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Nur schwer lässt sich abschätzen, welches Ende der russische Angriff auf die Ukraine nehmen wird. Oder auch nicht, denn der frühere russische Präsident Medwedew kennt die Friedensformel bereits: Der Nachbar muss in einen europäischen und einen russischen Teil zerstückelt werden. (via)

Seit mehr als 15 Jahren herrscht in der Ukraine ein von Russland gestarteter Krieg, der große Teile der Region beschäftigt oder komplett zerstört hat. Auch wenn Russland ein etwas trauriges Bild abgibt und seine ursprünglichen Pläne nicht korrekt durchziehen konnte, so gibt es den Konflikt aber trotzdem nicht auf. Aktuell es ist schwer abzuschätzen, wie sich diese Situation entwickeln wird und wer möglicherweise noch alles in den Konflikt hineingezogen wird.

Einen Versuch solch einer Schätzung hat in dieser Woche der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew abgeliefert. Der russische Politiker ist ein enger Vertrauter von Putin, der Vizechef des russischen Sicherheitsrates und er spricht regelmäßig in den sozialen Netzwerken über den Krieg. Am gestrigen Donnerstag skizzierte eher dort auch direkt drei seiner Meinung nach sehr wahrscheinliche Szenarien für das Ende des Konflikts.

Laut Medwedew läuft das wahrscheinlichste Ende des Kriegs darauf hinaus, dass die Ukraine als Land aufhört zu existieren. In dieser Version würden die westlichen Regionen der Ukraine zu einigen anderen EU-Staaten wechseln und ein Teil dieser Länder werden. Russland selbst würde die östlichen Teile übernehmen und vermutlich auch die Mitte kontrollieren, wenn die dort lebenden Menschen sich in einer Abstimmung dazu entschließen würden. Der Wunsch nach dem Anschluss an Russland wird auf jeden Fall kommen. Bei diesem Abschluss endet der Konflikt mit ausreichenden Garantien, dass er auf lange Sicht nicht wieder aufgenommen wird, schrieb Medwedew auf Telegram.

Sollte die Ukraine allerdings der EU oder der NATO beitreten, dann würde das Ganze zu einer sofortigen Wiederaufnahme der Kampfhandlungen führen. Russland ist strikt gegen diese Option und das Land duldet solch einen Schritt nicht einmal teilweise. In dieser Variante gäbe es laut dem Vertrauten von Putin wohl eine ernste Gefahr. Der Westen würde dann nämlich riskieren, dass der Konflikt schnell zu einem vollwertigen dritten Weltkrieg ausartet. Eine etwas akzeptablere dritte, temporäre Lösung beinhaltet ebenfalls die Aufteilung des Landes und die Bildung einer ukrainischen Exilregierung in Europa.

„Es gibt keine andere Möglichkeit. Das ist jedem klar, auch wenn es einigen im Westen unangenehm ist, dies zuzugeben.“ Dmitri Medwedew

Wie ernst man diese Aussagen tatsächlich nehmen darf, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen. Allerdings versucht Russland schon seit 15 Monaten die Ukraine zu übernehmen und ursprünglich wollte man bis Kiew vorrücken. Die angeblichen Ausgänge von Medwedew drehen sich also im Grunde alle um die anfänglichen Ziele von Russland, die das Land trotz der Kritik, Gegenwehr und anhaltenden Probleme noch immer wie verrückt anzustreben scheint. Eine Übernahme eines Großteils der Ukraine scheint die einzige Option zu sein, die Russland zu einem friedlichen und demokratischen Ende des Krieges bewegen würde.

Die Ukraine ist natürlich strikt gegen alle diese Optionen. Das Land hat bisher jegliche Abtretungen ihrer Landmasse an Russland strikt abgelehnt und es sieht auch die gewaltsam besetzten Gebiete weiterhin als Teile der Ukraine an. Das Land plant lieber weitere Gegenoffensiven, um die gestohlenen Bereiche ihres Landes zurückzuerobern. Bisher haben die ukrainischen Streitkräfte mit dieser Vorgehensweise zumindest teilweise Erfolg gehabt. Trotzdem hält Russland noch immer viele Bereiche der Ukraine und die Angreifer gewinnen gelegentlich in umkämpften Gebieten mehr Boden.

Solche Forderungen von Russland sind in dieser Sache einfach nur unverschämt. Das Land greift ein anderes Land an und am Ende will es sich noch damit belohnen, dass es einen Großteil der Region übernimmt. Wenn das Ganze tatsächlich auf diese Weise enden sollte, dann kann man als freier Mensch eigentlich nur noch den Kopf schütten. Natürlich ist es leicht als nicht kämpfender Mensch in Deutschland gegen die Idee zu sein. Direkt vom Konflikt betroffene Menschen haben vermutlich eine andere Vorstellung davon, was sie für ein Ende des Konflikts opfern würden. Bisher scheint die Ukraine aber meine Meinung in der Sache zu teilen.


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9 KOMMENTARE

  1. Ähm, nur so nebenbei:
    „Seit mehr als 15 Jahren herrscht in der Ukraine ein von Russland gestarteter Krieg, der große Teile der Region beschäftigt oder komplett zerstört hat.“
    fehlt da ein Komma und 1,5 Jahre ist gemeint? Weil ich sehe keinen Krieg, der seit 15 Jahre geht… (also zumindest nicht in der Ukraine)

  2. Warum muss ich bei diesem „Vorschlag“ spontan an Monthy Python denken? „Einigen wir uns auf Unentschieden“?

  3. Ziemlich schwer den Trunkenbold Medwedew noch ernst zu nehmen nach all dem ganzen Dünnpfiff was der so von sich gibt wenn er mal wieder zu tief ins Vodkaglass geschaut hat.

  4. Medwedew ist ein psychisch kranker, verzweifelter und widerwärtiger Verbrecher, der dazu noch in einer kranken Phantasiewelt lebt, in der Russland kein mieser kleiner Versagerstaat ist, der es in zig Monaten und unter größten Opfern gerade mal so geschafft hat ein unbedeutendes Dorf einzunehmen und sich ansonsten die Hosen vollmacht und auf ganzer Linie und in jeder Hinsicht einfach nur versagt, gedümtigt wird und am Boden liegt. Und dieser Volltrottel fabuliert irgendwelche Konditionen, als ob sein Versagerland irgend eine Wahl hätte hahahaha. Wir sollten grundsätzlich aufhören darauf zu hören, was Russland labert. Dieses Land pfeifft aus dem letzten Loch und mit deutscher Technik wird die Ukraine diesem Monster den Todesstoß versetzen. Das Ende des Krieges wird eine freie Ukraine sein und ein Russland das zerfällt und hoffentlich für immer aus der Welt verschwindet.

  5. Medwedew faselt doch schon seit Monaten nur Bullshit. Man kann kaum etwas aus Russland ernst nehmen, und Medwedew gehört definitiv dazu.
    Mich nervt es eher, dass er in den Medien so präsent ist, weil das genau das ist, was er will

    • Wäre aus Sicht des Westen und vieler andere um sie herum tatsächlich das beste. Deutschland musste damals auch Gebiete abtreten und sich an Auflagen halten, damit das Gleichgewicht in Europa hergestellt ist. Und genau aus den Gründen sollte auch Russland aufgeteilt werden, sonst haben wir das Problem hier immer und immer wieder

  6. Max will Tim mit Gewalt 100 € klauen. Tim kämpft um sein Eigentum, mit Max will keiner mehr was zu tun haben.

    Max: „Machen wir 50 € für jeden, dann ist Ruhe.“

    So ist die russische Logik.

    • Schlimmer. Max möchte 50€ haben, die anderen 50€ sollen diejenigen bekommen, die Tim helfen wollen. Abe Tim darf gerne bei den Helfern bleiben und da ab und zu mal reinrufen, nur seine 100€ bekommt er halt nicht zurück.
      Russland will die Ukraine auflösen und den Westen damit locken, sich einige der Gebiete zu sichern. Und halt eine alibi-mäßige „Exilregierung“ bilden, die dann wahrscheinlich ungefähr so sinnvoll oder einflussreich ist wie der Zentralrat der X.

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