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The UK Government’s Intellectual Property Office published new piracy guidance today, and it contains a small, easily missed detail. People who share their Netflix, Amazon Prime, or Disney+ passwords are violators of copyright law. And it gets worse. The IPO informs TorrentFreak that password sharing could also mean criminal liability for fraud. (via)

Auch wenn Netflix das Account-Sharing in der Vergangenheit geduldet und sogar eindeutig befürwortet hat, so verurteilt die Plattform diese Vorgehensweise mittlerweile aber stark. Grund dafür sind sinkende Nutzerzahlen und allgemeine Kritik an der Plattform, die vermutlich eher mit dem schwächelnden Angebot als dem Teilen von Passwörtern zusammenhängen. Trotzdem möchte der Dienst bereits Anfang 2023 in den USA und Europa aktiv gegen das Account-Sharing vorgehen.

Für die meisten Menschen wirkt das Account-Sharing bei Streaming-Diensten wie eine Kleinigkeit, die vielleicht zu einer Sperre auf der Plattform führt, aber ansonsten keine weiteren Folgen hat. Interessanterweise könnte sich diese Einschätzung in der Zukunft aber zumindest für Nutzer in Großbritannien als fatal herausstellen. Es wäre in diesem Land nämlich möglich, dass das Teilen von Passwörtern für Streaming-Dienste bald als eine Straftat eingestuft wird, die unter den Bereich der Piraterie von Medien fällt.

Der Hinweis auf diese Einstufung wurde vor Kurzem von torrentfreak.com entdeckt. Das UK Government’s Intellectual Property Office startete vor einigen Wochen in Zusammenarbeit mit Meta eine neue Aktion, mit der Menschen vor Betrügereien im Netz und vor Software-Piraterie geschützt werden sollen. Auch wenn das Ganze wenig neue oder brauchbare Informationen lieferte, so beinhaltete es aber auch den folgenden Absatz:


Diesem Absatz zufolge verstößt das Teilen von Passwörtern zu Streaming-Diensten gegen das in der UK vorhandene Urheberrechtsgesetz. Das Ganze wird in dem Text auf die gleiche Weise eingestuft, wie das unerlaubte Verbreiten von Medien in den sozialen Netzwerken oder das unerlaubte Anschauen von Medien im Netz. Trotz dieser recht eindeutigen Worte waren die Verantwortlichen sich dieser Sache wohl nicht unbedingt sicher. Aus diesem Grund wurde das Dokument auch einige Stunden nach seiner Veröffentlichung überarbeitet. In dieser neuen Version fehlen alle Hinweise auf das Teilen von Passwörtern und möglicherweise damit verbundene Straftaten.

Aufgrund dieser sonderbaren Situation holte torrentfreak.com eine Klarstellung von dem britischen Intellectual Property Office ein. Laut dieser Stellungnahme der Behörde gibt es in den Gesetzen des Landes mehrere Punkte, die möglicherweise auf das Teilen von Passwörtern für Streaming-Dienste zutreffen könnten. Die Straftaten könnten in diesem Fall auf den Vertragsbruch, einen Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz oder direkten Betrug hinauslaufen.

“There are a range of provisions in criminal and civil law which may be applicable in the case of password sharing where the intent is to allow a user to access copyright protected works without payment. These provisions may include breach of contractual terms, fraud or secondary copyright infringement depending on the circumstances.”

Der Betrug ist eine Option, weil die Schwelle dafür in Großbritannien relativ niedrig ist. Es zählt dort schon als Betrug, wenn man das Angebot eines Vereins verwendet, dessen Mitgliedschaft man selbst nicht besitzt. Diese geringe Tat wird in der UK bereits als Betrug eingestuft und das Teilen von Passwörtern fällt genau in diesen Bereich. Daher könnte eine etwas weitere Auslegung der Gesetze dafür sorgen, dass sich die Menschen durch das Teilen von Passwörtern zumindest in der UK strafbar machen.

Aktuell ist es unwahrscheinlich, dass das Ganze irgendwelche schlimmeren Folgen für Nutzer hat. Der Hinweis im Bild wurde überarbeitet und so wirklich einig scheint sich niemand zu sein. Selbst wenn, sich die Behörde auf die Seite von Netflix und Co. schlägt und diese Linie ernsthaft fährt, dann sollte das Ganze höchstwahrscheinlich nur zur Abschreckung dienen. Netflix und andere Plattformen würden solche Schritte sicherlich begrüßen.

Zum Abschluss möchte ich euch an den folgenden Tweet von Netflix zu der Sache erinnern:


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