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A shallow excavation of ancient lore from Andrzej Sapkowski’s fantasy series, Blood Origin shares ancestral DNA with The Witcher but little of what makes the mothership series memorable. (via)

Über die Weihnachtsfeiertage ist auf Netflix die neue Live-Action-Serie The Witcher: Blood Origin erschienen. Diese neue Produktion fungiert als Prequel zu der ebenfalls von Netflix produzierten Serienadaption von The Witcher und sie spielt tausende Jahre in der Vergangenheit der eigentlichen Serie. Gleichzeitig ist diese neue Produktion keine vollwertige Show, sondern nur eine aus vier Episoden bestehende Mini-Serie. Dadurch nimmt das Ganze inhaltlich eine etwas andere Form an als andere Serien auf Netflix.

Seit gestern hatte ich hin und wieder die Chance dazu, die eine oder andere Episode von The Witcher: Blood Origin in meine Weihnachtsfeiertage einzustreuen. Mittlerweile habe ich alle vier Episoden gesehen und ich würde an dieser Stelle gerne meine Meinung dazu äußern. Wie man durch die Überschrift des Beitrags merkt, würde ich persönlich diese Mini-Serie als eine ziemliche Enttäuschung einstufen. Wer überlegt, sich das Ganze anzusehen, der kann vermutlich eine bessere Beschäftigung finden.

Erst einmal bedient sich Netflix natürlich auch für diese Produktion wieder der von Andrzej Sapkowski verfassten Buchvorlage. Allerdings scheitert die Mini-Serie komplett daran, diese Vorlage korrekt und treu zu adaptieren. Es gibt zwar einige Charaktere mit bekannten Namen und Orten, aber diese Elemente haben oft wenig mit den Vorlagen gemeinsam. Auch wenn diese Vergangenheit in den Büchern oft nur eine Randnotiz darstellte und somit viel Freiraum für eigene Ideen lässt, so scheitert die Show als Adaption trotzdem in allen Punkten.

Natürlich muss eine Serie nicht unbedingt eine gute Adaption sein, um die Zuschauer zu unterhalten. Manchmal sind die eigenen Ideen und Änderungen gut genug, um trotzdem ein zufriedenstellendes Endergebnis zu liefern. Bedauerlicherweise ist das Ganze bei The Witcher: Blood Origin nicht der Fall. Ich würde die Serie auch als eigenständiges Werk oder als Adaption einer anderen Vorlage als eine ziemlich miese Produktion einstufen. Die Show ist gefühlt einfach nur simple Liste von Punkten, die  angeblich zu einer Fantasy-Story gehören und daher abgearbeitet werden müssen. Wie man die Punkte erreicht und ob die Momente einen Sinn ergeben, ist dabei wohl einfach unwichtig.

Ich würde das gesamte Projekt mit den zwei simplen Wort „billig“ und gehetzt beschreiben. Die Charaktere sehen zwar einigermaßen in Ordnung aus, aber die Umgebungen und Requisiten machen viel zu oft einen eher billigen Eindruck. Man sieht dem Ganzen halt immer an, dass es einfach nur ein Set ist und die Dinge nicht wirklich aus dem präsentierten Rohstoffen bestehen. Solche Elemente enttäuschen einen als Zuschauer einfach nur, weil man permanent aus der Welt gerissen wird. Ich möchte weder sich dehnende metallene Rüstungen noch wie Pappe wirkende Steinmauern sehen. Gleichzeitig ist die CGI in vielen Szenen nicht wirklich gelungen und viel zu steif, was diese billige Atmosphäre noch verstärkt.

Was das die Einstufung als „gehetzt“ betrifft, so bewegt sich die Geschichte meiner Meinung nach viel zu schnell. Die Geschichte rennt in einem brechenden Tempo von Moment zu Moment und man kann sich als Zuschauer nie wirklich an eine gewisse Situation gewöhnen. Dadurch erscheinen einige Situationen einfach nur verwirrend und andere Elemente der Show sind beinahe komplett unnötig. Man merkt beim Zuschauen aktiv, dass diese Mini-Serie ursprünglich einmal auf mindestens sechs Episoden ausgelegt war. Mit zwei zusätzlichen Episoden könnte die Show gelegentlich einmal etwas Luft bekommen und den Eindruck einer simplen Liste mit notwendigen Plot-Elementen verlieren.

Bedauerlicherweise können weder die Figuren selbst, noch die schauspielerische Leistung das Ruder rumreißen. Trotz einiger erfahrener Schauspieler wirken die gespielten Rollen oft einfach nur gelangweilt und verschlafen und das Talent der Schauspieler wird verschwendet. Wir erhalten zwar die Hintergründe und Vergangenheiten der Charaktere, aber das Ganze wirkt eher wie ein weiterer Punkt auf einer Strichliste. Oft gibt es keine Gründe für diese Erzählungen und sie haben oft keinen Einfluss auf die Geschichte oder die Ereignisse. Es wäre schön angebliche Eigenschaften oder Hintergründe zu sehen und sie nicht nur erzählt zu bekommen. Gleichzeitig macht die Geschichte viel Gebrauch von einer Erzählerin. Minnie Driver klingt zwar oft sehr angenehm, aber solche Informationen sollte man eigentlich durch die Show selbst präsentieren.

Diese Mini-Serien ist als einer der schlimmsten Verstöße gegen „Show don’t tell“ und alle anderen Elemente können ebenfalls nicht überzeugen. Dieser negative Eindruck zeigt sich neben meiner Meinung auch in den bisherigen Reviews zu der Mini-Serie. Auf rottentomatoes.com liegt Blood Origin aktuell bei 35% Wertung von Kritikern und 10% Wertung von Fans. Bei IMDB hat die Show bisher auch nur 3.8 von 10 möglichen Sternen erhalten. Die eingereichten Reviews der Menschen decken sich mit diesen niedrigen Werten.

Wer mehr über The Witcher erfahren möchte, der sollte der Show fernbleiben und vielleicht die Bücher lesen oder die Spiele erneut spielen. Fans von guten Fantasy-Shows werden leider ebenfalls nicht bedient, weshalb man auch hier eher zu Distanz raten sollte.


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7 KOMMENTARE

  1. Alleine schon das Gendergaga in Folge 1 ist absurd. „Ich bin eine Barde des Rabenclans“, danke, du Clown. Die Barde, feminin, ist aus dem Bereich der Kochkunst. Der Barde, maskulin, ist ein Sänger. Du bist also ein Barde, aber sicher nicht eine Barde…

    … Deutsch wird abgeschafft, ganz öffentlich, keinen juckt’s.

    Ähnlicher Fall auch bei Encanto auf Disney Plus, wo man den Reim (Experte, Kerbe) zerstört hat und Luisa lieber (Expertin, Kerbe) singen ließ.

    LG

  2. Ich bleib dabei die Menschen sind durch Netflix, Prime, dinselplus, wow und co so dermaßen übersättigt das alles nur noch schlecht und blöd ist. Vor 10 Jahren wäre es ne mega Mini Serie gewesen heute nur Mimimi ne mah ich nicht doof usw.

    Einfach mal leichter Unterhaltung genießen geht nicht mehr. Alles muss visuell Avatar sein und Story technisch ein Herr der Ringe.

    Tja schade,.ich fand’s super war ne gute Unterhaltung für die Feiertage und fertig 🙂

    • ja genau und man schaue sich einmal diesen verwirrten typ( https://www.youtube.com/watch?v=J-iCnwp82k8 ) im video an der mit seinem conspirativen theorien das eine serie welche auf einer buchvorlage basiert auch tatsächlich diese ehren sollte oder gar thematisieren sollte und nicht etwa die heldenhaften taten der 2 Menschens mit fortpflanzungsorganen die zur besamung dienlich sind jedoch aber auch frauen haben könnten denn was ist schon eine frau heutzutage anyway ich mein „Execute me?! wir haben 2023 (bald)!“ da wird doch wohl die propaganda wichtiger sein dürfen als die grundlage? ich bitte dich der scheiss ist ehh von einem misogynen cis heteronormativen rassisten verfasst der zunah an deutschland lebte Period biatches…

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