In den vergangenen Wochen verkündeten sowohl Nintendo als auch Microsoft, dass sie die Kaufpreise für die Spiele ihrer Top-IPs in den nächsten Monaten spürbar erhöhen möchten. Bei größeren Franchsies möchten diese zwei Firmen einen Kaufpreis von satten 80 Euro pro Titel etablieren. In so einer Situation fragen sich natürlich viele Fans von Spielen, wie lange es wohl dauern wird, bis weitere Publisher nachziehen und ebenfalls auf diesen gierigen Zug aufspringen werden. Erfreulicherweise gibt es aber wohl zumindest ein Unternehmen, welches seine Preise erst einmal nicht erhöhen möchte.
Bei dieser Firma handelt es sich zur Überraschung vieler Spieler um EA. Während der Präsentation des neuesten Finanzberichts der Firma erklärte der Führungsstab von EA, dass das Unternehmen erst einmal keine Änderungen an ihrer Preispolitik für Spiele durchführen möchte. Der Publisher begründet diese Entscheidung mit dem starken Rückgang von verkauften Spieleboxen in Läden, der starken Ausweitung seiner Einnahmequellen und dem hohen Fokus auf ein ausgeglichenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Fans der Spiele von EA müssen sich also zumindest in 2025 keine Sorgen um einen Preisanstieg machen.
„In a world where everything we did 10 years ago was about selling shiny discs in plastic boxes in retail shelves, well that’s still a part of our business. It’s a significantly smaller part of our business, and we now have pricing representing everything from free-to-play all the way to deluxe editions and beyond. At the end of the day, whether we’re doing something that costs a dollar, or we’re doing something that costs $10, or we’re doing something that costs $100, our objective is always delivering incredible quality and exponential value to our player base. And what we’ve discovered over the course of time is whether we can marry quality and value together, our business is strong, resilient and continues to grow.“ – EA CEO Andrew Wilson
„From a games perspective, we have reflected no changes in our current strategy at this point,“ – EA CFO Stuart Canfield
Normalerweise würde man bei dem Ruf von EA eigentlich erwarten, dass auch dieser Publisher möglichst schnell mit den Preisen nachziehen möchte. Die aktuelle Zurückhaltung dürfte wohl wirklich an der starken Ausweitung seiner Einnahmequellen liegen. EA setzt in einem Großteil seiner Spiele auf verschiedene Formen von Mikrotransaktionen und darüber nimmt der Publisher einen Großteil seiner Gewinne ein. Die Kosten für den Kauf eines Spiels sind mittlerweile nur noch ein kleiner Teil der Einnahmen und diesen Preis zu erhöhen könnte sogar negative Auswirkungen darauf haben, wie viel Geld die Spieler später in kosmetische Inhalte oder Packs investieren. EA hat also einen soliden Grund dafür erst einmal bei 70 Euro zu bleiben.
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