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Youtuber Trevor Jacob könnte lange ins Gefängnis gehen, weil er ein Kleinflugzeug absichtlich abstürzen ließ. Damit wollte er seinen Kanal populärer machen. (via)

Gegen Ende des Jahres 2021 veröffentlichte der Pilot, YouTuber und Extremsportler Trevor Jacob ein Video mit dem Namen „I Crashed My Airplane“ auf seinem Kanal. In dieser Aufnahme sieht man, wie er mit seinem Kleinflugzeug über eine Wüste in Nevada fliegt, der Propeller seiner Maschine plötzlich stehen bleibt und er dann mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug springt. Dabei filmen mehrere Kameras beinahe jeden Moment der Aktion. Am Ende läuft der YouTuber durch die Wildnis, er zeigt kurz das Wrack und stößt nach einigen Stunden auf andere Menschen.

Das Video war überraschend erfolgreich und es wurde mittlerweile mehr als 3 Millionen Mal angesehen. Trotzdem kam relativ schnell der Vorwurf dafür auf, dass das Ganze kein Unfall gewesen ist, sondern gezielt von dem YouTuber inszeniert wurde. Diese Vermutung hatten sowohl die Zuschauer als auch die US-Luftfahrbehörde FAA, die ihm kurz darauf seine Privatpilotenlizenz entzog. Die Behörde vor von Absicht überzeugt, weil der Pilot ziemlich rücksichtslos vorgegangen ist, es keinen Kontakt zu der Flugsicherung gab, er nicht versuchte das Flugzeug erneut zu starten und er das Segelflugzeug eigentlich sicher hätte landen können.

Der YouTuber selbst äußerte sich in 2021 und auch in 2022 nicht wirklich zu diesen Vorwürfen. Interessanterweise hat sich dieser Umstand jetzt aber wohl durch eine Untersuchung des U.S. Attorney’s Office des Central District of California geändert. Einer am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Behörde zufolge sei der Pilot mittlerweile bereit, zu seinen Taten zu stehen. Er hat wohl ein komplettes Geständnis abgeliefert und sich offiziell zu Straftaten bekannt.

Laut dem Geständnis hat Trevor Jacob mit Absicht ein Flugzeug zum Absturz gebracht, um die Zuschauerzahlen auf seinem YouTube Account zu erhöhen. Dadurch hat er direkt mehrere Straftaten begangen. Neben dem absichtlichen Flugzeugabsturz kommen dazu auch noch das Zerstören von Beweisen und das Behindern der Ermittlungen. Der YouTuber gab nämlich gegenüber den Behörden an, dass er nicht weiß, wo sich das Wrack befindet. Dabei hatte er es aber bereits selbst entfernt, zerlegt und zerstört, um dafür zu sorgen, dass niemand die Ursache des Absturzes entdecken kann.

Für seine verschiedenen Taten drohen dem YouTuber jetzt einige drastische Strafen. Die höchste mögliche Konsequenz für ihn wäre wohl ein Gefängnisaufenthalt mit einer Dauer von 20 Jahren. Dazu würde dann noch eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 USD kommen. Aufgrund seines Geständnisses dürfte es aber wohl nicht nur der schlimmsten Strafe kommen. Trotzdem muss der YouTuber wohl ein wenig Zeit hinter Gitter verbringen.

Manche Leute denken wirklich nicht nach, bevor sie sich in Bewegung versetzen. Trevor Jacob scheint auf jeden Fall zu diesen Personen zu gehören. Ansonsten kann ich mir wirklich nicht vorstellen, warum er es für eine gute Idee gehalten hat, nur für YouTube-Views sein eigenes Flugzeug abstürzen zu lassen. Das Ganze gehört auf jeden Fall in eine Kategorie mit dem Essen von Reinigungsmitteln und dem Verspeisen von Zimt. Alles dumme gefährliche Ideen.


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4 KOMMENTARE

  1. Ich bin der Meinung es passt nicht in die gleiche Kategorie wie „dem Essen von Reinigungsmitteln und dem Verspeisen von Zimt“.

    Denn in erster Linie gefährde ich mit so etwas nur mich und ggf. andere Trottel, die meinen das Nachmachen zu müssen.

    Bei diesem Unfug mit dem Flugzeug ist es mir total egal ob und wie er es zum Boden geschafft hat. Vielmehr frag ich mich, ob das Flugzeug nicht in ein Haus, einen Bus, ein Auto oder auch einfach nur ein oder mehrere Tiere hätten crashen können. Oder einen Waldbrand auslösen? Auch wenn es eine unbewohnte Gegend war: Wie dumm ist das? Was ein für Dritte gefährlicher Leichtsinn, der unbedingt bestraft gehört.

    • Sehe ich genauso. Sich selbst mit Blödsinn aus dem Netz gefähden ist das eine. Aber ein Flugzeug in eine nicht planbare Stelle zu crashen ist hochgradig gefährlich. Und selbst wenn man niemanden menschliches trifft, crasht am Ende ein Flugzeug völlig unnötigerweise in einem sonst heilen Naturgebiet.

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