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Hat mir heute Community-Mitglied und Lehrer-Kollege Andreas geschickt. Im Gegensatz zu uns, sind die Franzosen vernünftiger und lassen die Schule geschlossen. Dies ist ein Brief vom französischen Bildungsminister an alle Eltern. Sehr schön gesagt. Warum kommt sowas von unserer Bildungsministerin nicht auch mal? Bei uns werden statt dessen um jeden Preis Abschlussprüfungen ohne Rücksicht auf Verluste „durchgehauen“. Toll!

„Liebe Eltern mit schulpflichtigen Kindern

Möglicherweise neigen Sie dazu, einen minutengenauen Zeitplan für Ihre Kinder zu erstellen. Sie haben große Hoffnungen auf stundenlanges Lernen, einschließlich OnlineAktivitäten, wissenschaftlichen Experimenten und Buchberichten. Sie beschränken die Technologie, bis alles erledigt ist! Aber hier ist die Sache …

Unsere Kinder haben genauso viel Angst wie wir jetzt. Unsere Kinder können nicht nur alles hören, was um sie herum vor sich geht, sondern sie spüren auch unsere ständige Spannung und Angst. Sie haben so etwas noch nie erlebt. Obwohl die Idee, 4 Wochen lang nicht zur Schule zu gehen, großartig klingt, stellen sie sich wahrscheinlich eine lustige Zeit wie Sommerferien vor, nicht die Realität, zu Hause gefangen zu sein und ihre Freunde nicht zu sehen.



In den nächsten Wochen werden die Verhaltensprobleme Ihrer Kinder zunehmen. Ob es Angst, Wut oder Protest ist, dass sie die Dinge nicht normal machen können – es wird passieren. Sie werden in den kommenden Wochen weitere Anfälle, Wutanfälle und oppositionelle Verhaltensweisen sehen. Dies ist normal und wird unter diesen Umständen erwartet.

Was Kinder jetzt brauchen, ist sich wohl und geliebt zu fühlen. Fühlen, dass alles gut wird. Und das könnte bedeuten, dass Sie Ihren Zeitplan auseinander reißen und Ihre Kinder ein bisschen mehr lieben müssen. Kekse backen und Bilder malen. Spielen Sie Brettspiele und schauen Sie sich Filme an. Machen Sie gemeinsam ein wissenschaftliches Experiment oder finden Sie virtuelle Ausflüge in den Zoo. Starten Sie ein Buch und lesen Sie gemeinsam als Familie. Kuscheln Sie sich unter warme Decken und tun Sie nichts.

Machen Sie sich keine Sorgen, dass sie in der Schule rückwärts gehen. Jedes Kind ist in diesem Boot und alles wird gut. Wenn wir wieder im Unterricht sind, werden wir alle den Kurs korrigieren und sie dort treffen, wo sie sind. Lehrer sind Fachexperten! Wähle keine Kämpfe mit deinen Kindern, weil sie nicht rechnen wollen. Schreien Sie Ihre Kinder nicht an, dem Programm nicht zu folgen. Setzen Sie keine 2 Stunden Lernzeit ein, wenn sie sich dagegen wehren.

Wenn ich Ihnen eines überlassen kann, dann ist es das Folgende: Am Ende wird die psychische Gesundheit unserer Kinder wichtiger sein als ihre akademischen Fähigkeiten. Und was sie in dieser Zeit fühlten, wird ihnen noch lange erhalten bleiben, nachdem die Erinnerung an das, was sie in diesen vier Wochen getan haben, längst verschwunden ist.

Denken Sie jeden Tag daran.

Bleibt sicher.“




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18 KOMMENTARE

  1. Ich verstehe gar nicht wo du das Problem mit den Abschluss Prüfungen siehst? Wenn die Schulen zu bleiben gibt es genügend Räume und auch Personal um die Absolventen bei ihren Prüfungen aufzuteilen und zu beaufsichtigen.
    Mal mein Abitur als Beispiel: g8 und g9 gleichzeitig etwa 200 Schüler, an der Schule gab es um die 70 Lehrer. 5 brauch man für die not Betreuung bleiben 65 Lehrer übrig. 2 Lehrer pro Schüler Gruppe als Aufsicht kann man also 32 Gruppen machen. Macht 7 Schüler pro Gruppe. Die kann man in einem Klassenraum schön weit verteilen. Das Risiko ist also gering.
    Auch dem Brief kann ich nicht voll und ganz zu stimmen. In der Woche kann man dem Kind durch einen Plan Struktur im tagesablauf geben. Natürlich muss das nicht wie in der schule sein. 1,5h Deutsch dann Mathe etc sondern vllt nur 45 min und dann Pause mit Spielzeit, dann wieder lernen.

  2. Sicherlich sehr schön geschrieben und einiges Wahres in dem Schreiben. Trotzdem kann eine Entscheidung über das Öffnen oder Schließen von Schulen nicht auf Grundlage von Gefühlen und Verängstigungen getroffen werden sondern auf Grundlage gesicherter Fakten.
    Ich sehe im Gegensatz zu dir beispielsweise keineswegs ein „durchhauen um jeden Preis ohne Rücksicht auf Verluste“, ebenso bin ich überhaupt nicht davon überzeugt, dass die Franzosen vernünftiger als wir sind.

    Zunächst einmal wird in dem Schreiben von großer Verunsicherung bei den Kindern geschrieben, genau diese Verunsicherung wird doch adressiert, indem wieder ein normaler Tagesablauf im Leben der Kinder implementiert wird, sie also wieder in die Schule gehen. Des weiteren ist genau die Schule auch der richtige Ort um über Gedanken zu Corona zu sprechen, eben weil man von einem Lehrer erwarten kann, dass er gesicherte Fakten vorbringen kann und nicht jeden Mist glaubt, der auf Facebook oder WhatsApp geteilt wird.
    Mal allgemein an dich gerichtet Steve. Deine Argumente Schulen geschlossen zu lassen fußen doch im Grunde darauf, dass du Angst hast dich selbst anzustecken und glaubst, dass dadurch, dass Kinder wieder zur Schule gehen das Virus sich unkontrolliert verbreiten kann und schlussendlich die Gesundheitssysteme zu überlasten drohen.
    Letzten Endes kann man nicht sagen, dass hier einer von uns beiden im Recht ist, dazu ist noch zu vieles unklar. Trotzdem sollte man seine Augen nicht davor verschließen, dass man als normaler Teil unserer Gesellschaft sich nicht davor wappnen können wird, dass man mit dem Virus in Kontakt kommen kann. Das kann beim Einkaufen, beim Spazierengehen oder eben beim Ausüben seines Berufes passieren. (Ich gehe jetzt mal einfach davon aus, dass ich im Allgemeinen Zustimmung finde, wenn ich sage, dass der Shutdown nicht so lange gehen kann, bis ein Impfstoff gefunden wurde.)
    Für dich persönlich macht es also keinen Unterschied jetzt oder in sechs Wochen krank zu werden, sofern die Krankenhäuser genug Kapazitäten haben.
    Sind Schulen möglicherweise solche „Brandbeschleuniger“, dass das System kollabiert?
    Nun, diese Frage zu beantworten finde ich sehr schwierig und habe meine Gedanken bezüglich Kleingruppen, Pausen und Schulwegen ja schon anderweitig geteilt. Trotzdem muss man auch einfach die enormen Schwierigkeiten durch den Schulausfall sehen. Eltern können nicht arbeiten, da sie die Betreuung der Kinder sicher stellen müssen. Es gibt Zunahmen von häuslicher Gewalt. Bildungslücken werden sich bemerkbar machen. Psychische Probleme nehmen zu. Und das sind nur kurzzeitige Folgen, die man schon nach wenigen Wochen sehen kann. Schule hat einen riesigen Anteil an der Sozialisation in unserem Land. Wenn die breite Akzeptanz, dass der Staat seine Jungen Menschen zwingt eine Schule zu besuchen, wirklich bröckeln sollte, dann finde ich es sehr schwierig abzuschätzen wohin das gehen wird.

    Ich will es niemandem im speziellen vorwerfen, aber es gibt eine gewisse Tendenz, das Arbeiten in Coronazeiten für den eigenen Berufsstand als Unmöglichkeit darzustellen. Hoffentlich wird dies nicht allzu sehr bei Krankenpflegern und Ärzten um sich greifen.

  3. Ob das wirklich aus Frankreich ist weiß keiner aber schön und verdammt ehrlich ist es trotzdem und zeigt eigentlich worauf es jetzt wirklich ankommt! 😃

  4. Es wäre nicht Vernünftig unser Gesundheitssystem mit dem Franzosen zu Vergleich das bereits kollabiert, wir haben deutlich mehr möglichkeiten.

      • Du hast 10000 Freie Intensiv Betten die nicht Belegt sind.
        Du musst auch die Welle benutzen wenn du sie Flach hältst.
        Man kommt so nicht voran sich in Watte einzuhüllen, es aber in keine Richtung richtig macht.
        Entweder 10 Wochen Shutdown mit Ausgangssperre oder langsam hoch fahren.

        • Wie hirnlos kann man sein ?

          Dir ist klar das man lokale „Ausbrüche“ nicht steuern kann ? Es gab bereits Landstriche die überlastet waren du Vollhorst.

          Und die alten / schwachen lassen wir trotzdem verrecken oder was ?

          Absolut ekelhaft wieviel egoistische Arschlöcher es in unserer Gesellschaft gibt. Es widert mich nur noch an.

    • selten sowas dummes gelesen und ich hab mir heut schon die 15 „besten kommentare von einem präsidenten“ zur krise reingezogen. das toppt das wirklich. pfui.

    • Das geht doch schon seit fast einer Wochen rum in den Medien!
      Was mir da immer fehlt sind genug angaben von Zeit und wie lange ist es her und seit wann ist er Genesen.

      Ich selber glaube da mehr an fehlerhaftes Testen
      Z.b.
      Erster Test nach 3 Tagen – Positiv
      Zweiter Test nach 6 Tagen – negativ = Genesen oder halt fehlerhaft?
      Dritter Test nach 12 Tagen – Positiv = wieder krank oder immer noch krank oder wieder neu?

      Wenn der Test aber schon z.b. 1 Monat oder so rum ist, sieht das wieder anders aus aber diese Infos fehlen in jeden der Berichte die ich seit fast einer Wochen sehe!
      In keinen anderen Land gibt es das was da steht.
      Für mich ist das wieder mal Panikmache von den Medien mit Halbwissen verbreiten.

    • Das kann doch nicht dein Ernst sein, oder? Hast du mal was von Statistik gehört und dass es in der Biologie oft keine 100% gibt?
      Der gesunde Menschenverstand setzt wohl leider, auch bei den Medien, mal wieder aus. Wenn bei offiziell vielleicht 300 000 Genesene selbst von 100 erneuten Erkrankungen berichtet wird ist das nicht mal 0,05%. Wahrscheinlich ist die menschliche Fehlerquote bei der Diagnose bzw. die Fehlerquote der Definition Genesen um ein Vielfaches höher. Ist die Dame aus Korea immunsupprimiert, hat sie eine autoimmunerkrankung oder sonst etwas was das Immunsystem beeinflusst.
      Virologen stehen vor einem Rätsel, ach du bist schon lustig.

  5. Gute Entscheidung (:

    Nehmen wir mal an die Schulen sollten noch länger geschlossen bleiben, schadet es auch nicht als Schüler einfach das letzte Schuljahr freiwillig zu wiederholen. Man verliert dabei nichts und kann nur gewinnen, um dadurch mit einem besseren Abschluss raus zu kommen, bevor man sich nun mit einem schlechten Abschluss auf Krampf durchboxt.

    Ich z.B. bin 34, bin aktuell in einer Fortbildung, ab September absolviere ich eine Umschulung und gehe nochmal 2 Jahre in die Berufsschule. Man ist nie zu alt etwas neues zu lernen, sich neu zu orientieren und wenn man nun ein Schuljahr wiederholt, es schadet nicht und braucht einem auch nicht peinlich zu sein. Es kommt auch eher gut rüber, wenn man später bei einem Bewerbungsgespräch sagen wird, dass man wegen Corona ein Schuljahr „freiwillig“ wiederholt hat, um ein vernünftigen Anschluss zu erlangen.

    Aber was nun genau werden wird, sehen wir erst in den nächsten Wochen und Monaten. Ich bin aber auch auf der Seite „Gesundheit geht vor“ und die Schule läuft niemanden davon.

    • Man verliert nix ?

      Man verliert eventuell den Verstand, weil man als Schüler sämtliche sozialen Kontakte / Freunde verliert. Das ist für ein Kind wesentlich schlimmer als die mangelhafte Leistung. Hinzu kommt das soziale Stigma in der Schule als „Sitzenbleiber“.

      Weiterhin verliert man ein Jahr seines Lebens, das man sinnvoll hätte nutzen können.

      Ich selbst habe mein Abi nur mit ach und krach und einer menge Glück gepackt. Absolut mieser Schnitt.

      Danach habe ich ein gutes Studium hingelegt und bin jetzt seit vielen Jahren ein erfolgreicher Ingenieur.

      Wenn ich mich jetzt irgendwo bewerbe, dann interessiert sich keine Sau für meinen Abi Schnitt, geschweige denn für irgendwelche Zeugnisse aus der Schulzeit…

      • Also bei uns wurde keiner gemobbt, weil er freiwillig ein Schuljahr wiederholt hat und damals gabs nicht mal einen guten Grund wie Corona, zudem warum verliert man alle soziale Kontakte? Damals hatte wir nicht mal Smartphones oder Internet und sind trotzdem in Kontakt geblieben, ob man nun eine Klasse übersprungen oder wiederholt oO Ok vielleicht ist heute alles anders, man wird schneller gemobbt, weil man wegen Corona ein Jahr dran hängt, kann trotz XXX sozialen Plattformen nicht in Kontakt bleiben „früher ging es ganz ohne“, die Menschen ändern sich und wenn es so ist wie Du beschreibst, dann nicht gerade zum guten. In dem Fall tut es mir natürlich leid! ich konnte diese massive Veränderung ja nicht ahnen 🙁

        p.s. Ich kenne es nur aus Versicherungen, dass dort Bewerbungen erst mal anhand der Noten grob aussortiert werden, vielleicht ist das in anderen Jobs anders.

        • p.s.2 Wo du noch erwähntest seinen Verstand zu verlieren, in meiner Schulzeit gab es drei Leute die eine Klasse wiederholt haben und einer der eine übersprungen hat.

          Drei davon sind nicht dem Wahnsinn verfallen und noch bei klarem Verstand, einer arbeitet als Goldschmied, Versicherungskaufmann und Drucker, was der Vierte macht weis ich nicht, vielleicht ist dieser eine wirklich wahnsinnig geworden und hat seinen Verstand verloren :/

          Zudem sind mehrere Leute während meine Schulzeit umgezogen, mussten neue Schulen besuchen und mit einem von denen treffe ich mich bis heute, dieser ist selbstständiger Unternehmer eines Versandhauses und ebenfalls bei klarem Verstand „Aus meine Sicht als Leihe“ °_°

          Also der Wechsel in einer neuen Schule, oder Wiederholung/Überspringen einer Klasse, muss nicht direkt zum Verlust des Verstandes führen und dem Verlust sämtlicher sozialen Kontakte, gerade heute mit Smartphone und Co müsste das eigentlich noch einfacher zu handhaben sein.

          Wenn wir alten Säcke aus der Zeit ohne Internet, uns heute noch mit Leuten aus der Grundschule treffen „die man zwischenzeitlich durch Umzüge etc. verloren hat“, dann schaffen das die Mädels und Jungs von heute erst recht (:

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