{"id":11405,"date":"2012-02-10T12:58:08","date_gmt":"2012-02-10T11:58:08","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=11405"},"modified":"2012-02-10T17:10:14","modified_gmt":"2012-02-10T16:10:14","slug":"werder-bremen-ein-blick-hinter-die-kulissen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2012\/02\/10\/werder-bremen-ein-blick-hinter-die-kulissen\/","title":{"rendered":"Werder Bremen – hinter den Kulissen"},"content":{"rendered":"
An diesem Wochenende steht der 21. Bundesliga-Spieltag an. Ich m\u00f6chte Euch aber an dieser Stelle mal einen kleinen Blick hinter die Kulissen gew\u00e4hren: Werder Bremen<\/strong> gilt in Deutschland als ein seri\u00f6s gef\u00fchrter Fu\u00dfball-Verein. Das liegt allerdings vor allem an den K\u00f6pfen an der Spitze. Leute wie Willi Lemke, Klaus-Dieter Fischer und co haben \u00fcber Jahre den Klub geformt und ihren Stempel aufgedr\u00fcckt. Ich selbst habe nach meiner aktiven Zeit mehrere Jahre in der Gesch\u00e4ftsstelle des Vereins gearbeitet (Kartenstelle, Call-Center) und kann Euch sagen, dass es hinter Kulissen zugeht, wie auf einem „Jahrmarkt“. Sportlich wird der Klub sicherlich extrem gut gef\u00fchrt, allerdings ist alles Andere eine Farce. Mitarbeiter bekommen den tiefstm\u00f6glichen Mindestlohn und werden meiner pers\u00f6nlichen Definition nach ausgebeutet. \u00dcberall, wo es m\u00f6glich ist, werden Praktikanten und\/oder ehrenamtliche Mitarbeiter eingesetzt. Das alles wird dann damit begr\u00fcndet, dass man ja Werder Bremen sei und dadurch eine Ehre und ein Privileg, in dem Klub zu arbeiten. In allen Bereichen m\u00fcssen st\u00e4ndig unbezahlte \u00dcberstunden gemacht werden, weil gerade irgendein Vorverkauf begonnen hat oder irgendwas anderes ansteht. Ich muss ein bisschen aufpassen, was ich hier von mir gebe, das ich aus eigener Erfahrung wei\u00df, dass die angesprochenen Entscheidungstr\u00e4ger bei Werder Bremen mit Kritik \u00fcberhaupt nicht umgehen k\u00f6nnen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit sofort einen Anwalt hinzuziehen. Daher weise ich an dieser Stelle erneut darauf hin, dass es sich bei den von mir get\u00e4tigten Aussagen um eigene Erfahrungen handelt, die ich mit meiner Zeit bei Werder Bremen (von 1999 bis 2003) sammeln konnte. Ob das heute noch genau so zugeht, kann ich nicht mit hundert prozentiger Sicherheit sagen, allerdings arbeiten noch einige alte Freunde und Mitspieler im Verein und erz\u00e4hlen mir gelegentlich \u00e4hnliche Geschichten und Entwicklungen.<\/p>\n Das gro\u00dfe Problem ist, dass Werder im Vergleich zu vielen gro\u00dfen Bundesliga-Klubs immer noch ein Provinz-Verein ist. W\u00e4hrend in St\u00e4dten wie M\u00fcnchen, Berlin oder Gelsenkirchen die Presse freie Hand hat und bei schlechte Leistungen (auch der Verantwortlichen abseits des Platzes) einen gewissen Druck aus\u00fcben kann, ist dies in Bremen \u00fcberhaupt nicht m\u00f6glich. Der Verein hat die lokale Presse komplett in der Hand. Jegliche aufkommende Kritik wird im Keim erstickt. Mir berichtete damals ein Pressevertreter, dass der Verein gnadenlos Presseleute ausschlie\u00dft (Stadionverbot, kein Einlass mehr zu Pressekonferenzen, etc.), wenn zu viel Kritik ge\u00e4u\u00dfert wird. Ein solches Verhalten w\u00e4re, wie gesagt, in anderen gr\u00f6\u00dferen St\u00e4dten und Vereinen \u00fcberhaupt nicht denkbar – in Bremen geh\u00f6rt es zur Tagesordnung.<\/p>\n Generell ist es so, dass bei allen gro\u00dfen deutschen Bundesliga-Vereinen „gemauschelt“ wird. Erinnert sich noch wer an den Vorfall mit unserem zweiten Vorsitzenden Fischer, der einen gro\u00dfen Bauauftrag an eine Baufirma gegeben hat, die ihm daraufhin ein neues Badezimmer einbaute? Er wurde zu seiner Zeit freigesprochen. Ganz ehrlich, ich k\u00f6nnte ein Buch dar\u00fcber schreiben, gef\u00fcllt mit all den nicht-koscheren Geschichten, die ich in meiner Zeit im Klub miterlebt habe. Wie gesagt, da „eigene Erfahrungen“ und „mit eigenen Augen gesehen“ als Beweise vor Gericht nicht ausreichen, halte ich mich hier mit weiteren Geschichten ein wenig bedeckt. Fakt ist aber, „eine Hand w\u00e4scht die andere“ ist ein Wahlspruch, der hinter den Kulissen vieler Bundesliga-Klubs zum Tragen kommt. <\/p>\n Hier ein weiteres Beispiel von 2004:<\/p>\n Klaus-Dieter Fischer, Pr\u00e4sident des SV Werder Bremen, muss vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, \u00f6ffentliche Gelder erschlichen zu haben, als er zwei Wohnungen gekauft hat, so berichtet der ‚Weser-Kurier‘. Fischer, der unter anderem Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer des Fu\u00dfball- Leistungszentrums beim SV Werder ist, erkl\u00e4rt, dass das Geld bereits zur\u00fcck gezahlt worden und er unschuldig sei. (shortnews.de<\/a>)<\/p><\/blockquote>\n Der Ausl\u00f6ser, warum ich diesen Blogeintrag verfasse, ist folgende Geschichte:<\/p>\n Tino Polster<\/strong>, Mediendirektor bei Werder Bremen, hat dem Kult-Filmemacher Shadiego<\/strong>, der auf youtube unglaublich gute Werder-Videos produziert hat, mit dem Anwalt gedroht, sollte er dies nicht einstellen:<\/p>\n Vom Mediendirektor wurde ich nicht mal begr\u00fc\u00dft, sondern gleich mit folgenden Worten \u00fcberfahren: „So deine Copyrightverletzungen h\u00f6ren dann jetzt auf.“ Ich so: „Bitte?“ (Werder war sich der Videos immer bewusst und duldete diese). „Machst du noch weitere Videos, darfst du dich mit WERDERS Rechtsanwalt auseinandersetzen“.“<\/p><\/blockquote>\n