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The production of big-budget games has felt unsustainable for a while now, and all evidence points to major blockbusters only getting more expensive in the years to come. Testimony in the regulatory fight over Microsoft’s acquisition of Activision Blizzard shows that game publishers are spending more than ever to make new entries in their biggest franchises (via)

Das Entwickeln von richtigen AAA-Computerspielen war für die jeweiligen Studios und Publisher noch nie eine wirklich simple Angelegenheit. Solch ein Projekt umzusetzen erfordert sowohl sehr viel Arbeitsaufwand als auch einiges an Zeit. Der wichtigste Faktor in dieser Sache ist aber wohl die Frage danach, wie viel Geld die Studios in die Entwicklung investieren müssen und wie teuer der Verkauf solch eines Produkts aktuell ist.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Entwicklung von AAA-Spielen immer aufwendiger und teurer wird. Dieser Umstand wurde in der nahen Vergangenheit noch einmal recht eindeutig für die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft betont. Als Teil der Diskussionen mit der mittlerweile gegen den Kauf gestimmten CMA wurde ein 418 Seiten langes Dokument veröffentlicht, welches unter anderem auf die immer weiter steigenden Kosten der Spieleentwicklung eingeht.

Dieses Dokument vermerkt eine umfangreiche Analyse von der Firma IDG, die dieses Thema ausgewertet und untersucht hat. Den Erwartungen dieser Firma zufolge wird die Entwicklung von AAA-Spielen in den kommenden Jahren noch weiter steigen. Aktuell liegen die Kosten im Durchschnitt bei 50 bis 150 Million USD. Dem Bericht von IDG zufolge sollte dieser Wert in den nächsten Jahren auf lockere 200 Million USD pro Titel steigen.

Des Weiteren geht Microsoft darauf ein, wie viel gewisse Studios aktuell bereits für die Entwicklung von Spielen ausgeben. Das Budget von COD liegt schon bei über 300 Million USD pro Titel und das nächste GTA hat ein Budget von mindestens 250 Million USD. Gleichzeitig betonte Activision den Umfang der Entwicklung von AAA-Spielen, wie beispielsweise Call of Duty. Den Hinweisen dieser Firma zufolge reicht ein Studio alleine nicht einmal mehr dafür aus, um jedes Jahr ein neues COD auf den Markt zu bringen. Aktuell verwendete Activision eher 1.5 Studios, weil sie mit anderen Entwicklern zusammenarbeiten müssen.

‘We have to make so much content for Call of Duty, that we can’t even lean on one lead studio anymore. Now we need almost 1.5 lead studios for each annual CoD. That kind of bandwidth pressure is forcing us to use outsourcers more and more. I don’t see that changing anytime soon.’

Das Dokument aus den Verhandlungen zwischen Microsoft und der Behörde beinhaltete auch noch die Aussagen von anderen Publishern. Das Ganze nannte zwar keine konkreten Namen, aber diese Angaben beinhalten zumindest die Kosten für die Entwicklung von modernen Spielen. Dabei listen die Punkte nicht nur die Kosten für die Entwicklung Pre-Launch auf, sondern man erhält oft auch einen Eindruck von den fortlaufenden Kosten nach der Veröffentlichung. Ansonsten liegen die Kosten zwar alle etwas auseinander, aber die Grundtendenz von höheren Investitionen bleibt erhalten.

  • Ein Publisher zahlte 164 Millionen USD vor dem Launch und 55 Millionen USD für das Marketing.
  • Ein Publisher sagte, dass die Budgets zwischen 80 und 350 Millionen USD liegen. Die Kosten für das Marketing liegen bei großen Titeln über 300 Millionen USD.
  • Ein dritter Publisher nannte Kosten von 110 Millionen USD bis zu 350 Millionen USD pro Spiel.
  • Die letzte Angabe nennt Kosten von 90 bis 180 Millionen USD für die Entwicklung und 50 bis 150 Millionen USD für Werbung. Das teuerste Spiel dieser Publishers lag bei 660 Millionen mit über 550 Millionen für das Marketing.

Für die CMA sind diese Kosten ein eindeutiger Beweis dafür, dass keine andere Firma einen Ersatz für das jährliche CoD anbieten kann. Zur selben Zeit zeigt das Ganze die Probleme in der Gaming-Branche und die nicht mehr tragbaren Budgets in diesem Bereich. Größere Spiele brauchen immer länger, um fertiggestellt und veröffentlicht zu werden. Zusammen mit den hohen Kosten entwickeln sich diese Spiele zu enormen Risikoanlagen, die einem extremen Druck unterliegen. Das Scheitern von einem dieser Projekte kann schreckliche Folgen für eine Firma haben.

Diese Umstände sind einer der Gründe dafür, warum die Publisher und Entwickler weniger Risiken eingehen. Diese Firmen setzen lieber auf bekannte IP und etablierte Marken, um zumindest eine grundlegende Fangemeinde und einen Ansatz von Erfolg zu erhalten. Ein gutes Beispiel dafür ist Ubisoft. Der Publisher hat öffentlich zugegeben, dass Assassin’s Creed und Far Cry aktuell im Fokus stehen, weil andere Ideen möglicherweise kein Geld machen.

Für Fans von Computerspielen ist diese Entwicklung natürlich ebenfalls keine gute Sache. Publisher gehen davon aus, dass sie gewaltige AAA-Titel produzieren müssen, um erfolgreich zu sein. Spieler müssen dadurch länger auf Spiele warten und die Auswahl an Titeln reduziert sich. Es gibt zwar noch immer kleinere Indie-Spiele, aber der mittlere Bereich mit soliden Projekten wird immer kleiner. Wenn sich die Lage so weiter entwickelt, dann könnte es in Zukunft nur noch kleine Spiele von Indie-Entwicklern oder gewaltige AAA-Projekte mit Live-Service-Modellen und „unendlichen Inhalten“ geben.

Mich persönlich stört diese Situation durchaus. Irgendwie ist es lästig, wenn jedes Spiel auf dem Markt ein AAA-Titel ist. Manchmal ist es vollkommen in Ordnung, wenn ein Spiel etwas kleiner ausfällt und nur 30 oder 40 Euro kostet. Zusätzlich dazu ist es mittlerweile eine erfrischende Abwechslung, wenn man ein Spiel wirklich durchspielen kann. Dieser Punkt alleine ist schon eine extrem nervige Sache. Ich reche aber nicht damit, dass sich diese Situation wirklich ändert.


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6 KOMMENTARE

  1. Was Games angeht bin ich ein alter weißer Mann.

    Ich war noch nie eine Grafikhure weshalb mir Blockbuster in Form von PC Spielen sowas von Wumpe sind, ich ertrage heute noch Gothic 1 ohne Mods.
    Halt die Fantasy schweifen lassen und in die Welt eintauchen und dann ist ein Baum halt ein Baum egal wie verpixelt der ist.Ist für Rollenspieler wohl leichter.
    Ich habe nichts gegen gute Grafik nur ist sie mit halt egal.

    Aber für mich werden die Spiele ja nicht gemacht sondern man kloppt sich ja auch um neue Kunden und einen16 Jährigen kannst heute nicht vor ein Gothic 1 setzten der ist Blockbuster Grafik gewohnt.

    Obwohl sich spiele eh nur noch WoW und WoW Classic,ab und an mal olle Retroschinken.
    Letztens wieder Heroes of Might and Magic 3 gezockt das macht immer noch Laune.Achja und ne Runde Skyrim geht auch immer, das ja auch schon wieder 12 Jahre alt.

  2. Also ich hab meist mehr Spaß mit den 10-20€ Indie Titeln (Vampire Survivor, Loop Hero, etc.)
    In die letzten zehn Jahre zurückgeschaut ist der letzte AAA Titel Horizon Zero Dawn gewesen.

  3. Die Schlussfolgerung kann ich nicht verstehen.
    Es drängeln sich Publisher mehr drum AAA Titel Produzieren zu lassen, aber die Spieler haben nicht mehr Zeit um das alles Abzuarbeiten! Für diese AAA Titel gibt es halt nicht so Steigenden Spieler Zahlen. (Subjektiv in den Raum geworfen)
    Es gab über Jahre nicht genügend PS5, Highend PCs sind Teuer, Spiele von Konsole zu PC meist nicht gut. Spiele sind beim Erscheinen jetzt noch Teurer geworden, da warten die Leute lieber 1 Jahr und kaufen für die Hälfte. Was halt überhaupt kein Sinn mehr macht aus Kunden Sicht.

    Gute Spiele findet man seltener im AAA Bereich, diese haben aber auch kein Absatz Problem.

    Es ist halt Pokern der Publisher. Mehr Invest = Mehr Gewinn oder halt gar kein.

    Sorgen braucht man sich da gar nicht als Kunde machen. Wo das eine Studio dicht gemacht wird, werden danach 10 neue auf gemacht mit Frischen Ideen.

  4. Auch wenn ich erst kürzlich viel Spaß mit Cyberpunk 2077 hatte, brauche ich diese abgehobene AAA-Grafik gar nicht.
    Die Nihon Falcom Spiele sehen z.B. aus als kämen sie 2 Konsolengenerationen zu spät und das langt mir völlig.

  5. Das problem sind wie so oft wir Fans selbst in meinen Augen. Das Problem ist doch, dass Gefühlt den Fans ein kleines Kompaktes Spiel, welches mal für iwie für nur eine Hand voll Stunden spaß macht, dafür aber keine 100€ Kostet, vielen nicht mehr genug ist.

    Nehmen wir zB mal Banished, wer es nicht kennt, kam vor iwie 10 Jahren auf Steam raus, kostete gefühlt nen Apple und ein Ei, (glaube iwie 10 € 20 €) und war im prinzip Anno , nur etwas mehr den Fokus auf Realismus. Da konnte Verhungert werden, Sommer Zerstörten ernte, im Winter konnte Erfroren werden und und und.
    An sich cooler „hype“ damals auf das Spiel, also es wurde Schnell als der „geheim tipp“ gehandelt. Aber sobald mal eine Breite Masse da war, dann ging es los.
    Wieso gibt es das nicht, wieso hab ich nach X Stunden iwie die Letzte Ausbaustufe Erreicht, wieso gibt es nur eine Insel , wieso kein Multiplayer … und und und und.
    Anstelle einfach mal sich zu Freuen, „hey ich wurde hier ein Wochenende anständig für nen 10ner Unterhalten“ was wenn man ehrlich ist, an Kosten Nutzen in meinen Augen sehr gut ist, war das Spiel für viele Misst.
    Denn es HÄTTE, ja mehr sein können.

    Da kann ich sogar die Publisher verstehen, die daher immer mehr versuchen die Spiele aufzublähen und noch ein Feature mehr daran Knallen wollen, damit auch ja der letzte Dulli zufrieden ist.
    Siehe Hogwarts Legacay, „wääääh wieso Kein Multiplayer, wieso kein Quidditch“ … JA WEIL EIN SPIEL AUCHMAL FERTIG WERDEN SOLL 😀 Darum !
    Außerdem haben viel mehr Modi und Features auch immer die Gefahr das am Ende vieles drinn, aber vieles halbherzig ist.

    • Dann bin ich die Ausnahme.
      Wenn ich mir meine Steambibliothek anschaue und meine meistgespielten Spiele ansehe muss ich die AAA Spiele da eher suchen.
      Mich persönlich interessiert AC x oder COD Y nicht mehr wirklich weil die Formel halt immer noch die gleiche ist.
      Da nehm ich mir lieber nen Deep Rock Galactic. Da brauch nicht alle 2 Jahre ein neues von rauskommen. Die bringen immer mal Content Updates und das reicht mir dann um das Game alle paar Monate wieder rauszuholen…

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