltsorten von anderen Menschen. Dazu gehört auch das Veröffentlichen von Links zu anderen Seiten, die diese Informationen auflisten. Die Journalisten haben angeblich gegen diese neue Regel verstoßen und sich damit ihre jeweilige Strafe verdient.

Damit er selbst weniger verantwortlich für diese Situation sein muss, startete Musk in der vergangenen Nacht auch noch eine Abstimmung darüber, wann dieses Banns wieder enden sollten. Das Ergebnis der Umfrage lief darauf hinaus, dass die meisten Menschen für ein sofortiges Ende der Sperren waren. Trotzdem sind diese Menschen natürlich nicht direkt entbannt worden. Laut Musk gab es bei der Abstimmung wohl zu viele Möglichkeiten, weshalb er eine zweite Umfrage startete. Allerdings war auf diese zweite Abstimmung für eine sofortige Aufhebung der Strafen.

Die gesamte Situation wirkt meiner Meinung nach etwas sonderbar. Doxing ist ein Problem und man sollte es nicht dulden. Allerdings hat Elonjet nur öffentlich verfügbare Informationen gepostet und die Journalisten sind nicht einmal so weit gegangen. Sie erwähnten in den meisten Fällen scheinbar nur, dass es diesen Account gibt und wo man ihn findet. Das Ganze wirkt ein wenig so, als wäre der gute Herr Musk einfach unzufrieden gewesen und hätte sich erst danach eine Ausrede für den Bann gesucht. Eine neue Richtlinie zeitgleich mit den Sperrungen zu etablieren, spricht eine recht eindeutige Sprache. Ansonsten wirken solche Aktionen einfach etwas unschön, wenn man Wochen zuvor noch von der Meinungsfreiheit geschwärmt hat.


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6 KOMMENTARE

  1. Damals: Twitter sperrt Leute.
    Linke Reaktion : Tja Private Plattform, deren Entscheidung!

    Heute Twitter sperrt Leute, die Musks live Standort Doxxen.

    Linke Reaktion : das ist das Ende der Meinungsfreiheit!!! 111Pressefreiheit gefährdet! 11!

    • Wie viel man verdrehen muss um hier die Linken und nicht Musk als Feindbild zu behalten ist beeindruckend.

      Damals wurden Leute gesperrt die z.T. wiederholt gegen die TOS verstoßen haben. Trump wurde wegen Incitement to Violence gebannt, MTG wurde wegen verstößen gegen die TOS bezüglich Corona Desinformation gebannt. Das waren Politiker die gegen bereits existierende TOS verstoßen haben.

      Heute hat btw auch niemand Elon gedoxxt. Doxxing ist es Informationen über eine echte Person wie Klarname, Adresse, Aufenthaltsort etc, mit einem Anonymen Onlineprofil zu verknüpfen. Was hier passiert ist, ist dass Journalisten öffentlich zugängliche Informationen geteilt haben.

      Und Journalisten zu bannen die nicht gegen die TOS verstoßen haben auf Grund von Regeln die man sich gerade bzw. nach dem Ban überlegt hat, das hat halt ein Geschmäckle.

      • aufrufen zur gewalt von trump ists also wenn er auf twitter schreibt das er nicht zur präsi ernennung von seinem kontrahenten geht? ah ja …

        zum thema Doxxing stell dir folgende sachlage vor es ist 1939 du bist in deutschland und gehörst einer verfolgten gruppe an menschen an dein klarname usw ist bereits bekannt da du person des öffentlichen leben bist/warst und nun kommt ein „Heldenhafter“ journalist und posaunt da er weis auf welchem dachboden du dich gerade versteckst raus wo du die halt versteckst ist das schon kein doxxing mehr?

  2. Hatte er den Laden nicht übernommen um dort endlich mal „Free Speech“ durchzusetzen. Endlich weg mit den ganzen tausenden Angestellten die nur dazu da sind um unliebsame Meinungen zu unterdrücken. LUL

    Ich muss sagen nichts hat mehr Unterhaltungswert als die täglichen Meltdowns von Elon. Ich bin gespannt wie das enden wird. Bis dahin werde ich erst mal meine strategischen Popcornvorräte aufstocken.

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