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The International Olympic Committee announced its game lineup for the Olympic Esports Series featuring titles like Just Dance and Virtual Regatta angering the esports community. (via)

Im kommenden Juni wird das Internationale Olympische Komitee (IOC) ihre Olympic Esports Series 2023 veranstalten. Dieses Event soll die bisher hauptsächlich auch echte Sportarten ausgelegten Olympischen Spiele mit dem extrem beliebten eSports verbinden und dieses klassische Event stärker in die Gaming-Szene einbinden. Das Ganze entstand durch die in 2021 durchgeführte Olympic Virtual Series, die man durchaus als Erfolg einstufen kann.

Gestern Abend hat das IOC nun auch endlich enthüllt, welches Spiele bei der Olympic Esports Series 2023 eine Rolle spielen sollen. Wie es bei solch einem Event nicht anders zu erwarten war, stehen die meisten ausgewählten Spiele zumindest ansatzweise mit traditionellen Sportarten in Verbindung. Die ausgefallensten Titel der Liste sind vermutlich Just Dance für die Tanzkategorie und Gran Turismo für den Motorsport. Dazu kommen dann noch weitere Spiele, die beispielsweise Baseball, Bogenschießen oder Segeln nachahmen.

Trotz der an solch ein Event gesetzten Erwartungen wird die Auswahl des IOC derzeit von vielen Menschen stark kritisiert. Wer sich nämlich einmal die weiter unten eingebaute Liste mit Spielen anschauen, der wird recht schnell feststellen, dass keine wirklich großen eSports-Titel ausgewählt wurden. Wirklich große eSports-Spiele mit eigenen Ligen wären beispielsweise CS, Overwatch, LoL oder auch Rocket League. Das Komitee hat sich aber wohl aktiv gegen solche Spiele entschieden und lieber Titel gesucht, die noch immer irgendwie als Sport eingestuft werden können.

Gleichzeitig hat das IOC keinen Wert darauf gelegt, möglichst gleichwertige Titel für die Liste auszuwählen. Einige der Spiele stammen von Konsolen, andere Spiele sind für den PC geeignet und der Rest stammt von mobilen Geräten. Dazu kommt dann ein Spiel wie Zwift, welches die Verwendung eines Standrads erfordert und komplett andere Anforderungen besitzt als die restlichen Titel auf der Liste. Es dürfte etwas sonderbar sein, wenn am Ende der Goldmedaillenträger für Zwift neben den Siegern in Tennis Clash oder Just Dance steht.

Es ist schwer zu sagen, warum das IOC diesen Weg gewählt hat. Vielleicht wollte man gezielt ein Event für Sportspiele organisieren, die normalerweise nicht im Rampenlicht stehen. Gleichzeitig wäre es auch gut möglich, dass das IOC es sich einfach nicht getraut hat, sich zu weit von dem klassischen Sport zu entfernen und deshalb diese Auswahl getroffen hat. Laut der Internetseite liegt der Fokus der Veranstaltung wohl auf Simulationen von Sportarten, was erklären würde, warum die beliebteren eSports-Titel auf diesem Event fehlen.

Ich persönlich halte diese Auswahl für einen Fehler. Die Sportsimulationen als Grundlage zu verwenden passt zwar zu Olympia, aber es weckt nicht wirklich das Interesse der Nutzer. Niemand kümmert sich darum, wer die Goldmedaille in Virtual Regatta gewinnt. Meiner Meinung nach hätte man neben allen diesen Spielen auch noch einige Kategorien für größere eSports-Titel aufstellen sollen. Auf diese Weise gäbe es mehr Interesse an der Veranstaltung und Spiele wie LoL oder Overwatch würden die kleineren Projekte tragen. Aktuell wirkt es wie ein trauriger Versuch, das Gaming mit Olympia zu verbinden.

Die ausgewählten Spiele:

  • Archery (Tic Tac Bow)
  • Baseball (WBSC eBaseball: Power Pros)
  • Chess (Chess.com)
  • Cycling (Zwift)
  • Dance (Just Dance)
  • Motor sport (Gran Turismo)
  • Sailing (Virtual Regatta)
  • Taekwondo (Virtual Taekwondo)
  • Tennis (Tennis Clash)


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5 KOMMENTARE

  1. Denke mal die großen Publisher hätten alle die Hand aufgehalten bei so einem Turnier und dafür war das IOC zu geizig. Plus es ist halt alibi-mäßiges „wir machen auch sowas mit Digitalisierung und modernem Gelöt und so!“.

  2. Diese ganze anbändelung von E-Sport und Olympia ist ohnehin Schwachsinn. E-Sport ist klar professioneller Sport, denn dieser definiert sich durch organisierten Wettkampf. Olympia ist und sollte jedoch sich auf reine körperliche Sportarten konzentrieren und dem Geiste der traditionellen Spiele behalten. Die beiden Dinge haben absolut nichts miteinander zu tun. Alleine die Frage welches Spiel gespielt werden soll ist ein Ding der Unmöglichkeit und wird immer eine wütende Internetcommunity hinterlassen. Ebenso sind die Regeln unklar, denn jeder Patch, Spielerweiterung oder Sequel würde diese Ändern, etwas anderes ist ein Patch im Grunde nicht. Das Ganze ist ein sinnloser Trend der nichts mit dem olympischen Gedanken zu tun hat.

    Abgesehen davon kann ich mir auch vorstellen, dass alleine aus Lizenztechnischen Gründen große klassische E-Sport Titel nicht außerhalb ihrer eigentlichen bekannten Veranstaltungen stattfinden können.

  3. Man sieht halt an der Auswahl dass die irgendwie nah an den echten Sportarten bleiben wollten und sich nicht am Wettkampfgedanken orientiert haben, deshalb gibt es eben keine kompetitiven Esports Titel sondern komische Simulationen und Handygames.
    Warum sie dann aber nicht wenigstens Fifa, Madden und NBA reingenommen haben frag ich mich auch, eventuell weil diese Spiele stark mit den jeweiligen Verbänden assoziert sind? idk.

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