{"id":23097,"date":"2014-03-09T11:30:54","date_gmt":"2014-03-09T10:30:54","guid":{"rendered":"http:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/?p=23097"},"modified":"2014-03-09T11:47:52","modified_gmt":"2014-03-09T10:47:52","slug":"leuchtturm-grundschulwoche-teil-2","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/stevinho.justnetwork.eu\/2014\/03\/09\/leuchtturm-grundschulwoche-teil-2\/","title":{"rendered":"Leuchtturm: Grundschulwoche, Teil 2"},"content":{"rendered":"
In der Grundschule weinen die Kinder sehr oft. Als Lehrer, der sonst 5.-10. Klassen betreut, muss man sich daran erstmal gew\u00f6hnen. Vor allem sind manche „jungen Wilden“ wirklich „nah am Wasser gebaut“ und fangen wegen mir teilweise unverst\u00e4ndlichen Gr\u00fcnden an zu weinen: Von Hinfallen, \u00fcber im Sportunterricht verlieren, bin hin zu „der hat meine Lieblings Star-War Figur“ beleidigt, ist alles dabei. Ich hatte sogar schon einen kleinen Mann, der hat im Sportunterricht gepupst, alle haben es geh\u00f6rt, und es war ihm so peinlich, dass er direkt losgeheult hat. Ich in meiner Aufgabe als edler Ritter, bin dann durch die Furzfahne gelaufen und habe ihn getr\u00f6stet. Heldenhaft, findest Du nicht?<\/p>\n
Als Sportlehrer in der Grundschule braucht man gute Nerven. Nicht, weil die Sch\u00fcler wild oder laut sind – das finde ich pers\u00f6nlich nicht schlimm. Es sind schlie\u00dflich Kinder, und wenn sie im Sportunterricht nicht wild sein d\u00fcrfen, wo denn dann? Was mir pers\u00f6nlich immer den Atem raubt, sind die St\u00fcrze und Zusammenst\u00f6\u00dfe, die die Kleinen so hinlegen. Wir reden hier von teilweise Hollywood-reifen Stunts. Beispiel: Wir spielen ein Lauf- und Fangspiel. Kind A rennt vor dem b\u00f6sen F\u00e4nger weg und guckt nach hinten. Kind B l\u00e4uft neben seinem besten Freund und guckt ebenfalls nicht nach vorne. Beide rennen mit Vollgas ineinander – im schlimmsten Fall auch noch mit den K\u00f6pfen gegeneinander. Kr\u00f6mer sitzt auf der Bank, sieht das, kriegt nen Blutsturz und ist schon aufm Weg zum Telefon, um den Notarzt zu rufen. Pl\u00f6tzlich stehen beide Kinder wieder auf und rennen einfach weiter. <\/p>\n
Es ist f\u00fcr mich eh ein R\u00e4tsel, wie die Kinder das teilweise machen. In diesem Alter haben die Jungs und M\u00e4dels noch die ber\u00fchmten Gummiknochen – oder Superkr\u00e4fte, ich bin mir da noch nicht sicher. Wenn ich mir anschaue, was die da teilweise f\u00fcr „Unf\u00e4lle“ bauen. Unsereins w\u00fcrden da mit schlimmen Platzwunden oder Verletzungen rausgehen – aber die Kids stehen in 90% der F\u00e4lle einfach wieder auf und zwei Minuten sp\u00e4ter ist alles vergessen.<\/p>\n
In den vier Wochen, in denen ich jetzt da bin, habe ich schon einige Tricks und Kniffe gelernt, wie man mit solchen Situationen umgeht. Regel Nummer 1: Wenn ein Grundschulkind weint, mach einen bl\u00f6den Witz und es vergisst den Schmerz. Fallbeispiel vom letzten Donnerstag, Sportunterricht 1. Klasse: M\u00e4nnlicher kleiner Hulk rennt mit Vollgas gegen die Wand und weint ganz schrecklich. Ich stehe auf und versuche ihn zu tr\u00f6sten. Er weint laut und dramatisch. Ich nehme ihn kurz in den Arm und sage: „Hey, so schlimm ist das doch nicht. Es k\u00f6nnte vieeeeel schlimmer sein – stell Dir vor, Du w\u00e4rst HSV-Fan!“. Der Kleine lacht ganz laut, wischt sich die Tr\u00e4nen ab und rennt weiter. Ein Traum!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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