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Ich war gestern Abend bei Edeka und stand beim Bäcker. Da kam ein älterer Mann dazu und bestellte zwei „normale Brötchen“, wie er es nannte. Die Bedienung packte ihm freundlich seine zwei Brötchen ein und sagte: „1,80 Euro, bitte“. „1,80 Euro? Für zwei normale Brötchen?“, antwortete der alte Mann, „die haben früher 20 Pfennig gekostet und das ist noch gar nicht so lange her.“ Und er hatte recht, isses wirklich nicht.

Auf meiner Heimfahrt ließ mich der Gedanke nicht los. Als ich Anfang der 90er Abitur machte, gingen wir immer zum Bäcker nebenbei und kauften dort unser Brötchen. Die kosteten dort damals wirklich nur 20-40 Pfennig – nach dem damaligen Umrechnungskurs sind das 10-20 Cent. In diesem Zusammenhang muss ich immer an die Umstellung auf den Euro denken. Damals wurde mantraartig von jedem Politiker betont, dass die Kosten, die durch die Umstellung entstehen, nicht von den kleinen Leuten getragen werden müssten. Was haben die uns damals nur verarscht.

Als die deutsche Mark ging und der Euro kam, gab es einen Umstellungskurs von 1 zu 2 – also ein Euro war zwei Mark wert. Zu diesem Wert tauschten wir damals unser gesamtes Geld und auch sämtliche Kosten und Löhne wurden halbiert. Was dann passierte, ärgert mich bis heute: In den nächsten Jahren wurden in allen Bereichen nach und nach massiv die Preise erhöht. In relativ kurzer Zeit (vielleicht 2-3 Jahre) waren dann die Preise beispielsweise für Lebensmittel fast genauso hoch, wie sie vor der Währungsumstellung in D-Mark gewesen waren.

Ich kann mich noch gut an die Bratwurst auf dem Freimarkt (große Bremer Kirmes) erinnern, die vor der Währungsunion 5 Mark gekostet hatte und dann zwei Jahre später plötzlich 5 Euro kostete. Und solche Erlebnisse hatte man in allen Bereichen – überall wurden die Preise angehoben und auf die alten D-Mark Preise angepasst. Bei den Mieten war es nicht ganz so krass, aber auch diese stiegen sehr viel schneller an als vor der Währungsumstellung.

Das Einzige, was sich diesem Trend nicht anpasste, waren die Löhne und Gehälter. Die blieben gleich oder wurden immer nur marginal erhöht. Meine Mutter zum Beispiel verdiente nach der Einführung des Euros bis zu ihrer Rente (ca. zehn Jahre später) exakt denselben Betrag – nämlich die Hälfte ihres vorherigen D-Mark-Gehalts.

Natürlich kann man mit Inflation immer alles irgendwie rechtfertigen, aber sicher nicht, dass sich der Wert von Gütern innerhalb von 2-3 Jahren verdoppelt hat. Und wenn wir mal bei den Brötchen vom Anfang bleiben: In zwanzig Jahren von 20 Pfennig auf 90 Cent (1,80 Mark) sind eine Steigerung von 900%.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Wir wurden damals verarscht und natürlich hat „der kleine Mann“ den Euro auf seinem Rücken tragen müssen. Und ich verstehe jeden, der sich auch heute noch darüber ärgert.


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46 KOMMENTARE

  1. Bei uns kostet ein Brötchen beim Bäcker 35 €-ct. Ich hätte eher dem Bäcker bei Edeka Wucher angedichtet. Was kostet denn da das belegte Brötchen? 19 EUR?

  2. Um mal etwas am „eigentlichen“ Thema vorbei zu schreiben – 90 Cent für eine normale, weiße Semmel ist doch auch im heutigen Vergleich extrem, oder?
    Bei uns beim Bäcker kosten die maximal 50-60 Cent (je nach Bäcker und ob man in der Stadt oder auf dem Land ist); 90 Cent finde ich da schon echt krass.

  3. Ein Gedanke abseits der mathematischen Betrachtungen: Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Euro seinerzeit der Preis für die deutsche Wiedervereinigung war. Die starke D-Mark war insbesondere Frankreich ein Dorn im Auge, und so wurde Frankreichs Zustimmung zur Wiedervereinigung davon abhängig gemacht, dass Deutschland der Euro-Einführung zustimmen würde. Unsere Währung war nicht mehr als politische Verhandlungsmasse. Und jetzt fragt Euch einfach, wie das jemals hätte gutgehen sollen.

    Und mir ist durchaus klar, dass ich damit den Linksdrehenden eine Steilvorlage liefere: Hätten wir uns damals nicht den Osten aufgehalst, hätten wir heute nicht nur eine starke Währung, sondern auch keine starke AfD! Oder um die „Logik“ zu verkürzen: Die AfD ist am weichen Euro schuld! 😉

  4. Und deswegen ist Bitcoin so erfolgreich und wird immer größer – weil Fiat-Geld Verarsche ist und die Leute es langsam merken.

  5. Ich bin mir zu 100% sicher das es preisanstiege auch mit der D-Mark gegeben hätte (vlt sogar noch mehr als jetzt),
    hat sich doch so einiges geändert in der welt seit dem
    Dafür allein die Umstellung die schuld zu geben reicht nicht aus

  6. Das ist einfach zu erklären, wenn man sich die Vermögensungleichheit, sowie die Konzentration des Reichtums und der Macht anschaut.
    Hans Jürgen Krysmanski (ehem. [tot] Professor Uni MS) nannte das ganze „Refeudalisierung der Gesellschaft“. Die Inflation ist halt das beliebte Propagandamittel und Totschlagargument. Sie steht weder allein, noch ist sie einflussbefreit.

    Viel interessanter finde ich in dem Zusammenhang jedoch die globalen Miet- und Eigentumspreissteigerungen.

    Deswegen studiere ich jetzt Guillotinie.

    • …diese Dudes:
      Top 10 % 4.813 Mrd. Euro 66,6 %
      Top 2,5 % 3.227 Mrd. Euro 44,7 %
      Top 1 % 2.590 Mrd. Euro 35,8 %
      Top 0,5 % 2.252 Mrd. Euro 31,2 %
      Top 0,1 % 1.627 Mrd. Euro 22,5 %

      Das ist die Vermögensverteilung Deutschland.
      Also die obersten 2.5% (Reichsten 2.5%) besitzen 44.7% des Gesamtvermögens Deutschlands. Falls wer denkt, dass die Konzentration von soviel Reichtum und Macht in irgendeiner Art und Weise eine gute Idee ist… I will let them have the cake.

      • Du machst jetzt irgendwie ein Ergebnis für ein anderes Ergebnis verantwortlich, aber eine Kausalität kann ich nicht erkennen. Vielleicht wird ein Schuh draus, wenn wir einen Schritt zurücktreten und uns fragen, was zu der Vermögensverteilung geführt hat.

        Dazu vorweg: Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, dass wirtschaftlicher Erfolg belohnt wird. Wer besser, härter, intelligenter usw. arbeitet, darf gerne mehr bekommen als andere. Auch derjenige, der ein wirtschaftliches Risiko eingeht (Unternehmer), darf dieses Risiko im Erfolgsfall belohnt bekommen.

        Dass aber die Schere so weit auseinandergeht, hat auch mit dem Zinseszinssystem zu tun, welches ich – indirekt – als eine wichtige Ursache betrachte. Zu Spitzenzeiten – vor der Senkung der Zinsen – gingen von jedem erwirtschafteten Euro über 40 Cent in den Kapitaldienst. Die Wirtschaftsleistung floss also von vorneherein zu 40% dorthin, wo eh schon viel Geld vorhanden war. Die „Reichen“ konnten also zusammen 40% einsacken, für die Bezahlung der Arbeitsleistung und Wertschöpfung der Firma blieben nur 60% übrig. (Natürlich gehören zu diesen „Reichen“ auch die Inhaber einer Lebensversicherung, betriebliche Altersvorsorge etc., also ein Stück vom Kuchen fließt schon ans „gemeine Volk“ zurück.) Geld hat also die Tendenz, sich an bereits vorhandenes Geld anzulagern. In Form einer Exponentialfunktion.

        Zum einen beschleunigt dies die Ungleichverteilung.

        Zum anderen aber muss man sich klarmachen, dass dem Vermögen des einen die Schulden des anderen gegenüberstehen. Kein Euro, keine Mark fällt vom Himmel. Und wer ist der größte Schuldner? Der Staat. Wer profitiert von Inflation? Der Schuldner!

        Zinseszins lässt also nicht nur die Vermögen exponentiell wachsen, sondern auch die Schulden. Und je größer die (Staats-) Schulden werden, desto größer wird die politische Tendenz, sich dieser Schulden durch Inflation zu entledigen.

        Deshalb ist der Zinseszins für mich die (bzw. eine) gemeinsame Ursache. Wenn uns also demnächst der Laden um die Ohren fliegt und wir danach die Trümmer aufräumen, sollten wir uns mal ein zinsfreies Wirtschaftssystem überlegen. Keine Ahnung, obs funktioniert, aber der Zinseszins hat den Crash mit mathematischer Gewissheit bereits in sich angelegt.

  7. Ich könnte an dieser Stelle ellenlang vorrechnen und begründen, weshalb der Euro gar nicht auf Dauer funktionieren KANN und warum uns diverse politische Stellschrauben mittelfristig in die Armut treiben.

    Aber ich möchte mich darauf beschränken, all die Helden, die hier versuchen, die Geldentwertung wegzudiskutieren, einfach mal auf einen ganz einfachen Umstand hinweisen:

    Zu D-Mark-Zeiten hat ein Arbeiter-Einkommen für bescheidenen Wohlstand ausgereicht: Auto, eine Urlaubsreise und zwei Kinder waren drin. Heute kommt eine solche Familie selbst mit zwei Einkommen kaum über die Runden. Wenn ich mal unterstelle, dass die Arbeiter heute nicht weniger produktiv sind als früher, wohin hat sich dann der Gegenwert ihrer Arbeitskraft verflüchtigt?

    Eines muss ich aber doch noch loswerden: ihr alle, die ihr eine Partei mit mehr oder weniger Klimapanik im Programm gewählt habt, und das sind knapp 90%, habt die Teuerung gewählt, jetzt lebt damit. Erdöl steckt in der einen oder der anderen Form in jedem Produkt, dass ihr im Supermarkt oder bei Amazon findet, sei es der Plastikanteil selber, der Gütertransport – bei Elektronik regelmäßig um die halbe Welt -, die Kühlung (die auch nachts und deshalb nicht mit Sonnenenergie funktioniert) und so weiter. Wenn die Energiepreise steigen, zum Beispiel, weil Atemluft – sprich: CO2-Ausstoß – besteuert wird, dann hat das eben nicht nur zur Folge, dass irgendwelche Reiche ihren Drittwagen stehen lassen. Die CO2-Steuer steckt in jeder Tüte Milch, die nicht mit dem Lastenfahrrad ihren Weg vom Milchbauern zur Molkerei in den Supermarkt gefunden hat.

    Es gibt noch andere Inflationstreiber, wahrscheinlich sogar stärkere, aber für die müsste man tiefer in die Materie einsteigen; der Durchschlag von Energie auf alle Waren sollte dagegen sogar Freitagshüpfern begreiflich sein.

    • Also ein Neo Liberaler Rechter macht den Euro für die Löhne verantwortlich und nicht die Agenda 2010 , Interessant.
      Beschwört das westdeutsche Bild der Arbeiters mit Frau am Herd und Zweikinder mit je ein Auto zum 18. .
      Lässt dabei völlig die Wende und die Folgen außeracht aber Okay machen wir bei der AFDrechnung mit. i In den 90er konntest dich auch mit 10 DM in Prag ein ganzen Wochenende volllaufen lassen.
      Ssheiß Euro das es nicht mehr geht

      Die Preise jetzt haben aber noch nix mit der kommenden Regierung zutun , die Preise steigen seit Jahresanfang massiv an auch dann als deine EX beste Chancen hatte den Bundestrottel zustellen. aber da du die Schuld den Grünen in Schuhe schiebst kann es der Euro ja nicht sein.
      Und ja ich weiß das es teurer wird und ja es wird auch mich treffen das ist mir klar aber die Gewichtung zwischen Linksgrünversifften und braunblauen Egorechten liegen wohl einfach anderes.

      Ich frage mich immer glaubt ihr echt das es ohne Euro noch die Wertigkeit der alten D-Mark geben würde? Das ihr Osteuropa und das dort bereit stehende Arbeitsheer weiter hättet mit billig Löhnen abspeisen können?
      Das es keine Finanzkrise gegeben hätte?
      Dieses Thema ist das Lustigste von allen ,da die Eurobasher von heute damals am Anfang der Krise in Europa die FED gebasht haben. Immerhin stand die offen Debatte das der Euro den Dollar als Weltleitwährung ablösen könnte ,da der durch die US Immobilienkrise stark an Wertverloren hat . Und dann ging die Abwertung der Schwachen EU Staaten durch die US Häuser los .
      da war was los auf Youtube , das die Fed jetzt den Euro Angreift ^^ Achja damals bevor es eine Eurokritische PArtei gab die nicht merken wollte das sie zur NPD nachfolge Partei wird.

      Klar wurde beim Euro gelogen aber was hätten sie auch den Bildlesern sagen sollen ? Bild kostet bald 1 Euro?
      Sicher wurden und werden Fehler gemacht und sicher wurde auch vieles durch die Einführung teurer . Ich war damals an der Fronst im EZH bei der Euroeinführung (Und der Leergut Umstellung*grusel*) . Und ich durfte viele Gespräche damals führen und es wurde grundsätzlich gemeckert auch bei Preisen die nicht gestiegen sind.
      2002-2008 Ja keine Frage kannst du meckern !
      Aber jetzt 2021 nach dem was alles passiert ist dem Euro an der Preisentwicklung mit dem Blick auf die DM zugeben ist Weltfremd .

      • Mehr als überflogen hast du mein Statement wohl nicht, mehr als ein paar Buzzwords hast du offenbar nicht verstanden.

        Wo habe ich das Bild der traditionellen Familie „beschworen“? Ich habe lediglich einen Kaufkraftvergleich der Einkommen angestellt.

        Die Grünen habe ich gar nicht erwähnt, bzw. nur als eine von sechs der sieben Parteien, die im Bundestag sitzen. Aber wenn du die Klimahysterie alleine mit dieser einen Partei gleichsetzen willst, bitteschön! Und ich habe auch ausdrücklich gesagt, dass die Klimapolitik nur einer von vielen Preistreibern ist, vermutlich derjenige, der auch dem eindimensionalsten Denker auffallen sollte.

        Der Euro ist nicht schuld, weil er der Euro ist, sondern weil die Währungspolitik eine andere ist. Und das ist sie wiederum, weil die Südländer (insbesondere) mit einer D-Mark-Währungspolitik schon längst über den Jordan wären. Und dies, weil unter dem Dach einer gemeinsamen Währung erforderlich wäre, dass die betreffenden Länder ähnliche Wirtschaftsleistungen erbringen. Die Alternative wären vor vorneherein Transferzahlungen gewesen, dass die starken Länder also die schwachen mitfinanzieren. Die EU hat aber einen dritten Weg gewählt: billiges Geld, um diese wirtschaftlichen Zombies durchzuschleppen. Das mag in den Südländern Tradition haben, aber für die wirtschaftsstarken Länder ist eine solche Geldschwemme Gift. Dabei können wir sogar froh sein, dass die zig Milliarden, die Monat für Monat „gedruckt“ werden, größtenteils in Anlagevermögen geparkt werden; würde dieses Geld voll in den Wirtschaftskreislauf fließen, hätten wir längst (auch offiziell) zweistellige Inflationsraten.

        Wäre das mit der D-Mark besser gelaufen? Nun, ja und nein. Wir hätten eine viel stärkere Währung. Das würde den Import begünstigen, aber dem Export schaden. Aber die Exporte in die Eurozone bekommen wir eh nicht bezahlt, denn da fließt kein Geld, sondern das Ausland schreibt bei uns in Form der Target II-Salden an. Also was ist besser? Weniger zu exportieren oder einen Großteil der Exporte zu verschenken?

        Sicher, auch die Freizügigkeit, insbesondere nach dem Mauerfall, hat uns „geschadet“. IKEA & co. haben hinter dem eisernen Vorhang kostengünstig produziert und das Zeug dann im Westen billig verkauft. Die Ost-West-Grenze hat uns billige Importe beschert, aber billige Arbeiter ferngehalten, nur so konnten wir damals zu so hohen Löhnen kommen.

        Unser vergangener (und aktuell immer noch in Teilen vorhandener) Wohlstand hat also viele Väter. Und sicher wäre auch mit der D-Mark die Zeit nicht stehengeblieben. Aber bestimmte Faktoren, darunter Euro und Klimapolitik haben den Verfall definitiv beschleunigt.

  8. Ich schaue bei den Bäckereien ehrlich gesagt nicht auf den Brötchenpreis. Günstige Brötchen gibt’s beim Supermarkt und besondere Brötchen beim Bäcker des Vertrauens (Sauerteig aus dem Holzofen am Stand beim Wochenmarkt oder leckere Körnerbrötchen vom französischen Bäcker, kosten auch ca. 1€ pro Stück, aber diesen Handwerkszweig unterstütze ich gerne).

  9. Aktuell ist der Durchschnittsbruttolohn bei fast 4.000 €. 2001 waren es 2.650 Euro. Was ca 50 % mehr sind. Also sollte das 30 Pfennig Brötchen 15ct + 50% Kosten was dann 23ct wären.

    Wobei 90ct für ein normales Brötchen extrem teuer ist. Zumindest wenn es kein Bäcker ist, der noch sehr traditionell mit Handarbeit etc arbeitet. Hier zahlt man irgendwas knapp über 30ct und die Körnerbrötchen können mal bis 90ct Kosten.

    Manche Sachen Sachen sind aber auch vom Preis gleich geblieben. PC Games haben auch mal 120 Mark gekostet.

    • 🤣😂

      Der Durchschnittsbruttolohn liegt so hoch, weil ganz wenige extrem viel Verdienen und damit der Durchschnitt in die höhe getrieben wird.
      Das alles bringt nun mal Denen die mit einen Bruttolohn von 1750-2500€ keinen einzigen Cent mehr ins Portmonee.

  10. Zu bedenken ist zumindest aktuell dass durch das Klima der letzten Zeit weniger Weizen gewachsen ist bzw. mehr kaputt gegangen ist und der erhöhte Weizenpreis sich auf alle Produkte niederschlägt.

  11. Puh 90cent fürn Brötchen ist aber auch echt teuer Oo
    Hier im Ostteil von GER bezahl ich für ein Croissant, Käsebrötchen und ein diverses mit Körnern knapp 2,10€… und das „Doppelte“ kostet 60cent…
    Ich finde Schokolade ist heftig angezogen die letzten 2 Jahre… Milka/ Rittersport von 89 auf 1,19€… und bestimmt nicht weil die auf einmal Fairtrade machen

  12. Ne Semmel für 90ct, Eine Mark Achzig, hät dem Verkäufer hinterher geworfen! Unverschämtheit. Bei mir zuhause kostet ne Semmel 45ct.

  13. Viele Lebensmittel sind sogar noch viel zu günstig.

    Das ist so eine beschissene Eigenart unserer Deutschen Mentalität.
    Die Lebensmittel sollen bitte von höchster Qualität sein, Tiere sollen beste Haltungsstufen haben.
    Und am Ende soll es am besten noch handwerklich und am besten um die Ecke hergestellt sein.
    ABER es soll bitte möglichst günstig sein.

    Das dieser ganze Rattenschwanz dahinter auch was verdienen muss und auch mit steigenden Kosten leben muss ist vollkommen egal.
    Der Deutsche gibt lieber ein Vermögen für sein Auto/Haus/PC aus als in seine Lebensmittel zu investieren.

    Es ist halt absoluter Irrsinn.

  14. Für 90 Cent bekomme ich hier beim Bäcker ein Käsebrötchen. 😳
    Ich denke, vor allem die Preise beim Bäcker hängen stark mit dem Ort zusammen. Ich wohne hier in einer… „Dorf-Metropole“. Da sind die Preise wohl noch humaner.

  15. Nennt sich Inflation, ist auch nichts neues. Ganz aktuell hat Burger King seine Preise für Hamburger & Cheeseburger auch von 1,09€ auf 1,69€ angehoben. Mal eben 60% teurer als vor ’nem Monat. Türkische Lira hat in 3 Monaten 40% an Wert verloren. Der Euro verliert gerade stetig, was man bei Benzin gut sehen kann. Die meisten Leute sind halt dumm und merken das nicht oder es interessiert sie nicht, wer weiß. Und wenn die Löhne flächendeckend steigen, werden die Preise noch weiter steigen. Es inflationiert alles, wobei man bei Lebensmittel einfach mehr produziert und dadurch der Preis nicht sooo schnell steigt. Trotzdem hält man USD und Bitcoin und lässt Euro, Euro „sein“. Solange es ihn noch gibt.

    • 1)Man muss nun wirklich kein superkrasses Investorengenie sein um mitbekommen zu haben, dass die Inflation aktuell sehr krass ist. Wer auch nur mit einem Hauch von Interesse durch die Welt geht kam an dieser Schlagzeile kaum vorbei.
      2)Die „flächendeckende Lohnanhebungen“ sorgen nur im Extremfall für mehr Inflation, damit rechnet man aktuell nicht mehr, im Gegenteil, die neuesten Prognosen sehen einen Abfall der Inflation für Frühjahr 2022 voraus.

  16. Kann dieses „Gefühl“, dass alles teurer geworden ist, gut nachvollziehen aber es lässt sich empirisch nicht decken. Es gibt sehr ausführliche Untersuchungen des statistischen Bundesamtes zum 18 Jährigen bestehen des Euro, die das Gegenteil beweisen. Natürlich sind die Preise gestiegen, das tun Preise immer, Stichwort Inflation. Gleichzeitig hat sich aber auch der durchschnittliche Stundenlohn um mehr als 50% erhöht.

    Fazit aus einem Bericht darüber:
    „War früher alles günstiger?
    Nein – auch wenn es den Anschein macht. In Relation zur Entwicklung der Inflation und Kaufkraft, sind nur drei Produkte wirklich wesentlich teurer geworden: Strom, die Krankenversicherung und Benzin! Mit der Einführung des Euros als einheitliches, europäisches Zahlungsmittel hat dies allerdings wenig zu tun, sondern viel mehr mit dem jahrelangen Anstieg der Aktienkurse an den internationalen Rohstoffbörsen, mit neuen Abgaben etwa für die Ökostromförderung oder dem Immobilienboom. Dafür fielen die Preise für Elektronikgeräte wie Fernseher, Smartphones oder PCs. “

    So ist das halt leider oft mit „gefühlten Wahrheiten“, weshalb man seinem Gefühl auch nie trauen sollte. Zahlen lügen nicht 😉

  17. Das geht doch etwas nahe in die Richtung Stammtischparole. Es gibt viele verschiedene Faktoren, welche den Preis beeinflussen. Neben der Inflation auch der Mindestlohn, die CO2 Steuer, seit neustem die Pandemie uvm.

    Um das Problem zu lösen gibt es die „Lohnminute“. Wie viel Minuten muss ich arbeiten, um ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Die Studien und Rechnungen dazu gehen bis in die 60er Jahre zurück.

    https://www.iwkoeln.de/studien/christoph-schroeder-mit-einer-stunde-arbeit-deutlich-mehr-im-einkaufskorb-als-frueher-399337.html

    https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/kaufkraft-lohnminute

    https://www.iwd.de/artikel/kaufkraft-der-loehne-342433/ (<- mit toller Grafik)

    • Oh gerade die letzte Übersicht ist sehr schön, die hatte ich noch vergessen. Da sieht man sehr gut, dass eigentlich fast alles billiger geworden ist. Das ist auch so ein psychologischer Effekt, vielleicht gepaart mit unserer deutschen Jammermentalität. Man denkt „ach früher war alles besser“, dabei hat heute jeder n Smartphone, nen fetten TV, 1-2 Autos und fährt 2 mal im Jahr in Urlaub, während eine Durchschnittsverdienerfamilie in den 60ern eben nichts davon hatte, die Hosen Jahrelang geflickt hat, nie in den Urlaub gefahren ist bzw. wenn an die Nordsee und TV ein Luxusprodukt war. Menschen haben halt n schlechtes Gedächnis und neigen zur Verklärung der Vergangenheit. Man fährt aber generell ziemlich gut mit der Annahme, dass früher eher alles schlechter war. Insgesamt war die Welt auch noch nie in so einem guten Zustand wie jetzt (Klima außen vor) und alle tun so, als ob es noch nie so schlimm war. Lässt sich halt mit Zahlen 0 decken, wir leben in der besten Zeit, die es je gab, egal ob es Kriege, Hunger, Bildungsstand, Kinderarbeit, Kindersterblichkeit, Analphabetismus, Genitalverstümmelung oder whatever ist. Nimm jede relevante Kennziffer und ich garantiere dir, dass die meisten davon besser sind als vor 50 Jahren.

  18. Moin,

    also Bäcker finde ich auch Krass, wer aber gute Brötchen will muss eben bisschen mehr als 20 Cent beim Discounter zahlen. Ich habe für 2 Laugen und 1 Körner Brötchen letztens 2,03 bezahlt und das ist eine Lokale Bäckerei hier im Ort. Bei einer Kette im Rewe habe ich dann aich knapp 3€ für 3 Brötchen bezahlt. Wobei das Weltmeister echt riesig und auch sehr lecker war.

    Ich mache hier immer den Vergleich mit Ü Eiern, früher 80 oder 90 Pfennig heute 1€ oder so.

    Viel schlimmer ist aber das viele Hersteller (Nestle zb) einfach die Menge reduziert aber den Preis nicht. Früher bekam ich 5 Kitkat für 1,99, jetzt sind es nur noch vier zum selben Preis.

  19. Ich würde eher sagen, dass dich der Bäcker in deinem Edeka verarscht. 1.80 für 2 normale Brötchen ist verdammt teuer. Ich zahle beim Netto hier 15 Cent pro normalen Brötchen. Ein Aufpreis beim Bäcker ist zwar zu erwarten, aber so viel ist unverschämt.

    • So unrealistisch ist das nicht
      Bei uns in der Stadt sind die Brötchen-Preise in den letzten 2 Monaten auch massive angestiegen. Gab sogar extra einen Zeitungsartikel dazu.
      Das Doppelbrötchen bei 60-70 ct ist inzwischen normal.

    • Ist dir bewusst das ein Discounter wie Netto ganz andere Möglichkeiten hat als der Bäcker von nebenan oder eine Backkette wie Dat Backhus oder die Schanzenbäckerei?

      Sie können ganz andere Preise für die Rohstoffe verhandeln/erpressen.
      Sie können den Verlust im Backgeschäft über andere Warenzweige kompensieren . Damit meine auch den Verlust durch steigende Energiepreise , der Backshop ist ja nur ein Teilsegment eines Marktes , während es beim Bäcker das (neben der Kaffemaschine) das einzige Segment ist .

      • Und? Das ist für mich trotzdem kein Grund mehr zu zahlen. Ich zahle mehr, wenn die Qualität deutlich besser ist und das ausgleicht. Bei den erwähnten Preisen ist das meiner Meinung nach nicht der Fall.

  20. Naja was aktuell die Preise beim Bäcker angeht, hat der Euro nun wirklich gar nichts mit zu tun.

    Was die Storys aus den ersten Jahren nach der Umstellung angeht, die nun auch schon 20 Jahre her ist, muss man klar unterscheiden zwischen einzelnen Beispielen, die wir alle aus dem Alltag kennen und die man eher mit einer „gefühlten Inflation“ umschreiben kann und den tatsächlichen statistisch nachweisbaren Inflationsraten aus den Jahren, die alle Lebensbereiche umfasst. Und die waren nunmal bei 1-3% pro Jahr aber auch nicht mehr.

    Trotzdem gibt es natürlich ganz aktuell Bereiche, Bäcker ist ein Beispiel, wo es gerade durch die Decke geht. Und dort ist man noch lange nicht am Ende der Fahnenstange.
    Energiepreise z.b. explodieren gerade regelrecht. Ich hab 2 Geschäfte mit rund 100.000 kWh Abnahme im Jahr, der Arbeitspreis, also das was der Energieversorger aushandelt und selbst beeinflussen kann, erhöht sich zum 1.1.22 um 60%; Gas um 70%.
    Und ich hatte einen langfristigen Vertrag der sich die letzten 5 Jahre nicht verändert hatte.
    Das geht den Bäckern ganz genauso. Und Energie ist nur ein Punkt unter vielen.
    Die Versorgungsknappheit bei vielen Produkten kommt hinzu, da hab ich momentan echt Angst vor eine echten Inflation.

  21. Bei was für nem Wucherbäcker kauft ihr denn?
    Ich mein, nicht das ich gegen das sprechen möchte was du aufzeigst…
    Die Preise sind natürlich gestiegen. (Bester Beweis dein Bratwurst Beispiel)
    Aber der Brötchenpreis ist ja schon unverschämt.
    Bei meinem Bäcker um die Ecke, zahl ich 30 Cent für ein Brötchen….

  22. 90ct für ein normales Brötchen sind aber auch fucking teuer…bei meinem Bäcker kosten die 34ct und der Preis ist schon angehoben worden vor einiger Zeit wegen den Mehlpreisen (von davor ich glaub 29ct). Oder ist Malzers einfach nur die billigste Bäckerei ever und überall sonst wiegt man die Brötchen mit Gold auf? oO
    Was unverschämt teuer geworden ist, ist Kaffee. Als ich „angefangen“ habe Milchkaffee da zu trinken hat der 1,80€ gekostet, jetzt sind wir bei ich glaube 2,20€ angekommen. Oder sogar 2,40€ dank Corona? Das schon arg teuer für ein bisschen Milch und Kaffeespurenelemente (wobei ich mir den Preis immer über den Zucker zurückhole, schön 10sec kippen).

    Das die Euro-Preise sich mittlerweile den DM-Preisen angepasst haben würde ich btw auch unterstreichen, zumindest da, wo ich mich noch vage an die DM-Preise erinnern kann. Aber andererseits: Wer weiß, ob die DM-Preise nicht heute einfach doppelt so hoch wären…

  23. Was habt ihr denn für einen Bäcker? Hier gibt es ein einfaches Brötchen für 23 cent. Für 90 cent würd ich’s gar nicht erst kaufen.

    Und ja es gab eine Steigerung, aber es gab auch eine sehr ordentliche Inflation in der Zeit.

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