TEILEN

Am Samstag gehen die letzten drei deutschen Atomkraftwerke vom Netz. Im DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin spricht sich die Mehrheit der Befragten gegen den Atomausstieg aus – nur die Jungen sind eher dafür. (via)

Der Betrieb von Atomkraftkraftwerken in Deutschland ist schon seit Jahrzehnten ein stark diskutiertes Theme in Deutschland. In 2011 führten diese Debatten in Verbindung mit einem Unfall in Fukushima dann dazu, dass sich Deutschland für den Ausstieg aus dieser Art der Energieerzeugung entschieden hat. Aus diesem Grund werden am kommenden Wochenende dann auch die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgestellt.

Trotz dieser eigentlich feststehenden Entscheidung haben die Diskussionen über die Atomkraft aber natürlich nicht aufgehört. Viele Meinungen haben sich in dem vergangenen Jahrzehnt verändert und besonders der Konflikt in der Ukraine hat dafür gesorgt, dass die Menschen etwas anders über die Energieerzeugung in Deutschland nachdenken. Für die ARD war das Ganze wohl Grund genug, um in ihrem DeutschlandTrend einmal eine Umfrage zu diesem Thema durchzuführen.

Laut dieser Umfrage ist ein überwiegender Teil der in Deutschland wahlberechtigten Bürger aktuell der Meinung, dass der Atomausstieg einen Fehler darstellt. Sechs von zehn befragten Personen (ca. 59) halten diese Entscheidung der Politik für falsch. Nur ein Drittel (ca. 34%) der Deutschen ist weiterhin für den Verzicht auf diese Art der Stromerzeugung. Wie üblich gibt es einige Leute, die keine wirkliche Meinung hatten.

Damit steht die aktuelle Lage in einem ziemlichen Kontrast zu den Meinungen der Menschen im Jahr 2011. In den Monaten nach dem Vorfall in Fukushima entschieden sich noch mehr als 54% der befragten Deutschland für den Atomausstieg. Nur 43% der Deutschen hatten zu diesem Zeitpunkt eine andere Meinung zu diesem Thema.

Gleichzeitig gibt es starke Unterschiede bei den Altersgruppen und der Parteiangehörigkeit. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen sind rund 50% für den Atomausstieg und nur 39% für eine weitere Verwendung der Kraftwerke. In den älteren Altersgruppen überwiegt die Ablehnung gegen diese Pläne. Bei den Parteien sind die Grünen (82%) und die SPD (56%) für diesen Schritt. Die Anhänger der restlichen im Bundestag vertretenen Parteien sind zum Großteil gegen den Atomausstieg.

Natürlich werden alle diese Zahlen und Meinungen von den äußeren Umständen beeinflusst. Damals sorgte Fukushima für mehr Angst rund um Atomenergie und die Menschen verlangten einen Atomausstieg. Die aktuellen Sorgen rund um die Ukraine und die Energieknappheit haben eine gegenteilige Wirkung. Gleichzeitig sind die Menschen noch immer nicht zufrieden damit, dass man auf Atomkraft verzichtet und zumindest vorübergehend zu Kohlekraftwerken zurückkehrt. Dieser Umstand wird am häufigsten kritisiert und er war vor mehr als 10 Jahren nicht wirklich ein relevanter Punkt.

Vermutlich werden die Diskussionen rund um die Kernkraft in den nächsten Jahren fortgesetzt und es wäre nicht verwunderlich, wenn eine zukünftige Regierung sich erneut mit dem Thema beschäftigen würde. Zumindest gibt es genug Politiker, die aktuell noch immer gegen die Abschaltung sind und diese Meinung auch aktiv in den Medien verbreiten. Dazu gehört beispielsweise CSU-Chef Söder, dessen Abneigung gegen diesen Schritt sogar so weit geht, um die Planung von aktiver Kernfusion-Forschung in Bayern auf den Weg zu bringen. Das Thema ist also vermutlich noch nicht wirklich vom Tisch.

Ich persönlich hätte mir in dieser Sache eine andere Vorgehensweise gewünscht. Meiner Meinung nach hätte man erst einmal darauf hinarbeiten sollen, sich von Kohlekraftwerken etc. loszulösen. Danach wäre dann der Atomausstieg in den kommenden Jahrzehnten eine weitere Option gewesen. Atomenergie ist zwar nicht perfekt, aber ich würde sie der Verwendung von Kohlekraftwerken vorziehen. Im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt muss man sich in Deutschland zumindest weniger Sorgen um Katastrophen durch Erdbeben etc. machen.

Ansonsten bin ich gespannt darauf, zu sehen, wie sich diese Sache entwickelt. Kohle soll ja angeblich nur eine temporäre Lösung sein und in der Zukunft durch erneuerbare Energien abgelöst werden. Ob die Politik diesen Weg tatsächlich gehen kann/möchte, muss sich noch zeigen. Ich erwarte irgendwie, dass das Ganze wieder einmal ein sehr langsamer Weg voll mit unnötigen Baustellen, Verzögerungen und dummen Aussagen sein wird. Schließlich darf man nicht komplett auf Kohle verzichten, solange die Entscheidungsträger oder ihre Freunde damit Geld verdienen können.


Anzeige

23 KOMMENTARE

  1. Uiuiui sind wir hier alle alt geworden! Die einzigen News wo der Kommentarbereich noch so schön gefüllt sind, sind politische Themen.
    Vorschlag: Macht aus dem Gaming Blog einen Politik Blog!

  2. Wenn die Klimakatastrophe das akute Problem ist, ist es mehr als Kontraproduktiv AKWs stillzulegen und Kohlekraftwerke hoch zu fahren.
    Das Atommüllproblem kann man auch „später“ lösen.

    Wie gesagt, unter der Prämisse dass wir kurz vor dem Klimakollaps stehen und wir alles tun müssen um das zu verhindern.

    • Da hast du grundsätzlich Recht,das Problem daran ist aber das es Emissionshandel gibt,dadurch poliert man sich das CO2 neutral und hat eine Rechtfertigung seitens Betreiber/Regierung..leider..

  3. Wer jetzt noch auf fossile wie Atomenergie setzt hat den Schuss nicht gehört. Man stelle sich nur mal vor russland zerstört so ein Kraftwerk dann haben wir hier Hiroshima hoch tausend.

    Jetzt wo morgen der Ausstieg endlich geschafft ist sollte man der totbringenden Atomenergie bitte keine Tränen mehr herweinen.

  4. Die Meinung der Bevölkerung ist oft auch nur Abbild dessen, was die Medien verbreiten. Und Medien und Politiker verbreiten oft das, was die Lobbyisten ihnen erzählen, und die wollen natürlich, dass alles bleibt, wie es ist.
    Wenn sich mal wirklich auf erneuerbare Energie committed werden würde, und die Politik (vor allem FDP+CDU/CSU) dem nicht Steine in den Weg legen würde, würde es sich auch finanziell lohnen. Aber mit dem ganzen Hin und Her kann das nichts werden. Dabei sollte jedem klar sein, dass es zu erneuerbaren Energien keine Alternative gibt. Atomkraft und fossile Brennstoffe werden abgelöst, die Frage ist nur noch wann und es ist besser Technologietreiber und -bauer zu sein, als die, die am Ende aus China kaufen müssen

  5. Wichtig ist vor allem, dass es diese Wettbewerbverzerrung nicht mehr gibt. Die Stromerzeuger müßen im privatwirtschaftlichem Wettbewerb bestehen, ohne dass der Staat irgendwelche Garantien oder Versicherungen übernimmt. Wenn du mit dem Atomstrom Geld verdienen möchtest, dann mußt du die Endlagerung/Versicherung möglicher Schäden in den Kosten einkalkulieren. Die Alternativen der Stormerzeugung sind schlicht zu vielfältig geworden, als dass der Staat der Privatwirtschaft Gewinne zu garantieren braucht.

  6. Was spricht eigentlich FÜR den Atomausstieg? Die Gefahr eines Unfalls, der sich bislang erst einmal vor ca. 40 Jahren mit sowjetischer Technik, die sonst nirgends auf der Welt so eingesetzt wurde und wird, und unter den Extrembedingungen eines total vermasselten Stresstests ereignet hat? Oder das Problem der Endlagerung von Atommüll, wo es jedoch sehr wahrscheinlich ist, dass die neueste Generation von Reaktoren diesen für hunderte Jahre weitere Stromproduktion verwerten und damit die Abfälle auf ein Minimum zurückführen kann?

    Was spricht gegen den Ausstieg? Nuklearstrom ist grundlastfähig und verlässlich, er ist absolut sauber (in Bezug auf CO2, was ja gerade unser Antichrist ist), er bietet eine konkurrenzlos hohe Energiedichte und wir sind als Industrienation schlicht und ergreifend auf diese Strommengen angewiesen.

    Ihr merkt sicher, dass ich Fukushima ausgeklammert habe. Dort gab es viele Tote, allerdings durch einen Tsunami (der in Deutschland doch eher selten vorkommt), und durch den anschließenden Störfall im Kernkraftwerk kam ganz genau ein (1) Arbeiter ums Leben, der starb 5-6 Jahre später an Lungenkrebs. Ich kann es nicht anders sagen, aber diese konkrete und absichtliche Falschberichterstattung über Fukushima („tausende Tote …“) dürfte maßgeblich dafür verantwortlich sein, dass immer noch rund ein Drittel der Bevölkerung Angst vor Atomkraft hat.

    Und ja, das Risiko eines Unfalls ist nicht null. Das gebe ich gerne zu. Nichts im Leben ist ohne Risiko. Gerne kommt das Argument „aber wenn was passiert, dann knallts gleich ganz groß“. Ja, richtig. Frage: Wollt ihr den Flugverkehr abschaffen? Denn das Argument ist dasselbe: Wenn so ein Jumbo abstürzt, sind gleich mal 500 Leute tot, soviele passen nichtmal in den größten Reisebus!

    Im Verkehrswesen vergleichen wir Tote pro Personenkilometer. Das heißt, wir vergleichen einen Jumbo, der 500 Leute über 10.000 km fliegt mit 500 Leuten, die jeweils 10.000 km fahren. Und da kommt das Flugzeug von allen Verkehrsmitteln am besten weg. Genauso müssen wir die Energieerzeugung betrachten: Tote pro produzierter Megawattstunde. Und nach diesem Maßstab ist Nuklearenergie die am wenigsten schädliche Energieform; das Restrisiko eines Unfalls steht in einem verschwindenden Verhältnis zur Menge des erzeugten Stroms. Da kommt kein Windrad und keine Solarzelle mit, erst recht, wenn wir mal über die Bedingungen reden, unter welchen gewisse Rohstoffe gewonnen werden.

    Und abschließend: Neuere Generationen von Kernkraftwerken werden inhärent sicher sein. Das heißt, dass sie so gebaut sind, dass aus rein physikalischen Gründen dort keine Kernschmelze mehr möglich sein wird. Die ganze Welt forscht an Kraftwerken und baut neue Kraftwerke. Einzig Deutschland verbietet Forschung und Betrieb.

    Sind wir wirklich intelligenter als der Rest der Welt? Oder ist das mal wieder die alte Hybris, dass am deutschen Wesen die Welt genesen soll? Sucht Euch die Antwort aus, mir gefällt keine davon.

    • Frank Thelen bist du es? Lässt dich offensichtlich ebenfalls von dem Marketinggeblubber der Startups beeindrucken.

      https://www.diw.de/de/diw_01.c.867887.de/publikationen/wochenberichte/2023_10_1/ausbau_von_kernkraftwerken_entbehrt_technischer_und_oekonomischer_grundlagen.html

      https://ieefa.org/SMR?utm_campaign=SMRs&utm_content=244088196&utm_medium=social&utm_source=twitter&hss_channel=tw-2826917226

      tl;dr: Flüssigsalzreaktoren brauchen wohl noch 40 Jahre bis der erste kommerzielle Reaktor ans Netz geht. Und SMRs gibts es vor 2030 wohl auch noch keine Reaktor im Betrieb. Darüber hinaus ist schon jetzt absehbar, dass die Stromgestehungskosten von SMR nicht konkurrenzfähig sein werden.

    • Der Müll , schlicht der Müll. Für den es keine Lösung Gibt.
      Desweiteren ist, wenn man es sich nicht schön Subventioniert (bezahlen wir auch alle) , Atomstrom recht Teuer. Von der kosten der Mülllagerung (wie erwähnt gibt es keine Lösung für) ganz zu schweigen.
      Du kannst dir sicher sein , die Konzerne die Millarden Gewinn gemacht haben, werden sich daran nicht beteiligen. Und die Allgemeinheit wird bezahlen.

      Ein weiteres Problem, das sah man gut in Frankreich, den Atomexperten, ist schon der Klimawandel. Durch die Dürre, sind die Kraftwerke nur minimal gelaufen , teils abgeschaltet , weil kein Kühlwasser mehr da war.

      Next Problem : Auch Uran ist endlich.

      Nochmal zum Müll, wenn man bedenkt , wie sich viele Tonnn Millionen Jahre strahlende Kacke angesammelt hat, in nur 60! Jahren nutzung…
      Ich würde keine neuen dinger Bauen, egal wo. Zumal die Kosten bei Milliarden liegen und ein „mal eben“ gibt es nicht. Egal wo um uns herrum.

      Zu deiner Schlussfrage : Aus Ökologischer und Wissenschaftlicher sicht, ja sind wir intelligenter.

      • Ich will die Preisdiskussion gar nicht anfangen. Die einen halten Kernkraft für teuer, die anderen für günstig, hier kommen wir auf keinen Nenner. Aber zum Zwecke der Diskussion gestehe ich dir mal zu, dass die Kernkraft teurer ist als EE.

        Das ändert gar nichts, und zwar weil wir grundlastfähige Kraftwerke benötigen. Das bieten EE einfach nicht, und erzähl mir nichts von Speichern, die gibt es momentan einfach nicht einmal ansatzweise in der benötigten Dimension. Keine EE kann uns durch 14 Tage Dunkelflaute im November führen.

        Wenn wir uns darauf einigen können, dass wir Grundlast brauchen, gibt es genau drei Möglichkeiten, naja, eigentlich vier:
        1. Kohle
        2. Gas
        3. Kernkraft
        4. Strom aus Kohle, Gas oder Kernkraft aus dem Ausland beziehen.

        Über Kohle und Klima müssen wir wohl nicht diskutieren. Gas ist ganz offensichtlich sauteuer, seit wir es nicht mehr von Putin bekommen, das hat das letzte Jahr ja wohl eindrucksvoll bewiesen. Atomkraft ist klimatechnisch sauber, den Brennstoff bekommen wir auch aus anderen Ländern als Russland, und perspektivisch werden wir sogar unseren eigenen Atommüll verstromen können.

        Also sag mir bitte, wie wir unsere Grundlast abdecken sollen. Und zwar heute, nicht in 10 Jahren, nicht in 50 Jahren. Und bedenke dabei: EE-Ausbau ändert nichts an diesem Problem: Fünfmal so viele Windräder produzieren bei Flaute immer noch nichts.

    • Es gab auch in Amerika einen GAU bzw. eine Kernschmelze in einem Reaktor. Aber der ging halt, anders als Tschernobyl nicht hoch.
      Ist aber auch nen gesperrtes Gebiet.
      Und dann haben wir Fukushima.

      Aber ja, ich bin auch für neue Kernkraftwerke.
      Bitte Mailer der 3ten und 4ten Generation. Vielen Dank.
      Dann wird nämlich auch das Endlagerproblem kleiner.

      • ja, gab deutlich mehr als Tschernobyl. Gegen sichere AKWs mit wenig Müll (besonders im Vergleich zu den alten Dingern die bei uns stehen) ist sicherlich erstmal nichts einzuwenden. Fürs Klima auch besser als Gaskraftwerke, für die Umwelt ist natürlich der Müll nicht so schön.

    • Klammern wir mal die übliche Polemik aus:
      Dagegen:
      Umweltschäden,ohne permanente Subventionen für Bau und Betrieb Erzeugter Strom unbezahlbar,von nicht vorhandener Risiko und Schadensabsicherung durch Betreiber und unbezahlter Lagerung nicht zu reden, Brennmaterial nur aus lupenreinen Demokratien wie Kasachstan oder Russland beziehbar, Bau von neuen AKW dauert ca 15 Jahre,ist aber seid 20 Jahren untersagt.hätte ein Betreiber irgendwann ernsthaftes Interesse gezeigt neue Reaktoren zu bauen..tja dann stünden sie schon lange,Atomlobby verhindert seid Jahren den dringend benötigten Ausbau an anderen Energieerzeugungen.Endlagerung ungewiss,da keiner das Ende der Radioaktivität erlebt.

      Dafür:nichts,Grundlast ist ein Schein-Argument,kein Land in Europa ist fähig 24/7 den eigenen Energiebedarf +Ausfälle selbst zu befeuern,
      Thorium Brüter Fusion und andere sind alles Themen deren Praktikablen Nutzen in den den nächsten 30 Jahren soweit weg ist wie das tolle Helium 3 das auf dem Mond liegt..

      Wären wir bei C&C und ein Klick würde ein Kraftwerk bauen könnte man drüber reden..

    • „Wir brauchen den Atomstrom.“
      Sagt wer? Die aktuell 3 noch aktiven Atomkraftwerke in D haben im letzten Winter nur minimal (einstelliger Prozentbereich) zum Strommix beigetragen.
      Wenn die vergangenen Regierungen den Ausbau der Erneuerbaren nicht verkackt hätten, wäre auch das nicht mehr nötig gewesen.

      • Du kannst Grundlast nicht mit EE ersetzen, sondern allenfalls mit Kohle oder Gas. Ja, es ist ein Problem, dass der Leitungsbau in den letzten Jahren verschleppt wurde, aber es ist ein anderes Problem. Grundlastfähigkeit erreichen die EE selbst dann nicht, wenn an jedem Schornstein eine 380kV-Leitung hängen würde.

    • Mh lass mal überlegen… was spricht gg atomkraft?…. scharf nachdenken… massive strahlenschäden, behindert3 Kinder, tausende Jahre verstrahlt atommüll ungeklärte endlagerung… und achja… dann noch das atomunglück Tschernobyl und auch von Fukushima wo 200.000 Menschen gestorben sind… aber komisch heute will keiner mehr drüber reden..und die sache soll vertuscht werden. Atombomben von Hiroshima und Nagasaki will ich gar nicht mit anfangen.

      Neeee gibt absolut keinen einzigen Grund …

      • Auf die Atombomben habe ich gerade noch gewartet, dass sind genau die – sorry – dummen und oberflächlichen Schlagworte, die man seit jeher von Kernkraftgegnern hört. Ich wette, dass du von den technischen Vorgängen in Tschernobyl keine Ahnung hast. Nicht falsch verstehen, keiner von uns hat das technische Verständnis eines Kernkrafttechnikers, aber es gibt genügend Beschreibungen „für Dummies“ (wie mich!), die die Bauweise des russischen Reaktors und die Unterschiede zum Rest der Welt aufzeigen. Tschernobyl als Referenz für heutige moderne Reaktortechnik herzunehmen, ist so, als würdest du die Daimler-Motorkutsche betrachten und behaupten, dass motorgetriebene Fahrzeuge niemals das Pferd werden ersetzen können.

        Fukushima … nochmal für dich: ein Tsunami hat 20.000 Menschen getötet, der anschließende Reaktorunfall einen. Vertuscht werden soll da höchstens der Tsunami, wenn man heutige Politiker hört!

        Und mit Atombomben hat die zivile Nuklearenergie nunmal so gar nichts zu tun. Dein Post zeugt einfach von totaler Ignoranz. Ob das einfach nur ein Versäumnis ist, oder ob dir „freiwillig“ diese indoktrinierten Schlagworte genügen, um eine „Meinung“ zu bilden, kannst natürlich nur du wissen.

  7. Die Mehrheit ist auch gegen Massentierhaltung und trotzdem stammt 98% des in Deutschland verzehrten Fleisches aus der Massentierhaltung. So viel zum Thema: die Meinung der Mehrheit.

    Und dann muss man die Entscheidung Deutschlands auch im zeitlichen Kontext sehen. Nach der Katastrophe in Fukushima konnte der Ausstieg nicht schnell genug gehen. Sogar nicht der CSU, da hat Söder ordentlich Stimmung gemacht und mit Rücktritt gedroht. Ja leider wurde dann auf Putins Gas gesetzt statt EEG ordentlich auszubauen. Dir CDU hat stattdessen sogar noch Windkraft Steine in den Weg gelegt und RWE den Allerwertesten gepudert und Kohlekraftwerke eine Laufzeit bis 2038 in Aussicht gestellt.

    Jetzt sitzen wir da ohne billiges Gas, einem Netz ohne genug Kapazität den Strom der EEG von Norden nach Süden zu transportieren und ein paar alten Kernkraftwerken die bereits am Ende ihrer geplanten Lebensdauer sind. Von denen auch niemand sagen kann wie sicher sie sind, da die letzte große Inspektion ewig her ist. Der Schuldige an der Situation ist schnell gefunden: die Grünen. Kannste dir nicht ausdenken…

    Dabei ist die Schuldfrage letztlich völlig irrelevant. Neue AKWs stünden und sowieso erst in 10-15 Jahren zur Verfügung. Oder vielleicht auch nicht, weil wie werden die bitte im Sommer gekühlt (siehe Frankreich). Jetzt gilt es endlich Geld in die Hand zu nehmen, die von der CDU/CSU geschaffenen Hürden abbauen und schneller EEG inkl. Speicher auszubauen.

  8. Ist ja ganz cute, aber im Endeffekt irrelevant. Der Weiterbetrieb der AKWs ist so einfach gar nicht mehr möglich, man müsste unter anderem überhaupt erst wieder Brennstäbe auftreiben und die liegen halt nicht irgendwo im Lager herum. Auch die AKW-Betreiber selber haben nicht so ein richtiges Interesse, weiter zu machen…nicht nur wurden die Belegschaften längst gekündigt oder umgelegt, man muss ja auch immer damit rechnen, dass irgendwann die gigantischen Subventionen für den vermutlich teuersten Strom wegbrechen – und dann hockst da auf deinem AKW.

  9. Die Atomkraftwerke von heute sind viel Effizienter und Sicherer wie die alten. Ich bin auch der Meinung das der Atomausstieg wichtig für den Klimaschutz ist und ein wichtiger Stein dafür ist.
    Ein tolles Video zu dem Thema

    • Naja, Atomenergie ist ja im Vergleich zu Gas und Kohle relativ emmisionslos, die Einsparungen sind schon beachtlich, ergo eher positiv im Bezug zum Klimawandel. Anders siehts hingegen mit evtl. lokalen Umweltschäden aus.

  10. Mittlerweile sind die Nebenkostenerhöhungen nicht nur bei den Eigentümern sondern auch bei den Mietern angekommen. Das erklärt vermutlich auch den Trendwechsel. Jeder Arbeitnehmer weiß wieviel er/sie Brutto mehr fordern müsste, um die Preiserhöhung Netto ausgleichen zu können. Das zahlt aber kein Arbeitgeber und zudem kommt: Warum brauchen wir denn bitte Kohle, die wesentlich schädlicher ist?
    Seltsame Zeiten.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here