Ich war heute f\u00fcr die Vorbesprechung meiner im Juli anstehenden Operation im Krankenhaus. Nach wenigen Minuten h\u00e4tte ich dieses Chaos am liebsten direkt wieder verlassen. Ist das eigentlich in allen Krankenh\u00e4user so, dass da alle Angestellten mit der Situation so \u00fcberfordert sind? Ich fragte mich die ganze Zeit: Sind die wirklich so unterbesetzt oder einfach nur unf\u00e4hig? Ich wartete allein an der Information 10 min. Als ich endlich an der Reihe war, erz\u00e4hlte mir der Chefarzt des Krankenhauses, was da auf mich zukommt. Das Entfernen der Gallenblase ist scheinbar nur ein Routine-Eingriff: „Nach 3-4 Tagen sind Sie wieder drau\u00dfen“, f\u00fchrte er aus. Den Rest der Zeit erkl\u00e4rte er mir die Risiken eines solchen Eingriffs. Mal ehrlich, wer will eigentlich vor seiner Operation die Risiken h\u00f6ren – vor allem, wenn diese bei 0,3% liegen. Ich meine, jeder Mensch tr\u00e4gt doch eine gewisse Angst mit sich rum, wenn er sich einer Operation n\u00e4hert. Wenn man sich dann auch anh\u00f6ren darf, dass einem der „Arsch explodieren“ kann, ruht man quasi in sich selbst. Mir ist durchaus bewusst, dass es die Pflicht eines jeden Arztes ist, ihre Patienten \u00fcber die Risiken und Nebenwirkungen aufzukl\u00e4ren, aber will man das wirklich h\u00f6ren? „Herr Kr\u00f6mer, es besteht eine 0,3% Chance, dass wir bei der OP ihren Magen aufschneiden m\u00fcssen“ – „Oh Klasse, wie hoch ist nochmal die Chance, dass ich einen 6er im Lotto habe?“<\/p>\n
Ich kam heute mit einem mulmigen Gef\u00fchl im Magen nach Hause: Zum einen, weil ich mich dar\u00fcber ge\u00e4rgert habe, dass ich in einem Krankenhaus Parkgeb\u00fchren f\u00fcr das hauseigene Parkhaus bezahlen muss, und zum anderen, weil ich gar nicht richtig wei\u00df, ob ich Angst vor der OP haben soll, oder nicht. Wie geht man an sowas ran? Muss man vor etwas Angst haben, was man gar nicht mitbekommt, weil man im Tiefschlaf liegt und von halbnackten Frauen im Werder-Bikini tr\u00e4umt? Naja, ich denke, dass jeder irgendwie Angst davor hat, wenn ihm irgendwer mit irgendwas im eigenen Unterleib rumschneidet – oder nennen wir es zumindest mal Respekt.<\/p>\n
F\u00fcr mich stellt sich abschlie\u00dfend die gro\u00dfe Frage, was f\u00fcr mich h\u00e4rter ausfallen wird: Die Operation und Entfernung der Gallenblase oder die kurzzeitige Internet-„Amputation“? Ich denke, ich werde wohl beides \u00fcberleben…<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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