{"id":1910,"date":"2009-05-26T17:24:32","date_gmt":"2009-05-26T15:24:32","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=1910"},"modified":"2009-05-26T17:24:32","modified_gmt":"2009-05-26T15:24:32","slug":"schutzenvereine-in-schulen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2009\/05\/26\/schutzenvereine-in-schulen\/","title":{"rendered":"Sch\u00fctzenvereine in Schulen"},"content":{"rendered":"
Sch\u00fctzenvereine, Killerspiele, Paintball, Gewaltvideos – jeden Tag ein neuer S\u00fcndenbock. Im Bundesland NRW sind es jetzt mal wieder die Sportsch\u00fctzen:<\/p>\n
Die Schule galt lange als Ort der Unschuld, als Hort der Gewaltfreiheit. „Die Jugend soll erzogen werden im Geist der Menschlichkeit“, hei\u00dft es etwa in Paragraph zwei des nordrhein-westf\u00e4lischen Schulgesetzes. Wie viel dabei schiefl\u00e4uft, wissen alle, sp\u00e4testens seit Erfurt, Emsdetten, Winnenden. Seither streitet die Gesellschaft erbittert \u00fcber Gewalt im \u00f6ffentlichen Raum, \u00fcber das Waffenrecht oder Killerspiele am Computer, und Sch\u00fctzenvereine stehen seither ohnehin unter Generalverdacht.<\/p>\n
5600 feste Schie\u00dfst\u00e4nde gibt es in Nordrhein-Westfalen, 160 davon sollen in Schulgeb\u00e4uden untergebracht sein. Genau wei\u00df das niemand, die Zahl wird nicht zentral erfasst. Auf Antrag der Gr\u00fcnen im D\u00fcsseldorfer Landtag hat die Landesregierung nun zugesagt, Genaueres zu ermitteln. Die NRW-Schulministerin Barbara Sommer gibt bereits die Richtung vor: Es sei „schulpolitisch w\u00fcnschenswert, dass Schie\u00dfst\u00e4nde nicht in Schulgeb\u00e4uden untergebracht sind“, sagt die CDU-Politikerin.<\/p><\/blockquote>\n
Was ich an dieser ganzen Hysterie einfach nicht verstehe, ist die Tatsache, dass alles, was jetzt f\u00fcnfzig Jahre lang in Ordnung war und teilweise eine lange Tradition hat, urpl\u00f6tzlich angezweifelt wird. Dann versteckt die Waffen halt so, dass Eure Kinder da nicht drankommen – so einfach ist das. Und daf\u00fcr muss man jetzt nicht anfangen, alles, was nicht niet und nagelfest ist, bzw. was noch schlimmer w\u00e4re, alles, was den Jugendlichen Spa\u00df macht, einzurei\u00dfen.<\/p>\n
Als die gro\u00dfen Kokskeller \u00fcberfl\u00fcssig wurden, seien sie vielerorts umgewidmet worden. Die R\u00e4ume sind streng gesichert, es gibt separate Zug\u00e4nge und ge\u00fcbt wird – zumeist mit Luftgewehren – in den fr\u00fchen Abendstunden, wenn der Schulhof l\u00e4ngst verwaist ist. Vielerorts erkl\u00e4ren die Schulleiter, von der Schie\u00dferei in den eigenen R\u00e4umen gar nichts gewusst zu haben. Massive Proteste zumindest, sagt Stadtsprecher Schulmann, habe es nie gegeben. Und die Sch\u00fctzenvereine, die Wert darauf legen, eine olympische Sportart auszu\u00fcben, sind entsetzt \u00fcber die pl\u00f6tzliche Entr\u00fcstung.<\/p><\/blockquote>\n
Mal ehrlich, wen interessiert es denn, oder besser, wen interessierte es bisher, ob auf dem eigenen Schulgel\u00e4nde nun auf Pferden geritten wurde oder eben Sportsch\u00fctzen aktiv waren? Niemanden! Aber im Superwahljahr 2009 ist man ja scheinbar vor nichts mehr sicher. Und am meisten musste ich beim Eingangssatz dieses Artikel aus der S\u00fcddeutschen Zeitung <\/strong>lachen: „Die Schule galt lange als Ort der Unschuld, als Hort der Gewaltfreiheit“. In welchen Jahrtausend leben die Leute eigentlich? Ich pers\u00f6nlich behaupte, dass es in ganz Deutschland keine gewaltfreie Schule mehr gibt…<\/p>\n
Wie seht Ihr die Lage?<\/p>\n