{"id":18717,"date":"2013-07-18T20:16:37","date_gmt":"2013-07-18T18:16:37","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=18717"},"modified":"2013-07-18T20:20:10","modified_gmt":"2013-07-18T18:20:10","slug":"die-absolute-verblodung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2013\/07\/18\/die-absolute-verblodung\/","title":{"rendered":"„Die absolute Verbl\u00f6dung“"},"content":{"rendered":"
Der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier beklagt die zunehmende Verdummung der heranwachsenden Generation. Schuld sei ein Bildungssystem, in dem nur nach \u00f6konomischen Aspekten unterrichtet werde. Schon der Titel provoziert: „Performer, Styler, Egoisten: \u00dcber eine Jugend, der die Alten die Ideale abgew\u00f6hnt haben“ hei\u00dft das Buch von Bernhard Heinzlmaier. Darin kritisiert er eine systematische Verdummung der Jungen, die „mit begrenztem Horizont und engem Herz“ in eine unmenschliche Leistungsgesellschaft gedr\u00e4ngt werden w\u00fcrden. Der 53-J\u00e4hrige ist Mitbegr\u00fcnder des Instituts f\u00fcr Jugendkulturforschung in Wien.<\/p><\/blockquote>\n
Interessante Analyse, findet Ihr nicht? Das dazugeh\u00f6rige Interview ist ebenfalls sehr spannend:<\/p>\n
Die Welt<\/strong>: Sie schreiben, dass die heutigen Bildungsstandards von der Wirtschaft diktiert w\u00fcrden. Was hei\u00dft das?<\/p>\n
Heinzlmaier:<\/strong> Bei der Zusammensetzung der Bildungsinhalte z\u00e4hlt nur noch die wirtschaftliche Logik. Die Lehrinhalte werden danach ausgew\u00e4hlt, was sp\u00e4ter auf dem Arbeitsmarkt auf jeden Fall verwertbar ist. Seit Jahren findet in den Schulen eine Verlagerung zugunsten naturwissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Inhalte statt. Unterrichtsstunden in Musik, Literatur und Kunst werden gek\u00fcrzt, weil diese F\u00e4cher kein im \u00f6konomischen Sinne n\u00fctzliches Wissen vermitteln.<\/p><\/blockquote>\n
Kann ich so best\u00e4tigen, ist an unserer Schule auch so. Die Frage, ob das gut oder schlecht ist, vermag ich nicht zu beantworten. Auf der einen Seite w\u00e4re ich froh gewesen, wenn ich mich fr\u00fcher in der Schule nicht durch den Kunst-Unterricht h\u00e4tte qu\u00e4len m\u00fcssen, auf der anderen Seite gibt es genug Leute, die sich im musischen Bereich \u00e4u\u00dferst wohlf\u00fchlen. Von daher ist die Zeit meiner pers\u00f6nlichen Ansicht nach reif, f\u00fcr mehr individualisierten Unterricht und mehr Wahlm\u00f6glichkeiten. Kinder und Jugendliche wissen fr\u00fch, was sie interessiert – selbst wenn sie noch keine Berufsentscheidungen getroffen haben. Was spricht denn dagegen, wenn es mehr Wahlpflichtkurse an \u00f6ffentlichen Schulen geben w\u00fcrde? Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der Kunst als WPK w\u00e4hlt, auch sp\u00e4ter was in diesem Bereich macht, ist doch durchaus gegeben. Warum soll man so einen Menschen mit Sport oder Werken qu\u00e4len?<\/p>\n
Kommen wir aber nochmal zur Ausgangsfrage: Verbl\u00f6det unsere Jugend wirklich immer mehr und wird stumpf aufs Berufsleben getrimmt? Und ist zweiteres grunds\u00e4tzlich schlecht?<\/p>\n